DREI - Polaris (Seevolk)

Marrekhs Sterben
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Ayrina
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Re: DREI - Polaris (Seevolk)

Beitrag von Ayrina »

Vaia
Auf der Polaris
2. Quartal des Jahres 2457
Nachmittag

Vaia war tatsächlich ein wenig gerührt, dass die Blume ihm so viel bedeutete und einen kurzen Moment biss sie sich verlegen auf die Unterlippe, dann schüttele sie das Gefühl ab.
"Komm, lass uns weiterschwimmen!", schlug sie vor und schwamm einen kleinen Wirbel um ihn. Ihr glockenhelles Lachen drang leicht gedämpft zu ihm.
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Cassiopeia
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Re: DREI - Polaris (Seevolk)

Beitrag von Cassiopeia »

Ketyr
Auf der Polaris
2. Quartal des Jahres 2457
Nachmittag

"Wohin?", fragte Ketyr aufgeregt. Er hatte nie gedacht, dass es hier so viel zu entdecken gab unter Wasser. Sicher war er schon oft im Wasser gewesen, doch dessen Lebensraum war bisher vor ihm verborgen gewesen.
Nun war er in einer neuen Welt und die Welt über der Wasseroberfläche erschien ihm trist und grau. Es gab nur das matte Graugrün des Meeres, welches mal orange leuchtete, mal türkis wurde. Doch immer war es eine riesige Fläche ohne dem Blick etwas zum Felsthalten zu geben außer den gelegentlichen wolkentürmen. Es war so selten, dass sie aus der Ferne Felsen oder riesige Schildvulkane sahen, die der ewigen Weite des Meeres Struktur gaben.
Hier unten gab es so viel mehr. Formen und Farben, von denen Ketyr nie etwas geahnt hatte. Er wollte hier nie wieder fort.
Die Wirklichkeit ist nur etwas für Menschen, die mit Büchern nichts anfangen können.
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Ayrina
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Re: DREI - Polaris (Seevolk)

Beitrag von Ayrina »

Vaia
Auf der Polaris
2. Quartal des Jahres 2457
Abend

SIe erforschten noch lange die Unterwasserwelt und es gab so vieles, das Vaia ihm zeigen wollte. Doch die Zeit verging viel zu schnell und als die Sonne das Meer in ein blutrotes Licht tauchte, seufzte Vaia leise.
"Es ist Zeit", sagte sie bedauernd.
"Du kommst doch morgen wieder?"
Es war nicht wirklich eine Frage.
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Cassiopeia
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Re: DREI - Polaris (Seevolk)

Beitrag von Cassiopeia »

Ketyr
Auf der Polaris
2. Quartal des Jahres 2457
Nachmittag

Ketyr sah den Sonnenuntergang und wusste, er musste wieder an Bord. Vermutlich wurde er langsam vermisst.
"Ich werde da sein", versprach er und schenkte Vaia ein Lächeln.
"Danke für den wundervollen Tag. Ich werde es vermissen, wenn ich oben bin und wieder Luft atme. Aber wenn ich dann auf die Meeresoberfläche schaue, weiß ich, was darunter ist. Viel mehr, als irgendjemand jemals ahnt."
Sie hatte ihm wahrlich ein Wunder gezeigt.
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Ayrina
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Re: DREI - Polaris (Seevolk)

Beitrag von Ayrina »

Vaia
Auf der Polaris
2. Quartal des Jahres 2457
Abend

Vaia lachte leise und drehte einen schnellen Kreis um ihn herum.
"Du lernst schnell, Ketyr", sagte sie und sah ihn einen Moment an.
"Sei pünktlich morgen."
Damit verschwand sie in den Fluten. Sehr zufrieden mit dem Tag. Und zufrieden mit sich selbst. Ein wirlich guter Anfang!
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Cassiopeia
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Re: DREI - Polaris (Seevolk)

Beitrag von Cassiopeia »

Ketyr
Auf der Polaris
2. Quartal des Jahres 2457
Nachmittag

Ketyr sah ihr nach und freute sich schon auf das Wiedersehen.
Dann tauchte er zur Oberfläche und im nächsten Augenblick füllte wieder Luft und Sauerstoff seine Lungen. Er schwamm zum Heck und griff das verkrustete, mit Algen und Muscheln besetzte Seil, das dort immer hing, falls jemand über Bord ging. Langsam zog er sich nach oben und merkte, wie viel schwerer ihm die Bewegungen an der Luft mit der ungebremsten Schwerkraft fielen. Eine bleierne Erschöpfung machte sich breit, als er an Deck taumelte und sich gerade noch festhalten konnte.
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Therapistin
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Re: DREI - Polaris (Seevolk)

Beitrag von Therapistin »

Tobis
Auf der Polaris
2. Quartal des Jahres 2457
Abend

Er hatte immer mal wieder Zeit über Deck verbracht, um zu sehen, ob Ketyr schon zurück kehrte. Denn der Junge war noch immer sein Schüler, für den er eine gewisse Verantwortung trug - auch wenn er ihm dort unten, tief im Ozean nicht helfen konnte. Doch Tobis war auch der Einzige, der wusste, wo der Junge war und es geschah einige Male, dass er Ausreden finden musste. Immerhin glaubte ihm jeder, niemand stellte ihn je in Frage.
Es war bereits Abend, als er Wasser plätschern hörte. Ein Blick über die Reling verriet ihm, dass es tatsächlich Ketyr war, der endlich auf die Polaris zurück kehrte. Tobis folgte den Schwimmbewegungen an Deck bis zum Heck und beobachtete, wie er müde hinauf kletterte.
"Langsam, Junge", sagte er ruhig und griff stützend nach Ketyrs Oberarm. Er sah unglaublich müde aus, was wenig überraschte, war er doch einige Stunden unter Wasser gewesen. "Komm, zieh dir etwas Trockenes an und dann ab in die Kombüse, du musst hungrig sein."
Jeder Schatten ist auch ein Wegweiser zum Licht.


