Idris - Donnerstag, 23.09.

[Cassiopeia]

Maire Castellar
Ort: Alicante
Tag: Donnerstag, 23. September
Zeit: 12:21

Sie schluckte erneut, wieso war es nur so schwer, die richtigen Worte zu finden? Gab es sie überhaupt?
Sie spürte mehr, dass er sie ansah als dass sie selbst es sah, schaffte es nicht, den Blick zu erwidern, fühlte sich mit einem Mal so unheimlich klein.
Erst nickte sie, schüttelte dann aber den Kopf.
"Ich habe ihn sehr geliebt, ja. Und ein Teil von mir tut das wohl noch immer, sonst hätte ich die Gelegenheit genutzt und das Armband gelassen, wo es war, anstatt dich dort mit hinein zu ziehen..." Scheu, fast schuldig sah sie ihn nun doch an. "Aber wenn... wenn ich mit dir zusammen bin, dann... bin ich lebendig und nicht mehr ganz so... so zerrissen wie sonst." Sie brachte die Worte kaum über die Lippen, merkte, wie sie zitterte. Doch das war nicht wichtig, jetzt war nur Alex wichtig.
"Ich weiß nicht, was ich tun soll, es fühlt sich... unfair an dir gegenüber, wenn ich..." Wenn ich zulasse, dass hieraus mehr wird mit den gefühlen, die einst für Pablo bestimmt waren.

[Katastropholy]

Alexander Kirov
Ort: Alicante
Tag: Donnerstag, 23. September
Zeit: 12:23

Mit einem Ruck setzte er sich auf. „Ich dachte, wir hätten das geklärt, dass Du mich nicht da mit hineingezogen hast.“ Er lachte leise auf, verstummte aber sofort wieder. „Eigentlich bin ich ja mehr der Typ, der sich selbst in so etwas verstrickt, ob er will oder nicht.“
Plötzlich merkte er dass sich seine Hand auf halbem Weg zu ihrer Schulter befand. Einen kurzen Moment zögerte er und ließ die Hand in der Schwebe ruhen, bis er die Bewegung doch vollendete.
„Maire…“ begann er leise, schüttelte dann kurz den Kopf und murmelte: „Wenn ich doch bloß besser in so was wäre.“ Dann räusperte er sich und begann noch einmal.
„Und genau so geht es mir mit Dir. Du gibst mir das Gefühl, dass es in unserem Leben mehr geben kann als Kodex, Jagd und Tod. Dass man zwischen all dieser Zerstörung auch ein wenig Leben finden kann, sogar noch mehr, dass man es mit jemandem teilen kann. Du bist wie ein Fenster in eine andere Welt und ich bin sehr, sehr glücklich, dass ich das erfahren darf. Und das ist für mich genauso wundervoll wie erschreckend zugleich, weil ich damit auch das Gefühl habe Dir gegenüber unfair zu sein, wenn…“ Wenn ich Dich eines Tages genauso wie Pablo allein lassen muss. Führte er seinen Satz in Gedanken fort. „Ich bin ein Nephilim.“ brachte er nur noch gequält heraus. Und es ist nur eine Frage der Zeit, bis ich auch sterben muss.

[Cassiopeia]

Maire Castellar
Ort: Alicante
Tag: Donnerstag, 23. September
Zeit: 12:25

Maire schloss kurz die Augen, als sie seine Berührung an ihrer Schulter spürte, die ihr den Halt gab, den sie jetzt brauchte. Die Gewissheit, dass er da war, bei ihr war.
Bei seinen letzten Worten jedoch öffnete sie die Augen wieder, sah ihn beinahe traurig an.
"Das bin ich auch, Alex", sagte sie leise. "Und wir beide sind Überlebende, jeden Tag ein bisschen mehr." Sie suchte seinen Blick, fand dieselbe Unsicherheit, den quälenden Ausdruck darin, wie er auch in ihren Augen stehen musste.
Sie brauchte ein paar Momente, sich zu fassen, doch je mehr sie darüber nach dachte, desto klarer wurden ihre Gedanken. Schließlich sah sie wieder zu ihm auf, schaffte sogar ein kleines Lächeln und legte ihre Hand vorsichtig, fast fragend, auf die seine im Gras.
"Zerbrich dir nicht den Kopf, ob einer von uns den anderen eines Tages überleben wird. Wir leben, beide, jetzt und hier. Und wenn wir... wenn wir uns mit dem jeweils anderen dazu auch noch lebendig fühlen, ist das doch gut, oder? Es ist vielleicht alles, was wir in dieser Tragödie noch haben. Voneinander und... miteinander..."
Sie hatte nicht darüber nach gedacht, einfach gesprochen und wusste erst hinterher, dass es richtig war. Sie konnte sich nicht von Alex fern halten, sich schuldig fühlen, weil es Pablo einst gegeben hatte. Sie lebte weiter und Alex machte sie wieder lebendig, mehr brauchte es im Moment nicht.

[Katastropholy]

Alexander Kirov
Ort: Alicante
Tag: Donnerstag, 23. September
Zeit: 12:27

„Und ich will dass Du lebst.“ drückte er ihre Hand im Gras etwas, nickte und versuchte sich an einem Lächeln. „Ich will nur nicht, dass Du damit aufhörst, wenn ich einmal nicht mehr sein sollte. Aber für den Moment… leben wir beide, und nur das zählt.“
Seine Hand fuhr von ihrer Schulter über ihren Hals und streichelte ihr über die Wange. „Und für den Anfang ist das doch gar nicht mal so übel, oder?“ sah er ihr in die Augen und versuchte Zustimmung zu erkennen. Dann schlang er seinen Arm um ihre Schulter und zog sie zu sich heran.

