2. Port Soles II

Die Geschichte
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Cassiopeia
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Re: 2. Port Soles II

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Maleko / Toyan
Port Soles
Ende Dezember im 145. Jahr des Lichtes
Morgen

Maleko nahm die Worte Réigams dankend an und sah ihnen nach, wie sie den Tempel verließen.

Toyan sah vorsichtig zu dem schweigsamen Mann neben sich. Er hatte nun Gewissheit, dass Hannó tot war und auch, wer dafür verantwortlich war. Das war, bei aller Erwartung, sicher keine leichte Information, die es zu verdauen galt. Es war deutlich, dass es in Réigams Gedanken schwer arbeitete und Toyan beschloss, ihm diesen Moment zu geben. Er lotste ihn durch die Stadt bis zu den Außenmauern im Westen. Dort betraten sie ein flaches Gebiet, auf dem früher Bestattungen durchgeführt wurden, die als weniger ehrenhaft erachtet waren als jene der angesehenen Bürger der Stadt. Zielstrebig führte Toyan Réigam weiter, bis sie vor einem schmuck- und namenlosen, weißen Obelisken standen, der etwa Mannsgroß war.
"Hier ist es", sagte er schließlich und trat respektvoll einen Schritt zurück. "Hier haben sie die Kinder zur letzten Ruhe gegeben, damit Mustah, der Gott der Toten der Sine, ihrer sinegewordnen Seelen Geleit bieten kann." So die Vorstellung der Bruderschaft. Es würde Réigam wenig nutzen, doch Toyan wusste, dass Réigam Sine war und so die Gegebenheiten der Götter kannte.
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Spikor
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Re: 2. Port Soles II

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Maleko / Toyan
Port Soles
Ende Dezember im 145. Jahr des Lichtes
Morgen

"Ich danke dir." sagte Réigam zu Toyan und schaute sich den Obelisken an. Ein schöner, großer Obelisk. Erstaunlich, in gewisser Hinsicht. Er hatte mit etwas unauffälligerem gerechnet. Deshalb fragte er nach:

"Stand der Obelisk damals schon, oder wurde der erst in letzter Zeit aufgestellt?"
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Cassiopeia
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Re: 2. Port Soles II

Beitrag von Cassiopeia »

Toyan
Port Soles
Ende Dezember im 145. Jahr des Lichtes
Morgen

"Der Obelisk stand schon damals", erklärte Toyan. "Die Ecken sind schwarz, während das Gestein weiß ist, siehst du? Eine Art formloser Bitte an die Götter Valo und Mustah, über die Seelen der Kinder zu wachen, sie zu sich zu nehmen und Schutz zu gewähren."
Es war seltsam, es zeugte fast von Respekt und Ehre gegenüber denen, denen zuvor Grausames angetan worden war. Doch erst nach der Bannung ihrer Magie nahm die Bruderschaft die Magier in einen solchen Status auf.
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Re: 2. Port Soles II

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Réigam
Port Soles
Ende Dezember im 145. Jahr des Lichtes
Morgen

"Hmmm" machte Réigam und dachte über Toyans Worte nach. "Erstaunlich, das klingt ja fast pietätvoll. Oder war das nur die Geschichte für die Öffentlichkeit, also eher Heuchelei? Wir werden es wohl nie sicher wissen, aber ich finde, dass der Obelisk schön aussieht. Ich hatte mit weniger gerechnet."

Er schaute sich kurz um, ging dann ein paar Schritte und pflückte ein paar immergrüne Zweige (Blumen gab es um diese Jahreszeit ja nicht), die wild am Wegrand wuchsen. Mit ihnen kam er zurück zum Obelisken und legte sie vor dem Stein auf die Erde. Dann stand er einen Moment still und man konnte nicht sagen, ob er ein stilles Gebet sprach oder einfach nur nachdachte. Plötzlich ging aber ein Ruck durch den Mann aus Reiba und er kniete sich hin, hob einen kleinen Stein auf und noch ehe sein Begleiter etwas hätte sagen können, ritzte er mit dem Stein den Namen "Hannó" ganz unten in den Fuß des Obelisken, knapp über dem Boden, wo er im Sommer vom Gras überdeckt werden würde. Es war kein tiefer Riss, eher ein Kratzer, den er verursacht hatte, aber Hannos Name war nun verewigt. Er ließ den Stein liegen und stand wieder auf.

"In Erinnerung an meinen Bruder - möge seine Seele Frieden finden!", sagte er dazu leise.
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Cassiopeia
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Re: 2. Port Soles II

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Toyan
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Morgen

Toyan nickte leicht und trat dann respektvoll zurück, sodass Réigam einen Moment mit den Gedanken an seinen Bruder allein sein konnte - immerhin hatte er nun einen Ort, an dem einst Hannós Asche begraben worden war. Die Ungewissheit und Jahrlange Suche hatte ein Ende. Toyan war auch klar, dass sich die Bruderschaft eines Tages damit aus einander setzen musste. Vielleicht würde auch er dafür belangt werden können. Er war ein Teil des ganzen System gewesen, er hatte als Jäger viele Magier den Bannpriestern ausgeliefert. Und doch hatte er alldem den Rücken gekehrt. Es war für ihn heute unvorstellbar, einst derart überzeugt davon gewesen zu sein, diese Ideologie vertreten und verteidigt zu haben.
Er griff um sein Handgelenk, wo das zerstörte Jäger-Mal ihn auf ewig zeichnen würde. Sie hatten dieses System gestürzt und überwunden und waren bereit, neue Wege zu gehen. Er konnte nur hoffen, dass Réigam dies auch war.
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Re: 2. Port Soles II

