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Re: 3. Port Soles
Verfasst: Mi 6. Okt 2021, 20:49
von Cassiopeia
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Toyan, Tazanna, Zeira & NPC
Port Soles
Anfang Februar im 146. Jahr des Lichtes
Nacht
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Toyan überlegte etwas.
"Ich denke es wäre gut, Shaya und Kiya, unsere helfende Hand im Gasthof, einzuweihen. Nicht, dass sie das Fass ausversehen öffnet. Dort unten verirrt sich sonst keiner hin, den wir nicht hinlassen. So können wir genau entscheiden, wem wir etwas davon zeigen und es wäre dort sehr sicher."
Je mehr er darüber nachdachte, desto besser gefiel ihm der Gedanke.
Suchend sah er sich um.
"Also, finden wir etwas, worin wir die gesammelten Sachen solange transportieren können? Es scheinen irgendwie immer mehr zu werden."
Shaya erntete etwas überraschte Blicke beiderseits für diese Ansprache.
"Frieden gibt es erst, wenn die Straßen frei von Magiern sind!", versprühte Argur weiter sein Gift, doch statt eines Magiers stellte sich ihm ein großer Mann aus den eigenen Sine-Reihen in den Weg.
"Halt den Mund, Arg. Die Frau hat Recht - wir brauchen die Hilfe der Magie. Es ist bitterkalt und wenn wir nicht erfrieren wollen brauchen wir unsere Häuser zurück. So schnell wie möglich. Sieh es ein oder verpiss dich."
"Ihr werdet schon sehen was ihr davon habt!", wehrte sich Argur und trat den Rückzug an.
Der große Mann drehte sich zu Shaya um.
"Dass wir uns nicht falsch verstehen - ich bin kein Freund der Magie. Aber wenn Ihr Euer Wort haltet und keine Gegenleistung verlangt, sind wir dankbar für Eure Hilfe. Wir sind eine Stadt und wir alle sind hier durch die Hölle gegangen. Wir alle sind Überlebende und wollen Leben. Wir brauchen Eure Hilfe um sobald wie möglich wieder ein Dach über dem Kopf zu haben, um nicht zu erfrieren. Schließen wir einen... Arbeitsfrieden für diese Straßen. Keine Anfeindungen, kein Einmischen. Wiederaufbau, sonst nichts. Können wir uns darauf einigen?"
Re: 3. Port Soles
Verfasst: Do 7. Okt 2021, 11:10
von Tjeika
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Shaya Kerim
Port Soles
Anfang Februar im 146. Jahr des Lichtes
Nacht
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Shaya besah sich den neuerlichen Zwischenfall mit diesem Widerling namens Arg, wie sie nun endlich seinen Namen heraushörte, und schüttelte leicht den Kopf, als der endlich abzog. Dennoch war sie überrascht, zumindest für den Augenblick einen Fürsprecher gefunden zu haben.
"Das ist für den Augenblick alles, was wir benötigen. Einen Arbeitsfrieden, damit Port Soles wieder aufgebaut werden kann. Alles andere klären wir danach", erklärte sie sich einverstanden und hielt dem Mann ihre Hand hin.
"Ich bin Shaya Kerim", stellte sie sich dann endlich vor, was sie zuvor wohlweislich nicht getan hatte.
Sie wollte nicht mit ihrem Namen punkten, sondern mit dem, was sie mitzuteilen hatte.
Re: 3. Port Soles
Verfasst: Fr 8. Okt 2021, 23:04
von Spikor
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Réigam
Port Soles
Anfang Februar, 146. Jahr des Lichtes
Nacht
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"Solange wir nicht zurück gehen und die komplette Mauer einsammeln, deren Teile wir vorhin versteckt haben, passt bis jetzt noch alles in meinen Rucksack. Aber wenn ich nachher zu Kjane gehe - falls wir bei diesem Plan bleiben - dann würde ich den Rucksack gerne selber mitnehmen, und außerdem wissen wir ja nicht, was wir bis dahin noch alles finden. Also sollten wir uns einen Ersatz für den Rucksack suchen", erklärte Réigam, der sich inzwischen vollständig mit Toyans Idee angefreundet hatte. Sie hatte auch den Vorteil, dass sie selbst ein Auge auf das Zeug werfen konnten, und das würde vielleicht noch nötig werden.
"Am besten wäre eigentlich ein zweiter Rucksack. Oder etwas größeres - ein Handkarren oder so? Die sind bestimmt gerade alle auf den Straßen der Stadt im Einsatz, aber möglicherweise können wir einen leihen oder kaufen? Naja, eher eintauschen, vielleicht. Gegen Essen?" Er griff sich unwillkürlich in die Hosentaschen, obwohl er wusste, dass dort nichts Essbares gelagert war.
