Die Welt hinter der Illusion

Für kleinere, in sich abgeschlossene Geschichten
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Cassiopeia
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Re: Die Welt hinter der Illusion

Beitrag von Cassiopeia »

Lilienstadt
Dienstag 26. Oktober 2010
Mittag

Valenko wurde blass und konnte seinen Blick nun nicht abwenden, lauschte der jungen Frau und mit jedem Wort brach etwas von seinem Widerstand in ihm.
"Du klingst wie deine Mutter", sagte er sehr leise und Tränen standen ihm mit einem Mal in den Augen und liefen ihm über die Wange. Konnte es wirklich sein, dass ein Wunder des Lichts geschehen war? Dass seine Tochter zurück gekehrt war, dass er nicht alles verloren hatte, was er einst geliebt hatte?
Er sah sie noch immer an und endlich, ganz langsam, legte er seine zitternde Hand in ihre.
"Ich... ich kann es kaum glauben... Yelana", hauchte er mit bebender Stimme, wagte es kaum zu blinzeln aus Angst, sie sei nur eine Erscheinung, die im nächsten Augenblick verschwunden war.
Bei diesem Gedanken ließ er sie los und sah sich nach einem der Wachen um.
"Wer befindet sich außer mir in diesem Raum?", fragte er und blickte den Wachposten neben der Tür direkt an.
"Der Wachmann Heyuan, ich und Eure Tochter, Majestät", erklärte der Angesprochene, Valenkos Augen flogen wieder zurück zu der jungen Frau, die noch immer vor ihm stand und ihn so hoffnungsvoll ansah.
"Meine... meine Tochter", stammelte er und nun waren die Tränen nicht mehr aufzuhalten. "Meine Tochter... ich habe wieder eine Tochter... Dem Licht sei Dank!" Und er trat auf sie zu, schloss sie in seine starken Arme und war vollkommen überwältigt von seinen Gefühlen.


Stadt der Tausend Lichter
Dienstag 26. Oktober 2010
Mittag

Seine Schulter? Für einen Moment war Yaél verwirrt, doch dann zog er erleichtert sein Shirt über den Kopf und entblößte seinen Oberkörper. Er drehte sich so, dass sein Vater seinen Rücken gut sehen konnte und somit auch den großen Leberfleck und die daneben sitzende Stelle eines Blutschwammes, den er als kleines Kind dort gehabt hatte. Zurück geblieben war eine weiche, dünne Haut, etwas länglich und heller als seine sonstige Haut es war. Er vergaß sie oft, da er selbst sie nur über einen Spiegel einsehen konnte, wenn er sich mit dem Rücken dorthin drehte. Und welcher normale Mann tat das schon?
"Du hast dasselbe Muttermal am Rücken und die Stelle des Blutschwammes habe ich, seit ich drei Jahre alt war", erklärte er leise, während sein Herz ihm bis zum Hals klopfte. Würde sein Vater ihm jetzt endlich glauben? "Mutter hat mich noch Jahre später ständig am ganzen Körper untersucht, doch diese Stelle dort ist die einzige, die ich davon zurück behalten habe."
Die Wirklichkeit ist nur etwas für Menschen, die mit Büchern nichts anfangen können.
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vojka
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Re: Die Welt hinter der Illusion

Beitrag von vojka »

Lilienstadt
Dienstag 26. Oktober 2010
Mittag


Merle war erleichtert, als ihr Vater endlich ihre Hand ergriff, endlich akzeptierte, dass sie wirklich die war, für die sie sich ausgab. Und als er sie schließlich umarmte, schlang auch sie ihre Arme um ihn, ließ sich halten und den Tränen freien Lauf. „Ich bin endlich wieder zu Hause“, schluchzte sie immer wieder und war einfach nur froh darum, vergessen waren die Worte von vor wenigen Tagen wo sie gesagt hatte, dass sie nie zurückkehren wollte.


