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Réigam
Port Soles
Anfang Februar, 146. Jahr des Lichtes
Mittag
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Einen Moment verharrte Réigam unschlüssig - Toyan sagte, er sollte schießen, und Tarik sagte, er sollte dem Magier den Kopf abschlagen. 'Die haben leicht reden - ich habe vorhin zum ersten Mal eine Armbrust benutzt und ich habe noch nie jemandem den Kopf angeschlagen', schimpfte Réigam in Gedanken, aber auch ihm war klar, dass jetzt etwas passieren musste. Da er sich mit der Axt trotzdem sicherer fühlte, entschied er sich, auf Tarik zu hören, und rannte zum Blutmagier. Er lief aber nicht so schnell, wie er es selber wollte, denn einmal schaute er auf die "Dämonen", um ihnen notfalls ausweichen zu können, und dann achtete er auch darauf, bei dem ganzen Schutt, der am Boden herumlag, nicht im entscheidenden Moment zu stoplern und am Ende noch in Tariks Wassergraben zu landen. Trotzdem erreichte er den Mann, der seltsam still hielt, schließlich von der Seite her. 'Jetzt bloß nicht verfehlen', dachte Réigam aufgeregt und nahm sich die Zeit, stehenzubleiben, zu zielen und Schwung zu holen. Dann schlug er zu, mit aller Kraft seitlich auf den Hals.

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Shaya Kerim
Port Soles
Anfang Februar im 146. Jahr des Lichtes
Mittag
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Shaya spürte es genau: Der Augenblick, in dem es soweit war, den Blutmagier in seinen eigenen Körper zurückzuschicken. Und sie tat es mit aller ihr zur Verfügung stehenden Macht. Sie wollte keineswegs riskieren, noch irgendwelche Reste von ihm in ihrem Geist zurückzubehalten. Nur eine winzig-kleine Sekunde bevor die Axt seinen Hals berührte, hatte Shaya ihn zurück in seinen eigenen Geist gesperrt.
Sie atmete tief durch, dann sackte sie etwas in sich zusammen und erreichte gerade so noch etwas, an dem sie sich festhalten konnte.
Das hatte sie eine ganze Menge Energie gekostet. Ihre verbrannte Hand pochte noch stärker als zuvor schon.

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Toyan, Tazanna, Zeira & NPC
Port Soles
Anfang Februar im 146. Jahr des Lichtes
Mittag
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Es schien alles ganz schnell und zugleich wie in Zeitlupe zu passieren. Toyan sah Réigam zu dem Blutmagier laufen, seine Axt in der Hand, die er schließlich erhob und zuschlug. Er sah das Blut, den abgetrennten Kopf und es war als ob sie Zeit stillstand.
Die Dämonen lösten sich in einem stummen Schrei auf, der Körper des Mannes sackte in sich zusammen, fiel blutüberströmt und vor allem kopflos in den matschigen, aufgeweichten Boden.
Nur aus dem Augenwinkel heraus sah Toyan, dass es nicht nur der Blutmagier war, der zusammen sackte. Er drehte sich um und erkannte Shaya und in der noch immer seltsam tauben Wahrnehmung wie in Zeitlupe ließ er seine eigene Waffe fallen und lief zu ihr, die sich gerade noch an etwas abstützen konnte.
Als er sie erreichte, hatte die Welt ihre Normalität wieder gewonnen, die Toyan wie einen Ruck mit sich zu reißen schien.
Seine Arme legten sich um Shaya um sie zu halten, während er sich daran erinnerte, Luft in seine Lungen zu saugen, Luft, die ihm abhanden gekommen zu sein schien.

Tazanna ließ ebenfalls ihre Waffe sinken während Zeira ihre Hände nicht aus dem schlammigen Boden lösen konnte, sondern sich zittern darauf stützte. Sie sah dunkle Punkte vor den Augen, selbst jetzt, wo sie geschlossen waren. Dass sie es tatsächlich geschafft hatten wollte nur ganz langsam in ihr Bewusstsein sickern.

"Das... was ein guter Schlag", sagte Tazanna, die ein wenig zu Réigam getreten war. "Eine Enthauptung durch eine Axt... das hätte der Bastard sich sicher nicht vorstellen können. Du hast es geschafft." Ein einfacher Satz mit immenser Tragweite. Sie hatten Port Soles von nicht weniger als drei Blutmagiern befreit, die ihr dunkles Netz durch die gesamte Stadt gezogen hatten. Das war unglaublich.

Nur Akiya stand nicht wieder auf - sie würde es auch nie wieder tun. Ihre Seele war die letzte gewesen, die der Blutmagier an sich gerissen hatte.