Re: 3. Port Soles
Verfasst: Sa 9. Okt 2021, 20:46
von Cassiopeia
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Toyan, Tazanna, Zeira & NPC
Port Soles
Anfang Februar im 146. Jahr des Lichtes
Nacht
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Der Mann, der sehr groß, mit glattem Kopf und von sehr dunkler Hautfarbe war, die im Dunkel der Nacht nur schwer gegen den Hintergrund auszumachen war. Er ergriff die deutlich zierlichere Hand Shayas und zeigte eine Reihe weißer Zähne.
"Lesedi Kuwaiya", stellte er sich vor und wirkte einen Augenblick überrascht bei Shayas Vorstellung. Leise Anerkennung legte sich in seinen Blick und er nickte knapp.
"Es freut mich Eure Bekanntschaft zu machen, Shaya Kerim."
Tazanna beobachtete die Szene und lächelte innerlich. Wenn die Parteien der Magier und Sine sich in diesen Straßen einmal die Hand gereicht hatten, konnte es tatsächlich noch ein gutes Ende nehmen.
"Die versteckten Sachen von vorhin werden dort bleiben bis wir sie einsammeln. Ein Handkarren sollte kein Problem sein - wir sind ein Wirtshaus", erinnerte er Réigam, "sonst findet sich bestimmt einer bei der aktuellen Gelegenheit. Viele Dinge müssen derzeit transportiert werden, ob das nun Getreidesäcke, Weinfässer oder Fassadentrümmer sind ist egal. So etwas lässt sich sicher auftreiben."
Er sah sich um. "Mh. Haben wir hier etwas übersehen oder meinst du wir können zur dritten Stelle gehen?" Das wäre das Stadttor und jetzt mitten der Nacht war es sicher nicht der sicherste Ort.
"Vielleicht hätten wir dort zuerst hingehen sollen, es ist der öffentlichste Ort von allen", bemerkte er und hoffte, es war noch nicht alles unkenntlich geworden durch Aufräumarbeiten oder gar Plünderer.
Re: 3. Port Soles
Verfasst: So 10. Okt 2021, 17:30
von Spikor
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Réigam
Port Soles
Anfang Februar, 146. Jahr des Lichtes
Nacht
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Auch Réigam schaute sich nochmal um, was in der Dunkelheit freilich nicht viel brachte, denn das Licht, dass sie mitgebracht hatten, reichte nicht weit. Dennoch, ihm stach nichts ins Auge. Immerhin hatten sie also zumindest nichts offensichtliches übersehen. Réigam nickte Toyan zu und sagte: "Gehen wir. Mal sehen, was wir dort noch finden können." Er erinnerte sich an die beiden Dämonen, die die Blutmagier dort beschworen hatten, und an Akiyas Tod. Ob davon auch noch etwas zu sehen war? Oder zu spüren? "Vielleicht meiden die Menschen ja den Ort, an dem die Dämonen sich manifestiert haben?"
Re: 3. Port Soles
Verfasst: Mo 11. Okt 2021, 11:20
von Tjeika
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Shaya Kerim
Port Soles
Anfang Februar im 146. Jahr des Lichtes
Nacht
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Lächelnd sah Shaya dem Mann in die Augen, währenddessen dieser sich vorstellte.
"Es ist mir eine Freude euch kennenzulernen, Lesedi Kuwaiya", erklärte Shaya und unterstrich ihre Worte mit einem Nicken.
"Gehen wir an die Arbeit. Die nächste frostige Nacht kommt bestimmt", sagte sie dann.
Auch sie stimmte diese Begegnung zuversichtlich. Leute wie Arg würde es immer geben, auf beiden Seiten, sowohl Sine als auch Magier. Doch Menschen wie Lesedi waren es, die den Unterschied machen konnten. Und darauf setzte sie.
Re: 3. Port Soles
Verfasst: Mo 11. Okt 2021, 20:29
von Cassiopeia
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Toyan, Tazanna, Zeira & NPC
Port Soles
Anfang Februar im 146. Jahr des Lichtes
Nacht
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Toyan hoffte, dass es so war. Ihm selbst war absolut nicht wohl bei dem Gedanken, doch sie mussten es wenigstens versuchen.
"Ich würde es auch vermeiden dorthin zurück zu kehren. Ich bin mir ziemlich sicher, dass von der Magie noch etwas zu spüren ist... aber vielleicht ist das die beste Spur, die wir dann haben. Ich lasse es dich wissen. Gehen wir."
Damit packte er seine eigenen Sachen und machte sich wieder auf den Weg zum Ausgang, hinaus in die kalte Nacht.
"Er erinnert mich an Leyor von unserer Seite", sagte Tazanna leise, als sie zu Shaya trat, während die meisten anderen wieder ihre Arbeit aufnahmen, "vielleicht schaffen wir es, dass sie zusammen arbeiten?"
