Kapitel 4

Die Geschichte
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Cassiopeia
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Re: Kapitel 4

Beitrag von Cassiopeia »

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Toyan
Farohm
17. Mai, 143. Jahr des Lichtes
Vormittag
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Toyan nickte. "Manchmal fühlt es sich falsch an. Diese 180° Drehung, mit den Menschen zusammen zu sein, die ich vor kurzer Zeit noch ohne zu zögern ausgeliefert hätte, obwohl sie gar nichts getan haben. Nicht falsch in dem, was ich nun tue, sondern, dass ich ihr Vertrauen nicht verdiene. Dazu verabscheue ich die Bruderschaft mittlerweile zu sehr und wenn ich daran denke, dass auch ich überzeugter Jäger dieser war, womit habe ich dann ein solches Vertrauen verdient?" Er sah zu den Baumwipfeln, die leise im Wind raschelten und merkte, wie er sich mit jedem Wort etwas leichter fühlte.
"Andererseits ist es eine Genugtuung, dies zu tun, mich selbst gegen die zu richten, die mich formten wie warmes Wachs. Ich werde wütend, wenn ich nur daran denke, wie sie schon unschuldige Kinder mit ihrem Gedankengut vergiften und gegen alles aufwiegeln, was magisch ist aus der Überzeugung heraus, dass nur die Sine die reinen, wahren Menschen sind. Ich habe ihnen geglaubt. Es war der einzige Glaube, den ich hatte. Jetzt schäme ich mich fast dafür, so blind gewesen zu sein."
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vojka
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Re: Kapitel 4

Beitrag von vojka »

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Aylos
Farohm
17. Mai, 143. Jahr des Lichtes
Vormittag
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Aylos nickte. „Ich weiß was du meinst. Auch mein Vater erzählte mir dies einst. Versuchte es mir einzutrichtern, aber es gelang ihm nicht wirklich, zumindest am Anfang. Dann habe ich langsam angefangen auch daran zu glauben, woran mein Vater glaubte und dann zeigte sich meine Magie. Es war, als wollte sie verhindern, dass ich zu weit in diesem Strom komme. Du kannst dir meine Angst am Anfang kaum vorstellen. Ich meine, ich stellte fest, ich kann Magie, Magie war laut meinem Vater böse, und die Menschen, die sie konnten noch böser und nun sollte ich plötzlich einer von ihnen sein? Ich konnte es nicht verstehen und manchmal habe ich noch heute das Gefühl es nicht zu verstehen. Aber wir sind nicht das, was die Umwelt aus uns macht Toyan, sondern das was wir aus uns machen. Du hast dich entschieden für ein freies Choma zu kämpfen, ein Choma, wie es früher eimal war, wo Sine und Magier Seite an Seite leben können und deshalb vertrauen dir die anderen. Weil du das, was du einst gelernt hast, was man dir in Jahrelanger Gehirnwäsche eingetrichtert hat nun nicht mehr als Wahrheit ansiehst, sondern du nur deine Wahrheit kennst“, sagte er und setzte sich auf einen nahen Stein, der in der warmen Sonne stand. Er genoss es die Strahlen auf seiner Haut zu spüren, wie sie sein Gesicht wärmte und etwas von der Kälte in seinem Inneren vertrieb.
„Das ist jedenfalls der Grund, warum ich dir vertraue, weil du wie ich für ein Unabhängiges Choma kämpfst. Ein Choma, wo jeder leben kann wie er es möchte, egal ob Magier oder Sine.“
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Cassiopeia
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Re: Kapitel 4

Beitrag von Cassiopeia »

