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Réigam
Port Soles
Anfang Februar, 146. Jahr des Lichtes
Nacht
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Réigam nahm den Rucksack ab, um den Ring heraus zu holen, als er vom Anblick des toten Blutmagiers abgelenkt wurde. Er trat neben ihn und ging in die Hocke, aber ohne ihn zu berühren. Eine ganze Weile studierte er diesen seltsamen Anblick, dann sagte er: "Ja... ob seine Magie ihn verjüngt hat? Oder - oder seine Dämonenfreunde haben sich nach seinem Tod von ihm geholt, was für sie noch zu gebrauchen war? Wir hätten die Leiche vielleicht nicht unbeaufsichtigt lassen sollen. Falls wir noch einmal auf einen Blutmagier stoßen, müssen wir unbedingt daran denken."

Dann stand er wieder auf, wandte sich Toyan zu und erklärte, während er in seinem Rucksack wühlte: "Ich habe den Ring noch. Hier, in dieser Schachtel. Ob es ungefährlich ist, ihn anzufassen? ich meine, wegen dem Gift." Er hielt die Schachtel mit der rechten Hand vor sich, während er mit der linken Hand den Rucksack hielt.

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Shaya Kerim
Port Soles
Anfang Februar im 146. Jahr des Lichtes
Nacht
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"Es wäre ein wahres Wunder, aber ein solches Wunder braucht Port Soles auch, um aus der Asche wieder emporzusteigen", sagte Shaya ernster als zuvor und seufzte anschließend an ihre Worte, während die ersten Häuser schon wieder an ihnen vorbeizogen.
"Fahren wir an den Stadtrand, dort leben Ausgestoßene, Tagelöhner und Bettler, die des Nachts zumeist nicht in der Stadt geduldet werden."

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Toyan, Tazanna, Zeira & NPC
Port Soles
Anfang Februar im 146. Jahr des Lichtes
Nacht
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"Was auch immer diese Blutmagie ist, das werde ich sicher nicht vergessen", versicherte Toyan und sah zu dem Kästchen, das Réigam vor sich hielt.
"Steck es lieber weider weg. Der Ring kommt zu den anderen Sachen, das sehen wir uns morgen mal bei Tageslicht an. Anfassen würde ich ihn lieber noch nicht direkt, wir wissen nicht wie das Gift darauf noch wirkt und welche Wirkung die Magie hat. Es hat den Magier quasi verätzt, es gab also diese Verbindung. Rückfolgernd könnte man annehmen, der Ring sei nun wo der Magier tot ist ohne Magie, aber... es wäre ein großes Risiko, das wir nicht leichtfertig eingehen sollten."
Er würde diesen Ring jedenfalls nicht berühren.
Suchend sah er sich um. Erinnerte sich an die Erdmagie, die Tarik hier gewirkt hatte, wie Zeira die Todesmagie in den Boden geleitet hatte zum Magier hin, wie Shaya die Gedanken des Magiers in eine mentale Falle gelockt hatte, was sie beinahe selbst das Leben gekostet hatte. Und wie schließlich Réigam den tödlichen Schuss abgegeben hatte.
"Die Magie ist... ich spüre sie", sagte er nach einer Weile. "Sie strömt von diesem Ort weg, von seinem Körper, es ist... dunkle, verzerrte Magie. Er ist längst tot und die Magie ist immer noch da... ich glaube, die Magie hielt ihn jung und kehrt jetzt in die Freiheit zurück. Nur wird Brihá sie nicht mehr aufnehmen."
Derart verdorbene Magie wurde von der Göttin der Magie sicher abgestoßen. Niemand sollte eine solche Magie wirken können.
"Aber ich.... sehe hier nichts, was uns helfen könnte, außer, diesem Kreis, den der Magier um sich gezogen hat... siehst du das? Der Boden ist um ihn herum im Durchmesser von etwa... was sind das, vier Meter? - deutlich dunkler als außerhalb. Das ist aber auch alles."

"Wir werden dieses Wunder ermöglichen", versicherte Tazanna. "Wir alle zusammen. Magier und Sine, Reiche und Arme, Handwerker und Gelehrte. Wenn die Menschen sich jetzt spalten lassen, werden wir sie nie wieder zusammen führen können. Aber das gilt auch anders herum und das eben war ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung." Davon war sie überzeugt.
"Wir haben nur noch uns. Der Rat ist tot, die Bruderschaft gefallen, die Magier uneinig und zersplittert. Wenn wir es schaffen, dass die Menschen einander auf den Straßen die Hände reichen gewinnen wir viel mehr als durch große politische Pläne."