Sie sah Shaya zögernd an. "Willst du hier bleiben die Nacht über? Wir wollten ja eigentlich die Menschen ohne Obdach mit Decken und heißen Getränken versorgen und diejenigen, die es brauchen, in den Gasthof bringen... dann müssen wir hier aber das Feld anderen überlassen", erinnerte sie Shaya.
Re: 3. Port Soles
Verfasst: Di 12. Okt 2021, 18:23
von Spikor
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Réigam
Port Soles
Anfang Februar, 146. Jahr des Lichtes
Nacht
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Auch Réigam schulterte seinen inzwischen schon recht vollen Rucksack und folgte Toyan. Für eine Moment musste er daran denken, wie er vor ein paar Monaten mit beinahe leerem Rucksack hier angekommen war. Damals hätte er sich als glücklicher Mann betrachtet, wenn er das selbe Gewicht in Lebensmitteln (oder Geld!) auf dem Rücken getragen hätte, das er nun in Form schwarzmagischer Artefakte mit sich herum schleppte. Das Leben ging manchmal schon merkwürdige Wege. So merkwürdig, dass Réigam sogar kurz lachen musste. Das verging ihm dann in dr Kälte ganz schnell wieder, aber es hinterlies einen Nachgeschmack von Freude auf seinem Gesicht, der ihm half, den Wind zu ertragen. Stumm folgte er seinem Freund zum letzten Schauerort, den sie in dieser Nacht aufsuchen wollten.
Re: 3. Port Soles
Verfasst: Sa 16. Okt 2021, 13:47
von Tjeika
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Shaya Kerim
Port Soles
Anfang Februar im 146. Jahr des Lichtes
Nacht
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"Ja, in der Tat. Womöglich sollten wir die beiden miteinander bekannt machen", kam Shaya da eine winzige Idee und sie nickte Tazanna zu.
Denn dieser Gedanke, den sie ausgesprochen hatte, war ihr ebenfalls schon gekommen. Die Parallelen zwischen beiden Männern waren schwerlich zu übersehen.
"Überlassen wir diesen Leuten hier das Feld. Wir sind hier keine Hilfe mehr."
Damit trat sie den Rückweg zum Wagen an. Die Pferde wieherten ein wenig müde und schabten mit dem Hufen im Sand.
Re: 3. Port Soles
Verfasst: Sa 16. Okt 2021, 14:55
von Cassiopeia
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Toyan, Tazanna, Zeira & NPC
Port Soles
Anfang Februar im 146. Jahr des Lichtes
Nacht
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Der Weg durch die Nacht war eisig kalt und doch kam es Toyan weniger eisig als noch in der vorherigen Nacht vor. Sicher war es Einbildung, auch wenn sich alle in der Stadt danach sehnten, dass die Temperaturen wieder stiegen und diese furchtbare Kälte ein wenig milder wurde.
In weißen Wolken stob der Atem vor ihren mit Schals bedeckten Mündern auf und Toyan merkte deutlich die Müdigkeit in den Knochen. Vielleicht hätten sie doch bis morgen warten sollen dachte er, als sie sich zum Stadttor schleppten. Müde und im Dunkel - was erhofften sie sich da zu finden?
Dennoch setzte er einen Fuß vor den anderen und als sie nach einer gefühlten Ewigkeit die Reste des Stadttors und damit des letzten, entscheidenden Kampfes erreichten, verflog seine pessimistische Stimmung wieder und machte dem Willen platz zu erfahren, was hier eigentlich aus welchen Gründen geschehen war.
Der Platz lag gespenstisch leer vor ihnen. Toyans Augen wanderten zu der Stelle an der sie die Wassermagierin Akiya geborgen hatten, deren Seele der Blutmagier an seine Dämonen verfüttert hatte.
"Hast du den Ring noch?", fiel es ihm siedend heiß ein. "Den du mit Gift übergossen hast? Der könnte zentral sein in diesem Versuch, das ganze zu entschlüsseln."
Vom Stadttor selbst war nach ihrer Sprengladung wenig übrig. Der Blutmagier lag dort enthauptet und erst auf den zweiten Blick bemerkte Toyan die Veränderungen.
"Sieh mal", wies er Réigam darauf hin, "der Mann war von gesunder, kräftiger Statur und nicht... so." Vor ihnen lag der Körper eines Greises. Alte, schlaffe Haut, erschlaffte Muskeln, vom Alter gebeugte Arme und Hände... nein, so hatte der Blutmagier gewiss nicht ausgesehen.
Auch Tazanna kletterte wieder auf den Wagen und sah zufrieden zu Shaya.
"Wenn die zwei, Leyor und Lesedi, es schaffen, könnte das ein wichtiger Schritt zur Versöhnung werden", sagte sie und vielleicht würde diese Nacht tatsächlich eine Nacht der Wunder und Beginn der Versöhnung werden.
"Du kennst die Stadt besser als ich. Wo sollten wir hin um Menschen zu versorgen und ihnen anbieten mitzufahren um bei eurem Gasthof Unterschlupf zu finden?"