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Dnjepr, auf der Holmgard
08. März 768, Morgen

Lýsir seufzte. Aber warum tat er dies?
Er schüttelte mit dem Kopf und begab sich ebenfalls in den Mannschaftsraum. Er setzte sich an das andere Ende vom Tisch, doch immer wieder blickte er zu Inga. Wieder begann seine Mauer zu bröckeln. Er merkte es ganz deutlich.
Der Raum füllte sich, jetzt wagte er sich nicht mehr, Inga anzublicken, zumindest nicht direkt.
Vielleicht sollte er doch besser die Holmgard verlassen.
Das Frühstück begann, doch irgendwie konnte er nichts essen. So konnte das doch nicht weiter gehen.

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Dnjepr, auf der Holmgard
08. März 768, Morgen
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Der Raum war mittlerweile gut gefüllt. Alle Anderen waren schon am Speisen. Doch Inga starrte nur von ihrem Teller zu Thyras leerem Platz. Und irgendwann landete ihr Blick bei Lýsir, ohne, dass sie es wirklich mitbekam. Viel zu sehr war sie in ihren Gedanken versunken. Nicht nur, dass sie sich um Thyra sorgte, sie wunderte sich auch, warum Lýsir sie so seltsam distanziert angesehen hatte. Nach dem Gespräch gestern Nacht kam ihr dies irgendwie unpassend vor.

Dnjepr, auf der Holmgard
08. März 768, Morgen

Das Frühstück schien endlos zu dauern. Lýsir wurde unruhig. Er würde gerne gehen, es wurde ihm hier zu eng. Er hatte gedacht, er hätte das letzte Nacht alles unter Kontrolle bekommen, hatte es geschafft, sich zu distanzieren. Doch jetzt, als sie die Blicke von ihm und Inga trafen, schien dem nicht so zu sein.
Er wußte nicht, wie er damit umgehen sollte. Das verwirtte ihn alles.
Kurzerhand stand er auf. Er mußte hier weg, irgendwie mußte er das wieder in den Griff bekommen.
An Deck angekommen, machte er sich daran, die Takelage zu kontrollieren.

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Dnjepr, auf der Holmgard
08. März 768, Morgen
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Inga seufzte, als Lýsir an Deck verschwand, wie es ihr schien, sogar Hals über Kopf. Und auch sie stand letztlich auf, um an Deck ihrer eigenen Arbeit nachzukommen. Heute war sie mit dem Steuer dran, wie sie es gestern mit Thor abgesprochen hatte. Er würde sich in der Zwischenzeit darum kümmern, einen Plan zu erarbeiten, mithilfe von Njal, wie man die Strömungen an jener Bucht, über die sie gestern noch gesprochen hatten, zu ihrem eigenen Vorteil nutzen konnte. Und so löste sie letztlich den Mann am Steuer ab.

Dnjepr, auf der Holmgard
08. März 768, Morgen

Lýsir war überrascht, Inga am Steuer zu sehen. Immerwieder fiel sein Blick auf sie. Und jedesmal war da etwas. Aber das durfte nicht sein. Er wollte keine Freundschaften aufbauen, sie waren zu schmerzhaft.
Er mußte Inga ignorieren, und doch wanderte schon wieder sein Blick zu ihr.

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Dnjepr, auf der Holmgard
08. März 768, Morgen
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Immer wieder glitt auch Ingas Blick zu dem Mann, der in der Takelage hing. Sie verstand nicht so recht, was sie ihm getan hatte, dass er sie so abweisend behandelt hatte. Doch als sich ihre Blicke dann trafen, war sie verwirrt. Sein Blick war verwirrend. Und ohne, dass Inga es bemerkte, blieb ihr Blick an Lýsir haften.

Dnjepr, auf der Holmgard
08. März 768, Morgen

Wieder seufzte Lýsir, als er Ingas Augen wahrnahm, die seine trafen.
Er mußte sich eingestehen, dass er seine Mauer, aus welchem Grund auch immer nicht aufrecht erhalten konnte. Sie hatte etwas in ihm ausgelöst und es war unmöglich dagegen anzukämpfen.
Kurz lächelte er ihr zu und widmete sich dann wieder den Seilen

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Dnjepr, auf der Holmgard
08. März 768, Morgen
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Erleichterung durchflutete Inga, als Lýsir sie anlächelte und sie erwiderte sein Lächeln nur zu gerne. Ihr Blick glitt wieder nach vorne und was sie dort erblickte, ließ ihr das Blut in den Adern und das Lächeln auf den Lippen gefrieren. Tiefschwarze Wolken brodelten am Horizont.

Dnjepr, auf der Holmgard
08. März 768, Morgen

Die Takelage war zum größten Teil in Ordnung. Es gab nur kleine Flickarbeiten. Ein kühler Wind wehte und als sich Lýsir umblickte sah er auch, von wo dieser kam. Eine Unwetterfront kam auf sie zu. Das war nicht gut.
Geschickt und schnell kletterte er wieder hinunter und ging zu Inga.
"Die Wolken kommen auf uns zu. Das wird ein heftiges Unwetter. Wir sollten sehen, ob wir irgendwo, in einer geschützten Bucht ankern können, sonst wird es auf dem Fluss sehr gefährlich." er sprach ernst, sein Blick auf Inga gerichtet.

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Dnjepr, auf der Holmgard
08. März 768, Morgen
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"Das Problem ist", sprach Inga, als der Wind etwas stärker wurde.
"Dass es hier keine geschützten Buchten gibt", endete sie dann und strich sich schnell die Haare aus dem Gesicht.
"Könntest du Thor bescheid geben, ich halte hier die Stellung", bat sie dann und erst jetzt wandt sie den Blick von den Unwetterwolken ab und Lýsir zu, der mindestens ebenso besorgt dreinschaute, wie Inga sich auch fühlte.