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Aceio
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Abend
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Überrascht sah Aceio sie an, als sie plötzlich gänzlich unbekleidet vor ihm lag.
"Viel besser!", raunte er leise und verwickelte sie in einen langen und tiefen Kuss, dem er gänzlich intensivere Zärtlichkeiten folgen ließ.
Als er schließlich in den Kissen lag, Eza eng bei sich, strich er sanft über ihren Rücken.
Noch hatten sie das Tuch ihrer Hände nicht gelöst, es schien Aceio plötzlich wie ein Versprechen und er wollte es nicht voreilig tun.
"So fängt unser neues Leben also an", murmelte er leise in Ezas Haar, "als Mann und Frau, vor den Göttern versprochen, als Königin und Gesandter getraut, im Palast Néharas am Ende der Welt." Er lächelte. Der Gedanke gefiel ihm.

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Eza
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Abend
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Sachte fuhr Eza mit dem Daumen, der noch verbundenen Hand, über Aceios Handrücken, während sie mit der anderen Hand unsichtbare Muster auf seiner Brust zeichnete.
"Es wird ein wunderbares, neues Leben", meinte sie und rückte ein wenig nach oben.
"Ein wunderbares gemeinsames Leben", verbesserte sie sich und hauchte einen Kuss auf seine Lippen.
Die flackernden Kerzen und Fackeln zeichneten seine Züge weicher als sonst und das gefiel ihr. Es war, als sei dies nur für sie.
"Wir... sollten es nur noch vor Brihá versprechen", fand sie leise und hob dabei ihrer beider verbundenen Hände an.
Ihr war es mit einem Mal wichtig geworden. Auch wenn sie das vorher nicht gedacht hätte.

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Aceio
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Abend
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Aceio sah zu Eza, die von Brihá sprach als wäre es für sie so selbstverständlich wie für ihn. Vielleicht war es das sogar wieder geworden.
Er gab einen Kuss auf ihre gemeinsamen verbundenen Hände.
"Das werden wir", antwortete er leise und als er Eza wieder ansah, waren seine Augen selbst im Fackelschein als tiefblau zu erkennen.
"In der Höhle am Strand. Lass uns dort einen Ort Brihás schaffen, nur für uns beide. Dort wird sie unsere Zeugin sein, sie allein."
Sein Herzschlag beschleunigte sich nicht einmal bei diesem Gedanken. Er wusste, es würde so sein. Brihá wirkte durch ihn, er war Brihá gewissermaßen. Nun, zumindest zu einem winzigen Teil.
Er wusste, sie hatten die Göttin der Magie auf ihrer Seite und sie würde ihren Weg segnen.
"Die Farbe Brihás ist rot", erinnerte er Eza und sah sie gespannt an. "Wenn wir vor sie treten, einander versprechen, sollten wir das in der Farbe der Magie tun, was meinst du?"

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Eza
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Abend
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Eza meinte, die Tiefe der See in Aceios Augen zu sehen und versank für einen Augenblick darin.
"Das klingt fantastisch", antwortete sie leise, wagte in diesem Moment gar nicht, lauter zu sprechen.
"Ich sehe diesen Ort direkt vor mir. Es wird wundervoll. Wir werden diesen Ort schaffen, Brihá ehren und in ihrer heiligen Farbe vor sie treten, wenn wir einander versprechen. "
Ein kurzes Schmunzeln legte sich auf ihre Lippen.
"- erneut versprechen", verbesserte sie sich dann und strich eine nicht vorhandene Strähne aus Aceios Stirn.
Es war nicht, dass sie nicht das Gefühl hatte, sie wären Mann und Frau. Es war nur, dass das gewisse Etwas fehlte. Immerhin -
"Ich bete seit ich dich getroffen habe, wieder regelmäßig zu Brihá", erklärte sie dann leise und sprach damit zum ersten Mal direkt aus, dass sie ihren Glauben wiedergefunden hatte, was sie zuvor lediglich einige Male angedeutet hatte.

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Aceio
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Abend
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Aceio versank seinerseits in Ezas Augen und als sie von ihren Gebeten zu Brihá sprach, fühlte er eine Welle der Wärme, Liebe und Erleichterung in sich aufsteigen. Von Letzterem war ihm gar nicht bewusst gewesen, dass es ihn tatsächlich so beschäftigt hatte, dass er ein Auserwählter Brihás war und Eza sich mit ihrem Weg der Blutmagie von dieser abgewandt hatte.
Er legte seine freie Hand an ihre Wange und sah sie für einen Moment einfach glücklich an.
"Das... bedeutet mir sehr viel", gestand er leise. Wie viel vermochte er kaum auszudrücken.
"Dann hast du den Weg zu ihr zurück gefunden. Ich bin sicher, sie wird dich als ihre Tochter wieder annehmen, wenn wir als Mann und Frau vor sie treten."
Er suchte Ezas Blick, der so wunderbar tief war und fand schließlich ihre Lippen mit den seinen.

