EINS - Edaira-Gebirge

Marrekhs Sterben
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Cassiopeia
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Gon & Marek
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Morgen

Der winzige Gon streckte einen Arm und berührte Jaedens Finger. Sofort konnte Jaeden eine tiefe Verbundenheit zum Boden fühlen. Es war als ziehe etwas sein Bewusstsein immer weiter nach unten. In den Fels und darunter. Der Fels auf dem Jaeden saß, war nur eine Außenhülle. Darunter verbargen sich verschiedene Schichten Gestein, einige porös wie ein Schwamm, andere fest wie Basalt, Ausgespien vor Urzeiten. Langsam lenkte Gon ihn tiefer, als sickerten sie selbst durch die Schichten. Es wurde dichter und der Druck erhöhte sich. Der Fels wurde härter und härter. Aus Stein wurde Diamant. Dann spürten sie die Spannungen, die enorme Kraft des Planetenkerns, der alles Leben bei sich hielt. Gon ließ Jaeden Zeit, es wahr zu nehmen und zu verstehen.
"Wir nennen diese Kraft Urquelle", erklärte er. "Wegen ihr sind wir hier. Sie hält alles zusammen. Alles Leben, vom kleinsten Sandkorn bis zum höchsten Gipfel, vom kleinsten Wurm bis zum größten Drachen."
Er wartete und ließ Jaeden Zeit, das aufzunehmen.

Marek lachte auf bei Solmons Worten.
"Wir werden sehen, wer darauf schlafen darf", grinste er und erntete fröhliches Gejohle.
"Ist das Herz bald durch? Ich habe Hunger bis zum Himmel!"
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Therapistin
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Re: EINS - Edaira-Gebirge

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Jaeden & Solmon
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Morgen

Gons Hand fühlte sich kalt an auf Jaedens Haut, doch es war wie eine angenehme kühle Brise, wenn die Sonne einen zu verbrennen versuchte.
Die Verbindung zu den Steinen war plötzlich um einiges intensiver, Jaeden schien nicht mehr nur etwas von ihnen aufzunehmen, er schien selbst ein Teil von ihnen zu sein und immer tiefer zu gleiten.
Neugierig betrachtete Jaeden jede einzelne Schicht, durch die Gon ihn führte, bis sie inne hielten. Er spürte den Kern des Planeten, die enormen Kräfte, die hier unten wirkten.
"Mein Vater hat so viel geforscht", sagte Jaeden leise. "Den Aufbau Marrekhs kannte er auswendig. Doch wie genau es wirkte, blieb ihm immer verborgen." Und nun war Jaeden hier und konnte es selber sehen und vor allem spüren.

"Ein kräftiges Herz, das braucht noch ein bisschen", kam es vom Feuer. "Verhungere uns bloß nicht, deinen Speer werden wir sicher noch gebrauchen können." Wieder gab es Gelächter und Gejohle.
Der Schlauch ging wieder herum und diesmal konnte auch Solmon einen kleinen Schluck nehmen. Der reichte ihm aber auch schon, es schmeckte widerlich und er musste heftig husten, als die Flüssigkeit scharf durch seine Kehle lief. Amjok warf ihm das Wasser zu und lachte schallend wie auch einige andere, die Solmons Versuch, erwachsen zu sein, mitbekommen hatten.
"Du brauchst auch noch ein bisschen", grinste Amjok. "Wie das Herz. Aber vielleicht bist du dann ja genauso kräftig." Er zwinkerte Solmon zu, bevor er sich an Marek wandte.
"Lasst mir ein Stück übrig", meinte er und wies erst auf das Fleisch über dem Feuer und anschließend auf die vorbereiteten Tragen. "Ich überprüfe, ob alles gut gesichert ist."
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Ernst Ferstl
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Cassiopeia
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Re: EINS - Edaira-Gebirge

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Gon & Marek
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Morgen