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Shaya Kerim
Port Soles
Anfang Februar im 146. Jahr des Lichtes
Nacht
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"Das werden wir", versicherte auch Shaya mit einem entschlossenen Nicken und Tonfall.
"Es ist unsere einzige Chance, Port Soles zu einen", stimmte sie Tazannas Gedankengang anschließend zu.
"Ich denke, wir haben einen guten Grundstein gelegt. Achten wir nur darauf, dass es in die richtige Richtung weitergeht."
Das war jetzt das Entscheidende.

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Toyan, Tazanna, Zeira & NPC
Port Soles
Anfang Februar im 146. Jahr des Lichtes
Nacht
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Tazanna sah Shaya von der Seite her an. Sie war eine starke Frau, sie hatte Unglaubliches geleistet in jeder Hinsicht und sie verlor ihr Ziel niemals aus den Augen.
Doch hier ging es um weitaus mehr, was ihnen allen bewusst war.
"Shaya, ich... sage das nur ungern, aber Toyan und du, ihr... steht ihr hier auf derselben Seite?"
Sie hatte den Streit vor dem Aufbruch nicht vergessen und auch wenn es nun mitten in der Nacht war, würde eine Menge davon abhängen, welche Folgen eine solche Meinungsverschiedenheit haben konnte.
Ging alles gut und sie vertrugen sich wieder, konnten sie sogar gestärkt daraus hervor gehen.
Tazanna wollte lieber nicht darüber nachdenken, was die andere Alternative sein würde.

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Shaya Kerim
Port Soles
Anfang Februar im 146. Jahr des Lichtes
Nacht
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Shaya sah nur ganz kurz zur Seite zu Tazanna, dann aber wieder nach vorne.
"Natürlich stehen wir auf der gleichen Seite", sagte sie wesentlich überzeugter, als sie es spätestens nach dem Vorfall von heute Abend, wirklich war.
Das, was geschehen war, nagte an ihr und waberte als große Unsicherheit schon die ganze Nacht in ihrem Hinterkopf herum. Doch das ließ sie sich keineswegs auch nur im Ansatz anmerken. Da kam ihr die Ablenkung hier draußen auf den Straßen von Port Soles wahrlich sehr gelegen.

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Réigam
Port Soles
Anfang Februar, 146. Jahr des Lichtes
Nacht
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Gehorsam steckte Réigam die Schachtel wieder in den Rucksack. Er war ganz zufrieden damit, sie jetzt nicht öffnen zu müssen. Sobald er den Rucksack wieder geschultert hatte, blickte er zu der Stelle, die Toyan ihm wies, und lauschte seinen Worten. Unwillkürlich kam ihn der Gedanke: "Wo geht die Magie dann hin? Ich meine, wenn Brihá sie nicht nimmt. Wird sie ewig durch die Welt geistern? Oder irgendwo anders neuen Schaden anrichten?"

Réigam schreckte davor zurück, sich dem dunklen Kreis auf dem Boden zu nähern. War der Untergrund dort verbrannt? Oder war das getrocknetes Blut? Es war im schwachen Licht der Fackel nicht zu erkennen. Er schaute zu Toyan: "Meinst du, es ist ungefährlich? Aber wenn nicht, dann müssen wir etwas tun, denn jeden Augenblick könnte ein Unbeteiligter zufällig vorbei kommen und Schaden nehmen." Er trat langsam näher an den Kreis heran, blieb aber außerhalb. Unwillkürlich zuckte seine Hand nach seiner Axt, aber er widerstand dem Drang, sie aus seinem Gürtel zu ziehen. Was ihn dort erwarten würde, war mit einer Axt nicht zu besiegen, auch wenn die Waffe ihm vielleicht ein Gefühl von Sicherheit gegeben hätte. Aber es wäre ein falsches Gefühl gewesen, trügerisch. er wollte es lieber nicht empfinden.

