DREI - östliches Edaira-Gebirge

Marrekhs Sterben
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Cassiopeia
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Re: DREI - östliches Edaira-Gebirge

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Anoara
Edaira-Gebirge
153. Tag im 2. Quartal des Jahres 2457
Vormittag

Anoara war sich nicht sicher, was Samaa meinte. Sie nahm die Scherbe vorsichtig entgegen und als sie eine Reflexion auf der Oberfläche sah, blickte sie genauer hin.
Fast erschrocken zog sie die Hand zurück. Ganz langsam nur wagte sie es wieder hinein zu schauen. Es brauchte einen Augenblick, bis sie begriff, dass die Augen, die sie gesehen hatte, ihre eigenen Augen waren.
"Das... das ist wirklich mein Auge?" Sie traute ihrer Stimme für den Moment gar nicht so richtig. "Wie kann das sein?"
Sie hielt die Scherbe etwas weiter weg und bemerkte, dass sie so mehr in dem Glas sehen konnte. Mit der freien Hand tastete sie an ihre Nase und ihre Wange und erblicke ihre Finger dabei in der Spiegelscherbe.
"So... sehe ich aus?" Sie hatte sich nie viel Gedanken darüber gemacht. Sie kannte ihre Haarfarbe und wusste, wie menschliche Gesichter aussahen. Wenn sie schielte, konnte sie ihre eigene Nasenspitze sehen. Aber wie genau ihre Augenfarbe war, die Form ihrer Wangen, ihres Kinns, ihrer Nase, war ihr nie bewusst gewesen.
Fragend sah sie wieder zu Anoara auf. "Haben alle Menschen so eine Scherbe?"
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Siria
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Re: DREI - östliches Edaira-Gebirge

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Samaa
Edaira-Gebirge
153. Tag im 2. Quartal des Jahres 2457
Vormittag

Wahrscheinlich war Samaa nicht minder aufgeregt, als Anoara in den Spiegel schaute. Es berührte sie, wie Anoara ihr Gesicht neu entdeckt.
„Nein, nicht alle Menschen, aber alle die es sich leisten können in so einem Haus oder Wohnung zu leben. Manche Menschen bekommen nicht genug davon sich anzuschauen und Dinge an sich zu bemängeln: Nase zu groß, Kinn zu spitz... das kann krank machen. Daher ist es manchmal gar nicht so schlecht, wenn man sich nicht sieht.“
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Cassiopeia
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Anoara
Edaira-Gebirge
153. Tag im 2. Quartal des Jahres 2457
Vormittag

Anoara zog etwas die Augenbrauen zusammen und ließ die Spiegelscherbe dann sinken.
"Ich denke nicht, dass es sinnvoll ist, so etwas zu haben", meinte sie. "Es macht Leute offenbar eitel. Oder sie bekommen Angst vor sich selbst. Wozu soll so etwas gut sein?" Sie zuckte etwas mit den Schultern. Für sie ergab das Dasein eines Spiegels keinen Sinn.
"Es ist kalt hier... gehen wir in einen anderen Raum! Sie haben doch sicher einen Schlafraum?"
Es schien hier einen Raum für alles möglich zu geben. Ein Gedanke, der Anoara fremd war - Kochen, Leben, schlafen, waschen, für alles gab es einzelne Zimmer. Doch Samaa schien es nicht fremd zu sein. Die Menschen in den Städten lebten seltsam, da war Anoara sich sicher.
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Siria
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Samaa
Edaira-Gebirge
153. Tag im 2. Quartal des Jahres 2457
Vormittag

Samaa zögerte einen Moment, ob sie die Spiegelscherbe brauchte oder nicht. Sie blickte noch mal hinein und lächelte dann. Nein, für das Leben dass sie jetzt führte brauchte sie keinen Spiegel und legte daher die Scherbe zur Seite.
„Ja, es sollte ein Schlafzimmer geben.“, stimmte sie Anoara zu. Sie verließ das Bad um in den nächsten Raum zu gehen. Samaa war gespannt, ob es noch Kleidungsstücke gab oder diese nach all den Jahren kaputt gegangen waren.
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Cassiopeia
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Anoara
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153. Tag im 2. Quartal des Jahres 2457
Vormittag

Wie in den übrigen Räumen blieb Anoara erstaunt auf der Schwelle stehen, als sie in den Raum traten. Ein halb eingestürztes Bett, dessen Metallteile noch vorhanden waren, Reste eines Schrankes und Kleiderfetzen lagen herum. Anoara versuchte zu begreifen, dass dies ein Zimmer war, in dem Menschen schliefen.
"Ist das eine Schlafhöhle?", fragte sie und merkte, dass das Wort Höhle nicht richtig passte. "Äh... Zimmer?" So hatte Samaa es genannt und Anoara wollte lernen, die neuen Begriffe richtig zu nutzen.
"Wie viele Menschen schlafen hier?"
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Siria
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Re: DREI - östliches Edaira-Gebirge