"Hier unten sind wir entstanden", erklärte Gon leise. "Feuer, Wasser, Stein, Luft. Es ist alles hier. Geboren von der Urquelle allen Lebens. Bis das Leben an de Oberfläche trat. Je länger es dort lebte, desto mehr vergaß es die Paläste tief unter sich. Die Wurzeln. Es wurde wild und orientierungslos. Es versuchte sich zu erinnern, zu forschen. Es begann zu zerstören. Nur wenige wie wir sind noch übrig. Nur wenige kennen die Wahrheit. Du kannst einer von ihnen sein."
Gon lenkte den Blick des Bewusstseins nach oben. Wie ein Querschnitt konnte Jaeden all die Schichten des Gesteins, die Hüllen des Planeten, wahrnehmen und ihr Zusammenwirken verstehen. Die Quellen des Wassers, des Feuers der Vulkane, der Erdbeben ausmachen. Gon lenkte ihn weiter in einen Berg hinein. Höher und höher stiegen sie, es wurde kälter und kälter bis das gefrorene Methan-Eis die Spitze in hunderten Kilometern Höhe bildete. Hier oben war so gut wie keine Atmosphäre mehr und Leben unmöglich. Auch diesen Zusammenhang wollte er Jaeden zeigen: wo ein Element starb, fehlte es den anderen gravierend. Der Fels hier oben war kalt und beinahe leblos.
Gon ließ sie zurück kehren, langsam in die Schichten direkt unter ihnen gelangen und schließlich Jaedens außerkörperliche Erfahrung beenden. Er nahm seine winzige Hand von dessen Haut und setzte sich auf einen zweiten Stein, abwartend, was Jaeden dazu sagen würde.

Marek grinste und gab Amjok ein salutierendes Zeichen. Er nahm noch einen ordentlichen Schluck, der scharf in der Kehle brannte, aber Belohnung pur war.
"Wenn ich nicht hungern soll, muss ich trinken!" Alles andere war ihm in diesem Moment egal.
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Therapistin
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Re: EINS - Edaira-Gebirge

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Jaeden konnte nicht mehr als nur staunen. Er konnte jede einzelne Schicht des Gesteins erkennen, wie jede für sich funktionierte, aber auch, wie sie untereinander verbunden waren, wie sie miteinander harmonierten und sich perfekt ergänzten.
Als Gon ihn hinauf auf eine Bergspitze führte, spürte Jaeden sehr genau, wie einsam die Steine hier oben waren. Wie verloren sie sich fühlten, denn ihm selbst ging es nicht anders. Es gab hier kein Anzeichen von Leben, nur die Kälte und den Wind.
Langsam glitten sie zurück in die kleine Höhle. Doch erst, als Gon ihn nicht mehr berührte, bemerkte Jaeden es erst wirklich. Irritiert blinzelte er das kleine Steinwesen an, das ihm gerade einen Teil Marrekhs offenbart hatte.
"Das ist... unglaublich", flüsterte er überwältigt und sah auf den Stein, auf welchem noch immer seine Hand lag. Er fühlte sich beinahe erschlagen von all den Informationen, jedoch auf eine gute Art.
"Ich habe in den letzten Tagen mehr und mehr gespürt, dass der Planet mehr ist als nur das, was wir sehen", sagte er leise. "Es aber nun mit eigenen Augen beobachten zu können, jede noch so kleine Verbindung... das ist..." Ihm fehlten die Worte für das, was er zu beschreiben versuchte und so blickte er Gon fast ein wenig hilflos an.

"Ich denke, es stimmen alle zu, wenn ich sage, dass du dir das verdient hast", lachte Solmon und fiel in das Lachen mit ein, das bei Mareks Worten bereits aufgebrandet war.
"Keine Sorge, Junge, das Fleisch ist bald durch", kam es amüsiert vom Feuer her und Solmon sah zu, wie der Spieß mit dem Büffelherz etwas herum gedreht wurde, um es von allen Seiten schön knusprig zu grillen.
"Ich durfte noch nie von einem Herz probieren", erkannte Solmon und grinste breit. "Ich denke, wenn es mir schmeckt, werde ich versuchen, ab jetzt häufiger mit auf die Jagd zu dürfen."
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Ernst Ferstl
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Cassiopeia
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Re: EINS - Edaira-Gebirge

Beitrag von Cassiopeia »

Gon & Marek
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2. Quartal des Jahres 2457
Morgen

"Das ist Marrekh", sagte Gon würdevoll. "Jedes Element hat sein Reich. Du hast das Wasser im Norden gesehen. Hier im Süden herrscht der Fels, doch er ist nicht allein. Der Wind schleift ihn zu Sand, das Wasser gräbt sich seine Wege hindurch über Jahrmillionen. Alles ist mit einander verbunden. Du hast die Schichten des Planeten gesehen, vom tiefsten Kern bis zum höchsten Fels, der tief unter Eis verborgen in höchster Höhe ist. Du hast die Einsamkeit gespürt, dort oben, wo es kein Leben, keine Atmosphäre mehr gibt. Du hast die Erdbeben im Entstehen gesehen. Die Vulkane, die so mächtig sind, dass sie Gestein zum Schmelzen bringen und brennend flüssig ausspeien. Lava besitzt die Kraft zweier Elemente, sie vereint Fels und Feuer in sich. Ein Feuerelementar kann aus Lava ebenso Kraft ziehen wie du."

