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Arnolt
1. Tag, mittags, Frühling
Auf dem großen Fluss in Richtung Süden
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Arnolt wusste auch nicht, was das sollte, vertraute aber, das Nanna weiß, was sie tut.
Trotzdem könnte der Hirsch in Panik ausbrechen und Nanna verletzen. Deswegen nahm er seinen Bogen und legte schonmal einen Pfeil auf die Sehne. Um den Hirsch aber nicht zu verschrecken, ließ er den Bogen auf seinem Schoß und wartete ab.

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Nanna
1. Tag, mittags, Frühling
Großer Fluss gen Süden
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Nanna nahm das Seil und befestigte damit die Boote an einem nahen Baum.
"Kommt, sehen wir nach, was der Hirsch uns zeigen will", forderte sie die beiden Männer auf, ebenfalls die Boote zu verlassen.

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Bärnhardt
1. Tag, mittags, Frühling
Auf dem großen Fluss in Richtung Süden
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Bärnhardt hoffte, dass die Seherin wusste, was sie tat. Nicht, dass das hier am Ende doch bloß ein gewöhnlicher Hirsch war! Aber gut, das würde sich ja sowieso gleich zeigen. Vorsichtig stieg er aus seinem Boot und watete ans Ufer. Zum Glück hatte er jetzt nicht seine Holzschuhe an, sondern nur die normalen Fußlappen. Es würde mindestens den Rest des Tages dauern, sie zu trocknen. Er blieb etwas hinter Nanna, aber sie konnte hören, dass er nicht mehr weit von ihr weg war. Er blieb stehen, denn das war ihre Sache und er begnügte sich damit, ihr zu folgen. Langsam wurde er auch neugierig - was, wenn das wirklich ein Zeichen der Geister war? Was würden sie finden? Er schaute zu Arnolt und zuckte kurz mit den Schultern als Zeichen, dass er keine Ahnung hatte, was hier gerade vor sich ging.

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Arnolt
1. Tag, mittags, Frühling
Auf dem großen Fluss in Richtung Süden
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'Was hat sie vor?', fragte sich Arnolt, stieg aber mit verblüfftem Gesichtsausdruck aus und watete an Land, wobei er den Bogen zusammen mit dem Pfeil in der linken Hand hielt. Er blieb ebenfalls hinter Nanna, denn dies, so meinte er, ist ihre Angelegenheit. Hier kennt sie sich am meisten aus.
Er warf ebenfalls einen Blick zu Bärnhardt un zuckte mit den Schultern, grinste aber halb und schwach über die Synchronizität.

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Nanna
1. Tag, mittags, Frühling
Großer Fluss gen Süden
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"Pack den Bogen weg, du machst ihm nur Angst. Es ist ein Hirsch und kein Bär", erinnerte sie Arnolt mit einem Schmunzeln.
Dann wandte sie sich wieder dem Hirsch zu.
"Dann wollen wir mal sehen, was ihn davon abgehalten hat, das Weite zu suchen."
Jetzt war sie selbst gespannt.

Auch aus der Nähe betrachtet - Nanna, die ihm am nächsten war, stand noch etwa 5-6 Schritte von ihm entfernt - sah der Hirsch aus wie ein ganz normales, aber überraschend schönes und gesundes Tier. Er schaute die Menschen mit einer Mischung aus Misstrauen, Neugier und Gleichgültigkeit an. Ihr Näherkommen schien ihn nicht allzu sehr zu stören, auch wenn er es scheinbar nicht darauf anlegte. Als Nanna dann aber einen weiteren, vorsichtigen Schritt machte, wurde das dem Tier offenbar doch etwas zu nah, und es machte selbst ein paar Schritte ans andere Ende der Lichtung. Dort blieb der Hirsch wieder stehen und schaute zu den Menschen zurück. Ängstlich wirkte er immer noch nicht.

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Bärnhardt
1. Tag, mittags, Frühling
Auf dem großen Fluss in Richtung Süden
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"Na ich weiß nicht - für einen Geist wirkt er doch ziemlich natürlich, wie ein echter Hirsch eben", murmelte Bärnhardt leise. Er wollte den Hirsch natürlich nicht verscheuchen, dafür war Nanna die Sache zu wichtig, aber so ganz überzeugt war er auch noch nicht. Er beschloss, stehen zu bleiben, wo er war, um dem Tier keine Angst zu machen.

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Arnolt
1. Tag, mittags, Frühling
Auf dem großen Fluss in Richtung Süden
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Arnolt rührte sich nicht. Zum einen wollte er nicht zum Boot zurückgehen, um Bogen und Pfeil zurückzubringen, dann wollte er auch nicht wirklich waffenlos dastehen und er wusste, dass auch ein Hirsch, sollte er sich bedroht fühlen, auch erstmal angreifen wollte. Zudem der Hirsch auch keine Anzeichen von Angst oder Nervosität zeigte.

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Nanna
1. Tag, mittags, Frühling
Großer Fluss gen Süden
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Nanna betrachtete das Tier eine kleine Weile.
"Also schön. Aber in den Wald hinein folgen wir dir nicht", flüsterte sie erstaunlich gut hörbar.
Langsam und vorsichtig tat sie einen Schritt nach dem Anderen, langsam und darauf bedacht, das Tier nicht zu verscheuchen. Offensichtlich wollte der Hirsch ja, dass sie ihm folgten. Als wollte er ihnen etwas zeigen.

Der Hirsch ließ Nanna wieder näher herankommen, aber als sie noch etwa 2-3 Schritte entfernt war, wich er wieder ein Stückchen zurück und trat zwischen die Büsche am Rande der Lichtung. Er ging aber nicht weit, nur ein paar Schritte, und fing dann an, mit seinem Geweih am Boden herum zu wühlen, aber auch dies nur für ein paar Augenblicke. Dann hörte er auf und starrte die Schamanin wieder an, während altes Laub und Moos, das er aufgefegt hatte, von seinem Geweih bröselte.

Der Boden der Gegend hier war relativ flach - bei Hochwasser konnte diese ganze Lichtung auch mal unter Wasser stehen, auch wenn ihr Boden jetzt gerade zwar nass, aber doch fest war. Überall lag letztjähriges Laub von den Bäumen, v.a. in einigen Senken, wo es vom letzten Hochwasser zusammengespült worden war. In einer solchen laubbedeckten, matschigen Senke (vielleicht einen halben Schritt tiefer als die Lichtung selbst) hatte der Hirsch herumgewühlt. Vom Fluss aus war diese Senke nicht zu sehen gewesen.

Der Hirsch verharrte eine Weile und blickte Nanna direkt in die Augen. Dann bewegte er seinen Kopf ein kleines bisschen, so als ob er nicken würde, drehte sich um und rannte in großen Sprüngen durch den Wald davon.