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Jayne Adams
Ort: USA, New Jersey
Datum: Freitag, 19. November
Zeit: 19:45 Uhr

Jayne hatte ein wenig unsicher und zugleich regelrecht fasziniert Mikael beobachtet, seine Wirkung auf Espen und dessen Reaktion. Es war beeindruckend, das musste sie zugeben. Er strahlte eine ruhige, manifeste Stärke aus. Er wurde nicht laut oder drohend und dennoch war jedes seiner Worte ebenso wahr wie es gemeint war. Er würde keinen Millimeter von seinen Aussagen abweichen. Sie mochte Mikael nicht, doch sie verstand, warum seine Position als Leitwolf aller Rudel unangefochten war. Unwillkürlich fragte sie sich, wie hoch der Preis dafür gewesen war, den Mikael hatte zahlen müssen.
Als er sie plötzlich aufforderte, sich vor Espen zu verwandeln, runzelte sie einen Augenblick die Stirn. Er war ein verfluchter Mundi, was sollte das ganze Geschwafel hier überhaupt? Sie öffnete den Mund und hob die Hand, erkannte dann aber, dass Diskutieren sinnlos war. Kurz sah sie hinüber zu Luukas, ehe sie zur Seite trat und her und die Augen schloss.
Als sie sie wieder öffnete, stand sie auf vier Pfoten und blickte sie durch Wolfsaugen an. Langsam setzte sie einen Fuß vor den anderen, blieb nach wenigen Schritten aber wieder stehen. Schließlich setzte sie sich und wartete, was geschehen würde.

Espen Lund
Ort: USA, New Jersey
Datum: Freitag, 19. November
Zeit: 19:47 Uhr


Natürlich gab es eine andere Welt. Eine Welt in der Verrückte wie diese hier lebten. Er wollte schon in lautes Lachen ausbrechen, als sich die Frau vor ihm tatsächlich wieder in einen Wolf verwandelte. Dabei war er sich so sicher gewesen, dass er sich das Ganze nur eingebildet hatte. Er runzelte die Stirn ein wenig, wohl die erste Reaktion, die er sich erlaubte, seit dieser Mann aus dem Haus gekommen war. Aber einen Moment später war sein Gesicht wieder vollkommen ausdruckslos.
„Was wird hier gespielt? Bin ich in einer Show gelandet, in welcher arme Menschen verarscht werden? Ihr habt doch alle einen Knall“, sagte er, blieb aber stehen, wich keinen Millimeter von seiner Position ab, er würde nicht zeigen, dass ihm das ganze hier nicht behagte, dass er sogar etwas Angst bekam. Solche Schwächen würde er nie nach außen zeigen, zumindest nicht Fremden gegenüber.

Luukas Peltonen
Ort: USA, New Jersey
Datum: Freitag, 19. November
Zeit: 19:33 Uhr

Luukas sah Mikael entgeistert an. Er bot diesem Irdischen an, einer von ihnen zu werden? War er denn wahnsinnig?! Und wer bitte würde freiwllig zustimmen, dass man ihn biss, wenn er wusste, dass dieser Biss ihn in etwas verwandeln konnte, das etwas war, von dem die Irdischen es für ein Fabelwesen hielten? Hätte Luukas damals die Wahl gehabt, hätte er sich wohl dagegen entschieden - trotz dass es ihm heute sehr gut mit dem Wolf in sich ging.
Doch trotz alledem - Mikael war ihr Leitwolf, ihr Anführer und ihm musste er sich beugen. Es war ja auch in gewisser Weise Luukas' und Jaynes Schuld, dass Espen sie gesehen hatte, obwohl sie so vorsichtig gewesen waren. Das hätte selbst Mikael passieren können.
"Fernsehshow?", fragte Luukas schnaubend und schüttelte lachend den Kopf. Er wedelte über seinem Kopf herum. "Siehst du da irgendwelche Drähte oder Seile?" Dann stampfte er so heftig mit dem Fuß auf, dass Tannennadeln ein kleines Stück aufstiegen und wieder zu Boden fielen. "Oder einen doppelten Boden?" Er deutete in einem Bogen um sie alle herum. "Kameras? Mikrofone? Zuschauer?" Er schnaubte. "So stellt ihr euch alles vor, was ihr nicht versteht, ihr Irdischen, als sei alles nur Show, nur gespielt. Aber das ist es nicht." Damit verwandelte er sich in den silbergrauen Wolf, der seine eigenen stahlgrauen Augen trug. Er knurrte ungehalten in Richtung Espen, dann setzte er sich neben Jayne, von wo aus er den Irdischen finster anblickte. Er wusste, das würde Ärger mit Mikael bedeuten, aber für den Augenblick war ihm das egal, der Mundi nervte ihn gerade tierisch.

Espen Lund
Ort: USA, New Jersey
Datum: Freitag, 19. November
Zeit: 19:51 Uhr

Espen zeigte keine Regung als ihn dieser andere Mann anfuhr. Als müsste man diese Dinge alle sehen können. Kamaras und der Gleichen waren mittlerweile so klein, dass sie in einen Knopf passten, aber er wollte nicht mit diesem nun grauen etwas diskutieren, warum auch. Wie es schien, hatte nur der etwas zu sagen, der nun noch als Mensch vor ihm stand. Von daher wartete er ab, was dieser nun noch sagen würde.

