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Gänge - Samstag, 31.10.
Verfasst: So 8. Mai 2011, 10:36
von Siria
Valeria Collins (S/6)
Ort: Gänge
Zeit: 15:00 Uhr
Datum: Samstag, 31.10.
Valeria war bester Launer. Die Sonne schien draußen, es war Wochenende und sie war hier, hier in Hogwarts bei Fabiano. Schöner konnte das Leben im Moment doch gar nicht sein.
Sie lief von den Länderein, auf denen sie gerade joggen war, zum Gemeinschatsraum, als sie jemand von hinten ansprach:
"Hey, Collins, bleib mal stehen.", doch Valeria drehte sich weder um, noch blieb sie stehen. Sie lief einfach weiter. "Hey!", wurde lauter hinter ihr gerufen. Doch weiterhin blieb Valeria auf ihrem Weg, bis sie durch einen Zauber erstarrte und hart zu Boden fiel. Sie spürte dass Blut von ihrer Stirn lief, abe sie konnte sich nicht mehr bewegen, jedoch alles hören. Ein Knie wurde in ihr schmerzhaft in den Rücken gedrückt.
"Wenn ich sagen, stehen bleiben, meine ich das auch so.", fauchte die Stimme über ihr. "Custodiamitglieder haben hier in Hogwarts nichts mehr zu suchen, also ist es wohl besser für dich, wenn du hier verschwindest. Wir lassen dich nicht aus den Augen, bis du von hier gegangen bist. Ihr habt lange genug hier das Sagen gehabt. Aber das ist nun vorbei, wir drehen dass Blatt jetzt um. Also, wenn du ein friedliches Leben haben möchtest, verschwinde von hier."
"Lass uns gehen.", sagte eine andere Stimme leise.
Dann ließ der Druck vom Rücken nach, doch der Fluch wurde nicht aufgehoben, so dass Valeria auch weiterhin hier lag. Innerlich ging es ihr schlecht, sehr schlecht sogar, doch das würde sie niemals zeigen und sie würde sich sicherlich nicht so jemanden abschrecken lassen. Ganz sicher nicht. Sie stand zur Custodia, auch wenn es sie nicht mehr gab. Sie war auch weiterhin der Ansicht, dass an einer Eliteschule nichts verwerfliches war oder an dem Erlernen der schwarzen Magie. Nur das verstanden Andere einfach nicht. Ihr Körper schmerzte, vor allem ihr Kopf, aber sie konnte nichts tun, außer zu warten.
Re: Gänge - Samstag, 31.10.
Verfasst: So 8. Mai 2011, 12:14
von Rachel
Rachel Wreeland [G/7]
Ort: Gänge
Datum: Sa, 31. Oktober
Zeit: 15.00 Uhr
Rachel genoss ihren freien Tag. Sie war noch immer von einer Art Wattewolke umgeben, seit sie mit Alessandro auf Pantelleria gewesen war, und freute sich auf den Abend mit ihren Freunden. Sie konnte sich nicht erinnern, wann sie das letzte Mal so viel Spaß gehabt hatte. Gerade war sie auf dem Weg zur Eulerei, um einen Brief an ihre Tante und ihre Mutter abzuschicken, denen sie länger nicht geschrieben hatte. Die beiden wussten nichts von dem Kampf, in den sie verwickelt gewesen war, denn Rachel wollte sie nicht beunruhigen und hatte auch nicht wirklich Lust auf die Standpauke. Selbst Bridget war nicht vollständig eingeweiht, obwohl sie natürlich an der Trauerfeier teilgenommen hatte. Sie hatte Rachel versprochen, ihrer Mutter nichts zu erzählen.
Rachel durchquerte die unteren Flure, als sie plötzlich ein lautes Rufen vernahm. Sie hätte es nicht als merkwürdig empfunden, wenn nicht Valerias Nachname gefallen wäre. Oder hieß noch jemand in Hogwarts Collins?
