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Sara sab Harid
Senn-Stadt
18. Juli im 143. Jahr des Lichtes
Nachmittag
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Auch wenn man es hinter dem Schleier nicht sah, lächelte Sara.
"Ich lebe schon eine ganze Weile hier. Das erste was man sich als Frau in meiner Position hier anlegen muss ist eine sehr dicke Haut", erklärte sie und zog den Stoff des Gewandes gerade.
"Harram ist nicht der einzige, der so denkt."
Sie sah wieder zur Tür.
"Und es gibt nichts, dessen Ihr Euch entschuldigen müsst", fügte sie dann noch hinzu. Der Gute konnte eine gehörige Portion Selbstbewusstsein vertragen. Bis jetzt sah sie noch nicht, inwieweit er Teil dieser Gruppe war. Sie fragte sich, welchen Beitrag er leistete. Oder leisten würde.

Noyan nickte und sah vorsichtig, aber beruhigt wieder auf.
"Und woher stammt Ihr eigentlich?", fragte er leise, aber interessiert nach.
Er fand es bewundernswert, wie sie hier trotz der gesellschaftlich aufgedrückten Rolle auftrat. Er hatte das in den Urwäldern Argoths nie gekonnt. Aber vielleicht war es, weil sie von außen kam.

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Sara sab Harid
Senn-Stadt
18. Juli im 143. Jahr des Lichtes
Nachmittag
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Sara sah wieder zu Noyan.
"Aus Cyran"; antwortete sie ganz automatisch.
"Und Ihr?"

Noyan hatte wenig Ahnung von Geographie. Bildung war bei ihm Zuhause den Frauen vorbehalten.
"Ich stamme aus einem kleinen Amazonendorf in Argoth."
Mit etwas Glück hatte Sara in Cyran ebenfalls Bildung erfahren. Und mit etwas mehr Glück lehrte man solcherlei Dinge auch, so dass er nicht erklären musste, dass das bedeutete, in einer matriarchalischen Gesellschaft aufgewachsen zu sein und was das für ihn bedeutete. Er sprach nicht gerne darüber. Er wusste ja nicht einmal, dass das so bekannt gar nicht war.

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Sara sab Harid
Senn-Stadt
18. Juli im 143. Jahr des Lichtes
Nachmittag
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Sara nickte.
"Ich war noch nie in Argoth", sagte Sara und überlegte, was sie über dieses Land wusste. Es war nicht viel, wie sie sich eingestehen musste.
"Vermisst Ihr es?"

"Kein bisschen", antwortete Noyan zu seiner eigenen Überraschung ohne zu zögern und mit fester Stimme.
"Erst bei diesen Leuten habe ich gelernt, was es heißt, frei zu sein", erklärte er mit noch immer fester Stimme.
Jetzt war er vollends verwirrt. Aber er fühlte sich auch in seiner Entscheidung, bei ihnen zu bleiben, bestätigt.
"Und Ihr?"

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Sara sab Harid
Senn-Stadt
18. Juli im 143. Jahr des Lichtes
Nachmittag
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"Manchmal", gestand Sara leise und wandte den Blick ab.
"Aber das Leben hier ist gut und besser als alles, was mich in Cyran erwartet hätte."

Noyan betrachtete Sara einige Sekunden.
"Das bedeutet dann wohl, Ihr werdet uns helfen", schlug er noch etwas unsicher den Bogen.
"Denn wenn die Nekromanten kommen, war es das mit dem ruhigen und guten Leben hier", sprach er weiter, als er Schritte auf der Treppe vernahm.
Zu gerne hätte er sie nach dem gefragt, was sie denn schlimmes in Cyran erwartete, doch das war gegenüber einer Fremden - zumal einer Frau - nicht angebracht.

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Sara sab Harid
Senn-Stadt
18. Juli im 143. Jahr des Lichtes
Nachmittag
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Sara antwortete nicht direkt auf Noyans Vermutung. Das wollte sie zunächst mit Toyan besprechen. Sie wusste nicht, wie die Hierarchien und Beziehungen innerhalb dieser Gruppe waren und sie würde nicht gleich am Anfang den Fehler machen, den falschen Leuten die falschen DInge zu erzählen. Glücklicherweise erlösten sie die Schritte auf der Treppe von einer sofortigen Antwort.

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Toyan Kerim
Senn-Stadt
18. Juli im 143. Jahr des Lichtes
Nachmittag
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Als er die Frau am Tisch sitzen sah, sah er erfreut zu ihr. Er hatte ehrlich gesagt doch Zweifel gehabt, ob sie wirklich kommen würde.
"Sara sab Harid, ich freue mich, Euch zu sehen", sagte er und neigte leicht den Kopf. "Darf ich Euch etwas anbieten?", fragte er höflich um nicht gleich damit einzufallen, dass er ihre Entscheidung wissen wollte.