Länderein - Sonntag, 23.05. (2.Thread)

[Siria]

Valeria Collins [S/6]
Ort: Länderein
Zeit: 09:30 Uhr
Datum: Sonntag, 23.05.

Valeria und Fabiano hatten sich zum joggen verabredet. Valeria liebte es um diese Zeit draußen über die Länderein zu laufen. Es hatte ihr sehr im Winter gefehlt, aber jetzt war alles perfekt und sie auch schon wieder gut in Form. Nachdem sie sich gedehnt hatten, liefen sie im mäßigen Tempo los, um erstmal warm zu werden. Es war ein gutes Tempo, um sich unterhalten zu können und Valeria wollte unbedingt wissen, wie das Gespräch gestern mit Rachel gelaufen ist.
"Und? Erzählst du mir, wie das Gespräch gestern war?", fragte sie gerade heraus, Umschweife waren unnötig.

[Therapistin]

Fabiano Medici [S/7]
Ort: Ländereien
Datum: Sonntag, 23. Mai
Zeit: 09:32 Uhr

Fabiano konnte nicht anders, er musste laut lachen. Das liebte er so an Valeria, sie kam direkt zum Punkt, ohne groß drum herum zu reden. Allerdings war dies nun auch ein Thema, welches etwas heikel war. Immerhin mochte seine Freundin Rachel nicht.
"Vater war nicht besonders zufrieden", begann er schließlich. Es war eben nicht einfach, Giacomo Medici zufrieden zu stellen. Wenn es nicht sogar unmöglich war. "Rachel wird sich arg ins Zeug legen müssen, wenn sie von ihm akzeptiert werden möchte." Oder aber sie würde der Familie Medici den Rücken kehren – und Alessandro würde sie begleiten, da war sich Fabiano sicher.

[Siria]

Valeria Collins [S/6]
Ort: Länderein
Zeit: 09:35 Uhr
Datum: Sonntag, 23.05.

Valeria mußte ganz kurz grinsen. Sie konnte sich gut vorstellen, dass Mr Medici nicht begeistert war. Wenn Valeria mit einem Muggel ankommen würde, ihre Familie würde durchdrehen. Es gehörte sich einfach nicht.
"Wie soll Rachel das schaffen?", fragte sie weiter. Für Valeria war das alles ganz normal, die Verhaltensregeln hat sie von klein auf gelernt, für jemand außenstehenden war dies sicherlich ein riesen Durcheinander.
"Das sind so viele kleine Dinge, auf die man Achten muß... was würdest du machen, wenn euer Vater Rachel nicht akzeptiert und Alessandro mit eurer Familie bricht?", fragte sie Fabiano

[Therapistin]

Fabiano Medici [S/7]
Ort: Ländereien
Datum: Sonntag, 23. Mai
Zeit: 09:37 Uhr

"Nun, sie wird das tun, wozu sie sich im Stande fühlt und wofür sie bereit ist", sagte Fabiano. Und was sie tun wollte, er wusste, dass Alessandro sie zu nichts zwingen würde. Ein leises Seufzen verließ seine Lippen.
"Sollte der Fall eintreten, dass Vater Rachel nicht an Alessandros Seite akzeptiert und dieser sich dann abwendet – so bleibt er noch immer mein Bruder", meinte er und sah kurz zu Valeria hinüber. "Zwischen uns würde sich nichts ändern."

[Siria]

Valeria Collins [S/6]
Ort: Länderein
Zeit: 09:39 Uhr
Datum: Sonntag, 23.05.

Valeria blieb stehen und blickte zu Fabiano. Sie seufzte, denn so einfach war das für sie nicht. Nicht nur, wegen Rachel, sondern auch, wegen ihrer eigenen Eltern.
"Mal angenommen, euer Vater würde Rachel nicht akzeptieren, Alessandro bricht mit deiner Familie... dann hat dies Auswirkungen. Meine Eltern sind... sie sind so traditionell und sie wollen für mich eine sichere Zukunft mit einer sicheren Familie auf beiden Seiten. Ich weiß, dass es meine Familie nichts angeht, aber wenn dein Bruder bricht, dann werden sie wohl denken, dass du dies auch machen könntest, um deinem Bruder zu folgen...", Valeria seufzte erneut. Ihre Familien waren wirklich kompliziert. "Sie würden in dem Falle wahrscheinlich ein Zusammensein mit dir verweigern.", Valeria blickte Fabiano an. "Sag ganz ehrlich. Würdest du normal bei deiner Familie bleiben, wenn Alessandro gehen würde?"

[Therapistin]

Fabiano Medici [S/7]
Ort: Ländereien
Datum: Sonntag, 23. Mai
Zeit: 09:41 Uhr

Er tat es Valeria nach und blieb stehen. Was sie sagte, konnte er durchaus nachvollziehen, es musste sicher nach außen hin so aussehen, dass er alles nacheifern würde, was auch sein Bruder tat – sie waren nun einmal Zwillinge, beste Freunde und immer füreinander da. Aber er war auch fest davon überzeugt, dass er beides unter einen Hut bekommen konnte – seine Familie auf der einen und seinen Bruder mit Rachel auf der anderen Seite.
"Ja, das würde ich", antwortete er mit solcher Entschlossenheit in der Stimme, dass es ihn beinahe selbst überraschte. "Ich hege keinen Groll gegen meinen Vater, er ist eben so erzogen worden und hat nicht, wie Alessandro und ich, einen Eindruck von solchen Menschen bekommen, die nicht unbedingt in solch guten Verhältnissen aufgewachsen sind." Er trat auf Valeria zu, nahm ihr Gesicht sachte zwischen seine Hände und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.
"Wenn Alessandro geht, mag es für deine Eltern vielleicht so aussehen, dass auch ich nicht mehr traditionell genug bin, wie der Mann, den sie sich an deine Seite wünschen", meinte er. "Aber ich wäre bereit, es ihnen zu beweisen, wenn es sein muss." Nur von seinem Bruder abwenden, das würde er niemals, doch er brauchte es nicht aussprechen.