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Toyan
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Er beobachtete, wie Aylos sich auf den Stein setzte, blieb selbst aber nachdenklich stehen. So hatte er selbst es noch nicht gesehen, aber er musste ihm Recht geben. Er hatte seine eigene Wahrheit gefunden. Er war ein Jäger, doch er war ein freier Jäger, der sich, bildlich gesehen, seine Beute selbst suchte und nicht mehr das fraß, was andere ihm vorsetzten.
"Danke", sagte er und lächelte leicht. "Wir haben einiges gemeinsam, nicht nur das Mal am Arm, meine ich. Aber vielleicht hat dieses Mal der Jäger mir geholfen, dich schneller anzunehmen, ich fühlte mich dir schnell verbunden. Wir kämpfen gegen die ähnlichen inneren Dämonen und können uns doch nicht von ihnen lösen. Aber vielleicht ist es zu zweit leichter zu verstehen, wer sie sind, wer wir sind. Und ich bin wirklich froh, dass du dabei bist, Aylos." Er legte ihm die Hand auf die Schulter, einen Moment nur, der jedoch irgendwie das Gefühl der Verbundenheit verstärkte.
"Manchmal komme ich mir dumm vor, weißt du. Ich hadere wegen der Jägersache und frage mich nicht einmal, ob die Magier in unserer Gruppe nicht ähnlich empfinden, sich zwei Jägern anzuschließen, den eigentlich erklärten Todfeinden. Das ist schon irgendwie seltsam, aber ich möchte es auf keinen Fall anders wissen."
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vojka
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Re: Kapitel 4

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Aylos
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Aylos lächelte, strahlte fast schon bei Toyans Worte. Es war schön so etwas einmal zu hören. „Stimmt, wir sind uns sehr ähnlich, das habe ich eben auch schon gedacht und vielleicht schaffen wir es ja wirklich unsere inneren Dämonen gemeinsam zu bekämpfen. Wobei ich irgendwie gerade da Gefühl habe, dass es klappt, denn sie scheinen zumindest für den Moment etwas leiser geworden zu sein“, meint er lächelnd und sog tief den Frühlingsduft ein, als eine sanfte Briese aufkam. „Hmm, ich liebe den Geruch vom blühenden Flieder.“ Er schüttelte kurz den Kopf, um diesen wieder klarer werden zu lassen, damit er sich wieder auf das Gespräch mit Toyan konzentrieren konnte.
„Was die Magier betrifft. Ich denke schon, dass sie zum Teil Zweifel haben, ich meine, gerade hier in einem Haus eines Bannpriesters. Das muss für sie eine enorme Überwindung sein. Und auch generell, ich meine, ich kenne die Gedanken, ich meine, wenn ich den Jägerjob wirklich ausüben würde, müsste ich mich als erstes selbst verhaften.“
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Cassiopeia
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Re: Kapitel 4

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Toyan
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Nun musste auch Toyan leise lachen. "Nicht, wenn wir bei der selbst erwählten Erklärung dieser Ausübung bleiben, nicht mehr Teil dieser riesigen, herrschenden Sekte zu sein. Wir sind frei und das ist ein unglaubliches Gefühl. Ich hoffe, ich kann es eines Tages auch wirklich wert schätzen, was das bedeutet. Noch ist das alles hier viel zu ungewiss, aber selbst in diesem kleinen Rahmen sind wir frei. Dieses Bündnis unter uns, Magier, Sine, Jäger, zeigt das am deutlichsten, dass für uns diese einengenden Grenzen schon lange nicht mehr gelten. Dass die anderen sich ebenfalls freiwillig hier aufhalten, ist wohl das größte Vertrauen, das sie geben können und ich bin ihnen mehr als dankbar dafür. Ich hatte, ehrlich gesagt, Bedenken, ob es wirklich gut gehen würde, ich hatte doch irgendwie mit Widerstand gerechnet. Ich hoffe jetzt nur, dass dein Vater nicht zu oft Besuch bekommt und unsere Spur nicht zu weit verfolgt werden kann."
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vojka
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Re: Kapitel 4

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Aylos
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Aylos schüttelt lächeln den Kopf. „Über Besuch musst du dir keine Gedanken machen. Die empfängt er drüben im Bruderschaftshaus. Ich glaube, soviele Besucher wie dieses Haus zur Zeit hat, hatte es insgesamt noch nie. Und damit meine ich nicht gleichzeitig. Sondern die Anzahl der unterschiedlichen Personen. Mein Vater ist dieses Haus heilig, gerade nach dem erwachen meiner Magie hat er es geschützt. Was meinst du, warum zwischen den beiden Häusern so ein großer Abstand ist und warum die Hecken so hoch gehalten werden? Die Leute haben hier nichts zu suchen. Gilean kommt regelmäßig vorbei und 'kontrolliert' meinen Vater. Sie kennen sich schon sehr lange und sind quasi befreundet, wenn man das so nennen möchte. Wir sind hier also wirklich sicher. Zumindest solange wir nur im Innenhof des Hauses Magie wirken. Aber wir sollten uns generell zurück halten, aber ich denke das wissen die anderen.“
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Re: Kapitel 4

