Die Welt hinter der Illusion

Für kleinere, in sich abgeschlossene Geschichten
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Cassiopeia
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Re: Die Welt hinter der Illusion

Beitrag von Cassiopeia »

Lissabon
Dienstag 26. Oktober 2010
Vormittag

Er zögerte keine Sekunde, zog sich sein Shirt und Shorts wieder an, stolperte in seine Sandalen und lief dann los. Die Menschen um ihn herum schienen sich langsamer zu bewegen und immer im rechten Augenblick aus dem Weg zu gehen. Es schien nur Sekunden zu dauern, bis er das Hostel erreichte, eigentlich ein Weg von über eine halben Stunde. Er flitzte in ihr Zimmer, Raffte ihre Sachen zusammen und schmiss bei der Rückkehr den Schlüssel und einen Schein auf die Theke, ehe er auch schon wieder aus der Tür war und den Weg zum Strand zurück lief so schnell er konnte.
"Sie kommen", sagte er leise und sah sich um. "Ich weiß nicht genau, wo sie sind, aber sie sind nah. Sie wissen, dass wir hier sind. Auf drei."
Er fasste ihre Hand, ihre Sachen verkleinert in den Hosentaschen. Auch Merle hatte ihren Spuren beseitigt, nur das Buch lag, nach wie vor leuchtend vor ihnen.
"Eins - zwei - drei." Gleichzeitig berührten sie das Buch und wurde sofort in eine Welt aus tausend Farben gerissen.
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vojka
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Re: Die Welt hinter der Illusion

Beitrag von vojka »

Lissabon
Dienstag 26. Oktober 2010
Vormittag

Nervös warete Merle bis Janis zurück kam. Es kam ihr wie eine Ewigkeit vor, dabei waren kaum ein paar Minuten vergangen. Aber sie kamen näher, das spürte sie ganz deutlich. Rasend schnell kamen sie näher.
Als Janis sagte bei drei ginge es los, sah sie die beiden Männer am Strand stehen. Sie sahen lächerlich aus, nicht nur, dass sie dunkle lange Kleidung am warmen Strand anhatten, nein, sie hatten auch Yela dabei, der eine hatte sie in der Hand.
„Nein“, wollte sie gerade noch rufen, als Janis auch schon nach dem Buch griff, ihre eine Hand in der seinen, die andere nach ihrer Puppe ausgestreckt. 'Ich kann nicht ohne Yela gehen', war das letzte was sie dachte, ehe sie in einen Strudel aus tausenden von Farben gerissen wurde.
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Cassiopeia
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Re: Die Welt hinter der Illusion

Beitrag von Cassiopeia »

Weiße Halle
Dienstag 26. Oktober 2010
Vormittag

Als er zu sich kam, lag er auf hartem Steinboden. Neben sich erkannte er Merle, die offenbar noch bewusstlos war. Er sah sich um, spürte einen stechenden Schmerz und fasste sich an den Kopf. Blut benetzte eine Fingerspitzen, offenbar hatte er sich den Kopf angeschlagen. seufzend richtete er sich etwas auf und beugte sich besorgt zu Merle.
"Yelana? Sag doch was!", sagte er flehend und fasste sie an der Schulter. War ihr etwas passiert? Wieso waren sie bewusstlos geworden? Sie hatten doch nur nach Hause gewollt... nein, er sah sich nicht um, er sah nur zu ihr, wenn ihr etwas passiert war, würde er sich das nie verzeihen.
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vojka
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Re: Die Welt hinter der Illusion

Beitrag von vojka »

Weiße Halle
Dienstag 26. Oktober 2010
Vormittag

Ihre Gedanken kreisten, sie sah Bilder dir ihr gänzlich unbekannt und doch absolut vertraut waren. Woher kamen sie auf einmal.
„Yela“, rief sie und setzte sich ruckartig auf. Stöhnend griff sie sich erst an den Hinterkopf und dann an den Ellenbogen.
„Verdammt was war das?“, murmelte sie und sah sich dann hektisch um. „Yaél“, meinte sie erleichtert, als sie diesen erblickte. „Wir... wir sind zurück“, wisperte sie leise und rutschte näher zu ihm heran, da sie Schritte hörte die schnell näher kamen und die ihr irgendwie Angst machten. Waren ihre Verfolgen ihnen gefolgt?
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Cassiopeia
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Re: Die Welt hinter der Illusion

