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Toyan / Rohina
Port Soles
November im 145. Jahr des Lichtes
Mittag

"Kiya. Irgendwann werde ich es mir merken", seufzte Toyan und fragte sich, warum er immer wieder auf Kayla kam. Er kannte nicht einmal eine Frau, die so hieß.
"Gut, brechen wir auf. Danke für deine Hilfe, Rohina, ich denke, wir schauen morgen um diese Zeit wieder vorbei", verabschiedete er sich, was der Frau ein kleines Lächeln entlockte, welches ihm und Shaya galt.
"Ich hoffe, sie sind noch da", murmelte er, als er mit Shaya wieder auf die Straße trat. Ein Luftmagier und ein Lähmzauber auf Gewürzen, das war schon höchst sonderbar.

Shaya
Port Soles
November im 145. Jahr des Lichtes
Mittag

"Du solltest es dir merken, wenn du nicht möchtest, dass ich es ihr irgendwann verpetze", zog Shaya Toyan noch ein wenig auf, als sie Rohinas Geschäft verlassen hatten.
"Was tun wir, wenn wir sie nicht mehr auffinden?", fragte sie durchaus besorgt.
Sie war schnell wieder ernster geworden und atmete tief durch.
Das waren viel zu beunruhigende Neuigkeiten für so einen schönen Herbsttag.

Toyan / Rohina
Port Soles
November im 145. Jahr des Lichtes
Mittag

"Sie haben genug Aufmerksamkeit auf sich gezogen um bemerkt zu werden", fand Toyan. "Wir finden sie. Und wir finden heraus, was sie hier wollen. Diese Vergiftungsaktion muss doch irgendeinen Sinn gehabt haben. Wenn auch einen, der uns sehr wahrscheinlich nicht gefällt."

Shaya
Port Soles
November im 145. Jahr des Lichtes
Mittag

"Ich habe ein ganz mieses Gefühl bei der Sache", erklärte Shaya und atmete ein weiteres Mal tief durch.
"Wenn wir sie am Marktplatz nicht mehr finden, dann werde ich versuchen, in den Köpfen der Leute nach Spuren von ihnen zu suchen."
Irgendwer würde sie doch sicher gesehen haben. Sie waren ja äußerlich nicht gerade unauffällig.

Toyan
Port Soles
November im 145. Jahr des Lichtes
Mittag

Es erwies sich als einfacher als gedacht. Zwar waren die Händler tatsächlich nicht mehr am Marktplatz anzutreffen, doch es war nicht schwer, ihren Weg auszumachen. Sie fanden sie am Rande der Stadt, wo sie ein Quartier bezogen. Billig und unauffällig. Toyan schnaubte leise, als er innehielt und an der Hauswand entlang strich, hinter der sie gerade standen. Er mochte nicht mehr als Magierjäger der Bruderschaft arbeiten, doch seine Sinne hatten sich verschärft in den letzten Jahren, die er mit Magiern zusammen gewesen war.
"Tazanna war hier", murmelte er irritiert und sah sich um als würde er sie geradewegs erkennen. "Eben gerade noch."

Shaya
Port Soles
November im 145. Jahr des Lichtes
Mittag

Shaya blinzelte irritiert. Für einen Augenblick war sie komplett ihrer Sprache beraubt.
Sie hatte ja mit vielem gerechnet, aber mit Tazanna so ziemlich als Letzte.
"Bitte was?", fragte sie daher und sortierte erst einmal ihre Gedanken.
Nie hätte Shaya geglaubt, Tazanna jemals wiederzusehen.
"Was... was sucht sie hier?", fragte sie sinnloserweise.
Als ob Toyan eine Antwort wüsste.

Toyan
Port Soles
November im 145. Jahr des Lichtes
Mittag

"Das kann ich dir auch nicht verraten. Du bist von uns beiden diejenige, die Gedanken lesen kann", antwortete Toyan nicht minder irritiert und überrascht. "Gehen wir vorsichtig weiter", sagte er dann und ließ die Mauer Mauer sein. Hier fand er keine Antworten, die er suchte. Vielleicht hatte Tazanna welche, aus welchem Grund auch immer sie hier war. Er hatte keine Ahnung gehabt, dass sie überhaupt noch lebte.
"Kannst du sie irgendwie erfassen?", fragte er Shaya zwei Ecken weiter leise. "Wir müssen sehr nahe sein."

Tazanna und Eskya hatten die Händler ebenfalls verfolgt und beratschlagten, was nun zu tun war, als Tazanna erstarrte.
"Sie sind hier", flüsterte sie, halb freudig, halb panisch.

Shaya & Eskya
Port Soles
November im 145. Jahr des Lichtes
Mittag

Shaya hatte längst ihre geistigen Fühler ausgestreckt. Dazu hatte es Toyans Aufforderung nicht bedurft.
"Wer ist hier?", hörte sie eine weibliche, vom Tonfall her skeptische Stimme, die sich als hellhaarige, junge Frau herausstellte, als sie um die Ecke bogen, um die die Gedankenfäden, die ihr so bekannt vorkamen und die sie sehr schnell hatte ausmachen können, sie leiteten.
Hatte sie sie nicht schon einmal irgendwo gesehen?
Shaya schüttelte den Kopf.
Die Frau daneben jedoch, die hatte sie schon einmal gesehen.
"Tazanna", sprach sie überrascht.

Toyan / Tazanna
Port Soles
November im 145. Jahr des Lichtes
Mittag

Tazanna fuhr herum und sah sie völlig unvermittelt Shaya gegenüber. Aus großen Augen sah sie sie an, als sie im nächste Augenblick auch Toyan erblickte.
"Shaya", flüsterte sie und ging wie ferngesteuert auf sie zu. Es war so viel passiert und doch war sie ihr so vertraut. Die Händler waren für den Moment vergessen. Ebenso, dass sie sich schon lange hier aufhielt und den beiden bisher aus dem Weg gegangen war um nicht entdeckt zu werden. Nun war der Moment des Wiedersehens da und Tazanna rang tatsächlich um Worte.
"Oh, vergib mir", bat sie leise und hätte beinahe aufgeschluchzt.
"Vergeben?", fragte Toyan irritiert. "Bei Valo, ich bin so froh, dass du lebst! Seit wann bist du hier? Wo warst du?" Es war so viel passiert, seit sie sich in der Senn-Stadt getrennt hatten. Er sah in Tazannas dunkle Augen und ahnte, sie hatte Schreckliches durchlebt, für das hier und jetzt kein Platz war.

Shaya & Eskya
Port Soles
November im 145. Jahr des Lichtes
Mittag

Eskya erstarrte, als Ana den Namen ihrer Tochter, ihrer kleinen Shaya aussprach.
Die, wie sie zugeben musste, gar nicht mehr so klein war. Sie war erwachsen, es war erstaunlich. Besonders sie jetzt so aus der Nähe zu sehen.
Sie war absolut sprachlos.
Den Mann bei ihr registrierte sie gar nicht.

Shaya nahm Tazanna kurzerhand in den Arm und tätschelte ihr den Rücken.
Es war tatsächlich schön, sie zu sehen.
"Ich muss dir doch nichts vergeben", versicherte sie und wartete darauf, dass sie die Fragen, die Toyan gestellt hatte, beantworten würde.