Beitrag von Spikor »

Réigam
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Réigam wandte sich von dem Obelisken ab und schaute Toyan an. Ruhig erklärte er:

"Ich hatte jahrelang Zeit, mich auf diesen Moment vorzubereiten. Trotzdem war es schwer, aber es ging, und nun habe ich sogar einen Ort, an den ich zurückkehren kann, wenn ich das möchte. Ich danke dir, dass du mir bei meiner Suche geholfen hast. Nun ist sie zu Ende. Ich hatte ursprünglich vor, danach wieder in mein Dorf zurückzukehren, aber ich muss zugeben, dass dies nicht so sehr mein Wunsch als eher meine einzige Möglichkeit gewesen ist - wenn man einen völligen Neuanfang, irgendwo anders, als Alternative ausschließt.

Gestern Abend habt ihr, du und deine Frau, und natürlich Aceio, mir eine andere Möglichkeit gezeigt, und ích habe heute Nacht auch darüber nachgedacht. Ich weiß nicht, ob es das richtige für mich ist, aber ich denke, dass es eine Möglichkeit für mich ist, das richtige zu tun. Ich würde gerne mit euch kommen und sehen, wohin Aceios Weg führt. Falls es ein gutes Ziel ist, wird es mir eine Freude sein, es anzustreben, und falls es ein schlechtes Ziel ist, habe ich immer noch die Möglichkeit, zu gehen - oder mich ihm sogar entgegen zu stellen. Wenn ich hingegen einfach nur nach Hause gehe, habe ich keine Möglichkeiten mehr, dann kann ich nur noch abwarten, was andere entscheiden, und muss dann damit leben.

Wir haben ja gestern schon darüber gesprochen, und jetzt bin ich mir sicher und habe mich entschieden - ich möchte mit euch kommen - wenn es euch immer noch recht ist, natürlich!"
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Re: 2. Port Soles II

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Toyan
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Toyan nickte bei Réigams Worten.
"Natürlich ist uns das Recht, wenn du uns begleitest. Wir wissen selbst nicht, wohin der Weg führt. Wir haben mit Aceio zusammen viel erreicht. Und ich teile deine Sichtweise ganz und gar - man kann nur etwas erreichen, wenn man es selbst tut. Und nur passiv zu sein war noch nie das, was ich wollte. Nur, wer aktiv etwas tut, kann sich auch in den Weg stellen."
Das war eine weitreichende Entscheidung für Réigam.
"Doch lass dich nicht von Aceio blenden. Das tun schon zu viele. Das ist der einzige Rat, den ich dir geben kann. Wenn du bereit bist, lass uns zurück gehen. Wie es aussieht, bereiten wir eine weite Reise vor."
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Re: 2. Port Soles II

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Réigam
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"Und ich dachte, meine Reise hierher wäre schon die längste, die ich je machen würde", lachte Réigam, als er sich Toyan anschloss. "Dann lass uns aufbrechen. Zu lange hier zu stehen macht mich nur trübsinnig und hilft niemandem. Ich werde wieder kommen, aber jetzt ist erst einmal die Zeit zum nach Vorne blicken gekommen."
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Toyan
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Toyan lächelte und nickte und wandte sich vom Grabstein ab.
"Ich freue mich über deine Entscheidung, ehrlich", sagte er offen. "Was immer da auf uns zukommt, ich bin sicher, es ist jeden Schritt wert. Auch, wenn man das nicht immer so sehen kann. Es gab viele Momente, in denen ich aufgeben wollte. Doch am Ende haben wir Nalahr geschlagen und die Bruderschaft zerschlagen. Da war es jeden Schritt wert gewesen. Darum... zögere ich nicht, es noch einmal zu versuchen."
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Re: 2. Port Soles II

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Réigam
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"Wir werden sehen. Ich habe schon zuviel erlebt, um zu leichtfertig optimistisch oder pessimistisch zu sein. Es kann hervorragend laufen oder grandios scheitern, das werden wir erst wissen, wenn es vorbei ist. Und weil ich wissen will, wie es ausgeht, muss ich es überhaupt erst einmal anfangen. Allerdings will ich natürlich vorbereitet sein. Es ist immer gut, alles dabei zu haben, was man braucht - am besten auch einen Reserveplan, falls etwas schiefgeht. Darum ist die erste Frage auch, was wir brauchen. Halt, nein, das ist nicht die erste - die erste ist, was wir eigentlich wollen! Also, was wollen wir? Mit Aceio zu den Inseln fahren?"

Réigam behielt für sich, woher er diese 'Weisheiten' nahm, nämlich aus seiner Erfahrung als Dieb. Immerhin, so dachte er sich, können diese Dinge jetzt auch mal zu etwas Gutem nutzen.
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