foren-rollenspiele.net

Vaia
Auf der Polaris
2. Quartal des Jahres 2457
Abend

Vaia schwamm zu dem Wasserelf und ihre Augen strahlten.
"Ja!"; sagte sie begeistert.
"Er ist ein Wasserelementar. Ich habe ihn gefunden!"
Sie platzte fast vor Stolz.

Tobis
Auf der Polaris
2. Quartal des Jahres 2457
Abend

"Ein Kind des Wassers, heute und in ferner Zukunft", lächelte Tobis. "Und wenn er unsere Körper dereinst dem Meer zurück gibt, wird er unsere Geschichten erzählen. Wie auch seine eigenen, von Reisen in fremde Gewässer und Rückkehren in Bekanntes." Und von Welten, die sie sich kaum vorstellen konnten.
Tobis blickte zurück auf die Wasseroberfläche, die ruhig vor ihnen lag. Er sorgte sich nicht um Ketyr. Wenn er wirklich ein Elementar war - und die Wasserelfe hatte daran keinen Zweifel gelassen - würde ihm dort unten in der Tiefe nichts geschehen.

Ketyr / Jenaeh
Auf der Polaris
2. Quartal des Jahres 2457
Abend

Luftatmer? Ketyr wollte schon protestieren, als sich der Ausdruck des Wachelfen bei Vaias Worten veränderte. Ketyr meinte, Ehrfurcht darin zu sehen.
"Du kannst hier unten atmen, Mensch?", fragte er ihn dann direkt. Ketyr nickte.
"Ich kann Atmen und schwimmen", erklärte er stolz und der Elf machte vor Überraschung einen Satz nach hinten.
"Wo hast du ihn gefunden?", wollte er dann von Vaia wissen.

Jenaeh lächelte bei der Vorstellung.
"Ich hoffe, wir erleben es", sagte sie leise. Das Meer war gierig und unvorhersehbar. Es konnte jeden von ihnen jederzeit zu sich holen. In der Gewissheit lebten sie alle.
"Auch, wenn ich manchmal wünschte, er würde einfach nicht älter werden. Genau so bleiben, wie er jetzt ist. Ohne all die Verantwortung und Sorgen, die in zehn Jahren auf ihn warten werden."

Tobis
Auf der Polaris
2. Quartal des Jahres 2457
Abend

Tobis hob den Blick wieder vom Meerwasser und musste lächeln.
"Als kleines Kind hast du dir selber ebenfalls gewünscht, du würdest nicht älter werden", erinnerte er sich an Jenaeh als junges Mädchen. "Und doch bist du nun hier, eine Frau des Seevolks, in dem aber noch immer das Kind von damals steckt. Ein Kind, das gelernt hat, mit seinen Aufgaben umzugehen. Ketyr wird es genauso machen, sei unbesorgt. Vielleicht wird es sogar mehr Kind bleiben als ein jeder von uns. Doch das können wir nicht kontrollieren. Wir sollten es auch nicht versuchen, dann verlieren wir ihn."

Ketyr / Jenaeh
Auf der Polaris
2. Quartal des Jahres 2457
Abend

Jenaeh lachte leise.
"Zu versuchen, Ketyr zu kontrollieren ist wie das Meer zu bändigen. Es ist unmöglich. Genau das macht ihn so wunderbar. So frei", sagte sie voller Liebe über ihren Sohn. "Er wird ein freier Mann werden, das weiß ich. Sein eigener Kapitän der Meere. Und wenn wir alt und grau sind, schauen wir voller Stolz zu ihm auf." Eine herrliche Vorstellung.

Tobis
Auf der Polaris
2. Quartal des Jahres 2457
Abend

"Oh ja, das werden wir", stimmte Tobis zu. Ob er dann selbst noch leben würde, war fraglich, doch die Vorstellung war verlockend. Zwar nahm Tobis für jeden Jungen und jedes Mädchen die Rolle des Lehrers ein, des Ältesten, doch Ketyr war schon immer etwas Besonderes gewesen. Er hatte den Geschichten mehr Glauben geschenkt - und nun wusste Tobis auch, warum.
"Er wird ein guter Kapitän werden. Vielleicht gelingt es ihm sogar, die Stämme wieder zu vereinigen. Alle Stämme. Nicht nur das Seevolk untereinander." All das traute er Ketyr durchaus zu.

Vaia
Auf der Polaris
2. Quartal des Jahres 2457
Abend

Vaia lachte stolz und klatschte in die kleinen Hände.
"Auf einem der Schiffe", sagte sie und sah zu Ketyr, als wäre er ein kostbares Juwel.
"Es gibt wirklich noch welche!"

Ketyr / Jenaeh
Auf der Polaris
2. Quartal des Jahres 2457
Abend

"Oh, bewahre!", lachte Jenaeh, "er ist doch noch ein Junge! In zwei Jahren wird er das Boot das erste Mal zwei Mondsyklen allein steuern. Dann sehen wir, wie er sich schlägt." Sie sah zu Tobis.
"Seien wir ehrlich, er ist ein Chaot und jemand, der sich nie an Regeln hält. Wie kommt es, dass du ihm so etwas zutraust?", fragte sie neugierig. Wusste Tobis mehr als sie?

Der Elfenwächter sah sie alarmiert an.
"Du warst oben? Wieso warst du so nah bei dem Menschenschiff?", fragte er erbost. Das gefiel ihm offensichtlich überhaupt nicht.
"Ich habe gepfiffen", erinnerte sich Ketyr plötzlich und ohne darüber nachzudenken, sprach er es aus. "Diese Melodie... sie hat Vaia angelockt. Plötzlich war sie einfach da und wir sprachen mit einander. Sie sagt, ich bin etwas Besonderes. Aber ihr scheint euch nicht sonderlich zu freuen...", stellte er enttäuscht fest.
Plötzlich erklangen hinter ihnen helle Klänge, die von Korallenbläsern stammten.
Der Wachelf wurden sehr aufgeregt und nahm sofort Haltung an. Das Zeichen der Bläser konnte nur eines bedeuten: die Königin erschien außerhalb ihres Palastes. Vermutlich um zu sehen, was es mit dem Aufruhr auf sich hatte.

Vaia
Auf der Polaris
2. Quartal des Jahres 2457
Abend

Ketyr kam ihr mit seiner Antwort zuvor und sie nickte bestätigend.
"Er hat das alte Lied gepfiffen!"; verteidigte sie sich, als auf einmal ein Raunen durch die Anwesenden ging. Vaias Augen wurden groß.
"Die Königin"; flüsterte sie ehrfürchtig.

Tobis
Auf der Polaris
2. Quartal des Jahres 2457
Abend

Tobis lächelte.
"Es gab schon viele, die in ihrer Jugend Ketyr nicht unähnlich waren und sich anschließend zu hervorragenden Seemännern und Kapitänen entwickelt haben", erklärte er, was Jenaeh vermutlich ebenso wusste. "Hab nur Vertrauen in ihn. Er ist ein guter Junge, der mit einer solchen Verantwortung sicher gut umzugehen weiß." Er konnte Jenaeh nichts davon erzählen, dass Ketyr ein Elementar war und somit einen Berg an Verantwortung übertragen bekommen hatte, dennoch glaubte Tobis an den Jungen und dieses Vertrauen konnte er durchaus zeigen, fand er.