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Charakter: Joshua Samuel Doxon
Ort: Tagesprophet
Zeit: 18:04 Uhr
Datum: Donnerstag 23.10.


Die Untersuchungen von Joshua und Brendan zu den Siegeln hatte ergeben, dass es wohl vor sehr vielen Jahren einmal einen Bericht zu etwas gegeben haben sollte, was dannach klang als könnte es mit den Siegeln zu tun haben. Sicher war das keineswegs und im Ministerium wurde keine Archiv zu den alten Zeitungen des Tagespropheten geführt. Denn die Zeitung tat dies selber und gewährte Ministeriumsmitarbeitern bei Bedarf entsprechenden Zugang zu ihrem Archiv.
Brendan und Joshua hatten beschlossen, dass sie das Archiv am Freitag aufsuchen würden, denn am heutigen Donnerstag musste Brendan noch zu einer Sonderveranstaltung. Während Joshua den Rest seiner alltäglichen Arbeit erledigte, fasste er den Entschluss noch zum Tagespropheten zu apparieren. Vielleicht würde er Rachel dort treffen und wenn sie bereit dazu wäre, könnte er mit ihr alleine etwas unternehmen. Wenn sie nicht mehr da war, würde er eben ins Archiv gehen und schonmal mit der Recherche beginnen.
"Guten Abend.", begrüßte Joshua die Dame am Empfang. "Guten Abend." "Ich würde gerne ins Archiv. Hier mein Ausweis vom Ministerium.", sagte Joshua und zeigte der freundlichen Dame das Dokument. "Die Archivtüre sollte noch offen sein. Sie können einfach runter gehen.". "Wunderbar. Danke. Ähm... eine Frage hätte ich noch. Ist Miss Wreeland noch im Haus?". Während Joshua dies Frage stellte, begann sein Herz etwas schneller zu schlagen. "Keine Ahnung. Sie können einfach zum Büro durchgehen.", antwortete die Frau und erklärte dann noch den Weg.
Joshua bedankte sich noch ordentlich, dann machte er sich auf den Weg zu dem Büro, wo Rachel ihren Arbeitsplatz hatte. Alles in ihm hoffte, dass sie noch da war und er es irgendwie fertig brachte, sie zumindest zu einem kleinen Spatziergang zu überreden.

Rachel Wreeland
Ort: Redaktion des Tagespropheten
Datum: Do, 23. Oktober
Zeit: 18.13 Uhr
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Gerade war Rachel mit der Arbeit fertig geworden, es war später als die letzten Tage. Sie hatte noch ein paar Recherchen für ihre Chefin getätigt und räumte nun ihre Sachen zusammen, damit sie die Redaktion verlassen konnte. Ein paar Akten unter ihrem Arm, die sie noch ins Archiv zurückbringen musste, hängte sie sich ihre Tasche über die Schulter und winkte betont freundlich der Sekretärin. Sie hatte gerade die gläserne Bürotür erreicht, als sie plötzlich quasi in Joshua reinrannte. Er blieb stehen und lächelte sie an, und Rachel war so überrascht, dass sie einen ganzen Moment brauchte, um ihm überhaupt Hallo zu sagen.
"Josh, was machst du denn hier?", fragte sie und hievte die Mappen auf ihrem Arm ein Stück höher.
"Ich muss ins Archiv und dachte, ich könnte dich vielleicht abholen für einen Spaziergang oder so?", fragte er. "Also, wenn du magst."
"Ich, ähm - klar! Also, vorher muss ich auch ins Archiv, das passt ja gut." Sie erwiderte sein Lächeln, strich sich mit der freien Hand die Haare zurück und ging dann durch die Tür, die Josh ihr aufhielt. Es wäre gelogen, wenn sie gesagt hätte, sie wäre nicht nervös. Eigentlich war sie sogar sehr darauf bedacht, sich normal zu benehmen. Aber das wollte sie sich nicht eingestehen. Josh war gekommen, um ins Archiv zu gehen - dass er sie fragte, ob sie danach etwas zusammen unternehmen sollten, war nur normal. Obwohl Rachel nicht umhin konnte, sich zu freuen, dass er an sie gedacht hatte.
Joshua und Rachel erreichten das Archiv und Rachel stellte zuerst ihre Akten wieder weg, dann sagte sie: "Was brauchst du denn?"
Er erzählte ihr so kurz wie möglich von den Siegeln und sie half ihm, das Regal zu finden. Im Archiv war es staubig und schummrig, aber irgendwie auch gemütlich, und Rachel mochte den Geruch.
"Ist es das, was du gesucht hast?", fragte sie, als Josh ein paar Mappen durchblätterte.

