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Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Nachmittag

Nicht nur, dass Eskya zurück gekehrt war - sie hatte auch eine Flotte mitgebracht! Die Wunder der Götter waren wahrlich unermesslich!
"Ich bin der Zweite Herr von Bélan, Hohe Herrin. Wenn ich es befehle, wird Eure Flotte einlaufen oder Cyrans Schiffe werden brennen", erklärte er wie beiläufig. Macht war etwas wunderbares. Und er gedachte, sie zu halten.
"Erzählt mir von Eurer Flotte und Eurer... Identität. Damit ich keinen Fehler begehe aus Unwissenheit." Er reichte ihr einen verzierten Silberbecher mit dem besten Wein und reichte ihn ihr als Angebot.

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Eskya "Eza" Zarin
Vor den Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Nachmittag
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Eskya nahm den Becher mit einem Lächeln an und nickte Ryorr zu. Es schien, als wären sie sich einig.
"Mein Name ist Eza, ich bin die engste Beraterin des Kommandanten dieser Flotte", erklärte sie ihre Tarnung und nippte an dem Wein.
"Ihr versteht sicherlich, dass im Schatten bleiben manchmal effektiver ist, als offen auf den Plan zu treten."
Sie meinte, was sie sagte. Auch im Folgenden.
"Das Geheimnis zu wahren ist von oberster Priorität, damit wir alle von dieser Position profitieren."
Ein Lächeln zierte ihre Lippen, die sie anschließend an den Silberbecher legte, um von dem Wein zu kosten.
Sie war nicht dumm genug, um nicht zu ahnen, dass auch dies ein Hinterhalt und in dem Becher Gift sein konnte. Durchaus. Aber sie traute Ryorr die Weisheit zu, zu wissen, dass so etwas Simples ihr nicht das Leben nehmen konnte.

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146. Jahr des Lichts
Nachmittag

Ryorr hob eine Augenbraue bei der Erklärung ihrer Tarnung, ließ dies aber unkommentiert.
Als Antwort hielt er Eskya seinen eigenen Weinbecher zum seichten Anstoßen hin. "Dann sind wir uns einig. Ich werde Euer Geheimnis wahren und den Einlass befehlen. Wer ist der Kommandant der Flotte?", fragte er nach. "Und woher kommt sie?"

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Eskya "Eza" Zarin
Vor den Bélan-Inseln
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Eskya schmunzelte. Dass Ryorr ihre Tarnung nicht sonderlich ernst nahm, würde sich jedoch gleich ändern, wenn sie die Bombe platzen ließ. Erst jedoch stieß sie mit ihm an, dann trank sie erneut von dem Wein.
"Sein Name ist Aceio", sagte sie und ließ diesen Namen erst einmal im Raum stehen.
Woher er kam, dürfte damit auch beantwortet sein.

Bélan-Inseln
Anfang Februar
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Ryorr hielt in der Bewegung, seinen Becher ebenfalls zu seinem Mund zu führen, inne und für einen sehr kurzen Moment entgleisten ihm seine Gesichtszüge. Er fasste sich schnell wieder, doch sein Lächeln war verschwunden, als er Eskya wieder ansah.
"Aceio also", sagte er und schwenkte ein wenig den Wein im Kelch. "Er war vor einiger Zeit mein Gast... ich hatte nicht erwartet, ihn so schnell wieder zu sehen. Kommandant, sagt Ihr... welche Position bekleidet er in seiner Heimat?" Jemand, der eine Flotte besaß, war gewiss kein kleiner Mann. hatte es Aceio wirklich zum Staatsoberhaupt geschafft?
Er überlegte eine Weile, dann nickte er leicht und sah Eskya wieder an. "Also gut, ich gewähre ihm die Zufahrt. Aber er allein und Ihr dürft an Land kommen. Ich will keinen seiner Untergebenen an Land sehen!"

