1. Missing In Action - Kantine

Die Geschichte
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Spikor
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Re: 1. Missing In Action - Kantine

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Als Riikka die Redewendung mit der Nase benutzte, schmunzelte Roark kurz, denn ihm kam der Gedanke, ob ihr Geruchssinn wohl feiner als seiner war. Aber er verfolgte diese Idee nicht weiter, sie schien ihm unangemessen. Stattdessen beantwortete er ihre Frage:

"Ich war auf der USS Madrid, Norway-Klasse, das war leider mein einziges Bordkommando vor der Cochrane. Dazwischen durfte ich mich eine Zeit lang auf unserem Außenposten auf Meru-8 aufhalten, als Teil der Sicherheitsmannschaft dort. Waren beides interessante Orte, obwohl die Anforderungen ganz unterschiedlich waren."

Dass er beide Male strafversetzt worden war, sagte Roark lieber nicht. Er hatte irgendwie das Gefühl, dass diese Information ihn vielleicht in ein schlechtes Licht rücken könnte. Deshalb wollte er Riikka auch keine Gelegenheit zum Nachfragen geben und fügte gleich noch hin zu:

"Für Sie als Forscherin wäre das Schiff wohl der spannendere Ort gewesen, auf Meru-8 haben wir nur Eingeborene beobachtet. Außer natürlich, wenn gerade das Ihr Forschungsgebiet ist."
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Siria
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Re: 1. Missing In Action - Kantine

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"Was liegt ihnen mehr, ein Schiff oder eine Station? Gibt es für sie da relevante Unterschiede?", fragte sie Roak.
"Ich habe sowohl auf einer Station, als auch Schiffen gedient. Es sind beides interessante Gebiete. Allerdings, Eingeborene zu beobachten, wäre nicht meine erste Wahl. Ich bin Physikerin.", erklärte sie hierzu.
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Spikor
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Re: 1. Missing In Action - Kantine

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"Ich musste sie ja auch gar nicht selbst beobachten, glücklicherweise, denn auch für mich ist das nicht so spannend. Schauen, was sie machen, aber bloß nicht entdeckt werden, naja, Sie wissen ja. Aber das war ja nicht mein Job, ich gehörte zur Wachmannschaft dort, und als die Eingebornen dann doch einige der Wissenschaftler entdeckten, wurde es für mich sogar richtig interessant."

Roark bremste sich - er bemerkte, dass er sich mit seiner Geschichte in gefährliches Fahrwasser begab. Er zögerte ganz kurz, weil er neu überlegen musste, dann sagte er:

"Auf der Madrid war es abwechslungsgreicher. Wir wurden für alles mögliche eingesetzt, Grenzpatrouille, Geleitschutz, Bewachung wichtiger Objekte, da war immer was los und es waren auch ziemlich unterschiedliche Anforderungen. Ich gehörte zu den Leuten, die der Captain wegen ihres Aussehens immer wieder zu Außenmissionen mitnahm. Die Zähne und Krallen wirken auf viele Spezies sehr schön einschüchternd."

Bei diesen Worten grinste Roark wieder und zeigte erneut kurz die Zähne. Er beschloss, kurz zu pausieren, um ihr Gelegenheit zu geben, die Richtung des Gesprächs zu beeinflussen. Er war gespannt, zu erfahren, wofür sich die denobulanische Physikerin interessierte - waren es seine Missionen? Er selbst? Oder wollte sie lieber von sich erzählen? Er liebte solche Momente, sie kamen seiner angeborenen Neugier sehr entgegen.
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Siria
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"Wurden sie angegriffen, als sie entdeckt wurden?", hakte Riikka nach. "Verstießen sie damit nicht letzten Endes gegen die Direktive? Wie wurde dieser Fehler korrigiert?" Riikka fragte sich, wie die Wissenschaftler so unvorsichtig hatten arbeiten können.

Riikka hob ihre Augenbrauen. "Er hat sie als Anschauungsstück missbraucht, um anderen Völkern Respekt einzuflößen? Das ist kein völkerverständigendes Auftregen und in meinen Augen sehr verstöhrend. Das haben sie mit sich machen lassen?", Riikka war sichtlich schockiert darüber. Jemand sollte wegen seiner Fähigkeiten mit auf eine Außenmission und nicht, um als Abschreckung zu dienen.
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Spikor
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Roark vermerkte in Gedanken, dass Riikka eine ausgezeichnete Beobachterin war - durchaus passend für eine Naturwissenschaftlerin. Allerdings schien sie ihre Neugier nicht im Griff zu haben, sie stellte zu viele Fragen auf einmal. Das gab ihm die Möglichkeit, sich auszusuchen, welche davon er beantworten wollte. Natürlich entschied er sich für die letzte - sie war nicht nur am naheliegendsten, sondern auch am wenigsten problematisch. Er erklärte ihr mit warmer Stimme:

