Blauer Tempel - 21.06.

[Cassiopeia]

Liara
Blauer Tempel, Ardakan
21.06.
Sonnenaufgang

Liara war schon seit einigen Stunden auf den Beinen. Heute war es soweit, die Bindung an die Götterschwerter würde endlich möglich sein. Sie alle hatten viel dafür getan, dass dieser Tag möglich war und Liara war etwas nervös, wie alles ablaufen würde. Sie hatte noch nie ein Götterschwert gehabt und sie hatte es nicht gewagt, Arkaan zu fragen, wie so etwas geschah. Sie war ja kein kleines Kind mehr. Er hatte sein Schwert damals von Lorn erhalten und nun, wo sie selbst eines erhalten sollte, hatte sie noch mehr Ehrfurcht davor.
Es erschien ihr nicht ganz richtig, dass sie diese Bindung vornahmen, während Lorn noch gebannt war. So konnte er nur indirekt Teil der Zeremonie sein. Doch ohne die Bindung an die Schwerter würde seine Befreiung nicht möglich sein. So hatten sie keine Wahl. Sie hatten sehr viel getan um ihn zu diesem Ritual milde zu stimmen. Sie mussten ihn mit einbeziehen und es würde nicht einfach sein, den geistigen Kontakt derart intensiv zu gestalten. Sie durften Lorn um keinen Preis verärgern. Liara erwartete, dass er sie trotz seiner Bannung prüfen würde im Rahmen seiner Möglichkeiten. Seit Tagen zerbrach sie sich den Kopf, was passieren würde. Er hatte nicht die Möglichkeit, ihre Gedanken und Gefühle einzunehmen, dennoch mussten sie sich beweisen. Es würde die Prüfung vielleicht noch schwerer machen als ohnehin für sie, Fidda und Rabaia.
Sie saß auf einem erhöhten Platz des Tempels, der nach Osten ausgerichtet war, die Beine im Schneidersitz und die Augen geschlossen. Die Stadt trat aus den Schatten der Nacht hervor und die ersten goldenen Dächer Ardakans begannen aufzuleuchten. Bald. Lorn nannte sie sein Licht. So begrüßte sie das Tageslicht angemessen jeden Morgen.

[Ayrina]

Fidda
Blauer Tempel, Ardakan
21.06.
Sonnenaufgang

Fidda saß mit geschlossenen Augen am Rand des unterirdischen Brunnens im Tempel. Ihre Finger glitten durch das klare Wasser und ließen es leise flüstern. Hier fühlte sie sich am stärksten, am sichersten. Es war ihr Element. Lorns Element.
Sie hatte sich ihm hier immer am nächsten gefühlt. Heute würde es soweit sein. Sie würden die Bindung vollziehen. Fidda hatte keine Ahnung, welcher Art die bevorstehenden Prüfungen sein würden, doch sie würden sie bestehen. Versagen war keine Option. Das war es noch nie gewesen.

[LaBerg]

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Arkaan
21. Juni 713
Sonnenaufgang
Blauer Tempel
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Während Arkaan den Altar für die Zeremonie und das Bindungsritual vorbereitete, ließ er seinen Blick durch den Tempel schweifen. Wie so oft waren Liara und Fidda hier, aber beide waren sie in Gedanken versunken. Sie hatten große Chancen Träger der zweier der Schwerter zu werden. Noch waren die beiden die einzigen Anwesenden, aber bald würde sich der Tempel mit all den Fen füllen.
In Gedanken polierte Arkaan die verschiedenen Kelche und füllte sie mit Wasser. Ein jeder Kelch der auf dem Alter stand trug unterschiedliche Gravuren. Die Gravuren standen für die Götter die Lorn einst besiegt hatte.
Das Ritual der Bindung an die Schwerter war ein sehr seltenes Ereignis. Doch Arkaan erinnerte sich noch gut an seine Prüfungen und schließlich an die Bindung. Dieses Mal würde anders sein. Lorn würde einige Dinge nicht selbst machen können. Es würde Ihn und die anderen Schwertträger damit beauftragen.
Schließlich waren alle Vorbereitungen abgeschlossen und inzwischen hatten sich auch bereits einige der anderen Fen im Tempel versammelt.

