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Randra / Ryd
Kuppelsaal, Alba
2. Quartal des Jahres 2457
Abend

Randra verzog das Gesicht. Hinter ihr wurde etwas durch Lautsprecher durch gegeben.
"Ich muss los. Wir werden... in ein Sicherheitsquartier gebracht, Sie werden mit den übrigen Teilnehmern der Konferenz woanders hin gebracht. Ich melde mich heute Abend bei Ihnen!", sagte sie und tippte auf ihre Seitentasche, in der sie ihren Kommunikator verwahrte. Ishtahs Kontakt hatte sie bereits darin aufgenommen.
"Passen Sie auf sich auf. Hier passiert viel mehr als ein Klimaprotest oder der Versuch, uns abzusetzen. Seien Sie vorsichtig. Seien Sie heute um Mitternacht allein." Ein letzter Hinweis, dann lief sie eilig zurück und stieg als Letzte in den Flieger, der auf der Stelle abhob.
Eine zweite Maschine stand für die geladenen Gäste bereit.

Ein älterer Mann mit einem freundlichen Lächeln trat zu Ishtah.
"Kommen Sie", sprach er. "Keine Sorge, ich bin Ryd Jamail, Randras Mann. Sie bat mich, ein wenig in Ihrer Nähe zu bleiben während wir das Sicherheitsprotokoll durchlaufen, wenn Sie erlauben."

Ishtah Jadil
Kuppelsaal, Alba
2. Quartal des Jahres 2457
Abend

Ishtah hatte Randra nachgesehen. Sie sorgte sich um die erste Stimme. Was angesichts dessen, was hier gerade aus dem Ruder zu laufen schien, kein Wunder war. Sie zwang sich zu einem Lächeln und reichte Ryd die Hand.
"Ich bin sehr erfreut, Sie kennenzulernen."
Immerhin war dies keine Lüge.
"Geht es Ihnen gut?"

Ryd Jamail
Kuppelsaal, Alba
2. Quartal des Jahres 2457
Abend

Ryd nickte. "Soweit ja. Kommen Sie, wir sollten in den Flieger steigen und das ganze hinter uns bringen. Keine Sorge, meiner Frau und den anderen geht es gut. Und wie es aussieht, bekommen die Sicherheitskräfte die Lage hier unter Kontrolle. Zeit, heim zu kehren."

Ishtah Jadil
Kuppelsaal, Alba
2. Quartal des Jahres 2457
Abend

Ishtah nickte und begleitete Ryd in das Flugzeug, das für die Gäste der Konferenz vorgesehen war. Die Rotoren brachten die ein oder andere Frisur durcheinander, dir sorgfältig geplant und durchgeführt worden war. Nicht jedoch bei ihr. Sie legte auf solcherlei Dinge schlicht keinen Wert.
"Hoffen wir, dass das alles bald ein gutes Ende findet", murmelte sie wenig zuversichtlich.
Nicht nur, dass sie ihren Planeten vor die Wand fuhren. Nein, sie fuhren auch noch ihre Demokratie vor die Wand. In einem einzigen Atemzug. Das musste man auch erstmal schaffen.

Aasiya Jamail
Straßen, Alba
2. Quartal des Jahres 2457
Abend

Aasiya erstarrte in der Bewegung und sah kurz zu Essar. Panik flackerte für den Bruchteil einer Sekunde in ihrem Blick auf, dann griff sie nach Essars Hand.
"Lauf!"
Sie mussten zwischen den anderen Menschen verschwinden, wenn sie eine Chance haben wollten.

Essar
Kuppelsaal, Alba
2. Quartal des Jahres 2457
Abend

Die Sicherheitskräfte waren enorm eng gezogen, doch der Menschenauflauf war enorm geworden außerhalb der abgesperrten Zone. Es sah fast so aus als könnten sie ihnen entkommen. Plötzlich tauchten direkt vor ihnen Sicherheitsbeamte auf. Die Schüsse ihrer Betäubungspistolen trafen direkt und als Essar zu Boden sank, fühlte er eine enorme Wut und Hilflosigkeit in sich aufsteigen.

Aasiya Jamail
Straßen, Alba
2. Quartal des Jahres 2457
Abend

"Essar!"
Aasiya wollte ihm gerade zu Hilfe eilen, als sie ebenfalls von einem Betäubungsschuss getroffen wurde und ihre Knie gaben nach. Das durfte doch nicht wahr sein. Sie hatten nichts Falsches getan und nun das? Ihre Hände zitterten vor Wut.

Randra / Essar
Alba / Daenor
2. Quartal des Jahres 2457
Nacht

Randra lief nervös in ihrem Wohntrakt auf und ab und wartete, bis die letzte Stunde des Tages um war. Sie hatte bereits mit Ryd gesprochen, der sicher Zuhause angekommen war. Seine Stimme und sein Gesicht hatten sie soweit beruhigt, dass sie etwas zu Essen zu sich genommen hatte, was ihr Magen zuvor strikt verweigert hatte. Doch nun stieg ihre Nervosität erneut. Dann, endlich, war es soweit, es ging auf Mitternacht zu und schließlich wählte sie im Kommunikator Ishtahs Namen aus und hoffte, dass diese annehmen konnte und allein dabei war.

Essar und Aasiya waren nach Daenor gebracht worden, der einstigen Hauptstadt und heutigem Militärsitz. Gegen die Betäubung war ihnen ein Gegenmittel gespritzt worden und nun saßen sie in getrennten Räumen je einem Beamten gegenüber. Die Räume hatten kein Fenster, nur grelles Neonlicht.
"Aasiya Jamail, Sie werden verdächtigt, etwas mit den Angriffen auf die Regierung zu tun zu haben. Sie wurden am Tatort gesehen und aufgegriffen. Was haben Sie dazu zu sagen?"

Aasiya
Daenor
2. Quartal des Jahres 2457
Nacht

Es hatte ja so kommen müssen. Und warum? Weil sie schwach gewesen war. Weil sie sentimental geworden war. Es würde ihr eine Lehre sein.
"Wo ist mein Freund?"; fragte sie, ohne auf die Fragen einzugehen.

Ishtah Jadil
Kuppelsaal, Alba
2. Quartal des Jahres 2457
Abend

Ishtah hatte die Füße auf ihren gläsernen Couchtisch gelegt und lag flach nach hinten auf ihrem Sessel, dessen Lehne sie flach nach hinten geklappt hatte, mit Blick auf die Decke und die Arme hinter dem Kopf verschränkt. Ihr Kommunikator fiepste, was sie kurz die Stirn runzeln ließ, ehe sie sich an die Worte Randras erinnerte.
"Computer, eingehenden Anruf annehmen", nutzte sie die Sprachsteuerung.