"Meine vorrangige Aufgabe ist es, Leben und Gesundheit der Crew zu schützen. Dafür wurde ich in allerlei Kampfarten ausgebildet, aber der effektivste Weg ist es immer noch, dafür zu sorgen, dass gar nicht erst gekämpft wird. Wenn ein potentieller Gegner durch das bloße Auftreten oder Erscheinungsbild eines Sicherheitsteams davon abgehalten wird, aggressive Handlungen zu begehen, dann ist das in meinen Augen eine äußerst erfolgreiche Vorgehensweise. Ich bin durchaus stolz darauf, auf diese Weise den einen oder anderen Kampf verhindert und damit womöglich einige Leben gerettet zu haben, mein eigenes eingeschlossen. Und im Übrigen ist mein Aussehen ja nicht meine einzige Waffe." Er neigte sich etwas zu Riikka hinüber (nicht übertrieben nah, nur ein bisschen), lächelte schelmisch und zwinkerte ihr zu. "Im Vertrauen gesagt - Ich bin mindestens so gut, wie ich aussehe."

Roark lehnte sich wieder zurück. Er war gespannt, ob Riikka auf das übersprungene Thema zurückkommen würde - oder ob er sie mit seinem unerwarteten Verhalten aus dem Konzept gebracht hätte.
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Siria
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Riikka sah Roark unbeeindruckt an, auch wenn sie einige Zentimeter nach hinten auswich, das war ein Reflex, den sie auch nicht gedachte abzustellen.
"Sie sind mindestens genauso gut, wie sie aussehen? In was?", hakte Riikka nach.
"In Fragen beantworten schon mal nicht, denn sie haben meine ersten Fragen nicht beantwortet. Außerdem finde ich nach wie vor ein Verhalten, dass erstmal auf Konfrontation geht, nicht sonderlich hilfreich, um andere Völker zu kontaktieren. Aber da werden wir wohl nicht auf einen Nenner kommen. Mag sein, dass dies an unseren verschiedenen Berufen liegt.", erklärte sie.
"Nun? Beantworten sie auch meine ersten Fragen? Oder sind ihnen diese zu unangenehm? Dann erwarte ich natürlich nicht, dass sie diese beantworten.", sie blickte ihn ruhig an und aß nebenbei.
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Re: 1. Missing In Action - Kantine

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Riikka reagierte stärker, als Roark erwartet hatte, was ihn etwas überraschte. 'Vielleicht war ich doch zu offensiv - ich sollte mich zusammenreißen, schließlich will ich sie ja nicht verärgern' dachte er bei sich. Sein Job war es normalerweise, als Schrank im Hintergrund zu stehen und beeindruckend auszusehen, Diplomatie war nicht seine Stärke. Ruhig sagte er:

"Oh, ich kann Ihnen schon auch die anderen Fragen beantworten, dass es zu einem technischen Defekt kam und deshalb ein paar Forscher von den Einheimischen entdeckt und gefangen genommen wurden. Das hat damals durchaus einigen Wirbel verursacht, aber das war oberhalb von meiner Dienstebene, ich habe davon nicht viel mitbekommen. Ich war allerdings an der Rettungsmission für die Wissenschaftler beteiligt, und das war eine der fordernsten Missionen meiner gesamten Laufbahn, und ich mag Herausforderungen, deshalb ist meine Erinnerung daran trotz einiger unschöner Erlebnisse insgesamt eher positiv.

Was mich aber gerade mehr beschäftigt, ist, dass Sie mich offenbar missverstanden haben - die 'Madrid' hatte keine Erstkontakt-Mission, sie war bloß ein Patrouillenkreuzer, der rückwärtige Verbindungen sicherte. Wenn ein Sicherheitsteam gebraucht wurde, dann nicht zum Kennenlernen, sondern normalerweise zu sowas wie Objekt- oder Personenschutz, zum Beispiel bei Kriminalität oder Grenzkonflikten. Und wenn wir zu einem Streit über Handelsrechte gerufen wurden oder in einem Konflikt zwischen Gruppen auf einem Planeten vermitteln sollten, ist ein, na sagen wir mal 'beeindruckendes' Auftreten keinesfalls konfliktfördernd, sondern es wirkt eher wie ein Dämpfer. Hitzköpfe, die gerade dabei waren, sich gegenseitig an die Kehle zu gehen, weichen erstmal zurück, und das eröffnet eine Möglichkeit, zu reden."