[Cassiopeia]

Liara
Blauer Tempel, Ardakan
21.06.
Sonnenaufgang

Als die Sonne den Himmel erreicht hatte, erhob Liara sich aus ihrer Meditation. Sie zog sich schnell um und betrat barfuß in ihrer besten Robe den Altarraum. Wie fließendes Licht, das unten zu Wasser wurde, umschloss sie der seidene Stoff. Wasser und Licht, die beiden Elemente, die für sie am Wichtigsten waren. Ihre Haare waren ordentlich geflochten, darin ein rotes Band eingeflochten. Rot wie die Magie. Sie hatte sich kaum vorbereiten können, denn niemand wusste genau, was heute geschehen würde. Sicher war, dass sie abermals Kontakt zu Lorn aufnehmen würden und der Gedanke daran, wie wichtig dieser Kontakt heute war, ließ sie innerlich beinahe schweben und vor Anspannung nervös werden zugleich.
Es waren mittlerweile einige Fen versammelt. Liara neigte respektvoll den Kopf, als sie eintrat. Arkaan hatte das meiste bereits vorbereitet. Sie nahm ihren Platz im Kreis der Fen ein und merkte, wie ihr Herz schneller zu schlagen begann. Bald, bald würde es soweit sein.

[Ayrina]

Fidda
Blauer Tempel, Ardakan
21.06.
Sonnenaufgang

Kurz nach Liara betrat auch Fidda den Raum. Sie trug ein ähnliches Gewand, wie Liara. Es war an den Schultern von hellem Blau und wurde zum Boden hin immer dunkler und wirkte wie fließendes Wasser. Blaue Bänder waren in ihr helles Haar geflochten und sie nickte den anwesenden Fen demütig zu. Langsam trat sie durch den Raum und nahm ihren Platz neben Liara ein. Kurz sah sie zu der Fen und merkte, dass sie von der gleichen vorfreudigen und nervösen Anspannung erfüllt war, wie sie. Endlich war es soweit.

[LaBerg]

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Arkaan
21. Juni 713
Sonnenaufgang
Blauer Tempel
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Arkaan hatte seine Rüstung angelegt, sie trug schließlich auch die Magie Lorns und für eine Kampfmagier war es für die Zeremonie eine angemessen Representation. Am Schwertgürtel hing das Drachenschwert Lorns. Von denen es heute galt für vier neue Besitzer zu finden. Neben ihm beim Altar standen Dschafar und Sahey. Dschafar war ein großer kräftiger Mann. mit langem silbriggrauem Haar auch an seiner Seite hing eines der Schwerter. Im Gegensatz zu vielen anderen Fen, die ihre Unsterblichkeit in jungen Jahren erhielten, war Dschafar ein alter Mann. Dafür war er der älteste Fen Lorns und hatte mehrere Götter sterben sehen.
Trotzdem sah Arkaan ihn heute erst zum dritten Mal in seinem langen Leben, denn Dschafar mied das Land und hielt sich irgendwo im oder zumindest am Wasser auf.
Sahey war vom Aussehen her eine junge Frau mit langen dunklen Haaren, die sie zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden hatte. Auch sie trug eines der Schwerter. Sie war die jüngste Fen, die ein Schwert trugen. Genauer gesagt war sie die letzte Fen der Lorn eines der Schwerter verliehen hatte. Dass sie im Gegensatz zu den anderen Schwertträgern überlebt hatte, lag sicher auch daran, dass die Magie der Schatten ihre alle Möglichkeiten gab sich zu verstecken.
"Es freut mich, dass so viele meine Nachricht erhalten haben und ihr Euch alle hier eingefunden habt", wandete sich Arkaan an die große Anzahl an Fen, die sich im Tempel versammelt haben. "Wir sind heute hier zusammengekommen, dass Lorn für die vier Schwerter neue träger finden kann und dass wir dann in der Lage sein werden unseren Herrn aus seinem Gefängnis zu befreien", sprach Arkaan weiter.
"Leider sind die Möglichkeiten unseres Herrn momentan sehr begrenzt. Trotzdem wird er euch Prüfen und entscheiden, wer die neuen Inhaber der Schwerter sein sollen. Dschafar, Sayeh und ich werden euch leiten und helfen die Verbindung zu Lorn in seinem Gefängnis aufzubauen. Ich würde euch bitten euch alle an den Händen zuu fassen und dann eine Haltung der Meditation ein zunehmen. Wir werden uns unter euch verteilen und euch so leiten."
Arkaan gab Dschafar und Sayeh ein Zeichen. Des Weiteren ging auch er selbst zwischen die anwesenden Fen. Sein Ziel war eine Position bei Fidda und Liara, so dass er direkten Kontakt mit den beiden haben würde.