Die Stimmen klangen aufgebracht und Rachel verspürte den Wunsch, sich zu vergewissern, was da los war. Triezte Valeria wieder irgendjemanden? Das wollte sie nicht ignorieren. Also folgte sie den Stimmen und zuckte zusammen, als ein dumpfer Aufprall ertönte. Verdammt, was macht die da? Rachel bog um die Ecke und sah zwei Schüler, ungefähr in ihrem Alter, die über einen am Boden liegenden Körper gebeugt standen. Als Rachel das braune Haar sah, realisierte sie, dass es Valeria sein musste, und riss verblüfft die Augen auf. Sie sah etwas Rotes auf ihrer Stirn und offenbar konnte sie sich auch nicht bewegen.
Obwohl es sie zunehmend verwirrte, was sie sah, und es nicht einorden konnte, ging sie auf die Schüler zu, die da standen, ein Junge und ein Mädchen. "Hey! Was ist hier los?", fragte sie scharf. Sie hatte die beiden schon mal gesehen, kannte sie aber nicht mit Namen. Ihre Gesichtsausdrücke hingegen sprachen Bände - Zorn und Genugtuung.
"Ach, du bist doch eine von denen, die bei dem Kampf dabei waren, oder? Keine Sorge, sie ist außer Gefecht.", sagte der Junge gelassener und blickte zufrieden auf Valeria hinab.
"Habt ihr sie angegriffen?!", wollte Rachel perplex wissen.
"Sie hat das bekommen, was sie verdient", erwiderte der Junge kühl. "Die Custodia ist mit uns auch nicht anders umgesprungen."
"Seid ihr noch ganz dicht? Ihr könnt doch nicht einfach andere Schüler angreifen, egal welcher Gruppe sie angehören! Ihr könnt froh sein, wenn man euch nicht von der Schule schmeißt!"
Der Junge verengte seine Augen und verschränkte die Arme. "Ich dachte, du bist gegen die Eliteschule."
"Das hat doch nichts damit zu tun! Ihr seid doch keinen Deut besser, wenn ihr - ... ach, verdammt, verschwindet einfach.", unterbrach sie sich selbst, da sie merkte, dass es eh keinen Zweck hatte, darüber zu diskutieren. Normalerweise hätte sie jetzt einem Lehrer bescheid gesagt, aber es fiel ihr schwer, den beiden wirklich böse zu sein, obwohl sie wusste, dass es falsch war. Sie hatte die Custodia selbst viel zu sehr verabscheut, und ebenso Valeria.
"Verpfeifst du uns?", fragte das Mädchen mit leiser Stimme.
Rachel seufzte. "Nein, aber haut ab, bevor ich es mir nochmal überlege." Sie fühlte sich schlecht, die beiden einfach gehen zu lassen, aber sie hatten immerhin recht gehabt, als sie sagten, die Custodia sei auch nicht besser gewesen. Sie erinnerte sich nur zu gut an ihr letztes Zusammentreffen mit Valeria und Quiana in den Gängen.
"Ts. Was für eine Heuchlerin", sagte der Junge abfällig, bedeutete dann aber dem Mädchen, ihm zu folgen.
Als die beiden sich mit einem letzten Blick auf Valeria umgedreht und den Gang verlassen hatten, zog Rachel ihren Zauberstab und richtete ihn auf Valeria. "Finite Incantatem", sprach sie und löste so die Körperfessel, wobei sich etwas in ihr sträubte. Sie kam sich ekelhaft dabei vor, aber es war kein schlechtes Gefühl, sie dort liegen zu sehen. Lediglich ihr Gerechtigkeitssinn hielt sie davon ab, sie liegen zu lassen. Wie sehr sie Valeria auch hasste, das war hinterhältig und verabscheuungswürdig gewesen. "Kannst du aufstehen?", fragte sie emotionslos.
Re: Gänge - Samstag, 31.10.
Verfasst: So 8. Mai 2011, 12:36
von Siria
Valeria Collins (S/6)
Ort: Gänge
Zeit: 15:06 Uhr
Datum: Samstag, 31.10.
