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Jarn / Bashar
27. November 712
Morgen
In der Stadt
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Jarn wartete wie gefordert und führte Karim dann als erstes zu den Offiziersbaraken, wo er sich bei seinem Vorgesetzen meldete. "Heptario Bashar! Bogenschütze Jarn meldet sich zurück. Die Nachricht wurde übermittelt und ich habe euch Karim mitgebracht. Er würde den Toten gerne selber in Augenschein nehmen", meldete Jarn wobei er vor seinem Vorgesetzt gerade stand. Der Heptario war ein großer kräftig gebauter Mann, der sowohl die Haare wie auch den Bart komplett abrasiert hatte. Mancher Gegner würde sicher schon bei der blosen Erscheinung davon laufen. Als Rüstung trug er eine leichte Lederrüstung eines berittenen Offiziers.
"Deine Aufgabe ist damit erledigt! Gehe zu den anderen auf den Schießplatz!", befahl der Heptario. "Jawohl Heptario!" Mit diesen Worten wandte sich Jarn ab.
"Der Heptario wird euch persönlich zu dem Toten bringen", sagte der Junge noch zu Karim und verschwand dann zügigen Schrittes.


"Ihr seit also Karim", stellte Bashar ohne eine Gefühlsregung im Gesicht oder in der Stimme zu zeigen fest als er sich dem Wächter zugewandt hatte und ihn eine kurzen Musterung unterzogen hatte. "Folgt mir bitte. Wir haben Rymel etwas abseits der anderen Toten im Zelt aufgebart bis die Entscheidung gefallen ist, was mit ihm geschehen soll", sagte er und führte Karim zu den Totenzelten in der Nähe des Tempels.
Es lag ein unangenehmer Geruch von Blut und einsetzender Verwesung in der Luft des Zeltes als sie es betraten. Zum Glück war es Winter und die Verwesung setzte nicht ganz so schnell ein. Überall waren die Toten aufgebart und warteten nur darauf verbrannt zu werden. Es war mehr als deutlich dass keiner dieser Leute eines natürlichen Todes gestorben war, sondern alle durch Magie oder Waffengewalt.
"Der Tote, der dort hinten in der Ecke aufgebart ist, das ist Rymel", sagte Bashar und deutete wieder ohne irgendeinen Ausdruck eines Gefühls zu vermitteln in die entsprechende Richtung.

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Karim
27. November 712
Morgen
In der Stadt
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"Ich danke Euch", sagte Karim und trat dann nach hinten zu dem besagten Totenlager. Es war ohne Zweifel Rymel, auch wenn er übel zugerichtet war von Waffen und offenbar auch Magie. Es sah nach einem harten Kampf aus. Vorsichtig hob Karim das Laken an, bereute es aber sofort wieder. Rymels Körper war gelinde gesagt zertrümmert. Er ließ das Laken wieder sinken und trat von dem Lager zurück.
"Bereitet eine zeremonielle Verbrennung innerhalb der nächsten zwei Stunde für ihn vor. In zwei Stunden soll sein Leichnam nur noch Asche sein. Ich komme gleich mit einigen Hütern zurück, die Abschied von ihm nehmen wollen", erklärte er dem Heptario und beeilte sich dann, zum Frühstück zurück zu kehren.

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Bashar
27. November 712
Morgen
In der Stadt
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"Wird wie gewünscht vorbereitet!", sagte Bashar mit einem leichten Nicken auf die Anforderung von Karim. Da würde er seine Leute etwas zur Arbeit antreiben müssen. In dem Zelt waren nur wenige Personen, somit würde er nochmal zurück müssen, um weitere Soldaten zu holen.
"Bereitet eine Zeremonielle Einäscherung von Rymels Leichnam vor! Und zwar sofort! Die Körper muss in zwei Stunden Asche sein!", ließ Bashar befehlend seien Stimme durch das Zelt hallen.
Eilig lief er zu den Ausbildungsplätzen zurück und befahl einigen weiteren Soldaten bei den Vorbereitungen für die Einäscherung zu helfen. Er selbst machte sich auch auf den Weg zurück zu den Totenzelten, wo er das ganze beaufsichtigen und seine Leute zur Eile antreiben würde. Auch den Empfang der Hüter die Abschied nehmen wollen, würde er beaufsichtigen.