Mikael Gromow
Ort: USA, New Jersey
Datum: Freitag, 19. November
Zeit: 19:53 Uhr

Mikael warf Luukas einen kurzen, aber strengen Blick zu und sah dann wieder Espen an. Eine Show ist höchstens das, was wir hier veranstalten. Langsam hatten sie genug diskutiert.
"Du könntest wirklich aufhören, alles in Frage zu stellen, was ich sage und was du siehst. Ich habe dich vor die Wahl gestellt und wenn du keine triffst, werde ich eine treffen." Das ganze hatte schon viel zu lange gedauert. "Vielleicht bringt eine Nacht im Schuppen deine grauen Zellen dazu, endlich vernünftig zu arbeiten." Er gab Luukas und Jayne ein Handzeichen.

Espen Lund
Ort: USA, New Jersey
Datum: Freitag, 19. November
Zeit: 19:51 Uhr

„Das würde ich lassen, wenn deine hübschen kleinen Hündchen keine Kugel zwischen die Augen bekommen sollen“, sagte er und ließ keinen der drei auch nur eine Sekunde aus den Augen.
„Sie mögen gute Heilkräfte haben, wie du erklärt hast. Aber ich bezweifle, dass sie alle Schäden beseitigen können, wenn eine Kugel in ihren Köpfen steckt. Oder wäre euch eine im Herz lieber? Und glaubt mir, ich bin ein verdammt guter Schütze“, sagte er und griff seine Pistole etwas fester.

Jayne Adams
Ort: USA, New Jersey
Datum: Freitag, 19. November
Zeit: 19:55 Uhr

Als der Irdische seine Pistole fester packte und direkt damit drohte, sie zu erschießen, stand Jayne knurrend auf. Warum tat Mikael denn nichts um den Idioten endlich los zu werden? Wollte er ihn tatsächlich zu einem Werwolf machen? Dieser Gedanke war ja wohl absolut absurd!
Sie duckte sich etwas und legte die Ohren an. Ein leises Knurren vibrierte in ihrer Kehle und sie bewegte sich wenige Schritte von Luukas fort in der Überlegung, in den Rücken des Irdischen zu gelangen.
"Daran zweifle ich nicht", hörte sie Mikaels tiefe, feste Stimme, die mit Wolfsohren so anders klang. "Dennoch steht es drei zu eins. Wenn du den Hahn spannst, halten sie sich nicht mehr zurück." Eine falsche Bewegung und du bist tot, Freundchen, dachte Jayne und fletschte ihre Zähne.
"Schießt du, bist du tot. Wenn du leben willst, schmeißt du deine Waffe weg und bleibst unversehrt. Simple Entscheidung, Espen. Leben oder Tod."

Luukas Peltonen
Ort: USA, New Jersey
Datum: Freitag, 19. November
Zeit: 19:57 Uhr

Er hatte Mikaels Blick genau auf sich gespürt, doch Luukas achtete nur auf den Irdischen, dessen Griff sich festigte. Na super. Leises Knurren entglitt seiner Kehle, als er aufstand und in die andere Richtung trat, die Jayne anschlug - zurück Richtung Mikael, um sich im Zweifelsfall vor ihn zu stürzen.
Wenn es nach ihm ginge, wäre dieser Mundi schon längst mit durchgebissener Kehle zu Boden gegangen. Was auch immer Mikael vorhatten, es nervte Luukas gewaltig.

Espen Lund
Ort: USA, New Jersey
Datum: Freitag, 19. November
Zeit: 19:57 Uhr

Das Angebot klang wirklich verlockend. Leben, wieder gesund werden. Aber konnte er den dreien vertrauen? Das bezweifelte er. Wenn man ihnen würde vertrauen können, würden sie ihn nicht so unter Druck setzen, würden ihm etwas Zeit zum überlegen geben, aber das taten sie nicht. Sie verlangten von ihm zu sterben oder ins kalte Wasser zu springen. Nichts was er wirklich tun wollte. Er war schon immer jemand gewesen, der erst überlegt und dann gehandelt hatte und dieses Verhalten würde er nun nicht einfach so ablegen, egal wie verlockend das Angebot auch war.
So musterte Espen die drei weiterhin sehr genau. Sah jede kleine Bewegung von ihnen, jedes Musekzucken.
„Hmm, ich mag dann vielleicht heute sterben, die Frage ist, wer von euch ebenfalls sterben wird. Möchtest du es sein Mikael? Oder verzichtest du lieber auf einen deiner beiden Schoßwölfchen?“, wollte Espen wissen.
„Es gibt natürlich auch noch die Möglichkeit, dass ihr mich gehen lasst und niemand sterben muss am heutigen Tag“, sagte er und bereitete sich innerlich schon darauf vor einen Angriff abzuwehren. Er hatte nicht umsonst so hart trainiert und gehörte zu den besten Kämpfern um nun einfach so aufzugeben. Egal ob Wolf oder nicht Wolf.

Mikael Gromow
Ort: USA, New Jersey
Datum: Freitag, 19. November
Zeit: 19:59 Uhr

Mikael hätte beinahe gelacht. War dieser Mundi wirklich so naiv? Nach außen hin zeigte er jedoch keine Regung.
"Ich verzichte auf niemanden. Ich gebe dir vierundzwanzig Stunden Bedenkzeit, die du hier verbringen wirst. Morgen Abend will ich deine Entscheidung. Begründest du sie gut, darfst du dann gehen. Du gibst mir deine Waffe und ich dir deine Freiheit gegen eine kleine Gebühr von vierundzwanzig Stunden. Ich rate dir nicht zu widersprechen oder zu diskutieren."
Er ging einen Schritt auf Espen zu und streckte die Hand nach der Waffe aus und sah ihn dabei fest an.