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Eskya "Eza" Zarin
Vor den Bélan-Inseln
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146. Jahr des Lichts
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Eskyas Lächeln wurde eine Spur breiter als Ryorrs Gesichtszüge wie ein Kartenhaus in sich zusammenfielen. Sie genoss diesen einen Moment der vollkommenen Kontrolle.
"Ich gehe davon aus, dass Ihr Euch noch sehr genau an eure letzte Begegnung erinnert", sprach sie langsam und genüsslich.
Sie trank den Wein aus und stellte den silbernen Becher zurück auf das Tablett. Dann beugte sie sich zu Ryorr vor und sah ihn an, wie sie es schon getan hatte, als sie noch Nalahrs Vertraute war - nämlich aus der höheren Position, die er ihr zu Beginn ihres Treffens auch eingeräumt hatte.
"Ihr werdet einer Handvoll seiner Männer den Zugang gewähren", stellte sie Ryorr vor keine Wahl.
Sie wusste, er war in Anbetracht der Belagerung durch das Königreich von Cyan verletzlich.
"Ihr glaubt doch nicht, dass jemand in seiner Position sich ohne Schutz in eine belagerte Stadt begibt."
Das konnte er doch nicht annehmen. Er hatte verhandeln wollen, das bot sie ihm an. Was danach kam, würde Aceio entscheiden.

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Er hatte es geahnt. Das konnte ihn in unvorhersehbare Konflikte stürzen.
"Gewiss, meine Hohe Herrin", beeilte er sich zu sagen und verneigte sich abermals. "Ich werde den Herrn Aceio auf meinem Grund und Boden willkommen heißen und ihm die angebrachte Ehre und Respekt entgegen bringen. Er soll seine Leibgarde mitbringen dürfen."
Wann hatte sich die Schnur um seinen Hals nur so eng zugegzogen? Seyîn, Cyran und jetzt noch Embra mit Aceio als Kommandant!

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Eskya "Eza" Zarin
Vor den Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
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"Und vergesst nicht: Eza", erinnerte Eskya Ryorr mit einem Lächeln.
Dann stand sie auf und strich sich die Kleider glatt.
Damit war alles verhandelt. Eskya hatte hoch gezockt. Doch manchmal mussten die Einsätze hoch sein, wenn man siegen wollte.
Sie wollte mitnichten in der Position Ryorrs sein. Alleine deswegen schon stand ihr nicht der Sinn nach der Herrschaft über die Bélan-Inseln.
Und aus vielen anderen Gründen.

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Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Nachmittag

Ryorr tat es ihr gleich und erhob sich. "Ich danke Euch für Euer Vertrauen, Herrin", sagte er und verneigte sich ein letztes Mal vor Eskya. Ein Wiedersehen mit Aceio sollte es also werden, nur dieses Mal mit Eskya statt mit der wundersamen Brianna, die das Erbe ihrer Ahnen ausgeschlagen hatte. Daran erinnerte er sich noch zu gut.
Er öffnete die Tür und war gespannt auf das nächste, dann offizielle Treffen, in diesen Hallen.
"Ich suche sofort den Kommandanten Cyrans auf, sodass Eure Flotte passieren kann", erklärte er. "Darf ich Euch in die Halle zurück begleiten?"

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Eskya "Eza" Zarin
Vor den Bélan-Inseln
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"Sehr gerne", antwortete Eskya und nickte Ryorr zu, ehe sie sich anschickte, ihn aus diesen heiligsten aller Hallen, die dieses Gebäude kannte, zu begleiten.
"Es kommen bessere Tage, sehr bald", versprach sie Ryorr dann etwas sanfter.
Er war mitgenommen genug, da konnte er die Hoffnung, die er zu Beginn ihres Gespräches - das eigentlich mehr Verhandlungen war als alles andere - angesprochen hatte, gut gebrauchen.
Sie hatte gemeint, was sie gesagt hatte: Die Bélan-Inseln standen nicht zum Verkauf.