Ernst Ferstl
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Cassiopeia
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Re: DREI - Polaris (Seevolk)

Beitrag von Cassiopeia »

Ketyr
Auf der Polaris
2. Quartal des Jahres 2457
Abend

Ketyr sah kaum auf als Tobis ihm half, er war viel zu sehr damit beschäftigt, mit der plötzlichen Umstellung zurecht zu kommen. Die Luft, die Schwere, der Wind und die Kälte. War es schon immer so gewesen? Er sah auf und wischte sich die nassen Haare aus der Stirn. Am liebsten wollte er sofort wieder ins Wasser, wo er schwerelos war und der Ozean grenzenlos. Dennoch nickte ermatt und stemmte sich hoch. Ihm fiel auf, dass er tatsächlich nichts gegessen hatte in all den Stunden. als er sich an der Reling fest hielt, blickte er zum Sonnenuntergang; die Sonne war kurz davor, unter der Wasseroberfläche zu verschwinden.
Er lächelte leicht, wie bei einem Abschied, und machte sich auf den Weg unter Deck. Die nassen Sachen hängte er auf eine der Leinen und suchte sich frische, trockene Kleidung heraus. Seine Haare band er mit einem Algenband zurück; sie störten ihn plötzlich, fielen ihm nass und schwer in Stirn und Nacken.
Schließlich saß er vor seinem Essen und starrte eine Weile auf seine Schüssel aus Wal- und Krebsfleisch, als wisse er nichts damit anzufangen. Er schob sie weg und nahm sich eine Portion Algensuppe. Es kam ihm mit einem Mal heuchlerisch vor, die Tiere des Meeres zu essen, das seine neue Heimat geworden war.
Er nahm die Schale und trug sie mit an Deck. Noch immer hatte er kein Wort gesprochen, nicht zu Tobis oder zu sonst jemandem. Er sah, wie auch Jenaeh ihn besorgt beobachtete, aber nicht ansprach.
"Ich hoffe, ich habe dich nicht zusehr in Schwierigkeiten gebracht", sagte er schließlich leise zu Tobis, als dieser neben ihm saß. Es war ein langer Tag gewesen. Sicher auch hier auf der Polaris. Ein ganzer Tag, an dem er keinen Anteil gehabt hatte.
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Therapistin
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Re: DREI - Polaris (Seevolk)

Beitrag von Therapistin »

Tobis
Auf der Polaris
2. Quartal des Jahres 2457
Abend

Schweigend folgte Tobis Ketyr, als der sich mit einer Schale einfacher Suppe wieder an Deck begab. Das Fleisch, das Tobis ihm zuerst hingeschoben hatte, blieb unangerührt stehen, entweder war er einfach zu müde für so eine schwere Kost oder aber es widerte ihn womöglich an nach dem Tag in den Tiefen des Ozeans, als er mit eben jenen Tieren gemeinsam geschwommen war.
Schließlich saßen sie am Heck auf den Planken gegen die Reling gelehnt da und Tobis wartete, bis Ketyr bereit war, mit ihm zu sprechen. Er wollte ihn gewiss nicht bedrängen, auch wenn er seine Neugierde kaum im Zaum halten konnte. Wie es wohl dort unten gewesen sein musste? Dunkel vermutete er, doch das wusste er selbst natürlich nicht zu beantworten.
"Mach dir keine Sorgen, ich glaube nicht, dass jemand gemerkt hat, dass du tatsächlich den ganzen Tag nicht auf dem Schiff war", sprach er ruhig und lächelte leicht. "Aber ob die anderen mir Tag für Tag glauben werden, wenn ich ihnen sage, du bist gerade dort und dort, kann ich dir nicht versprechen." Das konnte wirklich schwierig werden. Aber nicht unmöglich.
Eine Weile sah Tobis Ketyr aufmerksam an, dann fragte er doch endlich.
"Möchtest du mir von dem erzählen, was du gesehen und erlebt hast?"
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Ernst Ferstl
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Ketyr
Auf der Polaris
2. Quartal des Jahres 2457
Abend

Ketyr aß einen Löffel Algensuppe und überlegte, was er Tobis erzählen konnte. Er fühlte sich selbst noch ganz erschlagen von dem Erlebten, dass er gar nicht wusste, wo er anfangen sollte.
"Ich war lange unten", sagte er das Offensichtliche, "und ich würde am liebsten sofort wieder hinunter gehen. Es ist... Tobis, es ist gigantisch. Es ist nicht dunkel und leer, wie wir dachten. Es ist bunt und voller Leben. Eine geheime Welt, von der wir bisher nicht einmal etwas ahnten. Dort unten bin ich... frei. Wirklich frei. Ich hatte keine Ahnung, dass ich jemals so empfinden könnte, oder dass ich hier jemals unfrei gewesen wäre. Doch in den unendlichen Tiefen ist es, als werde ich zu jemand anderem. Jemand, der immer in mir war, aber nie aus seinem Schlaf erwachte. Jetzt habe ich ihn erweckt und... und ich weiß nicht, wie ich diese zwei Gegensätze leben kann, Tobis. Ich weiß es plötzlich nicht mehr." Ratlos sah er den Ältesten an, der immer Antworten auf alle Fragen gehabt hatte, die Ketyr ihm je gestellt hatte. Doch konnte er ihm auch jetzt helfen?
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