(A) Kapitel 4 - Rymel und Liara

Außerhalb der Stadt unterwegs
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Cassiopeia
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Re: (A) Kapitel 4 - Rymel und Liara

Beitrag von Cassiopeia »

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Liara
Grenzwald
15. Oktober 712
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Wieder lächelte Wilhelm, während nicht nur Rymel den alten Mann ehrfürchtig anblickte. Hatte Liaras erster Eindruck sie also doch nicht getrogen - dieser Mann war wirklich etwas Besonderes. Den letzten Menschen mit dieser Gabe hatte sie vor über hundert Jahren getroffen.
Sie verbiss sich ihre neugierige Frage, was der Mann wohl in ihrer Aura zu sehen vermochte und rieb stattdessen ihre Hände etwas in einander.
"Wir sprachen vorhin mit Hilda und sie meinte, Ihr hättet einst geschworen, die Berge niemals kampflos aufzugeben. Als ich nachfragte, wem der Schwur galt, holte sie Euch", erklärte sie und hoffte, der Mann konnte ihnen mehr dazu sagen, mehr, was sie irgendwie weiter bringen würde, was hier vor sich ging.
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vojka
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Re: (A) Kapitel 4 - Rymel und Liara

Beitrag von vojka »

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Wilhelm
Grenzwald
15. Oktober 712
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Wilhelm schmunzelte über die Reaktion, die er bei den Fen hervorrief.
„Was Hilda sagen wollte, war, dass wir die Nachfahren derer sind, die einst gegen die Götter kämpften“, sagte er.
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Cassiopeia
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Re: (A) Kapitel 4 - Rymel und Liara

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Liara
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15. Oktober 712
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Nun war Liara völlig geplättet.
"Götter!", stieß sie aus und sah Wilhelm aus großen Augen an. "Ihr habt... Eure Vorfahren haben die Götter... gebannt?"
Wilhelm nickte. "So, wie Ihr sie einst verteidigtet. Doch wie es aussieht, fordern die Götter nun das Blut jener ein, die für sie damals das Leben ließen..." Wilhelm seufzte und hustete anschließend. Ein trockener, heiserer Husten, der tief in der Lunge steckte.
Liara sah etwas unsicher zu Rymel. Sie war noch nie jemandem begegnet, dessen Vorfahren einst gegen die Götter gekämpft hatten.
Liara überlegte etwas, schluckte und sah dann doch wieder auf.
"Die Götter erwachen wieder. Wir suchen nun händeringend nach Informationen, diese Banne aufrecht zu erhalten, beziehungsweise erneut zu erschaffen. Doch sämtliche Informationen von damals sind fort und diejenigen tot, die etwas darüber wussten." Wusste Wilhelm etwas? Liara hoffte es sehr.
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vojka
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Re: (A) Kapitel 4 - Rymel und Liara

Beitrag von vojka »

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Wilhelm
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Wilhelm nickte nachdenklich. „Es ist natürlich, dass ihr keine Aufzeichnungen findet. Die wenigstens der Kämpfer hatten Zeit etwas von dem was sie taten aufzuschreiben und wenn doch etwas aufgeschrieben wurde, so wurden diese Schriften nach der Bannung des letzten Gottes vernichtet“, sagte er leise und nickte Hilda dankbar zu, als diese ihm ein Glas mit Wasser reichte.
„Denn in der Art ihrer Bannung liegt auch der Schlüssel ihrer Befreiung und niemand wollte, dass dieses Wissen in die falschen Hände gelangt. Leider ist dies nun doch der Fall gewesen, denn der Schutz um Keltor wird immer brüchiger und es ist nur noch eine Frage von Tagen, wenn nicht gar Stunden bis er so brüchig ist, dass er wieder frei ist.“
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Cassiopeia
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Re: (A) Kapitel 4 - Rymel und Liara