Charakter: Joshua Samuel Doxon
Ort: Redaktion des Tagespropheten
Zeit: 18:25 Uhr
Datum: Donnerstag 23.10.


Eigentlich sollte der Archivbesuch nur als Alibi dienen, warum Joshua zum Tagespropheten gekommen war. Seine eigentliche Intention war es etwas mit Rachel zu unternehmen. Aber da sie nunmal auch ins Archiv musste, suchte er eben auch gleich nach den alten Artikeln in denen angeblich etwas über die Siegel stehen sollte. Oder zumindest etwas das dannach klang.
Die Unterlagen, die Joshua gerade durchblätterte als Rachel fragte: "Ist es das, was du gesucht hast?", konnte man vielleicht so deuten, aber wirklich konkret schien daran nichts zu sein.
"Naja, man könnte diesen Artikel so deuten, dass er etwas mit Siegeln zu tun hat. Aber wirklich konkret ist das nicht. Ich werde das mal kopieren und dann muss ich alles was davor und dannach geschrieben wurde ebenfalls durchforsten....". Joshua hielt inne. Seine Blick wanderte weg von dem Dokument, was er in den Hände hielt hin zu Rachel Gesicht. Der Anblick ließ sein Herz höher schlagen.
"Ich kann das morgen zusammen mit Brendan machen, dann können wir noch etwas weggehen... Ich hätte auch eine Idee wo wir hin könnten... Wenn du magst?". Joshua hatte nur kurz den Blick von Rachel abgewandt und das auch nur, weil er das Dokument in seinen Händen mit einem Zauberstabschwung duplizierte.
Erwartungsvoll schaute er zu Rachel. Hoffte, dass sie ja sagen würde und sie einen schönen Abend zu zweit verbringen könnten.

Rachel Wreeland
Ort: Tagesprophet - London
Datum: Do, 23. Oktober
Zeit: 18.30 Uhr
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Während Josh das Dokument studierte, betrachtete Rachel ihn unauffällig von der Seite. Es war unmöglich, sich vorzustellen, dass er in der Schule einfach bloß ein Freund gewesen war. Es kam ihr vor wie eine Ewigkeit, die seither vergangen war. Doch nun musste sie ebenso in die Realität zurückkehren. Allein dass sie hier mit ihm stand, fühlte sich wie ein Verrat an Feli an, nach dem, was die Frauen sich gebeichtet hatten.
Dass Josh aufsah und ihr direkt in die Augen, machte es nicht gerade einfacher, und als er sie so direkt fragte, ob sie mit ihm weggehen würde, schlug ihr verräterisches Herz ihr bis zum Hals. Ihre Augen musste ziemlich glasig aussehen, weil sie einen Moment wirklich wie paralysiert war. Das war ihr vorher noch nie passiert, aber sie war wirklich aus der Fassung gebracht.
Hör auf damit, verdammt! Das reicht jetzt!, schrie etwas in ihr, aber hilflos musste sie mit anhören, wie sie wie mechanisch antwortete: "Ja, natürlich. Lass uns gehen." Im nächsten Moment verfluchte sie sich selbst. Es würde mehr als nur schwer werden, sich an ihr Versprechen zu erinnern. Sie fügte sich doch nur selbst Leid zu.
Aber ihr Herz war zu stur und zwang sie zu einem sanften Lächeln, als Josh mit ihr das Archiv verließ, die Kopie der Akten verstaute und dann mit ihr auf die Straße trat. Die Sonne ging unter, und wieder verfluchte Rachel das Schicksal, weil es ihr verbot, das romantisch zu finden. Was sie jetzt brauchte, war eiserne Selbstbeherrschung. Vielleicht wollte Josh ja einfach nur mit ihr reden, wie Freunde eben. So wie es immer gewesen war.
Sie hörte sich in Gedanken abfällig schnauben. Dachte sie mit klarem Verstand, kam ihr das wie eine klare Chance vor. Aber sie wollte nicht klar denken, denn, wie sie sich selbst eingestand, sie hatte Angst davor. Nicht direkt davor, mit Josh allein zu sein, keineswegs, aber vor ihren Gefühlen und davor, was sie anrichten könnten. Rachel verkniff sich ein Seufzen und ging neben Josh die Straße hinunter. Sie fragte sich, wo er hinwollte.