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Kara Kharecha
Vor der Île-d’Aix, India
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"Land in Sicht", rief der Mann am Ausguck und Kara grinste.
Seit gut einer Woche waren sie nun schon unterwegs. Mit John hatte Kara nur das Notwendigste gesprochen und das hatte soweit ganz gut funktioniert. Die meiste Zeit hatte sie mit Nekele verbracht und mit ihr gemeinsam die Karten studiert. Die Insel war nicht sehr groß, auf der der Schatz versteckt worden sein sollte. Ihr war durchaus nicht entgangen, dass einige Mitglieder dieser Mannschaft nicht so recht an einen Schatz glauben wollten. Aber sie konnte es ihnen kaum verdenken.
"Die Beiboote bereit machen", hörte sie John laut rufen, nachdem sie ihm zugenickt hatte.

Nekele
Vor der Île-d’Aix, India


Nekeles Herz pochte schneller. So etwas hatte sie noch nicht erlebt, eine Schatzkarte und jetzt waren sie tatsächlich bei der besagten Insel. Würden sie wirklich einen Schatz finden? Es war so spannend.
Die Beiboote waren fertig, Kara, Tristan, Ivory, John und Nekele und weitere Besatzungsmitglieder landeten kurze Zeit später auf der Insel.
"Hier ist eine Feuerstelle", sagte Nekele und deutete auf das verbrannte Holz. "Hoffentlich waren diese nicht auch auf der Suche nach dem Schatz."

Ivory Lancaster
Vor der Île-d’Aix, India

Ivory lehnte sich über die Reling und atmete tief ein. Der Umriss der Insel, der sich langsam am Horizont abzeichnete, beflügelte sie nahezu. Sie waren nun schon wieder eine ganze Weile auf See unterwegs gewesen, ohne Land zu sehen, und obwohl Ivory diese Zeiten genoss, in denen sie nur das endlose Meer umgab, doch umso aufregender war es, wenn sie dann mal wieder an Land gingen.
Besonders, wenn sie so wie heute Aussicht auf einen echten Schatz hatten. Ivory war regelrecht aufgeregt.
Sie lächelte, als sie in die Beiboote stiegen, und noch mehr, als sie den Strand erreichten. Die letzten paar Meter wateten sie durchs Wasser und zogen die Boote auf Grund, dann schwärmten sie ein Stück aus. Nekeles Stimme lockte sie zu einer ausgetretenen Feuerstelle, die auf weitere Erkundungsfreudige hindeutete.
"Oder haben zumindest den Schatz nicht gefunden und wir finden ihre Überreste hier irgendwo", meinte Ivory lachend, und dann wieder ernster: "Wie bekannt ist diese Insel?"

Nekele
Auf der Île-d’Aix


"Ganz unbekannt sollte sie wohl nicht sein, aber genau weiß ich das auch nicht.", antwortete Nekele auf Ivorys Frage. "Ich kannte sie zumindest vorher nicht."
Nekele blickte sich um, aber sie konnte niemanden sehen. "Ich glaube, die Spuren führen dort entlang, nach Norden, in welche Richtung müssen wir gehen?", fragte sie Kara, die die Karten in der Hand hatte.

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Kara Kharecha
Île-d’Aix
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"Erst einmal bis dort hinten zu der Baumgruppe", sagte Kara, die wie gebannt auf die Karte starrte.
Wilhelm neben ihr brummte irgendetwas in seinen Bart, was Kara nicht verstand. Es war ihr aber auch egal. Sie war voller Vorfreude und so blickte sie lächelnd auf und nickte Nekele und Ivory zu, die gemeinsam mit Tristan die Gruppe vorne anführten.
"Gehen wir, an einem der Bäume soll eine angeblich einen Hinweis geben, die Karten helfen ab dort nicht mehr weiter", sagte sie.