Stadt der Tausend Lichter
Dienstag 26. Oktober 2010
Mittag

Als er das Mal sah, wurde er blas. Es war tatsächlich dort, er konnte es einfach nicht glauben, das konnte kein Trugbild sein. Zitternd hob er eine Hand, fuhr das Mal nach, ließ etwas Magie fließen nur um sicher zu sein, dass es nicht doch eine Illusion war, aber das Mal blieb an Ort und Stelle.
„Yaél“, flüsterte er fassungslos, nachdem er die Hand wieder hatte sinken lassen und den Mann vor sich, der eine perfekte Mischung zwischen ihm und seiner Frau zu sein schien, einfach nur ansah.
„Du bist es wirklich. Mein totgeglaubter Sohn ist zurückgekehrt“, flüsterte er fassungslos und hatte Mühe sich auf den Beinen halten zu können.
Glück ist das einzige, was wir anderen geben können, ohne es selbst zu haben.
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Cassiopeia
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Re: Die Welt hinter der Illusion

Beitrag von Cassiopeia »

Lilienstadt
Dienstag 26. Oktober 2010
Mittag

Valenko hielt seine Tochter fest, sehr fest. "Mein Kind... mein Mädchen", flüsterte er vollkommen ungläubig, der Zorn war vergessen. Er löste sich schließlich so weit von ihr, dass er sie ansehen konnte, wischte sich lächelnd über die feuchte Wange.
"Es ist wahrlich ein Wunder. So oft habe ich davon geträumt, wie du wohl aussiehst, wenn du groß bist. Und jetzt sehe ich dich vor mir, nicht mehr das kleine Mädchen von drei Jahren, welches mir damals genommen wurde. Nein, das Mädchen ist erwachsen geworden und wunderschön dazu. Oh, Yelana, du bist zurück! Ich glaube, das werde ich mir noch ein paar Mal sagen müssen." Fast verlegen sah er sie an, als ihm bewusst wurde, wie alt er selbst geworden war. Zwanzig Jahre waren eine lange Zeit und nun, wo seine Tochter, diese bildhübsche junge Frau vor ihm stand, wurde ihm bewusst, wie viele Jahre wirklich vergangen waren.
Er räusperte sich und sah sie traurig an.
"Deine Mutter... sie hat deinen Verlust nicht verkraftet. Vor fast zehn Jahren ging sie durch die ewigen Tore, um dir zu folgen, wie sie glaubte. Daher... bin ich heute allein, dich willkommen zu heißen. Es tut mir sehr leid." Und doch war seine geliebte Frau Kyana lebendig. Sie stand direkt vor ihm.
"Das sind keine Gespräche für ein Regierungszimmer. Lass uns nach oben gehen, ich lasse dir sogleich anständige Kleider bringen", erklärte er und lächelte, während er ihr mit dem Daumen über die Wange wischte und ihre Tränenspuren trocknete.
"Willkommen zuhause, verlorene Tochter", sagte er leise und gab ihr vorsichtig einen Kuss auf die Stirn.


Stadt der Tausend Lichter
Dienstag 26. Oktober 2010
Mittag

Lächelnd drehte Janis sich um. "Ich bin es wirklich, Vater", sagte er leise und stütze sogleich den alten Mann, der plötzlich zu schwanken schien. "Ich bin es wirklich. Wir haben den Weg zurück gefunden." Es war so unwirklich, so unglaublich und am liebsten hätte er jetzt Merle bei sich, würde sie küssen und fest in seinen armen halten. Doch sein Vater wusste noch nicht einmal etwas von seiner Beziehung zu der Prinzessin Yelana und für den Moment hielt er es auch für besser, es noch nicht zu sagen. Später, wenn sein Vater sich von dem Schock erholt hatte.
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vojka
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Re: Die Welt hinter der Illusion

Beitrag von vojka »

Lilienstadt
Dienstag 26. Oktober 2010
Mittag

“Ich weiß, Vater. Foryn hat es mir bereits erzählt. Ich hätte auch eine Bitte an dich. Darf er in den Palast zurück und seine Aufgabe von früher wieder übernehmen? Er gehört zu den wenigen Menschen an die ich mich noch erinnern kann und ich würde mich wohler fühlen, wenn er wieder in meiner Nähe ist”, sagte sie bittend, vorallem würde sie sich wohler fühlen, da sie noch immer nicht wusste, ob ihre und Janis Verfolger ihnen immer noch auf der Spur waren.