Valeria konnte alles mit anhören. Steckte Rachel mit ihnen unter einer Decke? Schließlich konnte Valeria nicht sehen, ob Rachel nicht schon vorher mit dort stand und jetzt tat sie vielleicht nur so, als würde sie die "Gute" sein.
Alles schmerzte, als Rachel den Zauber von ihr nahm. Sie blieb kurz liegen, um sich zu sammeln. Dann drehte sie sich langsam um, ihre Gesichtszüge absolut neutral. Sie würde nicht einer Rachel Wreeland zeigen, dass sie Schmerzen hatte.
"Ja.", sagte Valeria genauso emotionslos, wie Rachel vorher ihre Frage gestellt hatte. Sie stand langsam auf und blickte sich dabei aufmerksam um, doch sie konnte die beiden Anderen nicht sehen.
Sie klopfte ihre Kleidung ab und richtete ihr Haar. Jede Bewegung schmerzte, doch auch jetzt ließ sie sich nichts anmerken. Zu gerne hätte sie gefragt, wer das war, aber sie wußte schon jetzt, dass Rachel nichts sagen würde, also fragte sie auch erst gar nicht.
"Warum hast du den Zauber von mir genommen?", fragte sie ruhig
Re: Gänge - Samstag, 31.10.
Verfasst: So 8. Mai 2011, 13:06
von Rachel
Rachel Wreeland [G/7]
Ort: Gänge
Datum: Sa, 31. Oktober
Zeit: 15.08 Uhr
Fast war Rachel überrascht, dass Valeria sie nicht anfuhr, weil sie den Zauber beendet hatte. Verletzter Stolz war eine unangenehme Situation, noch dazu, wenn man so stolz war wie Valeria. Aber immerhin bewahrte sie Contenance, als sie vom Boden aufstand.
"Weil ich Hinterhältigkeit in Worten wie in körperlichen Angriffen nicht ausstehen kann und den Zauberstab gegen jemanden zu erheben, der dies nicht seinerseits tut, für falsch halte, egal um wen es sich dabei handelt. Außerdem gehöre ich nicht zu den Menschen, die Ungerechtigkeit ignorieren, wie dir aufgefallen sein dürfte.", antwortete Rachel und steckte ihren Zauberstab zurück in ihre Tasche.
"Und obwohl ich mich an eine ähnliche Situation erinnere, in der du über entwaffneten Schülern standest, ist das keine Rechtfertigung, sich andersrum genauso zu verhalten. Es sei denn, es macht dir nichts aus, anderen ausgeliefert zu sein." Rachel zog eine Augenbraue hoch, wartete aber keine Antwort ab. Dann sagte sie etwas weniger frostig: "Wenn du dich nicht gut fühlst und über die Schande hinwegsehen kannst, würde ich dich noch in den Krankenflügel bringen."
Sie spürte, dass ihr Valeria irgendwie leidtat, obwohl sie das nicht wollte. Sie war von der Schule genommen worden, weg von Fabiano - falls der ihr wirklich so wichtig war, wie sie vorgab -, und hatte buchstäblich über Nacht ihren Status einbüßen müssen, ebenso wie sie nun anscheinend eine Zielscheibe für Rachegelüste war. So überheblich Valeria sich auch geben mochte, Rachel ahnte, dass dahinter ebenso unangenehme Gefühle steckten wie in jedem anderen Menschen. Zwar war es keine Entschuldigung, aber es gab für jedes Verhalten Gründe, und Rachel war zu empathisch, um sich nicht in Valeria hineinversetzen zu versuchen. Auch wenn sie das natürlich nicht vor ihr aussprechen würde.
Re: Gänge - Samstag, 31.10.
Verfasst: So 8. Mai 2011, 17:23
von Siria
Valeria Collins (S/6)
Ort: Gänge
Zeit: 15:10 Uhr
Datum: Samstag, 31.10.
Valeria wurde aus Rachel nicht schlau und sie traute ihr keines Wegs.
