(2) Reichenbach, Di., 16. November

[Mikael Gromow]

Mikael Gromow
Reichenbach
Dienstag, 16. November
14:55

Mikael gab ein zustimmendes Brummen von sich.
"Daran besteht wenig Zweifel, daher hat er nur eine Wahl."
Er setzte den Blinker und bog ab, hielt auf das Haus am Ende des Feldweges zu.
"Wir sind gleich da. Ich brauch Bewegung. Du nimmst mein Handy und bleibst mit Fynn beim Haus. Wenn der Franzose anruft und ihr mich braucht, weißt du, wo du mich findest, Fynn."
Ihm war bewusst, dass er Fynn deutlich herab stufte, doch daran war dieser selbst Schuld. Jetzt würde er Botenjunge spielen müssen.

[Therapistin]

Luukas Peltonen
Ort: Reichenbach am Bodensee
Datum: Dienstag, 16. November
Zeit: 14:57 Uhr

"Geht klar", meinte Luukas und nickte. Er würde es nicht zeigen, doch es war eine Genugtuung, dass Fynn[/color] nun das tun würde, was sonst Luukas' oder die Aufgabe eines anderen war. Und irgendwie machte ihm selbst der Gedanke, dann mit dem Isländer alleine zu sein, keine Angst, im Gegenteil, er freute sich schon darauf. Denn wollte Fynn weiter Teil des Rudels sein, durfte er Luukas nichts tun. Das war beruhigend und überaus befriedigend.

[Mikael Gromow]

Mikael Gromow
Reichenbach
Dienstag, 16. November
15:20

Mikael kehrte nicht einmal eine halbe Stunde später, wie von ihm geplant, zum Haus zurück. Gerade kam das Schwarzwaldrudel an, neun Menschen, die aus einem Kleinbus stiegen. Mikael beobachtete sie aus der Distanz, blieb ganz still stehen. Es war gut, dass sie da waren. Zufrieden lecker er sich das restliche Blut von den Lippen, welches von dem Hasen stammte, den er verspeist hatte und lief schließlich leichten Fußes weiter, bis er sich kurz vor dem Haus zurück verwandelte.
"Gut, dass ihr da seid", grüßte er die Ankömmlinge, die sich sofort zu ihm umdrehten. "Kommt rein, wir haben Zeit bis das Telefon klingelt. Wer von euch ist Stefan?"
Ein braunhaariger Mann trat vor, Mikael nickte.
"Meine Leute sind deine Leute und deine Leute sind meine Leute. Hier gelten meine Regeln. Wer das nicht einsieht, braucht dieses Haus gar nicht erst zu betreten."

[Therapistin]

Luukas Peltonen
Ort: Reichenbach am Bodensee
Datum: Dienstag, 16. November
Zeit: 15:23 Uhr

Fynn hatte noch immer kein Wort gesagt. Stattdessen hatte er Luukas mit finsteren Blicken erdolcht, doch das war dem Finnen nur recht. Er hatte sich in eines der Fenster gesetzt und hinaus gesehen, während er Mikaels Handy in den Fingern gedreht hatte. Geklingelt hatte es nicht, eigentlich schade, er hätte gerne gesehen, wie Fynn ihren Anführer holte.
Schließlich hielt ein unauffälliger Kleinbus vor dem Haus und als gerade neun Personen ausstiegen, konnte Luukas auch Mikael erkennen, der als Wolf näher kam.
Kurzerhand sprang Luukas von der Fensterbank und trat nach draußen. Stefan – er hatte ihn einmal getroffen, daher wusste Luukas, dass es dieser war – neigte gerade unterwürfig den Kopf und nickte, seine Leute taten es ihm nach.
"Meine Leute sind deine Leute", meinte er und wies auf sein kleines Rudel.