Stadt der Tausend Lichter
Dienstag 26. Oktober 2010
Mittag

“Ich danke dir, mein Sohn”, sagte er, als dieser ihm half, damit seine Beine nicht versagten.
“Wir sollten dafür sorgen, dass du anständig gekleidet wirst und dann sollten wir zu deiner Mutter. Ihr geht es nicht sehr gut, nicht seit du damals verschwunden warst”, sagte er entschuldigend und umarmte seinen Sohn für einen für ihn viel zu kurzen Moment, aber sie waren hier im großen Saal und zuviele Menschen konnten sie sehen.
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Re: Die Welt hinter der Illusion

Beitrag von Cassiopeia »

Lilienstadt
Dienstag 26. Oktober 2010
Mittag

Sie begaben sich die Treppen hinauf in die Privaten Gemächer der Königsfamilie und Valenko war es, dass plötzlich die Farben viel intensiver leuchteten und wieder Lebendigkeit ausstrahlten, wo vorher nur Trostlosigkeit gewesen war all die Jahre über.
"Wir werden nachher den Schneider rufen, damit du wieder eigene Kleider hast", sagte er halblaut überlegend. "Deine Gemächer von damals wurden umgebaut, deine Mutter hatte dort ein Malzimmer... aber auch das werden wir ändern lassen, schon heute Abend wirst du zumindest eine provisorische Bettstatt haben."
Seltsamerweise war er plötzlich nervös, auch wenn er nicht sagen konnte, weshalb. Er war es nicht gewohnt, eine erwachsene Frau bei sich zu haben, erst Recht nicht seine Tochter.
"Vorerst musst du mit einem Kleid aus der Sammeltruhe zurecht kommen", sagte er etwas zerknirscht, das waren keinesfalls würdige Kleider einer Prinzessin! Aber besser als diese seltsame Kleidung, die sie am Leib trug, war sie allemal.
"Was Gentros betrifft... er ist ein Mann. Er wird daher nicht dein Kammerdiener sein, das sollte eine Frau übernehmen. Aber wenn du möchtest, lasse ich ihn wieder in den Hofdienst versetzen, dann weißt du ihn in der Nähe."


Stadt der Tausend Lichter
Dienstag 26. Oktober 2010
Mittag

Janis seufzte, damit hatte sich die Frage, wie es seiner Mutter ging, von selbst beantwortet. 'Nicht so gut' konnte alles bedeuten und fast hatte er etwas Angst davor, ihr gegenüber zu treten. Er wollte ihr keinen Schock bereiten und dachte voll Unbehagen daran, dass Merle nur von ihrem Vater begrüßt wurde. Ihre Mutter würde sie niemals mehr in die Arme schließen können.
Er hoffte, dass auch ihr Vater sie schließlich als seine Tochter wieder erkannt hatte. Wenn nicht... nein, das mochte er sich gar nicht ausmalen. Er sehnte sich danach, sofort zu ihr zu reisen, er hatte es ihr versprochen.
Vorsichtig räusperte er sich, als er nach seinem Vater die Königsgemächer betreten hatte.
"Vater, ich würde... ich habe Prinzessin Yelana versprochen, nach zu kommen so schnell es geht. Ich muss einfach wissen, ob es ihr gut geht", erklärte er und wappnete sich bereits gegen die Ablehnung dieser Bitte.
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