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Liara
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Liara nickte. Dieser Mann wusste offenbar ganz genau, was vor sich ging.
"Chairo ist bereits befreit worden und es wird, wie Ihr bereits sagtet, nicht mehr lange dauern, bis es auch Keltors treuesten Leuten gelingt, die Banne gänzlich zu brechen. Dann sind die zwei gefürchtetsten Götter wieder frei. Und sie werden Kurs auf Ardakan nehmen, um die Stadt und den Wassergott zu vernichten. Wir... wir sind nur weniger, aber wir sind entschlossen alles zu tun, um sie irgendwie aufzuhalten. Wenn Ihr etwas wisst, Wilhelm, bitte ich Euch inständig, dies mit uns zu teilen."
Wilhelms Miene blieb skeptisch.
"Weshalb sollte ich eine solche Information mit Dienern der Götter wie Euch teilen?", fragte er, Liara sah etwas hilflos zu Rymel.
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vojka
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Re: (A) Kapitel 4 - Rymel und Liara

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Rymel
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„Weil wir wollen, dass die Götter in ihren Gefängnissen bleiben“, sagte Rymel schlicht und ruhig. „Und wenn ihr das Wissen darum habt, so könnt ihr uns mit diesem Wissen helfen und so euren Vorfahren ehren, da wir ihr Werk fortsetzen wollen.“ Er hoffte, dass Wilhelm sah, dass sie ehrlich waren, dass dies ihr Ziel war und er ihnen so helfen würde. Sicher konnten sie sich dessen aber nicht sein. Er hatte von Auren lesen keine Ahnung, wusste nicht, ob sich diese änderte, wenn man log oder etwas verheimlichte. Aber er hoffte, dass Wilhelm aus seiner Stimme heraushören konnte, wie ernst es ihm und auch Liara war.
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Re: (A) Kapitel 4 - Rymel und Liara

Beitrag von Cassiopeia »

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"Das mag für Euch gelten", sagte Wilhelm abschätzend. "Was ist mit Euch, Frau? Ihr scheint Euch der Sache weniger sicher zu sein. Woher weiß ich, dass Ihr das Wissen meines Volkes nicht missbraucht und Eure Götter befreit?"
Liara begann vor Anspannung zu zittern und wusste, dass es sinnlos war, den alten Mann anzulügen. Sie durfte ihnen diese Möglichkeit nicht verbauen. Sie sah kurz auf ihre Hände und holte tief Luft.
"Ihr habt Recht, ich bin mir unsicher", sagte sie leise zu ihren Händen. "Unsicher in dem, was ich für den Gott, dem ich einst aus Überzeugung diente, fühle. Ich kann ihn nicht hassen, ich wünsche ihm nicht die Vernichtung. Aber ich möchte ebenfalls verhindern, dass er wieder frei kommt, dass er erneut zu voller Macht gelangt. Ich war Spionin in seinen Diensten, als Lichtmagierin wie geschaffen dafür und ich habe die damaligen Aufträge und Kriege in seinem Namen nicht vergessen. Das darf nicht noch einmal passieren und auch, wenn ich ihm viel verdanke, müssen die Banne erhalten bleiben. Dafür werde ich tun, was immer in meiner Macht steht." Das Zittern hatte aufgehört und als sie nun wieder aufsah, fühlte sie sich erstaunlich ruhig. Sie wusste mit einem Mal, dass es bedeutungslos war. Wie zwiegespalten sie in ihrem Inneren gegenüber Lorn auch sein mochte, sie wollte nicht, dass seine Banne brachen. Die Vergangenheit durfte nicht erneut über sie herein brechen und alles fortreißen. Das war es, was sie wollte und dafür würde sie alles tun.
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vojka
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Re: (A) Kapitel 4 - Rymel und Liara