[Mikael Gromow]

Mikael Gromow
Reichenbach
Dienstag, 16. November
15:25

Mikael nickte erneut. "Gut zu wissen. Dann sollten wir hier draußen nicht länger rum stehen. Er wandte sich der Tür zu und trat zu Luukas. "Hat er sich gemeldet?", fragte er an den Finnen gerichtet, ehe er an ihm vorbei ging. Mikael hasst es zu warten. Vor allem auf Anrufe, die ihm ein Signal zum Aufbruch gaben.

[Therapistin]

Luukas Peltonen
Ort: Reichenbach am Bodensee
Datum: Dienstag, 16. November
Zeit: 15:26 Uhr

"Nein", gab Luukas das Offensichtliche von sich. Ansonsten hätte Fynn Mikael ja Bescheid gegeben. "Aber ich gehe davon, dass es nicht mehr lange dauern wird, die Nephilim werden nun, wo wir hier sind, nicht länger als notwendig bleiben. Oder sie sind schon weg." Es war klar, was in diesem Fall mit Victor geschehen wäre.
Er ließ dem Schwarzwaldrudel Vorrang, welches Mikael ins Haus folgte und nickte Stefan zur Begrüßung kurz zu, dann schloss er die Tür hinter sich.

[Mikael Gromow]

Mikael Gromow
Reichenbach
Dienstag, 16. November
15:27

"Das will ich ihnen nicht geraten haben", knurrte Mikael leise. Und Victor auch nicht. Dämlicher Franzose.
"Wir sollten ihnen nicht zu lange Zeit geben." Wer konnte schon sagen, was sie wirklich mit Victor anstellten, wenn der Idiot so blöd war, sich sehen zu lassen. Einige von denen sollten scharfe Augen haben, hatte er gehört.

[Therapistin]

Luukas Peltonen
Ort: Reichenbach am Bodensee
Datum: Dienstag, 16. November
Zeit: 15:28 Uhr

Luukas nickte zustimmend. Nein, wenn die Nephilim zu viel Zeit hatten, würden sie sie sicher verlieren – erst einmal zumindest, es wäre nur eine Frage der Zeit, bis sie sie wieder auftrieben.
"Wir sollten sobald wie möglich hinfahren", sagte er, als sie das Wohnzimmer betraten, wo Fynn auf dem Sofa saß und nicht einmal den Blick hob. "Victor ist jung." Und viel zu ehrgeizig. Sie hätten ihn nicht alleine als Wache dort lassen dürfen, doch das sagte Luukas nicht.

[Mikael Gromow]

Mikael Gromow
Reichenbach
Dienstag, 16. November
15:29

Mikael nickte. "Eine halbe Stunde Pause für unsere Schnellfahrer, dann brechen wir auf. Alle." Dann würden sie das Haus umzingeln und warten bis zum Abend und wenn es nötig war auch den darauf folgenden.
"Es greift keiner ein ohne mein Zeichen. Ich habe diesem Kirov gesagt, dass ich seine Leute in Ruhe lasse, wohingegen er über ein Abkommen nachdenkt und uns dafür in Ruhe lässt. Mich interessiert, was sie jetzt vorhaben und daher wird keiner unnötig bedrängt. Sollte es jedoch nötig sein, habt ihr freie Hand."
Alles hing jetzt von Victor ab. Vielleicht hatte Luukas Recht und die Aufgabe war zu groß für ihn. Sie würden es bald erfahren.

[Therapistin]

Luukas Peltonen
Ort: Reichenbach am Bodensee
Datum: Dienstag, 16. November
Zeit: 15:30 Uhr

Eine halbe Stunde war viel Zeit, fand Luukas. Doch er sagte nichts, Mikael gab die Anweisungen und an die würde er sich auch halten. Er hatte auch keine andere Wahl.
Sie sollten nur darauf gefasst sein, dass die Nephilim mitten im Aufbruch waren, wenn sie dort ankamen. Oder aber schon weg und Victor war als Hotdog geendet.
"In Ordnung", meinte Stefan, nickte Mikael kurz zu und wandte sich dann an sein kleines Rudel, um Mikaels Anweisungen ins Deutsche zu übersetzen.