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Toyan
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"Ich denke nicht, dass jemand auf die Idee kommt, ausgerechnet im Haus eines Bannpriesters unnötig Magie zu wirken. Das wäre dann doch etwas zu risikofreudig. Wir stehen unter Malekos Schutz, das dürfen wir unter keinen Umständen in Gefahr bringen. Ich möchte ihn ungern noch weiter in Schwierigkeiten bringen, als er eh schon hat durch uns. Es tut mir leid, dass er hier hinein geraten ist", sagte Toyan aufrichtig. "Er setzt sein Leben für uns aufs Spiel und wenn das heraus kommt, was er für uns getan hat... nein, daran möchte ich lieber nicht denken. Er ist ein guter Mensch und ich habe ihm in Gedanken furchtbar Unrecht getan." Seine Zweifel taten ihm leid, doch wie hätte er es besser wissen können? Nun wusste er es, das war das Wichtigste.
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Re: Kapitel 4

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Aylos
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Aylos schüttelte den Kopf. „Mach, dir keine Vorwürfe oder Gedanken. Mein Vater kennt diese Gefahr. Er lebt mit ihr seit ungefähr sechsundzwanzig Jahren. Als er mich mit ungefähr zwei Jahren auf den Straßen von Farohm fand. Er nahm mich auf, erzog mich wie einen Sine, einen zukünftigen Jäger und als meine Magie ausbrach dazu noch als einen Magier. Er besorgte mir eine Lehrerin, die fast täglich her kam und mich unterrichtete. Meinst du nicht, das war mehr Gefahr als unser kurzes Verweilen hier?“, wollte er wissen und kniff leicht die Augen zusammen, als er zum Himmel sah. Der Wind nahm etwas zu, die Wolken würden sich bald zusammen ziehen. Er liebte diese Momente, wo seine Kraft noch zunahm, wo der Wind ihm ins Gesicht pustete und sei es auch nur ein leichter. Wobei er spürte, dass er schnell stärker werden würde. „Lass uns in die Küche gehen und einen Tee trinken. Es dürfte in den nächsten Minuten hier draußen sehr ungemütlich werden“ sagte er, obwohl noch immer die Sonne strahlend hell am Himmel stand und weiterhin ihre warmen Strahlen zur Erde schickte.
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Re: Kapitel 4

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Toyan
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Verwundert sah Toyan zum Himmel, es sah überhaupt nicht ungemütlich aus, fand er. Er schielte zu Aylos und zuckte dann mit den Schultern.
"Gern, ich würde aber auch bald wieder nach den anderen sehen, ich habe ein etwas schlechtes Gewissen ihnen gegenüber", gestand er, als sie sich wieder dem Haus zuwandten.
"Gewiss kennt dein Vater die Gefahr. Aber bisher war es eine Person, die er schützen musste. Jetzt sind es sieben. Dennoch hoffe ich, dass wir hier für einige Wochen untertauchen können." Ein paar Wochen der Ruhe wären sicher nicht verkehrt nach allem, was geschehen war. Dann konnte er vielleicht endlich wieder mehr er selbst sein.
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Re: Kapitel 4

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Aylos
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Aylos grinste leicht, als er Toyans Verwunderung merkte. „Die Luft ist mein Element, ich spüre den stärker werdenden Wind, merke, wie meine Kräfte zunehmen. Die Wolken werden sich in den nächsten Minuten zusammen ziehen und dann wird ein kleines Unwetter über uns zusammen brechen“, erklärte er und seufzte, als Toyan sagte, er würde gerne wieder zu den anderen zurück, da er ein schlechte Gewissen habe.
„Wollen wir gleich zurück oder erst noch einen Tee trinken? In der Bibliothek ist das Essen und Trinken strengstens untersagt“, grinste er, weil er sich bisher nie wirklich daran gehalten hatte, aber bei solch einer großen Gruppe wäre es besser, es einmal zu tun.
„Und was das bleiben anbelangt, ich denke nicht, dass mein Vater uns hinauswerfen wird. Er ist froh, dass ich wieder hier bin und er somit weiß, dass ich sicher bin und er weiß genauso, dass wenn ihr geht ich es auch tun werde.“
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