Die Situationen waren unterschiedlich gewesen, das hatte Rachel aber offensichtlich nicht erkannt. Valeria trat ihren Gegnern gegenüber und überfiel sie nicht hinterlinks. Denn das würde wahre Schwäche des Angreifers bedeuten, wenn er nicht die Kraft, Ehre und Stolz hatte, seinem 'Feind' direkt gegenüber zu treten.
Valeria richtete sich trotz Schmerzen noch ein Stück mehr auf. "Im Gegensatz zu meinen Angreifern, überfalle ich niemanden Hinterrücks. Wer sich nicht verteidigen kann, muß dazulernen, so wie ich heute gelernt habe, noch besser aufzupassen. Mir kann niemand nachreden, dass ich irgendwann mal jemanden so überfallen habe, wie ich gerade überfallen wurde. Das hat nichts mit Ehre oder Können zu tun, sondern mit Angst. Menschen die nicht wissen, was sie wollen, nicht selbstbewußt genug sind, greifen von hinten jemanden an, weil sie sich nur so sicher fühlen.
Aus Fehlern sollte man lernen und ich lerne gerne dazu. Daher sind solche Begegnungen keine Niederlage, sondern ein Lernfeld. In meinen Kreisen wird weder aufgegeben, noch lässt man sich irgendetwas aufzwingen."
Valeria stand günstig, denn sie konnte sich leicht gegen die Wand lehnen, denn ihr war nicht nur schwindelig, sondern auch schlecht, da Blut lief noch immer ihre Wange herab.
"Ich brauche nicht auf die Krankenstation, mir geht es gut.", sagte sie mit fester, überzeugter Stimme. "Du kannst ruhig gehen."
Re: Gänge - Samstag, 31.10.
Verfasst: So 8. Mai 2011, 20:26
von Rachel
Rachel Wreeland [G/7]
Ort: Gänge
Datum: Sa, 31. Oktober
Zeit: 15.13 Uhr
Während Valerias Ansprache gab Rachel sich Mühe, nicht ungläubig das Gesicht zu verziehen. Es war unfassbar, dass sie meinte, Rachel über Ehre und Anstand aufklären zu müssen. Desweiteren glaubte sie Valeria nicht, dass sie den Vorfall tatsächlich als positive Erfahrung einstufte, wenn sie ihr auch zustimmen musste, dass es vielleicht sicherer wäre, wenn sie in nächster Zeit etwas besser aufpasste. Aber das sollte nicht ihr Problem sein, solange sie nicht wieder Zeuge wurde, wie irgendwelche Schüler Rache an ehemaligen Custodiamitgliedern übten.
"Wie ich schon sagte, darin stimme ich dir zu. Solche Angriffe sind nicht zu rechtfertigen und ich hoffe, das sowas nicht mehr vorkommt, denn es ist verabscheuungswürdig. Auch wenn unsere Ansichten wohl etwas auseinander gehen, was potentielle Gegner betrifft.", sagte sie ruhig und war sich sicher, dass Valeria ihre Anspielung auf Auseinandersetzungen zwischen dem Orden und Souzas Leuten verstand. "Aber das tut jetzt nichts zur Sache. Ich habe gern geholfen." Es fiel ihr gar nicht schwer, das aufrichtig und freundlich zu sagen, denn obwohl es Valeria war, glaubte sie, das Richtige getan zu haben, sei es auch bloß die kleine Geste gewesen, das Mädchen von ihrer misslichen Lage zu entfluchen.
Kritisch beobachtete Rachel, wie Valerias Augen nach unten rollten, als versuche sie, das Gleichgewicht zu halten, aber sie hatte nicht vor, sie irgendwie zu demütigen, und ließ ihr ihren Stolz. "Gut, wenn du dir sicher bist, dass es wieder geht, dann lasse ich dich jetzt allein."
Dann fügte sie noch mit einem leichten Lächeln hinzu "Du brauchst mir nicht zu danken." und wandte sich zum Gehen.