Roark freute sich, dass er wieder von der Sache mit den Forschern damals abgelenkt hatte - obwohl er die Leute gerettet hatte, hatte ihm die Angelegenheit Ärger eingebracht, über den er hier nicht reden wollte. Stattdessen war es ihm tatsächlich ein Anliegen, das Missverständnis aufzuklären, deshalb erläuterte er Riikka, was er meinte:

"Lassen Sie es mich mit einem Beispiel erläutern: Da war ein Einsatz, bei dem es darum ging, nach einer Naturkatastrophe medizinische Versorgung zu leisten. Auf dem Planeten gab es Plünderungen, deshalb wurden Sicherheitsteams geschickt, um die Verteilung der Hilfsgüter zu überwachen. Ich war bei einem 4-Mann-Trupp, der eine Ladung Lebensmittel bewachen sollte. Am Tag vor unserer Ankunft waren einige Leute in ein Lager eingedrungen und hatten es ausgeraubt, um die Waren auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen. Wir sollten verhindern, dass das nochmal passiert, aber wir waren nur zu Viert, und die Plünderer waren etwa 30. Aber wir hatten Phasergewehre in der Hand und schauten besonders grimmig drein, und als einer von uns angegriffen wurde, legte er mit einem Nahkampfgriff 3 Mann aufs Kreuz, die wir dann auch verhaftet haben. Das und ein paar Warnschüsse haben gereicht, um die anderen abzuschrecken, und niemand hat mehr versucht, die Lebensmittellager zu plündern. Wenn sie es wirklich gewollt hätten, hätten wir gegen so viele wohl nichts machen können, aber unser Auftreten hat gereicht, um sie einzuschüchtern, und so wurde sicher gestellt, dass die Nahrung gerecht an alle verteilt wird, und nicht nur an ein paar Starke, und das alles mit einem Minimum an Gewalt, niemand wurde ernsthaft verletzt. Das ist es, was ich gemeint habe, als ich sagte, dass ein beeindruckendes Auftreten oft besser ist als tatsächliche Stärke. Um Völkerverständigung ging es dabei nie, die Probleme waren immer viel äh handfester."
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"Technischer Defekt?!", Riikka schüttelte mit dem Kopf. Gerade bei solchen Missionen mußte man doch besonders vorsichtig sein. Aber gut, einige Dinge konnte man wohl einfach nicht vorhersehen oder verhindern.
Riikka hörte Roark weiterhin aufmerksam zu.
"Ich gebe zu: Ja, ich habe sie in diesem Punkt missverstanden und kann ihr Verhalten bzw. des des Captain jetzt durchaus nachvollziehen.", sie blickte Roark an. "Ich finde sie allerdings nicht sehr furcheinflößend. Liegt wohl daran, dass wir in keinem Konflikt zueinander stehen."
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Roark lachte laut, aber er fasste sich schnell wieder. Dann sagte er:
"Na ja, sagen wir es mal so: Ich stamme von Raubtieren ab, und es ist Teil meines Berufs, gegen Verbrecher vorzugehen. Ich kann beides gut verbergen, aber wenn ich will, kann ich die entsprechenden Merkmale meiner Persönlichkeit auch überbetonen. Und bestimmte Leute sind für sowas sehr empfänglich - Leute, die schonmal gejagt wurden, zum Beispiel wegen einer Straftat, die sich schuldig fühlen oder schwach, und die deswegen Angst haben vor Polizisten oder 'Jägern' im Allgemeinen. Außerdem nimmt der Effekt mit dem Bildungsgrad der Zielperson ab. All das spricht nicht gerade dafür, dass Sie sich von meiner Erscheinung einschüchtern lassen würden, Sie haben nichts Falsches getan und sind auch sehr gebildet, und Ihre Spezies ist auch nicht gerade für ihre Ängstlichkeit bekannt. Aber das heißt nicht, dass es bei anderen nicht wirken kann."
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Riikka nickte: "So wird es sein. Ich stelle mir gerade vor wie es ist, vor ihnen Angst zu haben.", sie blickte Roark an. "Sie blicken zu freundlich.", kommentierte sie schließlich. "Wie schauen sie, wenn sie jemanden bedrohen?", sie wollte es nun genau wissen. Für sie war eher selten ein Gesichtsausdruck beängstigend, als vielmehr eine plötzliche Nähe oder gar ein anpacken. Da konnte ihr Gegenüber noch so freundlich schauen, es war ein furchtbares Gefühl, angepackt zu werden.
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