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Re: Miklagard - Ein warägisches Abenteuer

Verfasst: Di 1. Jun 2010, 01:21
von Siria
In einem Ort nahe des Dnjepr
09. März 768, früher Abend

Lýsir seufzte. Aber Inga hatte Recht. Er konnte schon so kaum noch laufen, auch wenn er dies den Frauen nicht sagen würde. Er hatte zu viel Blut verloren und er befürchtete, dass dies bei Inga nicht anders war.
"Dort drüben, wo die Bäume bis zum Ufer reichen, wäre vielleicht eine gute Stelle." stimmte Lýsir so undirekt Ingas Vorschlag zu.

Re: Miklagard - Ein warägisches Abenteuer

Verfasst: Di 1. Jun 2010, 01:24
von Tjeika
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In einem Ort nahe des Dnjepr
09. März 768, früher Abend
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Unendlich erleichtert war Inga, als Lýsir sie endlich auf dem kühlen Waldboden an der von ihm beschriebenen Stelle absetzte. Inga seufzte und sofort traf ihr mehr als nur besorgter Blick Lýsir. Sie hatte Angst um ihn, hatte genau sehen können, wie sie beide eine blutige Spur hinterlassen hatten. Und sie hoffte, dass der Wind die Spuren bald durch Blätter bedecken würden, denn sonst wären sie verloren, wenn ihre Verfolger noch immer nach ihnen suchten.
"Nun lass mich endlich deine Wunde ansehen", sprach sie mehr als nur ungeduldig, kaum hatte Lýsir selbst sich gesetzt.

Re: Miklagard - Ein warägisches Abenteuer

Verfasst: Di 1. Jun 2010, 01:28
von Siria
In einem Ort nahe des Dnjepr
09. März 768, früher Abend

Lýsir wagte sich nicht, Inga noch ein Mal zu widersprechen. Er nickte ihr zu und zog sein Hemd vorsichtig aus. Die Bewegung schmerzte, sie schmerzte noch mehr, als er angenommen hatte. Aber er versuchte sich nichts anmerken zu lassen.
"Feuer ist wohl schlecht." sagte Thyra und Lýsir nickte ihr zu.
"Noch nicht mal ein kleines? Ich könnte versuchen uns Fische zu fangen, wir müssen etwas essen", sprach sie weiter.
Lýsir merkte, wie ihm die Kräfte schwanden, gegen die Frauen zu sprechen.
"Versuch Fische zu fangen. Sollte es dir wirklich gelingen, können wir ein Feuer entfachen." sprach er leise.

Re: Miklagard - Ein warägisches Abenteuer

Verfasst: Di 1. Jun 2010, 01:31
von Tjeika
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In einem Ort nahe des Dnjepr
09. März 768, früher Abend
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"Sie ist Fischerin", schmunzelte Inga leise, als Thyra sich zum Wasser aufgemacht hatte, um etwas zu Essen zu fangen.
"Und ein wärmendes Feuer sollten wir riskieren", sprach sie dann weiter, nun in einem wesentlich besorgteren Tonfall.
"Du bist blass und die Wunde sieht nicht gut aus, wir müssen sie desinfizieren und dazu brauche ich Feuer", sagte sie dann und ihr Ton ließ keinen Widerspruch zu, Lýsirs Wunde sah gar nicht gut aus, ganz und gar nicht, wie Inga befand und sie merkte, wie ihre Finger begannen, vor Sorge zu zittern.

Re: Miklagard - Ein warägisches Abenteuer

Verfasst: Di 1. Jun 2010, 01:33
von Siria
In einem Ort nahe des Dnjepr
09. März 768, früher Abend

Lýsir griff nach Ingas Hand. "Mach dir keine Sorgen um mich." er lächelte sie müde an. "Ich brauch einfach nur ein wenig Schlaf, dann bin ich wieder in Ordnung. Was ist mit deinem Bein?" Er wollte sicher gehen, dass es Inga wirklich gut ging. Wieder stieg Angst in ihm auf, dass er sie verlieren könnte.
Er war Thyra dankbar, dass sie sich um etwas zu essen kümmern würde. Sie brauchten Verpflegung.