Valerias Art war manchmal wirklich anstrengend, aber die Situation hatte sich verändert. Valeria war eigentlich keine Gefahr mehr, wenn sie das denn jemals gewesen war; sie war nicht länger eine von Souzas Spionen. Sie war bloß noch die Freundin des Zwillingsbruders ihres Freundes. Und als sie den Zauber gelöst hatte, hatte Valeria gar nicht mehr so überheblich gewirkt, wenn sie das auch durch ihre Aussage über die hohen Kreise, denen sie angehörte, schnell wieder wettgemacht hatte. Aber das konnte Rachel nicht wirklich überraschen. Sie legte eben genauso viel Wert darauf wie die Familie Medici, mit dem Unterschied, dass sie dabei nicht charmant, sondern herablassend war. Rachel wollte ihre Eltern wirklich nicht kennenlernen.
Re: Gänge - Samstag, 31.10.
Verfasst: So 8. Mai 2011, 20:49
von Siria
Valeria Collins (S/6)
Ort: Gänge
Zeit: 15:16 Uhr
Datum: Samstag, 31.10.
Ich hätte dir sicherlich auch nicht gedankt., sagte Valeria in Gedanken. Sie verzog keine Miene, blieb äußerlich kühl.
Rachel hatte keine Ahnung davon, wie es war in den Kreisen groß zu werden, in denen Valeria groß geworden war. Sie konnte nicht mal sagen, ob sie hoffte oder nicht hoffte, dass Rachel das eines Tages zu spüren bekam. Auch ein Alessesandro Medici konnte sich nicht komplett über seinen Vater hinwegsetzen, genausowenig, wie es Valeria bei ihren Eltern konnte. Die Ehre einer Familie war mit das Größte was es gab. Dafür wurde gekämpft, mit allen Mitteln. Ihre guten Noten in Hogwarts wurden vorrausgesetzt, etwas anderes wäre undenkbar in ihrer Familie. Es drehte sich immer alles um die Familie, denn so waren sie stark und hatten Macht. Die Familie mußte funktionieren, mit aller Macht, da hatte Liebe und Zuneigung eine untergeordnete Rolle. Valeria liebte ihre Eltern und sie wußte auch, dass ihre Eltern sie liebten, doch war dies anders, als zu Fabiano. Es war eher ein Wertschätzen in der Familie, zu Fabiano hingegen, verspürte Valeria ehrliche Liebe.
Valeria wartete, bis Rachel gegangen war und keine weiteren Schritte zu vernehmen waren. Sie mußte irgendwie in den Gemeinschaftsraum gelangen, sie durfte nicht vorher irgendwie zusammen brechen, doch leider fühlte sie sich genauso. Sie schloss kurz ihre Augen und lehnte sich an die kühle Wand.
Keine Schwäche zeigen Valeria...
Sie atmete tief durch und ging dann vorsichtig los. Der Boden schwankt unter ihren Füßen, aber da war jetzt egal, mit einer Hand stützte sie sich an der Wand ab.
Endlich erreichte sie nach einer gefühlten Ewigkeit den Eingang des Gemeinschaftsraumes. Kurz nachdem sie durchgegangen war, klappte sie zusammen.
Re: Gänge - Samstag, 31.10.
Verfasst: So 8. Mai 2011, 21:15
von Therapistin
Fabiano Medici [S/7]
Ort: Gemeinschaftsraum / Gänge
Datum: Samstag, 31.10.
Zeit: 15:19 Uhr
Dafür, dass das Wetter heute noch recht angenehm und zusätzlich auch noch Samstag war, war im Gemeinschaftsraum viel los, doch Fabiano blendete die anderen Schüler einfach aus, hatte endlich einmal wieder seinen Shakespeare-Sammelband hervor geholt und las. Nur gelegentlich sah er auf, ließ seinen Blick durch den Gemeinschaftsraum wandern, ob er nicht Valeria entdeckte.
Gerade blickte er wieder um sich, als die Tür zum Gemeinschaftsraum aufschwang und ein Mädchen mehr herein stolperte, als dass es lief. Sie war blass, ein Blutrinnsal lief von ihrer Schläfe die Wange hinab, doch diese Augen hätte er überall erkannt.