Beitrag von Cassiopeia »

Weiße Halle
Dienstag 26. Oktober 2010
Vormittag

Er lauschte und nickte angespannt. "Ja, wir sind zurück. Und sie haben uns offenbar bereits bemerkt. Die Wachen dürften gleich-" hier sein, hatte er noch sagen wollen, als die Flügeltüren, die er erst jetzt bemerkte, aufgestoßen wurden und zwei bewaffnete Männer mit strengem Gesichtsausdruck herein kamen.
"Wer seid ihr?", verlangte eine strenge Stimme zu wissen, langsam stand Yaél auf und half nebenbei Yelana, ebenfalls auf die Beine zu kommen.
Yaél überlegte, war es klug sich jetzt eine Lügengeschichte zu erspinnen? Oder sollten sie die Wahrheit sagen? Er spürte ein ungewohntes Gewicht an der rechten Seite und als er hinunter schielte, erkannte er dort die lange Scheide eines Schwertes, aus welcher ein stolzer Knauf hinaus ragte. Sein ehemaliges Spielzeugschwert, nun war es eine vollwertige Waffe geworfen.
"Mein Name ist Yaél, Sohn des Königs Pascheyo. Dies ist Yelana, Tochter des Königs Valenko. Wir sind nach Hause gekommen."
Einer der Wärter wurde blass, der andere jedoch hob das Schwert. "Ihr lügt. Die königlichen Kinder wurden vor langen Jahren entführt und getötet. Ich rate euch, die Wahrheit zu sagen, Fremde."
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vojka
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Re: Die Welt hinter der Illusion

Beitrag von vojka »

Weiße Halle
Dienstag 26. Oktober 2010
Vormittag

Yelana streckte sich etwas, nahm das Schwert, welches auf den Boden gefallen war und trat einen Schritt auf die Wachen zu. Achtete nicht darauf, dass sein Schwert nun direkt auf sie gerichtet war.
„Wie wagst du es mit Prinz Yaél zu reden“, sagte sie und hielt das Schwert vor sich. Wenn ihr Zauber nur funktioniert hätte und Yela nun auch hier wäre, dann würden die Wachen ihnen vielleicht eher glauben.
„Das ist geklaut“, sagte der Wächter, der noch immer das Schwert auf sie gerichtet hielt. Er war jung, wohl etwa in ihrem Alter, er musste gerade erst mit seiner Ausbildung fertig sein.
Der andere hingegen war älter, kannte sie wohl noch aus Kindertagen, denn er sah sie an, hatte Tränen in den Augen und den Kopf leicht gesenkt. „Ihr seht aus wie eure Mutter, meine Prinzessin“, meinte er leise, wagte es aber nicht aufzusehen.
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Re: Die Welt hinter der Illusion

Beitrag von Cassiopeia »

Weiße Halle
Dienstag 26. Oktober 2010
Vormittag

"Prinzessin?!", höhnte der jüngere, ohne sein Schwert zu senken. "Das glaube ich erst, wenn ich Beweise habe." Doch nun sah der Ältere ihn streng an. "Ich erkenne diese junge Frau zweifelsfrei als Prinzessin Yelana wieder, das muss als Beweis reichen." Sein Blick wanderte zu Yaél, ehe er erneut den Kopf ehrfürchtig neigte. "Verzeiht, Hoheiten. Dieser Durchgang ist seit Eurem Verschwinden kaum mehr genutzt worden, ein Fluch läge darauf, hieß es. Willkommen, willkommen zurück." Er hatte nun wirklich mit seiner Stimme zu kämpfen, während der jüngere Mann zwar misstrauisch, aber nicht weiter anklagend daneben stand.
"Unsere Eltern... wir müssen sie sprechen", erklärte Yaél und hoffte, dass diese überhaupt noch am Leben waren. Nach über zwanzig Jahren...
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vojka
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Re: Die Welt hinter der Illusion