Re: Miklagard - Ein warägisches Abenteuer

Verfasst: Di 1. Jun 2010, 01:35
von Tjeika
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In einem Ort nahe des Dnjepr
09. März 768, früher Abend
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"Ich soll mich nicht um dich sorgen?", war Ingas eher rhetorische und etwas zu laut gestellte Frage, die vor Sorge nur so strotzte.
"Meine Wunde sieht beileibe nicht so fürchterlich aus, wie deine", brachte sie dann heraus und blickte Lýsir offen an.
Sie hatte Angst, fürchterliche Angst und sie wusste ja nicht einmal, ob er innere Verletzungen davongetragen hatte.

Re: Miklagard - Ein warägisches Abenteuer

Verfasst: Di 1. Jun 2010, 01:38
von Siria
In einem Ort nahe des Dnjepr
09. März 768, früher Abend

Ihre besorgte Stimme erschreckte ihn.
"Mir wird nichts passieren, so lange du an meiner Seite bist. Bitte, du mußt deine Wunde versorgen. Ich kann dich nicht so leiden sehen. Es tut mir leid, dass ich nicht besser auf dich acht gegeben habe." Lýsir legte seine Hand auf Ingas Wange. Es war ein wundervolles Gefühl sie zu spüren, denn sie erschien ihm plötzlich so weit weg.

Re: Miklagard - Ein warägisches Abenteuer

Verfasst: Di 1. Jun 2010, 01:40
von Tjeika
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In einem Ort nahe des Dnjepr
09. März 768, früher Abend
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Inga zitterte von Sekunde zu Sekunde mehr. Wie konnte ein Mensch nur so verdammt selbstlos sein?
"Verdammt, Lýsir", rief sie und erschrak vor sich selbst.
"Ich mache mir Sorgen um dich und das werde ich immer machen. Ich liebe dich und diese Wunde dort an deinem Bauch gibt mir allen Grund, mich um dich zu sorgen. Bitte, bitte, lass mich deine Wunde versorgen, ich könnte es nicht ertragen, dich zu verlieren", sprach Inga erst laut und zum Ende hin immer leiser, immer flehentlicher.
Sie merkte, wie ihr die Tränen in die Augen stiegen.

Re: Miklagard - Ein warägisches Abenteuer

Verfasst: Di 1. Jun 2010, 01:44
von Siria
In einem Ort nahe des Dnjepr
09. März 768, früher Abend

"Shhhh. Schon gut. Kein Streit, dass würde ich nicht ertragen. Ebensowenig würde ich es ertragen dich zu verlieren." mit glasigen Augen blickte er Inga an.
"Ich sterbe nicht, ich lass dich doch nicht alleine", lächelte er sie noch immer an. Lýsir setzte sich wieder etwas aufrechter hin.
"Bevor du dich um meine Wunde kümmerst, bekomme ich da noch einen Kuß von dir?" sanft blickte er in ihre wunderschönen Augen. Er wollte Inga nahe sein.

Re: Miklagard - Ein warägisches Abenteuer

Verfasst: Di 1. Jun 2010, 01:48
von Tjeika
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In einem Ort nahe des Dnjepr
09. März 768, früher Abend
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Ingas Blick wurde sanfter, weicher bei Lýsirs Worten. Sie war beruhigt, sie konnte sich endlich, endlich um seine Wunde kümmern. Und einen Kuss würde sie ihn wohl niemals abschlagen können. So seufzte sie leise, ehe sie sanft, vorsichtig beinahe, ihre Lippen auf die Seinen legte und ebenso vorsichtig über Lýsirs Wange strich. Und genauso vorsichtig löste sie sich schließlich aus dem Kuss, um Lýsir einige Sekunden in die Augen zu blicken, in seinem, wie in ihrem eigenen Blick, lag soviel Liebe, dass ihr Herz einen Hüpfer machte, vor Glück, dass sie beisammen waren, dass sie einander hatten.
"Darf ich mir jetzt deine Wunde ansehen?", fragte sie erneut, dieses Mal mit einem leichten Lächeln auf den Lippen.