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Tarik
Port Soles
Anfang Februar im 146. Jahr des Lichtes
Mittag
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Tarik verfolgte wie Réigam über die Brücke ging und schließlich dem Blutmagier den Kopf abhackte.
Mit dem Schlag Réigams wich sämtliche Anspannung aus Tariks Körper und er ließ sich erschöpft und erleichtert zu gleich auf den Boden sinken.
Sie hatten es also tatsächlich geschaft drei Blutmagier zu töten. Er lehnte gegen einem Erdwall, den er vorher mal erschaffen hatte und blickte einfach starr in den Himmel.

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Réigam
Port Soles
Anfang Februar, 146. Jahr des Lichtes
Mittag
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Réigam hatte noch nie so etwas getan. Ihm war gar nicht bewusst, dass er großes Glück gehabt hatte, nicht einfach einen Nackenwirbel zu treffen - da wäre die Axt nicht so glatt durch gegangen. So aber hatte sein eigener Schwung ihn taumeln lassen, sodass es fast noch über den umfallenden Blutmagier gestolpert wäre. Das konnte er verhindern, nicht aber, dass er nun voller Blut war. Angewidert wischte er sich mit dem linken Handrücken übers Gesicht, um wenigstens nichts mehr in Mund und Augen zu bekommen. Die Axt hing schlaff in seiner rechten Hand, als Tazanna neben ihn trat. Im ersten Moment realisierte er noch nicht die Tragweite der ganzen Aktion, sondern antwortete ihr nur lapidar: "Ja, damit hat er nicht gerechnet, sonst hätte er seinen Hals gepanzert."

Erst dann wurde ihm klar, was ihre Worte 'Du hast es geschafft' alles bedeuteten. 'Geschafft' bedeutete, dass der Kampf vorbei war, und 'du' bedeutete, dass er einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet hatte, was ihn noch viel mehr überraschte. Er hatte noch nie etwas getan, was Einfluss auf so viele andere Leute hatte. Deshalb antwortete er, und er meinte es nicht aus Bescheidenheit, sondern weil er es tatsächlich für unmöglich hielt: "Ich hab nicht viel dazu getan, ich bin bloß rumgerannt und hab einmal wo drauf gehauen. Für solche Aufgaben bin ich wohl ganz gut zu gebrauchen, schätze ich."

Erst jetzt hatte er wieder einen einigermaßen klaren Blick, schaute zu Tazanna und danach in die Runde. Er sah Toyan bei Shaya, von der er nicht wusste, ob sie verletzt oder nur erschöpft war, Zeira knieend und Tarik sich hinsetzend, also beide noch am Leben, und Akiya, die liegen geblieben war und sich nicht regte, ob tot oder verletzt konnte er nicht sagen. Die Knieenden mitgerechnet waren 4 am Boden, von 7 insgesamt. "Der hat uns ganz schön dran gekriegt, was?", stieß er an Tazanna gerichtet hervor, dann setzte er sich in Richtung Akiya in Bewegung, nicht so schnell wie er gewollt hätte, aber sie war die einzige, die sich nicht regte, also war sie am schlimmsten dran. "Was hat sie erwischt?" fragte er die anderen, denn es war schon vor seinem Eintreffen passiert. Es hätte alles mögliche sein können: Ein Geschoss, ein herumfliegender Stein vom einstürzenden Haus, ein magischer Angriff... War sie bewusstlos? Verletzt? Tot?

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Shaya Kerim
Port Soles
Anfang Februar im 146. Jahr des Lichtes
Mittag
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"Akiya", murmelte Shaya, die sehr froh darüber war, sich an Toyan festhalten zu können.
Nun, eher hielt er sie fest, sie hatte beinahe keine Kraft mehr in ihren Gliedern, so ausgelaugt hatte sie dieser Kampf.
"Sie hat es nicht geschafft", flüsterte sie leise.
Sie hatte es sehr genau gespürt, als der Blutmagier die Seele der Magierin an sich gerissen und an die Dämonen verfüttert hatte.
"Geht es dir gut?", fiel es ihr da siedend heiß ein und löste sich so weit von Toyan, um diesen von oben bis unten mustern zu können, um sicherzustellen, dass es ihm gut ging.

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Toyan, Tazanna, Zeira & NPC
Port Soles
Anfang Februar im 146. Jahr des Lichtes
Mittag
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Tazanna schmunzelte leicht als Réigam ihr antwortete, wohl ohne sich im ersten Moment der Tragweite dieser und seines Handelns bewusst zu sein. Dass er weit mehr getan hatte als 'rumzurennen' und 'draufzuhauen' hielt sie ihm nun besser nicht vor, als Réigam die am Boden liegende Akiya bemerkte.