Marek lachte. "Und du meinst, es ist noch etwas übrig, wenn du an der Reihe bist?", grinste er scherzhaft und schenkte sich nach. Dann erhob er sich.
"Ich danke Marrekh, dass er uns diese zweite Chance ermöglichte, uns für den Winter vorzubereiten. Wir werden ehren, was er uns gab und kein Fleisch, keinen Huf und kein Horn oder Fell verkommen lassen oder weg werfen. In Demut nehmen wir, was wir zum Überleben brauchen. Mehr steht uns nicht zu und daran halten wir uns. Ich, Marek, Sohn des Rangar, Führer dieses Stammes, verneige mich vor diesem Opfer, das uns durch den Winter bringt." Er verneigte sich tatsächlich und kippte seinen Schnaps auf den Boden als kleine Gabe an die Natur. Es waren rituelle Worte, die nicht jeder Jäger sprach. Doch ihm waren sie wichtig gewesen. Er hatte enormen Respekt vor der Natur und ihren Wesen und dieser tote Büffel bedeutete die Rettung ihrer aller Leben.
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Re: EINS - Edaira-Gebirge

Beitrag von Therapistin »

"Ich bin überwältigt", gestand Jaeden leise und blickte von Gon zurück zum Boden, ehe seine Augen zu dem Loch in der Decke wanderten, das an die Oberfläche führte.
"Mir war vorher nie so klar, wie sehr die Elemente aufeinander abgestimmt sind. Wie abhängig sie voneinander sind. Wie sie einander helfen können." Er schwieg einen kurzen Moment, bevor er das Steinwesen wieder anblickte. "Dieses Wissen ist über die Jahre verloren gegangen. Oder vielleicht haben wir Menschen es nicht vergessen, sondern als unwichtig erachtet und nicht weiter darüber nachgedacht." Das war ziemlich traurig, fand Jaeden.
Als wollte er den Steinen unter sich Trost spenden, strich er sachte mit deden Fingern darüber.
"Dieses Gleichgewicht von damals wird niemals wieder hergestellt werden können", gab er zu bedenken. "Aber vielleicht können wir wenigstens den Planeten am Leben erhalten."

"Na, das will ich doch schwer hoffen", lachte Solmon und streckte Marek die Zunge heraus.
Als dieser jedoch aufstand, sah der Junge ihn voller Bewunderung an. Seine Worte ließen ihm ganz warm werden und das lag mitnichten an dem kleinen Schluck Schnaps, den er zuvor hatte.
"Hört, hört", sagte Amjok und neigte nun ebenfalls den Kopf, wenn auch in Mareks Richtung. "Ganz der Sohn deines Vaters. Doch auch Jeron hat dich gut gelehrt", lächelte er.
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Ernst Ferstl
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Re: EINS - Edaira-Gebirge

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Gon & Marek
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2. Quartal des Jahres 2457
Morgen

Gon schüttelte leicht den Kopf.
"Das Leben der Menschen ist zu kurz und ändert sich zu schnell um zu verstehen, um zu erinnern. Dieser Planet ist dem Tode geweiht, Jaeden. Und er wehrt sich. Du hast den Sandsturm erlebt. Die Drachen gesehen. Jetzt bist du hier. Das ist kein Zufall. Du bist ein Sohn Marrekhs. Er hat viele Boten, und er ruft sie alle zu sich. Auch dich."
Gon folgte Jaedens Blick nach oben.
"Möchtest du das Tageslicht sehen? Nimm dir die Pause. Wenn du zurück kommst, zeige ich dir die Lava."

