EINS - Edaira-Gebirge

Marrekhs Sterben
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Cassiopeia
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Re: EINS - Edaira-Gebirge

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Gon & Marek
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Morgen

Gon beobachtete Jaeden, wie er die Sonne genoss, den Wind, den Sand. Diese schien völlig überwältigt zu sein und er hatte alles Recht dazu.
Geduldig wartete er, bis Jaeden in die Höhle zurück geklettert war.
"Du hast mich vorhin gefragt, ob Marrekh bereits verloren ist", sagte er schließlich. "Ich bin dir noch eine Antwort schuldig und die ist nicht so einfach, wie du vielleicht denkst. Vielleicht... ist es noch nicht zu spät. Wenn wir das Gefüge wieder zurecht rücken, was aus den Fugen geraten ist. Das Gleichgewicht wieder her stellen. Dann kann es gelingen, Marrekh zu retten. Für alle. Willst du ein Teil davon sein, junger Steinmann?"

Marek nahm die Schüssel Fleisch und den scharfen Stein und verteilte. Zuerst gab er den Jägern, dann denen, die die Nachhut gebildet hatten, den Wächtern. Schließlich auch Solmon.
"Lass es dir schmecken, junger Wachmann", grinste Marek ihn an und gab ihm ein Stück des Herzens, welches so groß war, dass der ganze Stamm davon hätte essen können, so kam es Marek vor.
Das Herz schmeckte kräftig und nach Eisen und Marek genoss jeden Bissen. Als es verschlungen war, spülte er mit Schnaps nach und nahm sich noch etwas vom weiteren Fleisch, welches weniger dominant schmeckte. Schließlich war auch das verspeist und es ging an die Knochenarbeit. Im wahrsten Sinne des Wortes. Der riesige Hochlandbüffel musste zerlegt und ausgenommen werden.
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Re: EINS - Edaira-Gebirge

Beitrag von Therapistin »

Als Jaeden wieder bei Gon saß, schwieg er. Er war noch immer überwältigt, doch nach der Zeit außerhalb der Höhle schwindelte ihm wenigstens nicht mehr so sehr von all den Informationen.
Neugierig lauschte er und sein Herz machte doch tatsächlich einen kleinen Hüpfer.
"Es ist also vielleicht doch noch möglich?", fragte er beinahe atemlos und blickte das Steinwesen mit großen Augen an. "Ja! Ja, unbedingt möchte ich ein Teil davon sein. Marrekh ist meine Heimat. Und ich wünsche mir, dass unser Planet nicht auseinander bricht - ob nun buchstäblich oder im übertragenen Sinne." Er sah Gon aufmerksam an.
"Wie kann ich helfen, Gon?"

Solmon starrte auf das Stück Fleisch, das Marek ihm ggereicht hatte. Es war riesig und Solmon staunte einmal mehr über die Größe der Tiere auf Marrekh. Es war schließlich nicht nur dieser Büffel hier.
Interessiert biss Solmon ab und begann zu kauen. Das Herz war muskulös und kaum von unappetitlichen Fasern durchzogen, hatte aber einen sehr intensiven Geschmack, an den Solmon sich erst gewöhnen musste. Aber schlecht war es nicht.
Schließlich nahm er einen Schluck des so wertvollen Wassers, ehe er sich ein Messer griff, um beim Zerlegen des Tieres zu helfen.
"Den zum Stamm zu bekommen, wird ein echtes Abenteuer", sagte er zu Marek. "Der wiegt bestimmt 300 Pfund mehr als der größte Büffel, den ich bisher sah. Und der vor ein paar Tagen war schon riesig."
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Ernst Ferstl
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Cassiopeia
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Re: EINS - Edaira-Gebirge

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Gon & Marek
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Morgen

Gon sah Jaeden aufmerksam an.
"Es ist eine schwere Aufgabe, junger Steinmann. Eine sehr schwere. Es ist nicht sicher, dass wir es schaffen. Es gibt nur sehr wenige wie dich. Du trägst Elementarblut in dir, nicht viel, aber genug um dich zu einem Hüter des Elements zu machen. Finde die anderen. Alle Elemente müssen vereint sein, alle Hüter müssen vereint sein. Nur dann kann es gelingen."