Zeira fand nur langsam die Kraft wieder, ihre Hände aus dem schlammigen Boden zu lösen. Sie versuchte sie zu säubern und sah, dass sie zwischen Tarik und Akiya hockte. Während Tarik sich immerhin auf den Knien abstützte und der Erschöpfung nachgab, bewegte die Wassermagierin sich nicht mehr. Zeira hoffte sie hätte sich einfach nur verausgabt, doch Réigams Worte ließen die unausgesprochene Angst wachsen, dass Akiya es nicht geschafft hatte.
"Tarik?", fragte sie leise, doch da ihre Hände noch bloß und voller Schlamm waren, wagte sie es nicht ihm eine Hand auf die Schulter zu legen. "Kannst du... stehen?" Besorgt sah sie ihn an während sie vorsichtig und etwas um ihr Gleichgewicht kämpfend zu Akiya ging, die leblos auf dem Boden lag.
"Wenn ich sie berühre, ist sie so oder so tot", murmelte sie und sah fragend zu Réigam und Tarik hin ob die bei der jungen Frau noch Leben erspüren konnten oder ob jede Hilfe zu spät kam.
"Ich glaube, es waren diese Dämonen...", mutmaßte sie, die hatten auch ihr ein tiefes Grauen eingeflößt.

"Akiya?", fragte Toyan irritiert, ehe er sich umsah und etwas beschämt bemerkte, dass er die Magierin bisher gar nicht bemerkt hatte. Zeira und Réigam waren bei ihr, während Toyan noch bei Shaya stand und ihr beruhigend über den Rücken strich.
"Mir geht es gut", beeilte er sich zu sagen und fühlte sich reichlich unwirklich plötzlich. "Bei den Göttern, das war... " Er schaffte es nicht, den Satz zu beenden, da ihm absolut keine passenden Worte einfallen wollten.

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Tarik
Port Soles
Anfang Februar im 146. Jahr des Lichtes
Mittag
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"Ich denke schon...", sagte Tarik als Zeira ihn fragte, ob er stehen konnte. Er schloss die Augen und holte ein paar mal tief Luft, dann kämpfte er sich auf die Beine. Jeder Schritt fühlte sich an als hätte er Steine an den Füßen als er langsam zu Zeira und Réigam ging, die bei der auf dem Boden liegenden Akiya standen.
Die junge Wassermagierin, die so viel für sie und alle getan hatte, lag hier reglos auf dem Boden.
"Einer dieser Dämonen hat sie berührt und dann ist sie zusammengebrochen", berichtete Tarik das was er beim Kampf gesehen hatte.

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Réigam
Port Soles
Anfang Februar, 146. Jahr des Lichtes
Mittag
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Réigam erreichte Akiya nun und kniete sich neben sie, um ihren Puls zu fühlen. Er fühlte aber nichts. Tatsächlich hatte er den Eindruck, dass sie ungewöhnlich kalt wäre, aber das musste eine Täuschung sein - selbst wenn sie tot wäre, würde sie nicht so schnell kalt werden, oder? Und er glaubte nicht, dass sie tot war, sondern vermutete vielmehr, dass er sich beim Puls-Fühlen dumm anstellte. Deshalb sah er zu Tarik und Tazanna auf und meinte: "Ich treffe den Punkt nicht richtig, kann einer von euch das besser?" Zeira war, so viel wusste er inzwischen über sie, für diese Aufgabe nicht die erste Wahl.

Während er wartete, was die anderen herausfinden würden, kam ihm eine andere Idee und er hielt seine Hand vor Akiys Mund und Nase, um ihren Atem zu spüren - aber er spürte nichts. Langsam machte sich in seinem Kopf die Erkenntnis breit, dass sie vielleicht wirklich tot sein könnte. Aber er sah keine Verletzung. Gut, gegen Magie musste das auch nicht sein, aber trotzdem gab es normalerweise Spuren, die man sehen konnte. Deshalb glaubte er immer noch, dass er nur zu dumm war, um ihre Lebenszeichen zu bemerken.

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Shaya Kerim
Port Soles
Anfang Februar im 146. Jahr des Lichtes
Mittag
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Shaya umarmte Toyan, als dieser ihr versichert hatte, dass alles in Ordnung war. Die Umarmung brauchte sie jetzt. Denn er sprach etwas Richtiges an.
"Es war heftig", beendete sie also konsequenterweise seinen Satz und schloss für einen Augenblick die Augen.
"Lass uns nach Hause gehen. So das noch steht."
Eine weitere Sorge, die sie plagte. Neben ihrer verbrannten Hand.