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Eza
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Abend
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Kurz schloss sie die Augen und legte ihren Kopf gegen Aceios Hand an ihrer Wange.
"Ich bin mir gar nicht so sicher, ob ich jemals komplett von Brihá abgerückt bin. Ich meine... hier drinnen", damit deutete sie auf ihr Herz.
Eza war gar nicht so bewusst gewesen, dass es Aceio womöglich wichtig sein konnte, immerhin wusste er, dass sie eine Blutmagierin war und das war etwas, was sich nicht mehr ändern ließ. Und das wollte sie auch gar nicht. Das musste ihm klar sein. Und dennoch schien es ihm etwas zu bedeuten, was wiederum ihr viel bedeutete. Ihr Herz schlug ein wenig schneller als sie die folgenden Worte wählte.
"Womöglich schließen sich mein Freund, der Dämon, und Brihá gar nicht aus."
Blutmagie war ja nicht per se etwas Böses.
Eza suchte Aceios Lippen, wieder und wieder, bis es schließlich in einem langen, tiefen Kuss endete, den sie gar nicht mehr aufzulösen mochte.
"Was denkst du, ist der richtige Zeitpunkt, an dem wir vor sie treten sollten?"

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Aceio
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Abend
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Aceio schwieg eine Weile nachdenklich ehe er antwortete. Er selbst hatte sich bereits gefragt, ob Blutmagie nicht auch Brihás Segen finden konnte. Es war schließlich Magie und Brihá war die Göttin der Magie.
"Es soll eine Zeit gegeben haben", sprach er schließlich leise, "als das Blut als das Element des Lebens geachtet wurde, ebenso wie Luft, Wasser, Feuer oder Erde als Elemente gelten. Das Blut aber gibt uns Menschen und Tieren Leben - es ist rot, rot wie Brihá. Und es ist mächtig, sehr mächtig. Die Menschen begannen, die Macht des Blutes über Brihá zu stellen. So wurde die Blutmagie zu einer ausgegrenzten Magie."
Er suchte wieder Ezas Blick.
"Vielleicht kann... eines Tages... das Blut wieder ein Element Brihás sein. So, wie du als Blutmagierin zu Brihá zurück kehrst."
Ein Gedanke mit großer Tragweite, der Aceio sehr gefiel.
"Lass uns nach unserer Reise durch Bélan vor Brihá treten", meinte er abschließend, während seine Finger sanft ihren Nacken massierten.

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Eza
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Abend
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"Ich habe von diesen Geschichten gehört. Als ich noch ein Kind war. Doch sie wurden stets als Märchen abgetan", seufzte sie leise.
"Das waren Geschichten von meiner Sine-Familie, die ohnehin nur verächtlich über Magie und noch verächtlicher über Magier gesprochen haben. Entsprechend hätte ich nie geglaubt, dass auch nur ein Funken Wahrheit in ihnen stecken könnte."
Eza hatte während Aceio gesprochen hatte, ebenfalls nachdenklich an die Decke gesehen und erst jetzt, als sie zuende gesprochen hatte, suchte sie seinen Blick wieder.
"Es würde mir gefallen, wenn Brihá mich und meine Magie wieder in den Schoß ihrer Familie aufnehmen würde", gab sie dann zu.
"Für eine lange Zeit war sie die einzige Familie, die ich hatte."
Eza hauchte ein paar Küsse auf Aceios Schulter und Kinn und schließlich auf seine Lippen.
"Dann wenn wir zurückkehren", zeigte sie sich nickend einverstanden.
Kurz noch sah sie Aceio an, dann jedoch kehrte das verstohlene Lächeln wieder zurück auf ihre Lächeln.
"Heute ist unsere Hochzeitsnacht. Wir sollten nicht über so ernste Dinge sprechen."

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Aceio
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Abend --> Nacht
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Aceio hörte Eza aufmerksam zu und ein warmes Lächeln kehrte auf seine Lippen zurück als sie ihre letzten Worte sprach.
"Du hast Recht", befand er kurzerhand und ließ seine freie Hand von ihrem Nacken heraus abwärts über ihre Seite wandern.
"Eine Hochzeitsnacht ist zu schade für solch ernste Themen!"
Diesmal war er es, der ihre Lippen einfing und sie so schnell nicht wieder her gab.
Er befand kurzerhand, dass sie genug geredet hatten für den Moment. Er wollte wieder ganz andere Laute aus Ezas wunderbarem Mund hören und gab sich erst zufrieden, als er ihr diese hinreichend entlockt hatte. - Nur, um sich ihr im Anschluss selbst hinzugeben.
Und noch immer dachte er nicht daran, das Tuch ihrer Verbindung zu lösen. Es war als gehörte es in dieser Nacht dazu wie ihrer beider Atem.

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Eza
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Nacht
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Aceio lenkte sie so erfolgreich von diesen ernsten, wenn auch durchaus wichtigen Themen ab, dass sie vollkommen vergessen hatte, worüber sie gesprochen hatten, als sie neuerlich noch schwer atmend, dafür umso glücklicher eng beieinander lagen.
"Willst du es wirklich zertrennen?", fragte sie nach einer kleinen Weile, die sie durchaus gebraucht hatte, um wieder zu Atem zu kommen.
Den hatte ihr Aceio sehr erfolgreich und auf sehr angenehme Weise geraubt.
Ihre Worte erklärend hob sie kurz ihre Hände an, die noch immer mit dem blutgetränkten Tuch verbunden war. Natürlich fand sie den Gedanken schön, sie beide würden ein Teil ihrer Verbindung nach außen tragen. Aber es war zum anderen natürlich auch ein wenig schade um dieses ganz besondere Zeichen ihrer Verbindung.