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Samaa
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153. Tag im 2. Quartal des Jahres 2457
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"Ja, das ist ein Schlafzimmer. Ich denke, hier haben zwei Menschen drin geschlafen. Also wahrscheinlich das Paar - vermutlich Mann und Frau. Du solltest vorsichtig das Bett testen. Du wirst staunen, wie weich es ist.", zugegeben war ein weiches Bett etwas, was Samaa hin und wieder vermisste.
"Und das hier war ihr Kleiderschrank.", vorsichtig trat Samaa heran. Viel Stoff hatte nicht überlebt, zumindest nicht der, der hier draußen lag. Behutsam schob sie Bretter zur Seite, darunter kamen weitere Stoffberge zum Vorschein. "Das waren ihre Kleidungsstücke. Wenn sie noch stabil genug sind, könnten wir uns daraus Kleider nähen.", wobei Samaa wenig Hoffnung hatte, dass die Stoffe tatsächlich noch strapazierfähig waren...nach all den Jahrhunderten: "Ach was, vergiss das, ich denke die dürften nichts mehr überstehen. Es ist zu viel Zeit vergangen.", dann fiel ihr etwas glänzendes in die Augen. "Schmuck! Sieh mal eine Kette.", freute sie sich und hob sie langsam auf. "Für die Menschen war Schmuck schon immer Bedeutungsvoll. Bei manchen bedeutete dies ein Statussymbol, für andere einfach um sich schicker zu machen. Wie ein Vogelmännchen, dass besondere Federn hat, um ein Weibchen anzulocken."
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Anoara
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"So ein großer Raum für zwei Menschen?!" Dieses Haus wurde wahrlich immer absonderlicher, fand Anoara.
Anoara folgte Samaa und sah sich einige der Kleiderfetzen an, die unter der Berührung regelrecht zerfielen. Sie waren kaum mehr als Staub.
"Oh!", machte sie überrascht, als sie die Kette sah. "Wie... zieht man es an?", fragte sie unbeholfen. "Zeigst du es mir?" Samaa schien so viel zu wissen über diese Welt und sich sehr darüber zu freuen, all das zu finden, was für Anoara so neuartig und fremd war und für Samaa schon lange der Vergangenheit angehörte.
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Siria
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Samaa
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"Das Haus ist tatsächlich sehr geräumig. Ich gehe davon aus, dass hier Menschen gewohnt haben, die eine höhere Position inne hatten. Dennoch merkwürdig, dass sie sowas wie diesen Schmuck zurück gelassen haben. Wahrscheinlich war er ihnen nich kostbar genug.", die Frage, was hier passiert war, drängte sich immer mehr auf.
Samaa ging mit der Kette um Anoara herum und legte ihr die Kette um den Hals. "HIer gibt es bestimmt auch irgendwo einen...", sie zog eine kleine Schublade heraus, die in sich zusammen brach und laut zu Boden ging. Aber darin befand sich tatsächlich ein "Spiegel! Auch dieser ist schon ziemlich verblasst, aber du solltest dich noch darin erkennen können."
Mit diesen Worten hielt sie Anoara den Spiegel vor, damit diese sich mit der Kette sehen konnte.
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Anoara
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Anoara fragte sich, woher all diese Spiegel kam, doch als sie hinein blickte, staunte sie tatsächlich.
"Oh!", entfuhr es ihr. "Das ist... anders und so hübsch!" Sie musste tatsächlich lächeln. "Ich kann gar nicht glauben, dass ich wirklich so aussehe - und mit der Kette wirkt es ganz anders eben in der kleinen Scherbe. Meinst du ich kann es behalten?" In den Anhänger war ein Stein eingefasst, der schwarz-grünlich schimmerte. Er gefiel Anoara sehr und sie schloss immer wieder die Hand darum, als gebe er ihr Sicherheit und Ruhe. Er kam tief aus dem Erdinneren, das spürte sie. Es war wie ein leiser, tiefer, uralter Ruf, der von ihm ausging.
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Siria
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Samaa
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"Ja, natürlich kannst du ihn behalten. Wenn, dann du. Dieser Stein wollte ganz offensichtlich zu jemanden, der ihn versteht.", sprach sie lächelnd. Sie hatte mitbekommen, wie Anoara immer wieder den Stein anfasste.
"Ich denke, wir können alles, was wir hier irgendwie gebrauchen können mitnehmen. Seit Jahrhunderten hat es hier niemand mehr gebraucht. Daher sollten wir die Augen offenlassen und zugreifen.", sie hoffte insgeheim wirklich das ein oder andere für Aella zu entdecken. Eine Trage wäre praktisch oder ein Schlafsack. Oder alleine Anziehsachen. Doch Stoffe schienen die langen Jahre nicht so gut überstanden zu haben. Vielleicht irgendwo eingepackt in einer Kiste...
"Wenn dir also noch was gefällt...", sie zwinkerte Anoara zu.
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