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Rymel
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Als Rymel bemerkte, wie Liara zu zittern begann, legte er eine seiner Hände auf die ihren um ihr zu zeigen, dass sie nicht alleine war, er für sie da war und nicht von ihrer Seite wich. Er hoffte ihr so etwas Halt geben zu können, während er zuhörte und was er hörte gefiel ihm. Er hatte nicht an Liaras Absicht gezweifelt Lorn in seinem Gefängnis lassen zu wollen, hatte aber befürchtet, dass dessen Einfluss auf seine Freundin während der Zeit, in der sie bei ihm gewesen war, sie doch zu sehr in Zweifeln gebracht hatte. Dass sie sich vielleicht von ihren Überzeugungen abwandte und Lorn wieder zu. Aber diese Sorge schien unbegründet zu sein.
Als Rymel den Blick von Liara ab und Wilhelm zuwandte, sah sie dessen kaum sichtbares Lächeln. Scheinbar hatten Liaras Worte ihn überzeugt.
„Wenn ich euch etwas von den Überlieferungen erzähle, müsst ihr mir aber eines schwören. Niemand und damit meine ich wirklich niemand darf davon erfahren“, sagte Wilhelm.
Rymel sah zu Liara und dann wieder zu Wilhelm.
„Wir möchten ehrlich sein. Dieses Versprechen können wir nicht geben. Zwei unserer engsten Freunde kämpfen ebenso wie wir darum die Banne zu halten oder wie in Chairos Fall ihn wieder in sein Gefängnis zu sperren. Mit ihnen würden wir dieses Wissen teilen.“
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Liara blickte etwas bestürzt drein, wieso durften sie das Wissen nicht teilen? Sie MUSSTEN es sogar teilen, es half schließlich nichts, wenn nur sie zwei davon wussten.
"Bitte versteht doch", sagte sie bittend zu Wilhelm, "wir haben keinerlei Informationen über die Bannungen damals. Und solange wir nichts wissen, sind wir wehrlos und die Götter haben freie Hand. Andererseits gibt es durch die Bannung der Götter viel weniger Magier als damals unter den Menschen, als dass eine Bewegung, wie sie damals entstand und Erfolg hatte, erneut entstehen könnte. Wir Hüter sind - abgesehen von Euch und einigen möglichen Wenigen, die verstreut leben - die einzigen, die überhaupt von den Göttern und der drohenden Gefahr wissen. Wir sind die einzigen, die sie aufhalten können."
Und vermutlich die letzten, denen er vertraut, dachte sie bitter. Sie waren Fen, sie hatten einst für die Götter gearbeitet. Sie konnte Wilhelm verstehen in seinem Misstrauen, ohne Zweifel.
"Wir brauchen Eure Hilfe, Wilhelm. Wenn wir Keltor aufhalten wollten, müssen wir wissen, wie. Nur so könnt Ihr eines Tages in Eure Heimat zurück kehren."
Nach diesem Argument herrschte etwas Stille, gebannt sah Liara zu ihm und war dankbar für Rymels Hand, die noch immer beruhigend auf ihrem Rücken lag.
"Es muss an allen Orten gleichzeitig geschehen", sagte Wilhelm schließlich leise. "Wie ein riesiger Ring aus Magiern verschiedener Künste müssen sie den Gott einkreisen und Meter für Meter alles entziehen, was ihm Kraft gibt. Sobald irgendwo eine Lücke klafft, ist der magische Ring durchbrochen. Darum gab es immer viele hundert Magier pro Streckenabschnitt, die einen verteidigten mit Schwert und Schild und die anderen wanderten Meter um Meter vor. Es konnte Jahre dauern und manchmal war nach Jahrzehnten der ganze Erfolg dahin, wenn die Gegner es schafften, den Ring zu durchbrechen. Isoliert den Gott von seinen Ressourcen und von seinen Anhängern. Die Götter sind grausam, tausende fanden den Tod, doch für jeden Gefallenen stieg ihr Zorn und ihre Entschlossenheit, gegen diese Grausamkeit vorzugehen."
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Re: (A) Kapitel 4 - Rymel und Liara

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Rymel sah Wilhelm fast schon erschrocken an. Wie sollten sie so etwas bewerkstelligen? So viele Magier konnten sie doch nie und nimmer zusammen trommeln. „Wie soll uns dies nur gelingen?“, murmelte er leise und sah zu Liara. Aber er bezweifelte fast schon, dass ihr spontan etwas einfallen würde.
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