Seite 86 von 134

Re: Miklagard - Ein warägisches Abenteuer

Verfasst: Di 1. Jun 2010, 00:46
von Siria
In einem Ort nahe des Dnjepr
09. März 768, Nachmittag

Lýsir sah die blanke Klinge auf sich zurasen. Er verharrte in der Position, in der er war, unfähig sich zu regen. Viel zu spät reagierte er dann doch, drehte sich zur Seite, doch die Klinge streifte seine Seite. Kühl zerschnitt sie seine Haut. Lýsir konnte nur Schreien, auch wenn er dies nicht gewollt hatte. Doch durch seine Drehung zur Seite, hatte sein Gegner selber zu viel Schwung und geriet nun selber ins Straucheln. Diese Gelegenheit nutzte Lýsir, um seinerseits seinem Gegner sein Schwert in den Bauch zu rammen. Dieser sackte zusammen und drohte auf Inga zu fallen.

Re: Miklagard - Ein warägisches Abenteuer

Verfasst: Di 1. Jun 2010, 00:49
von Tjeika
=================================
In einem Ort nahe des Dnjepr
09. März 768, Nachmittag
=================================

Inga wollte zur Seite treten, damit der Mann nicht auf sie fiel, doch dann merkte sie schmerzhaft ihre Wunde am Bein wieder, strauchelte und fiel letztlich hin, während der Mann auf ihr Bein fiel, leblos, bewusslos, tot? Inga konnte es nicht sagen. Wieder biss sie die Zähne zusammen. Sicher, Lýsir hatte seinerseits schon geschrien - was für ein Schrecken es gewesen war, als er getroffen wurde und welch Erleichterung sie durchflutete, dass er nun lebend, stehend vor ihr stand - doch sie wollte keine unnötige weitere Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Sie mussten hier weg. Doch erst einmal musste der Mann von ihrem Bein und Inga wieder auf ihre eigenen Beine.

Re: Miklagard - Ein warägisches Abenteuer

Verfasst: Di 1. Jun 2010, 00:53
von Siria
In einem Ort nahe des Dnjepr
09. März 768, Nachmittag

Thyra war vom Baum herunter gekommen und half Inga den Mann von ihrem Bein herunterzurollen. Sie war blass und fühlte sich elend, dass sie Inga nicht geholfen hatte zu kämpfen. Aber sie hatte sich außer stande gefühlt.
Lýsir blickte sich um, im Moment war niemand zu sehen. Sein Atem ging schwer, das Blut quoll aus seiner Wunde, doch das war ihm egal. Er ließ sich neben Inga auf den Waldboden sinken.
"Bist du stark verletzt?" er machte sich unheimliche Vorwürfe, dass er sie nicht besser beschtützt hatte.

Re: Miklagard - Ein warägisches Abenteuer

Verfasst: Di 1. Jun 2010, 00:55
von Tjeika
=================================
In einem Ort nahe des Dnjepr
09. März 768, Nachmittag
=================================

"Es ist nur das Bein", winkte Inga ab und strich Thyra dabei dankbar über den Arm, während sie ihren überaus besorgten Blick nicht von Lýsir nahm.
"Deine Wunde hingegen bereitet mir wahrlich Sorgen", sprach Inga und krabbelte ein wenig über den Waldboden, was, wie sie gestehen musste, unglaublich schmerzte und ihrer eigenen Wunde sicherlich nicht sonderlich zuträglich war, so dass sie die Wunde nun genauer in Augenschein nehmen konnte.
Und davon ließ sie sich von nichts in der Welt abhalten. Zu sehr sorgte sie sich darum, dass es eine ernste Verletzung war, dass Lýsir in ernsthafter Gefahr war.

Re: Miklagard - Ein warägisches Abenteuer

Verfasst: Di 1. Jun 2010, 00:59
von Siria
In einem Ort nahe des Dnjepr
09. März 768, Nachmittag

Lýsir wehrte Inga sanft ab. "Das ist in Ordnung. Wir müssen hier weg. Irgendwohin, aber hier können wir nicht bleiben." noch bevor Inga seine Wunde begutachten konnte stand er auf. Er ging zu dem Mann, den er als erstes niedergestreckt hatte und durchsuchte ihn. Er trug etwas Geld und seine Waffe bei sich, beides nahm Lýsir an sich, wie auch beim zweiten Mann.
Dann hielt er Inga die Hand entgegen.
"Kannst du laufen?" fragte er vorsichtig nach. Sie konnten nicht jetzt ihre Wunden pflegen, sie mußten diesen schrecklichen Ort verlassen.