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Liara
27. November 712
Morgen
In der Stadt
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Liara kniete eine ganze Weile vor Rymels Bett, ehe man sie schließlich recht bestimmt von ihm löste. Er müsse für die Feuerbestattung vorbereitet werden, hieß es.
Nachdenklich blieb Liara zurück und sah erst wieder auf, als Karim, Bidjan und Elaina eintraten.
"Sie ha-haben ihn schon w-weg g-gebracht", erzählte sie stockend und wischte sich die Tränen von den Wangen.

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Bidjan
27. November 712
Morgen
In der Stadt
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Als Bidjan, Elaina und Karim zu dem Zelt kamen, kamen ihne gerade die Träger entgegen, die Rymels Leiche für die Verbrennung vorbereiteten. Hier würden sie keine Gelegenheit mehr haben von ihm Abschied zu nehmen. Sie würden dies nachher tun müssen.
Als sie in das Zelt eintraten, saß Liara neben einem leeren Bett. Auf diesem hatte Rymel wohl gelegen.
"Ich weiß, wir sind den Trägern begegnet...", sagte Bidjan und versuchte möglichst gefasst zu wirken, was ihm aber eher schlecht als recht gelingen wollte.
Er schaute kurz zu Elaina, dann wandte Bidjan sich Liara zu und ging in die Hocke, um auf Augenhähe mit ihr zu reden. "Ich weiß, dass dich mehr als blose Freundschaft mit Rymel verbunden hat und ich kann deine Schmerz nachvollziehen." Nicht nur das Rymel auch für Bidjan ein guter Freund gewesen war, er wusste auch was es heißt eine Menschen den man geliebt hat auf diese Weise zu verlieren.
Freundschaftlich tröstend legte er seine Hand auf den Rücken von Liara. "Ich weiß, wie schwer das für dich ist, aber ich glaube für Rymel ist es auch eine Art Erlösung. Er trifft jetzt wieder mit seiner Frau und seinen Kindern zusammen. Er hatte es bis heute nicht ganz überwunden gehabt, dass sie einst von ihm gegangen sind."

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Liara / Elaina
27. November 712
Morgen
In der Stadt
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Liara schniefte leise.
"Aber ich habe ihn abgewiesen", flüsterte sie leise. "Jetzt kann ich ihm nicht mehr sagen, das..." Weiter sprechen konnte sie einfach nicht.
"Sag es ihm gleich", sagte Elaina sanft. "Er ist noch nicht ganz in der nächsten Welt, ich bin sicher er wird es hören und mit sich nehmen."
Liara nickte zögernd. Das alles war so unwirklich.

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Bidjan
27. November 712
Morgen
In der Stadt
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Eigentlich hätten Liara und Rymel alle Zeit der Welt haben sollen sich näher zu kommen. Keiner von ihnen beiden hätte sich sorgen machen müssen, dass einer altert. Aber auch als Fen waren sie in diesen Zeiten nicht unsterblich und die Reise die sie antreten würden, war eine Reise ins Ungewisse.
"Denke immer an die positiven und schönen Zeiten mit Rymel zusammen. Er wird dir oder besser uns alle weiterhin zusehen und sein Geist wird um uns sein. Zeige ihm durch dein Handeln, dass du ihn geliebt hast und dass du ihn auch weiterhin liebst", sagte Bidjan leise zu Liara.
Richtige Worte gab es in solchen Momenten sowieso nicht. Es gab nur Worte die den Schmerz versuchten etwas zu lindern.