Sein Buch fiel zu Boden, als er hastig aufsprang und sich seinen Weg durch die Schüler bahnte, erreichte den Eingang gerade noch rechtzeitig, um Valeria aufzufangen, bevor sie aufprallte. Behutsam hielt er ihren Oberkörper aufrecht, doch ihre Augen waren geschlossen. Was war nur passiert? Die Wunde sah aus, als hätte sie sich den Kopf aufgeschlagen, doch wieso war sie überhaupt gefallen? War sie überhaupt gefallen oder gab es doch einen anderen Grund?
"Valeria?", sagte er leise, sich durchaus der Blicke der anderen bewusst, die ihm über die Schulter schauten. Die Stille im Raum sagte ihm nur zu deutlich, dass alle sie beobachteten, so hob er sie schließlich sachte in seine Arme, ihr Kopf lehnte an seiner Brust, befleckte sein Hemd mit Blut, doch das war ihm egal. Mit schnellen Schritten, aber vorsichtig verließ er den Gemeinschaftsraum und trat den Weg zur Krankenstation an. Immer wieder sprach er ihren Namen, während sein Herz überlaut in seiner Brust schlug und zu zerspringen drohte.
Endlich regte sie sich, er lief etwas langsamer, ging aber weiter, er wollte Madam Brimstone so schnell wie möglich erreichen.
"Valeria?", fragte er wieder leise und sah hinab in ihr Gesicht.
Re: Gänge - Samstag, 31.10.
Verfasst: So 8. Mai 2011, 21:35
von Siria
Valeria Collins (S/6)
Ort: Gänge
Zeit: 15:21 Uhr
Datum: Samstag, 31.10.
Valeria öffnete die Augen und sah in das Gesicht von Fabiano. Dann hatte sie sich nicht getäuscht, als sie ihren Namen gehört hatte. Sie versuchte zu lächeln, was ihr nur schwer gelang.
"Mir gehts gut.", sagte sie flüsternd. Er jetzt nahm sie war, dass Fabiano sie trug. "Du kannst mich runter lassen... ich kann, ich kann laufen.", ihr Kopf dröhnte, als würde in ihr Eisen mit einem Hammer geschlagen.
Sie lehnte ihre Kopf an Fabianos Schulter. "Ich bin doch zu...", weiter kam Valeria nicht, da es ihr wieder schwarz vor den Augen wurde. Sie konnte nicht sagen, wie lange sie weg war, als sie wieder ihre Augen aufschlug, sah sie das besorgte Gesicht von Fabiano. "Ich kann doch nicht gehen.", gestand sie und es war, als würde eine Last von ihr fallen. Sie brauchte bei Fabiano nicht stark sein. "Wo bringst du mich hin?"
Re: Gänge - Samstag, 31.10.
Verfasst: So 8. Mai 2011, 21:48
von Therapistin
Fabiano Medici [S/7]
Ort: Gänge
Datum: Samstag, 31.10.
Zeit: 15:23 Uhr
Endlich öffnete Valeria die Augen, doch ihr Blick war unfokussiert, ihre Augen glasig. Fabiano schüttelte den Kopf, sie konnte garantiert nicht selber laufen, egal wie stark sie sich bei anderen gab. Er wollte gerade etwas sagen, da rollten ihre Augen in den Höhlen nach hinten, schlossen sich schließlich, ihr Kopf fiel gegen seine Brust. Besorgt ging er weiter, langsam, immer wieder Blicke auf ihr Gesicht werfend, in der Hoffnung, dass sie wieder wach wurde.
Fast erleichtert atmete er auf, als sie ihn ansah. "Nein, kannst du nicht", bestätigte er mit einem leichten Lächeln und hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn. "Musst du auch nicht, ich würde dich auch gar nicht gehen lassen." Behutsam trug er sie weiter die Gänge entlang, der Weg zur Krankenstation war ihm noch nie so lang vorgekommen.
"Zu Madam Brimstone", erklärte er und bog um eine Ecke. "Was ist passiert?", fragte er vorsichtig.