Re: Miklagard - Ein warägisches Abenteuer

Verfasst: Di 1. Jun 2010, 01:02
von Tjeika
=================================
In einem Ort nahe des Dnjepr
09. März 768, Nachmittag
=================================

Mehr als nur besorgt hatte Inga Lýsir dabei beobachtet, wie er die Männer nach Waffen und Geld durchsucht hatte, die tot oder bewusstlos - was genau davon nun zutraf, konnte Inga einfach nicht sagen - auf dem Waldboden lagen. Sie wollte wissen, ob es Lýsir gut ging und dabei war es ihr egal, ob es gefährlich oder dumm war. Doch wie es schien, ließ er dabei nicht mit sich reden, was Inga seufzend zur Kenntnis nahm. Kurz wandt sie ihren Blick ab, bevor Lýsir auf sie zutrat, um Thyra dankbar anlächelte. Sie war froh, dass sie sich nicht in den Kampf eingemischt hatte, dass sie unverletzt geblieben war.
"Das wird schon gehen", antwortete Inga dann wenig später auf Lýsirs Frage und versuchte sich eher vergeblich am Aufstehen.

Re: Miklagard - Ein warägisches Abenteuer

Verfasst: Di 1. Jun 2010, 01:08
von Siria
In einem Ort nahe des Dnjepr
09. März 768, Nachmittag

Lýsir biss seine Zähne zusammen. Er konnte jetzt keine Schwäche zeigen, er dachte nur an ihre Flucht von diesem Ort. Als Inga nicht wirklich hochkam, wurde er blass. Sie saßen fest. Sie waren noch zu nahe am Ort, mit mindestens 3 weiteren Männern in diesem Wald.
Es blieb ihm nichts anderes übrig.
"Entschuldige Inga", sagte er leise, dann half er ihr hoch, um sie schließlich auf seinen Rücken zu nehmen. Er ging davon aus, dass Inga dies nicht gefallen würde, aber sie mußten hier weg.
"Bitte Inga, beweg dich nicht zu sehr, um so einfacher ist es für mich, dich zu tragen, doch wir müssen hier weg von diesem Ort."
Lýsir reichte Thyra das Geld und die zwei Waffen der Männer.

Re: Miklagard - Ein warägisches Abenteuer

Verfasst: Di 1. Jun 2010, 01:11
von Tjeika
=================================
In einem Ort nahe des Dnjepr
09. März 768, Nachmittag
=================================

Inga hatte sich am liebsten einfach aus Lýsirs Griff befreit, doch da er selbst wer wusste schon wie stark verletzt war, wagte sie es nicht und Inga ahnte, dass Lýsir dies sehr wohl bewusst war. Es schmerzte unglaublich an ihrem Bein, doch es war leichter zu ertragen, als es nun zu belasten. Thyra lief neben ihnen beiden her, trug ihre Waffen, ihren Beutel und die Waffen und das Geld der Männer. Sie war reichlich beladen, wie Inga fand, doch anders ging es im Augenblick nicht.
"Dir ist klar, dass ich das nicht gut finde", grummelte Inga leise und seufzte dann.
Lýsir war viel zu fürsorglich, es hätte doch sicher auch eine andere Lösung gegeben, als dass Lýsir seine eigene Gesundheit für sie aufs Spiel setzte.

Re: Miklagard - Ein warägisches Abenteuer

Verfasst: Di 1. Jun 2010, 01:15
von Siria
In einem Ort nahe des Dnjepr
09. März 768, Nachmittag

Kurz schlich ein Lächeln auf Lýsirs Gesicht.
"Ja Inga, weiß ich. Und ich würde es nicht tun, wenn ich im Augenblick keine andere Möglichkeit sehen würde. Wir müssen hier einfach weg. Die Männer werden zurückkehren. Wenn wir Glück haben treffen sie nicht auf uns."
Lýsir war sich nicht sicher, wie lange er Inga tragen konnte. Die Wunden mußten versorgt werden, bevor sie sich entzündeten. Sie brauchten einen Ort, an dem unbekümmert bleiben konnten.
Thyra lief vorne weg und Lýsir war froh, dass sie unverletzt war. Sie mußte nun für Lýsir und Inga mitsehen und horchen.

Re: Miklagard - Ein warägisches Abenteuer

Verfasst: Di 1. Jun 2010, 01:19
von Tjeika
=================================
In einem Ort nahe des Dnjepr
09. März 768, früher Abend
=================================

Inga fragte sich nun schon seit gefühlten Ewigkeiten - schon zum zweiten Mal an diesem Tag - wielange sie noch würden suchen müssen, ehe sie einen Ort für die Rast finden würden. Doch andererseits hatten sie schon seit Stunden keine Rufe der Männer, die sie verfolgten mehr wahrgenommen. Vielleicht hatten sie aufgegeben? Inga hoffte es, denn ihrer Meinung nach trug Lýsir - bis auf einer kurzen Pause, von nur wenigen Minuten - sie schon eine halbe Ewigkeit.
"Ich denke, wir sollten es wagen und dort vorne am Flussufer rasten", sprach sie leise in die Stille hinein, die nun schon viel zu lange herrschte.