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Auf der India
Morgen
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John nickte. Er verstand sie so gut.
"Ich weiß", antwortete er leise.
"Aber ich kann nicht auf einmal das Verhalten ablegen, was jahrelang mein Leben bestimmt hat. Ich war für jeden auf der Celebrator verantwortlich. Und das fühle ich mich hier auf der India auch."
Er sagte nicht, dass es besonders sie war, für die er sich verantwortlich fühlte. Diese Worte wollten sie beide nicht hören.

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Auf der India
Morgen
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Kara wusste, dass so viel mehr hinter den Worten steckte. Und wenn sie hier schon einmal offen miteinander sprachen, so befand Kara, dann würden sie auch mit der kompletten Wahrheit rausrücken.
"Und besonders für mich, was", sagte sie leicht schmunzelnd und nahm John das Tuch wieder ab, als sie merkte, dass die Blutung immer noch nicht gestoppt war.
"Vielleicht solltest du einfach versuchen, dieses Verhalten zu ändern", sagte sie, sich die Lippe abtupfend aber John immer noch mit warmen Blick in die Augen schauend.

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Auf der India
Morgen
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Missmutig verzog John das Gesicht.
"Du meinst, einfach zusehen wie dich jemand schlägt oder angreift? Vergiss es!"
Er wusste, dass er es nicht konnte und wenn er es versuchte, würde er früher oder später daran zugrunde gehen.
"Stell dir vor, es wäre andersherum. Was würdest du an meiner Stelle tun?"

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Auf der India
Morgen
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Kara seufzte und vergaß dabei das Tuch in ihrer Hand, wobei sie zu stark aufdrückte.
"Ahh", murmelte sie und ließ das Tuch sinken.
"Das stelle ich mir besser nicht vor", fügte sie leise hinzu.
Wieder seufzte sie.
"Ich meine ja auch nicht in allen Situationen. Ich meine in denen, die ich offensichtlich unter Kontrolle habe. Das würde uns beiden das Leben unheimlich erleichtern."

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Auf der India
Morgen
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Eine Weile bohrten sich Johns Augen in Karas ohne dass er etwas sagte. Dann nickte er leicht.
"Ja, vermutlich würde es das" murmelte er und lächelte sie schwach an.
"Ich werds versuchen."
Er fuhr sich durch das dunkle Haar und seufzte. Wieso nur war das alles so kompliziert?
"Früher war alles einfacher, oder?", fragte er mit einem schiefen Grinsen.

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Auf der India
Morgen
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Kara lachte und legte das Tuch schließlich beiseite.
"Ich denke, das wäre zu einfach", sagte sie immer noch lachend und seufzte dann schließlich.
"Warum einfach, wenn es auch kompliiziert geht?"

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Auf der India
Morgen
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John stimmte in ihr Lachen ein und fühlte sich plötzlich freier und ungezwungener.
"Das stimmt", grinste er und streckte sich. Es war ein gutes Gefühl, dass sie das geklärt hatten. Zumindest vorerst. Es würde es für alle an Bord einfacher machen.
"Sooo, wie war das mit dem Hanseschiff?", fragte er mit einem diebischen Funkeln in den Augen.

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Auf der India
Morgen
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"Hanseschiff, genau", sagte Kara und nahm das Tuch wieder vom Tisch.
"Geh schonmal vor und schau nach Nekele und dem Kurs. Ich versorge nur schnell die Wunde", sagte sie und griff zum Rum.
Kara fühlte sich nicht einen Deut besser, als zuvor. Und sie fürchtete, dass man ihr das auch nur zu deutlich ansah. Sie hoffte, John würde es verkennen.

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Auf der India
Morgen
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John nickte und erhob sich.
"Aye, Käpt'n", sagte er grinsend und trat zur Tür. Er hatte die Klinke schon runtergedrückt, als er sich noch einmal umdrehte. Eingehend musterte er Kara.
"Sicher, dass alles in Ordnung ist?", fragte er noch einmal.

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Auf der India
Morgen
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"Soweit eben alles in Ordnung sein", antwortete sie ausweichend.
Sie wollte John nicht anlügen, genauso wenig wollte sie mit ihm aber darüber reden, was sie so sehr beschäftigte. Mal einmal davon abgesehen, dass John sicherlich auch nicht darüber reden wollte. Das war alles viel zu kompliziert und Kara wünschte sich wieder einmal, dass alles so wäre, wie es früher einmal war. Doch sie wusste, dass es nie wieder so sein würde. Ein trauriger Gedanke, wie sie befand.