[Cassiopeia]

Maire Castellar
Ort: Alicante
Tag: Donnerstag, 23. September
Zeit: 12:28

Zaghaft fast ließ Maire ihren Kopf an seine Schulter sinken, als habe sie Angst, dass er sich in Luft auflösen würde. Und vielleicht ließen dann auch die Schuldgefühle endlich nach, die ihr einreden wollten, Pablo im Stich zu lassen.
"Ich finde, das ist ein guter Anfang", sagte sie leise, erlaubte es sich, sich etwas in die Umarmung hinein zu lehnen. Langsam wurde ihr Lächeln breiter, als ihr bewusst wurde, was sie hier tat. Sie würde Pablo nicht verraten, sie würde das tun, worum er sie gebeten hatte: leben. Und wenn es Alex dazu brauchte, dass sie dies tat, dann war es gut so.
Sie strich ein wenig über seinen Handrücken, malte dann die Linien auf seiner Handfläche nach, die sich rau unter ihren Fingerspitzen anfühlte.
"Wir sollten dem Wolf wirklich danken...", murmelte sie halb lachend und sah ihn an, die Unsicherheit war verschwunden und machte großer Erleichterung platz und vielleicht auch etwas, was sie sich nicht traute, in Gedanken zu fassen. Noch nicht.

[Katastropholy]

Alexander Kirov
Ort: Alicante
Tag: Donnerstag, 23. September
Zeit: 12:30

Alex lachte leise und diesmal war es ein ehrliches, freies Lachen. „Also abgemacht, wir schenken ihm das nächste mal einen Kauknochen, ich hoffe er mag so was. Oder doch lieber eine Frisbeescheibe?“
Er drückte Maire etwas näher an sich und ließ sich mit ihr wieder in das frische, grüne Gras sinken. Langsam stellte sich bei ihm wieder das Gefühl der Geborgenheit und des Glücks ein, dass er so vermisst hatte, auch wenn das letzte mal gerade erst ein paar Tage her war. Der Arm, der sie gerade nach umschlungen hatte, lag nun unter ihrem Nacken und die dazugehörige Hand kraulte sie an der Kopfseite. „Und ja, das war eine Einladung zum Abendessen. Nehmen die hier auch Rubel?“

[vojka]

Misha Kareljin
Ort: Alicante
Tag: Donnerstag, 23. September
Zeit: 12:36

Schnellen, energischen Schrittes trat Misha durch das Portal. Der Wache nickte er nur kurz zu und verließ schnell die Garnison. Wo sollte er bloß mit dem Suchen anfangen? Er wusste zwar, dass Alex seine neue Sense abholen wollte und auch, dass er sich mit dieser Maire treffen wollte. Aber das bedeutete auch, dass er überall in Alicante sein konnte. Wenn er überhaupt noch hier war. Wie sollte er das in den zwei Stunden nur schaffen? Was glaubte Oleg, dass er Wunder vollbringen konnte?
„Wenn ich nur hier rum stehe, finde ich ihn nie“, murmelte er und machte sich schnellen Schrittes auf den Weg nach Alicante rein. Er seufzte, als er zu den etwa fünfzehn Minuten entfernten Dämonentürme sah.
Er hoffte, dass Alex sich noch beim Waffenschmied befand und er dort eiinen Hinweis bekommen würde. Vielleicht war Alex ja noch da und probierte sein Baby aus. Er hoffte es jedenfalls, denn es würde vieles vereinfachen.

[Cassiopeia]

Maire Castellar
Ort: Alicante
Tag: Donnerstag, 23. September
Zeit: 12:32

Maire ließ sich gern mit Alex ins Gras sinken, seinen Arm als bequeme Kopfstütze nutzend und das sanfte Kraulen genießend. So grinste sie ihn von unten her an, war für den Moment einfach glücklich. Wie von selbst hob sie einen Arm, strich durch sein kurzes Haar, bis sie seine Bewegung nach ahmte und mit ihren Fingern seinen Nacken ein wenig streichelte.
"Ich denke schon, dass sie Rubel nehmen", strahlte sie und zog ihn etwas an sich, sah ihn fast fragend an. Stupste mit ihrer Nase die seine an, ehe sie den Kopf etwas schräg legte, die Augen schloss und ihm einen Kuss auf die Lippen hauchte.

[Katastropholy]

Alexander Kirov
Ort: Alicante
Tag: Donnerstag, 23. September
Zeit: 12:34

Alexander gab ein wohliges Brummen von sich, als sie mit ihrer Hand durch seine Haare fuhr und erwiderte sanft ihren Kuss. „Das ist sehr gut.“ raunte er. „Obwohl ich eigentlich im Moment gar nichts essen muss, ich hab hier alles, was ich brauche. Mehr will ich gar nicht.“ lächelte er sie an, sah ihr kurz in die Augen und küsste sie erneut.

[Cassiopeia]

Maire Castellar
Ort: Alicante
Tag: Donnerstag, 23. September
Zeit: 12:36

Liebevoll erwiderte Maire den Kuss, fühlte sich mit einem Mal so frei und glücklich, wie seit Jahren nicht mehr.
"Lass uns einfach hier liegen bleiben, so für den Rest unseres Lebens?", schlug sie vor und kuschelte sich etwas mehr in seine Arme, in denen sie sich so geborgen fühlte. So beschützt. Geliebt?
"Lass... lass mich nicht mehr los, ja?", flüsterte sie leise, als habe sie plötzlich Angst, aufzuwachen und fest zu stellen, dass sie doch nur wieder allein war.