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Toyan, Tazanna, Zeira & NPC
Port Soles
Anfang Februar im 146. Jahr des Lichtes
Nacht
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Tazanna beobachtete Shayas Reaktion, so gut es in dieser Dunkelheit möglich war, sehr genau und erwog etwas zu sagen, besann sich dann aber doch.
"Gut", sagte sie also nur und hoffte, sie behielten Recht. Es war nicht an ihr, sich hier einzumischen, auch wenn ihr bewusst war wie viel von der Einigkeit des Ehepaars Kerim abhing.
"Da vorne ist die letzte Gasse vor der Stadtmauer. Versuchen wir es dort", sagte sie schließlich als sie den Wagen um die letzte Ecke lenkte. Hier draußen war es dunkel und eng und sie konnten schnell in einen Hinterhalt geraten. Hungrige Menschen taten viel, wenn sie einen Wagen wie ihren sahen.
Oder sie hatten Glück und konnten einfach das tun, weswegen sie hergekommen waren: helfen.

Toyan begriff, dass Réigam eine entscheidende Frage gestellt hatte: wo ging die dunkle Magie, die dem Blutmagier entströmte, hin? Toyan versuchte es zu erfassen, musste nach einigen Minuten aber den Kopf schütteln.
"Es ist die Feuer, dessen Rauch in die Nacht entweicht", versuchte er es zu beschreiben. "Sie verschwindet einfach und wird zu... nichts."
Ob das stimmte, ob das hier tote Magie war, die zu Nichts zerfiel, nun, da sie nicht mehr vom Blut gebunden wurde, wusste Toyan nicht, doch es war die einzige Erklärung, die er hatte.
"Nein, diesen Kreis auf dem Boden sollten wir nicht berühren. Vielleicht nehmen wir etwas Erde davon mit... wir sollten uns wie bei den anderen Stellen auch nach Blut, Symbolen und Gegenständen umsehen. Was auch immer sich in den Trümmern noch finden lässt", schlug er vor und begann in großem Umkreis um den toten Magier herum zu gehen.
"Wir werden kaum verhindern können, dass er gefunden wird, es sei denn, wir bergen ihn. Was bedeutet, den Kreis zu betreten und ihn zu berühren..."

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Réigam
Port Soles
Anfang Februar, 146. Jahr des Lichtes
Nacht
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Da Réigam von Magie überhaupt nichts verstand, konnte er zu Toyans Erklärung nur nicken - das mit dem Rauch war verständlich und nachvollziehbar, diesem Gedanken konnte er folgen. Das bedeutete aber auch, dass der Rauch sich irgendwann vollständig verziehen würde.

"Wenn es wie Rauch ist und wenn, wie hier, das 'Feuer' erloschen ist, dann wird es nicht ewig rauchen. Nach einer Weile werden wir gefahrlos den Kreis betreten können. Bis dahin untersuchen wir eben das Gebiet drum herum und hoffen, dass es nicht mehr allzu lange dauert, bis der Blutmagier sozusagen 'verraucht' ist, denn wir können nicht tagelang hier Wache halten und es könnte passieren, dass irgendjemand versehentlich in den Kreis tritt, wenn dessen Wirkung schon nachlässt und er nicht mehr so auffällig ist."

Fürs Erste gab es also genug zu tun, ohne sich überlegen zu müssen, ob und wie man den Kreis betreten könnte. Réigam fing an mit der Stelle, an der die Dämonen aufgetaucht waren. Er betrat sie nicht direkt, sondern ging erst einmal um sie herum und näherte sich ihr so langsam. Zudem hob er sich eine Holzstange auf, die unter all den Trümmern am Boden herum lag und mit der er in der Erde herum stochern konnte, ohne diese direkt anfassen zu müssen.

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Shaya Kerim
Port Soles
Anfang Februar im 146. Jahr des Lichtes
Nacht
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Dank Tazannas Erinnerung an den Streit früher am Abend, war Shaya noch ernster als sie es zuvor gewesen war. Es rumorte unangenehm in der Magengegend, was diese Auseinandersetzung für sie und Toyan bedeuten könnte.
"Verstecken wir den Wagen", sprach Shaya aus, was Tazanna dachte, ohne ihre Gedanken gelesen haben zu müssen.
Sie hielten an und stiegen aus.
"Ich fürchte, eine Plane wird hier nicht genügen. Hast du eine Idee?"