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Tristan da Cunha
Île d'Aix
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Tristan gähnte ungeniert und blinzelte gegen die Sonne. Mal wieder Nachtwache, er mochte die am liebsten weil es still war, aber trotz der Müdigkeit hatte er mitgewollt. Wenn man etwas anhand einer Karte suchte, konnte ein Navigator nicht schaden, außerdem war das spannend und genau das was er sich unter Freibeuterdasein vorgestellt hatte. Während die meisten am Strand ausschwärmten und sich Spuren ansahen, kritzelte er ein bisschen auf dem mitgebrachten Papier in einer robusten Mappe alias Schreibunterlage herum, sah die Küstenlinie entlang, bemühte ein Astrolabium und beeilte sich dann, zu Nekele und Ivory aufzuschließen, die vorausgelaufen waren. Er musste da eh hin um die Baumgruppe zu dokumentieren.
"Ich nie gesehen mehr als eine Küstenkarte davon, nur Umrisse, aber nicht wie gebaut auf.", murmelte er halblaut auf die Frage hin, war schwer im Laufen ein Höhenprofil zu notieren und schon mal schraffiert anzudeuten, zumal seine Stiefel noch nass waren und ihn das Gefühl nervte. Zeit eine ordentliche Karte der Gegend zu machen, spätestens für den Rückweg wären Wegpunkte zur Orientierung sehr wichtig. Vor allem wenn es dunkel wurde oder, wenn die Besitzer des vorhin gefundenen Lagers noch lebten, eventuell Hinterhalte vorzubereiten.

Ivory Lancaster
Île-d’Aix

"Das klingt ja nach einer waschechten Schatzsuche", befand Ivory auf Karas Erklärung hin grinsend und schloss sich voller Tatendrang Nekele an, die schon mal zu der Baumgruppe vorangegangen war. "Wenn hier bereits jemand anders nach dem Schatz gesucht hat, sollten wir uns vor falschen Hinweisen und Fallen in Acht nehmen. Ganz schön aufregend", sagte Ivory vergnügt und stapfte durch den Sand, in den ihre Stiefel ein wenig einsanken.
Tristan kritzelte ein Stück hinter ihnen ständig irgendwas in eine Schreibmappe und sie fragte sich, ob er ein Logbuch führte; vielleicht war das so etwas, was Navigatoren nun einmal tun mussten, um sich sicher zu fühlen. Sie hingegen konnte es kaum erwarten, nach den Hinweisen zu dem Schatz zu suchen.
"Seht mal, da oben", sagte Ivory und deutete in die Baumwipfel hinauf. "Lauter Taue." Sie waren an die Äste geknotet worden und hingen herunter wie Lianen.

Nekele
Île-d’Aix

Nekele schaute sich die Taue an: "Hat was von einer Hinrichtung", murmelte sie und es lief ihr eiskalt den Rücken hinunter. Unweigerlich blickte sie sich um, doch es blieb ruhig um sie herum und Leichen waren auch nicht zu sehen.
"Was haben die zu bedeuten? Sind wir richtig? Ist das eine Falle? Wir sollten wirklich vorsichtig sein.", sagte Nekele leise. "Aber wohin gehen wir nun weiter, wenn dies die Zeichen sein sollen?"

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Kara Kharecha
Île-d’Aix
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"Vielleicht ist das ein Hinweis auf die Küste? Ich meine... Taue...", Kara reichte die Karten an Wilhelm weiter.
Sie halfen ihnen hier ohnehin nicht weiter.
"Was meint ihr?", Kara war dezent überfragt.

Ivory Lancaster
Île-d’Aix

"Ich finde, es sieht eher aus wie eine Warnung.", überlegte Ivory laut und verschränkte die Arme. "Vielleicht sind die Leute, die die Taue dort festgeknotet haben, längst wieder weg, aber vielleicht sind sie auch noch da. Trotzdem, mit denen werden wir schon fertig. Ich würde vorschlagen, wir gehen einfach ein Stück ins Gestrüpp hinein. Ich glaube, da vorn ist ein Trampelpfad", sagte sie entschlossen und zeigte ins Dickicht.