Beitrag von vojka »

Weiße Halle
Dienstag 26. Oktober 2010
Vormittag

„Gewiss. Ajax schick Nachrichten in die Königshäuser. Lauf“, sagte er und sah den jungen Wächter durchdringend an. Dieser murrte kurz, verschwand dann aber tatsächlich.
„Darf ich euch in einen etwas gemütlicheren Raum führen, in welchem ihr warten könnt“, sagte er noch immer unterwürfig.
„Gerne... Foryn“, meinte sie und runzelte die Stirn, woher kam dieser Name? Aber sie war sich sicher, dass er stimmte.
Erstaunt blieb der Wächter stehen und sah Yelana nun direkt und überaus erstaunt an. „Ihr... ihr erinnert euch an mich, Prinzessin Yelana“, sagte er ungläubig.
„Ja... nein, es ist ich kann es nicht beschreiben, du warst damals immer da. Du warst mein Wächter“, wisperte sie und sah ihn nun mit großen Augen an. „Ich weiß nicht woher, aber ich weiß es“, sagte sie und trat einfach auf den Mann zu um ihn zu umarmen. „Ihr habt keine Schuld, gebt sie euch nicht länger“, sagte sie sanft und löste sich wieder von ihm, ehe sie zu Yaél trat und dessen Hand in die ihre nahm.
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Re: Die Welt hinter der Illusion

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Weiße Halle
Dienstag 26. Oktober 2010
Vormittag

Foryn.. .bei dem Namen rührte sich nichts bei Yaél, offenbar hatte er dem Könighaus Valenko gedient und nicht für seinen Vater gearbeitet. Er war fast erleichtert, als er Yelanas Hand wieder in der seinen spürte, mit einem Mal schien alles an seinen rechten Platz gerückt zu sein. Es schien alles so richtig zu sein.
Sie folgten Foryn in einen Saal, nahmen auf einer gepolsterten Bank platz und Yaél erinnerte sich. Wie ein Strom an Gedanken und Gefühlen kehrte alles auf einmal zurück.
"Es ist so lange her, dass ich hier war", sagte er leise und sah sich nun doch sehr genau um. Die Weiße Halle war ein Meisterwerk der Architektur, Spitzbögen, reliefartig geformte Säulen, selbst der Boden war aus weißem Marmor. Es war ein heiliger Ort, ein hochmagischer Ort.
"Es muss kurz nach meiner Entführung gewesen sein, ich war noch allein", erklärte er leise und sah zu Yelana. "Offenbar entschieden sie sich um, denn sich brachten mich nicht sofort in die Menschenwelt, sondern warteten, bis... sie auch dich hatten..." Er schluckte etwas, was war damals nur passiert? Dieses Rätsel hatten sie bisher noch nicht entschlüsseln können.
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vojka
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Re: Die Welt hinter der Illusion

Beitrag von vojka »

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Dienstag 26. Oktober 2010
Vormittag

Yelana nickte. „Meine Erinnerungen sind blasser, aber auch ich erinnere mich. Aber ich war noch zu klein und ich weiß, sie sind jetzt nur da, weil die Blockade weg ist. Zumindest vermute ich das“, sagte sie leise und sah sich um.
„Aber an die Entführung selbst, da hab ich nicht wirklich eine Erinnerung. Ich weiß nur, dass ich Foryn befohlen hatte mir etwas zu trinken zu bringen. Sonst war niemand da, deshalb konnte er die Aufgabe nicht abgeben und ließ mich kurz allein. Aber dann ist da nichts, ein schwarzes Loch und die Erinnerung setzt erst wieder ein, als ich bei dir war.“
Sie schüttelte sich leicht, ehe sie zu ihrem früheren Leibwächter sah. „Wie geht es unseren Eltern?“, fragte sie ihn und man hörte aus ihrer Stimme die Angst heraus, ging es ihnen gut, hatten sie die damaligen Ereignisse gut überstanden?
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