Marek nickte.
"Ja, das wird wirklich ein großes Stück Arbeit." Dann kam ihm eine Idee. "Wer von uns ist der Schnellste? Wir brauchen einen Boten, der zum Stamm läuft und Hilfe holt. Wir brauchen Unterstützung und mehr Tragen. Wir werden hier frühestens morgen aufbrechen können. Der Bote könnte uns mit den anderen des Stammes entgegen kommen, so wäre zumindest eine Teilstrecke leichter zu bewältigen." Er sah aufmerksam in die Runde und sein Blick blieb an Solmon hängen.
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Re: EINS - Edaira-Gebirge

Beitrag von Therapistin »

"Wir sind es dem Planeten schuldig, wenigstens zu versuchen ihn zu retten", sagte Jaeden und wie um seine Worte zu unterstreichen, nickte er energisch. "Und wenn mir die Möglichkeit offen steht, ist es unumgänglich, dass ich mich beteilige. Ich könnte es mir niemals verzeihen, wenn ich es nicht einmal versuchen würde."
Er war voller Tatendrang und wollte am liebsten sofort aufbrechen, um sich auf die Suche zu machen.
"Ich denke, den Luftelementar kenne ich bereits", verkündete er Gon. "Und die anderen... nun, vielleicht kann mir mein Element helfen, sie zu finden? Oder kann ich vielleicht sogar das Feuer nutzen, um dessen Hüter zu finden?" Das klang so verrückt, dass es ihm durchaus möglich erschien.

Auch Solmon blickte sich zwischen den Männern um, doch noch bevor Marek ihn anschaute, wusste Solmon, dass er selbst der schnellste Läufer von ihnen war. Er war schnell und er war ausdauernd, alleine hätte er es in kurzer Zeit zurück zu den Höhlen geschafft.
Inzwischen sah ihn nicht nur Marek an, sodass Solmon die Schultern straffte.
"Ich werde gehen", sagte er fest. Zwar war er noch niemals alleine eine solch weite Strecke durch kaum bekanntes Gebiet gelaufen, doch er traute es sich durchaus zu.
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Ernst Ferstl
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Cassiopeia
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Re: EINS - Edaira-Gebirge

Beitrag von Cassiopeia »

Gon & Marek
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Morgen

Gon lächelte und war froh um Jaedens Tatendrang.
"Das kannst du. Darum wollte ich dir die Lava zeigen. Sie vereint Feuer und Stein und kann als Medium von beiden Elementen genutzt werden. Es wäre möglich, dass du jemanden erreichst... da dazu musst du abermals lernen, zuzuhören. Bist du dazu bereit? Dann folge mir."
Er verließ die Höhle und führte Jaeden über eine Stunde durch die triste Landschaft. Dann erreichten sie etwas, das aussah wie ein Wulst. Es war das Ende eines langen Lavastroms, der vor Jahrtausenden erkaltet war.
"Du hast gelernt, den Felsen zuzuhören. Lava ist viel lebendiger als Fels. Taste dich vorsichtig heran und sag mir, was du fühlst."

Marek lächelte und winkte Solmon zu sich. Er legte ihm anerkennend eine Hand an die Schulter.
"Das ist ein weiter Weg und du musst schnell sein. So wenig Pausen wie möglich. Lauf schnell wie eine Gazelle im Wind, wenn du kannst. Sag ihnen, was wir brauchen. Wir brauchen jeden, der bereit ist, sowie Äxte, Sägen und Tragen. Nimm etwas Proviant vom gebratenen Fleisch mit und dann lauf."
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Re: EINS - Edaira-Gebirge

Beitrag von Therapistin »

Jaeden & Solmon
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Morgen

Zuhören. Alles schien sich darum zu drehen und Jaeden war froh, dass er sich bisher meist als guter Zuhörer gezeigt hatte. Zwar war er gerade in diesem Fall bei der Entdeckung seines Elements und seiner Verbindung ein wenig ungeduldig, doch das würde ihn nur noch besser lehren.
So kletterte er Gon hinterher aus der Höhle heraus und folgte dem Steinwesen über die Gerölllandschaft, die er so gut kannte.
Ganz langsam trat er an das Gestein heran, welches einst glühende Lava gewesen war und berührte sie vorsichtig mit den Fingerspitzen.
"Es ist kalt", sagte er enttäuscht - er hatte erwartet, die frühere Hitze spüren zu können. Das langsame Fließen von damals. Es schien ihm, als hätte er zu diesem Gestein keine Verbindung, als wäre es nur für einen Feuerelementar gedacht.
Gerade wollte er die Finger wegnehmen, als er inne hielt. Doch, er fühlte etwas, ganz zart nur, als tastete es sich selbst nur zögerlich an ihn heran. Bis er einen Hauch von Wärme wahrnahm.
"Sie werden wärmer", erklärte er Gon stirnrunzelnd. "Als wüssten sie nicht, ob sie mit mir kommunizieren sollen. Ich... kann das nicht richtig beschreiben." Er legte auch die zweite Hand auf und schloss die Augen, um vielleicht mehr spüren zu können.