Marek lächelte leicht. Er hatte die Prüfung bestanden. Er hatte den Büffel erlegt, der seinen Stamm über den Winter retten würde. Er hatte bewiesen, ein neuer Anführer zu sein.
Er hob abermals sein Trinkhorn.
"Dann stärken wir uns und greifen dann zu Äxten und Sägen. Es wird Zeit, nach Hause zu gehen!"
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Re: EINS - Edaira-Gebirge

Beitrag von Therapistin »

Jaeden runzelte die Stirn und blickte Gon nachdenklich an.
"Bedeutet dies, dass der Planet verloren ist, selbst wenn wir alles in unserer Macht stehende tun?", fragte er nach und spürte einen unangenehmen Druck auf der Brust bei dem Gedanken.
"Oder kann Marrekh noch gerettet werden?" Auf welche Weise auch immer.
Er sah das Steinwesen wieder an, dann blickte er zurück zu dem Loch in der Decke. Verlegen rieb er sich den Hinterkopf.
"Als Erdelementar sollte es mich nicht nach oben ziehen, oder?", fragte er unbehaglich. "Die Felsen sollten doch im Grunde genügen. Und trotzdem... ja, ich würde gerne einmal hinauf gehen." Etwas Licht und frische Luft würde ihm sicher gut tun, sein Kopf fühlte sich an, als würde er ob all der Informationen, die auf ihn einstürmten, platzen.

"Nach Hause. Klingt gut", grinste Solmon. Sie waren zwar erst einen Tag fort, doch tatsächlich vermisste er die Höhlen, wenn er nun darüber nachdachte.
Ein jeder von ihnen leerte seinen Becher und Solmon war schon aufgestanden.
"Dann wollt ihr doch nichts von diesem Herz haben?", kam es vom Feuer, wo der Spieß mit dem Fleisch gerade herunter genommen wurde. Solmon hatte es schon fast vergessen und er schien nicht der Einzige zu sein.
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Re: EINS - Edaira-Gebirge

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Gon & Marek
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2. Quartal des Jahres 2457
Morgen

Gon lachte leise.
"Nein, das ist nicht ungewöhnlich. Du bist das Licht gewohnt, es ist deine Orientierung, die du kennst und brauchst. Du wirst hier her zurück kehren, das weiß ich. Nimm dir die Zeit, die du brauchst. Ich werde da sein, wenn du zurück kehrst."

Marek lachte.
"Darum sagte ich ja - erst stärken und dann an die Arbeit des Zerteilens. Wir werden heute kaum etwas anders schaffen und morgen aufbrechen. Bei der Größe müssen wir heute schaffen, was geht. Das schleppen morgen wird doppelt so hart werden. Also esst ordentlich!"
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Re: EINS - Edaira-Gebirge

Beitrag von Therapistin »

Jaeden lächelte schwach.
"Dann wird sich das wohl niemals ändern", überlegte er und richtete sich auf. Seine Glieder waren vom vielen Sitzen und der Nacht auf den Steinen ganz steif. Ein wenig Bewegung würde ihm gut tun.
Er lächelte Gon kurz an, dann trat er näher zu dem Loch in der Decke und zu dem Seil, das an einer Seite herunter hing. Er hielt sich daran fest, während er sich mit den Füßen an der Wand abstütze, sodass er sich langsam aber stetig dem Licht näherte, bis er blinzelnd über den Rand blickte und sich schließlich ganz hinauf zog.
Hier oben hatte er einen anderen Blick auf die Dinge und so sah er einen Moment hinunter in die Dunkelheit, wo nun kaum etwas zu erkennen war. Aber er wusste, was dort war. Wer auf ihn wartete.
"Unglaublich", murmelte er niemand bestimmtem zu und stand auf. Niemand würde ihm glauben, wenn er erzählte, was ihm widerfahren war. Nein, das stimmte nicht, Marek würde ihm glauben. Und der alte Greg. Dennoch klang es absolut verrückt.
Leise über sich selbst lachend ging Jaeden ein paar Schritte. Die Sonne tat gut, auch wenn sie heiß auf ihn herunter brannte. Vielleicht aber auch gerade deshalb. Und der Wind peitschte ihm Sand ins Gesicht, was ihn jedoch kaum störte, er genoss es regelrecht.
Eine ganze Weile blieb er hier oben. Sog jeden Sonnenstrahl und jedes Lüftchen auf. Doch er konnte nicht ewig verweilen, Gon wartete auf ihn. Mit einem Seufzen machte er sich wieder an den Abstieg in die Höhle.

Solmon setzte sich schnell wieder. Wenn Marek ihn ließ, wollte er gerne probieren, ansonsten wäre ihm ein Stück Trockenfleisch aber genauso lieb gewesen. Etwas vom Herz hatte er sich wohl von ihnen am allerwenigsten verdient.
"Dann ist es an dir", bekam Marek das Fleisch on einer großen Schüssel gereicht, sowie einen scharfen Stein zum Schneiden.
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