[Cassiopeia]

Liara
Blauer Tempel, Ardakan
21.06.
Sonnenaufgang

Es begann und Liara nickte bei Arkaans Worten. Er sah prachtvoll aus in seiner Rüstung, ein wahrer Krieger Lorns.
Sie griff nach seiner und Fiddas Hand und schloss die Augen. Atmete ein paar Mal ruhig durch und spürte, wie ihr Herzschlag sich ein wenig beruhigte. Tausend Mal hatte sie die Meditation geübt, doch nie war so gewesen wie heute. Sie würde Lorn gegenüber treten und von ihm geprüft werden um ein Schwert zu erhalten. Das hier war die erste Prüfung: trotz der Aufregung die Meditation zu erhalten, den Zustand tiefer Entspannung um die Magie zu ihm wandern zu lassen. Ein metaphysischer Zustand, in dem sie sich auf seine, eine beinahe göttliche Ebene, begaben. Es gab Fen, die studierten diese Ebene ihr Leben lang. Keiner von ihnen war mehr am Leben, sie waren die ersten, die hingerichtet worden waren. So blieb den Fen der heutigen Zeit nur, sich zu erinnern, wie es einst gewesen war.
Die Worte weckten etwas in Liara. Sie sollte sich erinnern. Wer hatte diese Worte noch zu ihr gesagt? Inaya? Was hatte sie damit gemeint?
Für einen Moment war sie raus und öffnete die Augen. Nein, sie durfte jetzt nicht versagen. Nicht an Inaya denken. Sie war hier um ein Drachenschwert zu erhalten. Der vielleicht zweitwichtigste Tag in ihrem Leben nach der Erhebung zur Fen. Nichts anderes durfte in ihrem Kopf Platz haben.
Sie schloss wieder die Augen und sammelte sich. Leerte ihren Geist und nahm mehr und mehr die Magie der anderen wahr. Dieses Mal schaffte sie es und ihr Geist löste sich soweit, dass er in die metaphysische Ebene der Magie eintrat. Hier war Lorns Reich.

[LaBerg]

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Arkaan
21. Juni 713
Sonnenaufgang
Blauer Tempel
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Auch Arkaan versankt in Meditation um die Verbindung zu all den Fen und dann schließlich zu Lorn herzustellen. Sie alle, die ein Teil Lorns in sich trugen waren jetzt mit ihrem heiligen Vater verbunden.
Großer Herr wir haben uns versammelt und treten mit Euch in Verbindung, sprach Arkaan in Gedanken. Gedanken die nun alle Fen und auch Lorn in den Gedanken hören konnte. In dieser magischen Verbindung brauchte er keine geprochenen Worte mehr um zu kommunizieren.
Vier Eurer engsten Vertrauten haben ihr Leben für Euch geopfert. Sie haben etwas hinterlassen, dass ein Teil von euch ist. Ohne einen Auserwählten oder eine Auserwählte, die sich an es binden und euch treu ergeben dienen, sind die machtvollen Schwertet nicht viel mehr sehr gute Waffen. In den falschen Händen und gegen Euch gerichtet sind sie eine Gefahr, die so groß ist, dass sie Euch an einen Ort fesseln kann. Aus diesem Grund sollt nur Ihr es sein, der wählt und prüft, wer es würdig ist diese machtvollen Waffen zu führen, richtete Arkaan die Worte weiterhin in der Gedankensprache an Lorn und all die Fen, die mit ihm verbunden waren.

[Ayrina]

Fidda
Blauer Tempel, Ardakan
21.06.
Sonnenaufgang


Auch Fidda hatte die Augen geschlossen. Sie blendete alles aus, die anderen Fen, deren Anwesenheit sie nur noch am Rande unbewusst wahrnahm. Sie spürte die Macht des Wassers in sich. Die fließende Magie. Lorns Element. Sie fühlte sich ihm so nahe und ganz unbewusst lächelte sie, als sie Lorn in Gedanken anrief.
Lorn. Herr und Gebieter. Herr über das Wasser, das Element des Lebens. Ich bin deine demütige Dienerin.
Was auch immer er verlangte, sie würde es tun. Wie auch immer er sich entschied, sie würde sich seinem Willen beugen. Sie verdankte ihm alles und das hatte sie nicht vergessen.

[Cassiopeia]

Lorn
Blauer Tempel, Ardakan
21.06.
Sonnenaufgang

Sie waren viele, erstaunlich viele. Wie durch einen Schleier nahm Lorn ihre Gegenwart wahr. Sie hatten sich auf die magische Ebene des Geistes begeben und sie hatten ihn gefunden. Sie verlangten eine Entscheidung von ihm über die Schwerter. Es ging offenbar voran.
Wäre er frei, wäre eine solche Entscheidung und Prüfung einfach gewesen. Doch hier in dem Gefängnis aus Schwertern war es ihm unmöglich, den Geist seiner Diener selbst zu erreichen. Diese Verbindung, die Arkaan mit den anderen hergestellt hatte, würde es vielleicht ansatzweise ermöglichen.
Wer verlangt mein Urteil?, fragte er und seine machtvolle Präsenz war selbst durch den Bann spürbar.
Vier Schwerter des höchsten Ranges verlangt nach vier Erben. Wer tritt vor, diese Aufgabe an sich zu nehmen? Ewige Krieger. Ewige Macht. Ewige Diener. Zeige sich, wer der Macht der Schwerter ebenbürtig zu sein vermeint.