Solmon schwoll ein wenig an vor Stolz, als Marek mit ihm sprach. Er wusste nicht, wann je einmal jemand so mit ihm gesprochen hatte und das ließ in ihm ein gutes Gefühl anwachsen.
"Ihr werdet kaum merken, dass ich fort bin", versprach er und nickte, ehe er nach seinem Stoffbündel griff und ein wenig Fleisch in ein Stück Leder wickelte, bevor er es einpackte. Amjok warf ihm seinen Wasserbeutel zu, den Solmon erstaunt auffing, doch der Jäger zwinkerte nur.
"Du hast ihn nötiger als ich, glaub mir", hörte Solmon ihn sagen, dann band er sich sein Bündel um die Schulter.
"Wir sehen uns morgen Früh", versprach er, sah noch einmal in die Runde, atmete einige Male tief ein und aus und lief schließlich los.
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Ernst Ferstl
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Gon & Marek
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2. Quartal des Jahres 2457
Morgen

Gon nickte eifrig.
"Sehr gut, sehr gut!", sagte er und tapste auf der Stelle vor Aufregung.
"Schließ die Augen, junger Steinmann. Fühle und höre, wie die Lava bis hier her gekommen ist. Woher sie kam. Wie sie wanderte und floss, wie sie einst heiß und voller Leben war. Vor Jahrtausenden. Wen sie mitriss und einschloss. Und wo ihre Grenzen sind. Lass dir Zeit."
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Re: EINS - Edaira-Gebirge

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Jaeden
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Morgen -> Nachmittag

Und Jaeden ließ sich Zeit.
Die schon vor Jahren erkaltete Lava, auf der seine Hände ruhten, wurde nach und nach wärmer, während sie ihm erst zögerlich ihre Geschichte erzählte, ihren Weg bis hierher. Und als sowohl die Steine, als auch - und besonders - das Feuer merkte, dass er vermochte, ihnen wirklich zuzuhören, wurde es fast unerträglich heiß. Es kostete Jaeden all seine Konzentration, sich nicht vom Boden zu lösen.
Doch je länger er zu lauschen versuchte, umso einfacher fiel es ihm, sich diesen Empfindungen hinzugeben. Gon nötigte ihm am Nachmittag zu einer Pause, der er sich beinahe widersetzen wollte. Doch das Steinwesen hatte Recht, er musste etwas trinken, sein Mund war wie ausgedörrt und sein Magen protestierte ebenfalls.
Es begann bereits zu dämmern, als Jaeden sich wieder aufrecht hinsetzte.
"Ich möchte es heute noch einmal versuchen", sprach er zu Gon, der den ganzen Tag nicht von seiner Seite gewichen war. Jaeden war hörbar erschöpft, doch er wollte den kalten Lavaströmen noch einmal folgen, vielleicht schaffte er es diesmal ja bis zur Quelle des einst heißen Gesteins.
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Re: EINS - Edaira-Gebirge

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Gon
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Nachmittag

Gon legte den Kopf leicht schief als er Jaeden ansah, der so entschlossen war, abermals das Geheimnis der Lava zu erkunden.
"Das zweite Mal wird dir leichter fallen", sagte er zögernd, "aber verliere dich nicht in dem, was du spürst. Du bist immer noch ein Mensch mit Bedürfnissen der Menschen. Achte auf dich", warnte er ihn leise. Ihnen blieb nicht mehr viel gemeinsame Zeit. Dann war Jaeden auf sich allein gestellt.
"Die Lava floss einst aus dem mächtigen Vulkan, den die Menschen Hari nennen. Über Millionen Quadratkilometer ergoss sich sein Mantel aus flüssigem Stein. Folge ihm nicht bis zur Bergspitze, versprich mir das. Dort oben ist kein Leben mehr möglich, für niemanden. Nicht einmal in Gedanken."
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Re: EINS - Edaira-Gebirge

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Jaeden
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2. Quartal des Jahres 2457
Nachmittag

Jaeden runzelte die Stirn. Es fühlte sich gut an, wenn er den Steinen und in diesem Falle ja sogar dem Feuer folgte. Fast war es ein bisschen wie Heimat. Gon tat in der Tat gut daran, ihn daran zu erinnern, dass er noch immer ein Mensch war, dass er essen und schlafen musste.
"Wirst du mich nicht aufhalten, wenn ich zu weit gehe?", fragte er das Steinwesen und legte den Kopf schief. "Du kannst doch bestimmt spüren, wohin mein Geist unterwegs ist. Sollte ich zu tief sinken, halte mich einfach zurück." Doch dann runzelte sich seine Stirn noch mehr und er glaubte allmählich, er würde niemals wieder etwas anderes tun. "Oder verlässt du mich? Ich hatte gehofft, du könntest mir noch eine ganze Weile ein Lehrer sein."
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Ernst Ferstl
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