[Siria]

Valeria Collins [S/6]
Ort: Länderein
Zeit: 09:44 Uhr
Datum: Sonntag, 23.05.

Valeria lächelte Fabiano matt an. Schwarzes Schaf, so würde man Alessandro in Valerias Familie nennen. Niemand aus ihrer Familie hatte sich je mit einem Muggelstämmigen eingelassen. Alle sind immer dem Protokoll gefolgt und auch Valeria war fest entschlossen diesem ebenso zu folgen. Es erfüllte sie mit Stolz, aus so einer Familie zu stammen, sie würde dies nicht einfach wegschmeißen. Daher hatte sie auch Bedenken, dass ihre Eltern gegen Fabiano wären, würde Alessandro brechen. Sie liebte Fabiano sehr, aber würden ihre Eltern absolut gegen Fabiano sein, dann würde sie sich fügen, schließlich gab die ganze Familie Rückhalt... was waren 20, 30 Leute gegen eine Person, gegen eine Person, dessen Liebe vielleicht irgendwann erlosch.
Valeria legte ihre Hände auf Fabianos. Sie fühlte sich bei ihm so geborgen, dass wollte sie nicht verlieren. Die Geschichte von Alessandro und Rachel machte ihr einfach deutlich, wie kompliziert alles war.
"Es tut gut, dass zu hören.", sagte Valeria ehrlich. "Es klingt mit Sicherheit sehr egoistisch was ich hier sage, aber es hat so viele Auswirkungen und unsere Familien sind so komplilziert. Manchmal wünschte ich mir, es wäre einfacher. Andererseits liebe ich meine Familie und ihre Traditionen sehr, sie geben Sicherheit und sie machen mich auch stolz, stolz darauf, ein Teil davon zu sein. Und mir ist wichtig, dass mein Partner dies versteht, nicht nur mit dem Verstand, sondern auch vom Herzen her.", erklärte Valeria. "Ich hoffe, dass mein Vater keine Bedenken hat, denn ich möchte dich nicht verlieren.", Valeria blickte sich um, doch es war niemand in der Nähe, so streckte sie sich, um Fabiano küssen zu können.

[Therapistin]

Fabiano Medici [S/7]
Ort: Ländereien
Datum: Sonntag, 23. Mai
Zeit: 09:46 Uhr

"Das möchte ich doch auch nicht", sagte Fabiano und seufzte unhörbar. "Und ich verstehe dich sehr gut, glaube mir. Aber du musst auch mich verstehen können. Alessandro ist mein Bruder und egal, was meine Eltern sagen, er ist und bleibt ein Teil meiner Familie." Es war dieses Zwillingsding, das er noch nie hatte erklären können. Sie waren verbunden fürs Leben.
An Valerias Blick meinte Fabiano etwas zu erkennen. Etwas, das er durchaus nachvollziehen konnte. Etwas traurig machte es ihn dennoch, zu wissen, dass, sollten ihre Eltern ihn nicht für gut genug erachten, Valeria sich von ihm trennen würde.
Er ließ sich nicht anmerken, wie weh der Gedanke tatsächlich tat und so erwiderte er Valerias Kuss – vielleicht ein wenig zu leidenschaftlich, doch das brauchte er jetzt.

[Siria]

Valeria Collins [S/6]
Ort: Länderein
Zeit: 09:48 Uhr
Datum: Sonntag, 23.05.

Valeria genoss den Kuß, hätte sich am liebsten gar nicht von ihm getrennt. Sie blickte Fabiano lächelnd und dankbar an. Ein wenig konnte sie Alessandro schon verstehen, sich von einem geliebten Menschen zu trennen, nur wegen der Familie war nicht leicht... aber Valeria hoffte, dass ihr dies nicht passieren würde, doch das lag auch in den Händen ihrer eigenen Familie.
"Lass uns noch ein Stück laufen.", sagte sie und griff nach Fabianos Hand, um ihn ein Stück mit zu ziehen.
"Wünscht du dir manchmal, aus diesen Traditionen auszubrechen und ein, naja, sagen wir mal normales Leben zu führen?"

[Therapistin]

Fabiano Medici [S/7]
Ort: Ländereien
Datum: Sonntag, 23. Mai
Zeit: 09:50 Uhr

Der Kuss war viel zu schnell wieder vorbei, doch als Valeria ihn mit sich zog, folgte Fabiano ihr bereitwillig weiter über die Hügel der Ländereien. Auf die Frage hin seufzte er leise. Es war nicht das erste Mal, dass er darüber nachdachte. Doch er war noch nie zu einem endgültigen Ergebnis gelangt.
"Ich weiß es nicht genau", gestand er, während er nun wieder neben ihr herlief. "Manchmal, wie gerade jetzt, wünsche ich mir, ich wäre anders aufgewachsen, ohne den hohen Erwartungsdruck und die Vorgaben. Und dann wiederum kenne ich es eben nicht anders. Ich verstehe, warum man in unserem Stand so reagiert, wie man eben reagiert. Dieses Leben gefällt mir, ich bin nicht sicher, ob ich bereit wäre, es aufzugeben." Er sah zu Valeria hinüber.
"Und du?"