foren-rollenspiele.net

Aceio
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Nacht

Das Meer war zu stark. Es löschte den Brand, kaum, dass er entflammt war doch anders als mit ihm Aceio ging es mit jenen, die am seinem Ufer standen, weniger gnädig um. Ein gleißendes Blitz und er hörte Eza schreien, ehe die Welle kam und alles löschte - und Eza mit sich zog.
"Nein!", rief er laut und sah sich panisch um. Das hatte nicht passieren sollen! "Eza!"
Das Meer, aufgewühlt wie er selbst und schwarz wie die Nacht, würde sie nicht wieder frei geben.
"Eza!"
Aceio versank im Wasser und zwang sich zur Ruhe. Er wusste, Eza blieben nur wenige Herzschläge bis er sie finden musste. Er zählte langsam bis drei, fokussierte seinen Geist auf sie, nur auf sie... das Meer beruhigte sich und mit dem vierten Herzschlag wusste er, wo sie war. Das Wasser zog sich langsam zurück und gab sie wieder an die Luft frei.
"Oh Brihá!", entfuhr es ihm als er zu ihr lief und anhob um sie das Ufer hinauf zu tragen. Vorsichtig legte er sie dort ab und das Wasser bahnte sich seinen Weg aus ihrer Lunge, brachte sie zum Husten. Erleichtert sank er neben sie in den Sand.

======================
Eskya "Eza" Zarin
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Nacht
======================

Es wurde dunkel und kalt. Eiskalt. Die Wellen peitschten hart gegen ihren Kopf, als Eza in den ersten Sekunden hier und da noch mal an die Oberfläche drang. Ein Sog zog sie nach unten und irgendwann entrannen ihrer Lunge keine Luftbläschen mehr. Sie hörte nur elendig lautes Rauschen, dann wurde ihr schwindelig und ihre Lider blieben länger geschlossen, als sie sich öffneten, während Eza mit aller Kraft, aber eben keiner Technik, die helfen würde, versuchte, an die Oberfläche zu gelangen. Was am Ende alles nur noch schlimmer machte. Dann spürte sie Arme, die sie hoben. Blinzelte und hustete und konnte sich daher nicht auf die Gestalt konzentrieren, die sie aus dem Wasser trug.
Im Gegensatz zu Eza konnten die Wachen, die bei ihr gestanden hatten, schwimmen. Und dass das Meer sich so ungewöhnlich zurückzog, half ihnen dabei, dass sie sich selbst retten konnten. Wenn auch mit letzter Not. Doch sie krochen schließlich an Land und ließen sich dort auf den Rücken fallen, um nach Luft zu ringen.
Eza derweil erkannte Aceio zwischen den vielen Hustenanfällen und krallte sich mit beiden Händen an seinen Arm.
"Ich kann doch nicht schwimmen", flüsterte sie nach einer kleinen Weile, noch immer hustend, und versuchte durch diesen kleinen, wenn auch sehr makaberen, Scherz, die Stimmung ein wenig aufzulockern.

Aceio
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Nacht

"Vergib mir", flüsterte Aceio besorgt, er hatte gewiss nicht Eza schaden wollen! Es war einfach ein Reflex gewesen - und das Wasser hatte ihm gehorcht.
"Atme ruhig, dann geht es vorüber." Es war fast ein Wunder, dass Brihá keinen Tribut forderte für diesen törichten Gedanken.
"Bei Brihá, verzeih mir, ich hatte nur das Feuer löschen wollen... bin ich froh, dass du lebst!" Einen anderen Ausgang hätte er sich niemals verzeihen können.

======================
Eskya "Eza" Zarin
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Nacht
======================

"Besser", meinte Eza beruhigend und lächelnd, dann überkam sie aber noch einmal der Husten.
"Besser, als wenn die Stadt abgebrannt wäre. Es ist ja niemandem etwas geschehen", flüsterte sie und strich sachte über Aceios Arm.
Dann glitt ihr Blick hinaus auf die See.
"Ich sehe, du hast dich um das Problem gekümmert."
Ein zufriedenes Lächeln zierte ihre Lippen, während sie sich aufrichtete.
"Aber vielleicht sollte ich schwimmen lernen, wenn ich mich öfter mit dir herumtreibe", zwinkerte sie ihm scherzhaften Tonfalls zu, meinte aber im Kern, was sie sagte.

Aceio
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Nacht

Aceio lachte leise und zutiefst erleichtert.
"Ich bringe es dir bei", versprach er und sah sie einige Herzschläge lang an, ehe er wusste, es ging ihr wirklich gut. Erst dann sah er zum Meer.
"Ich hoffe, es versperrt nicht die Ausfahrt", kommentierte er das versenkte Schiff. "Die anderen Schiffe sind ebenfalls... verschwunden. In Cyran wird keiner von ihnen ankommen. Nach diesem Anschlag erst Recht nicht!"

======================
Eskya "Eza" Zarin
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Nacht
======================

"Wir lassen die Passage morgen überprüfen", beschied sie und nickte dabei leicht.
Sie griff Aceios Hand und ließ sich aufhelfen. Doch die Hand ließ sie danach gleich los, denn die Wachen, die ein paar Meter weiter gestrandet waren, standen nun auf und hielten auf sie zu.
"Ich verlasse mich auf dein Wort", flüsterte sie.
"Sehen wir zu, dass wir die Nacht auf eine andere Art aufregend beenden."
Sie schenkte Aceio ihr wunderschönstes Lächeln.

Aceio
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Nacht

Aceio erwiderte ihr Lächeln mit einem tiefen Blick und verfluchte den Moment, dass die Wachen da waren. Ezas Worte erinnerten ihn daran, was sie eigentlich getan hatten und er trat mit einem vorsichtigen Kopfnicken vorsichtshalber einen Schritt zurück.
"Majestät", sagte der erste Wächter, "erlaubt, dass wir Euch zum Palast zurück geleiten zu Eurer Sicherheit." Er sah zu Aceio und in seinem Blick lag Skepsis und Bewunderung zugleich. Nun, Aceio hatte soeben sehr offen seine Magie gezeigt und so Néhara gerettet und Eza dazu.
Doch dazu wagte der Wachhabende sich nicht zu äußern, wofür Aceio ihm dankbar war. Er wartete auf neue Befehle und Aceio sah zustimmend zu Eza. Solange sie diese Nacht gemeinsam verbrachten und irgendwann Schlaf fanden, war ihm der Palast durchaus Recht. Ein zweites Mal würde Eza sich kaum auf sein Schiff schleichen sollen.
Zugleich gab es einen immensen Schaden zu begutachten und Menschen, die in das Stadtinnere geflohen waren. Nach ihnen musste ebenfalls gesehen werden. Normalerweise hätte Aceio nicht gezögert, doch dies waren nicht seine Männer, denen er Anweisungen geben konnte; diese Worte mussten von Eza kommen.

======================
Eskya "Eza" Zarin
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Nacht
======================

Eza schlang beide Arme um sich, als die Wachen näher kamen. Sie war klitschnass und es wehte ein doch recht frischer Wind hier unten am Strand. Kurz: Sie fror.
"Bis morgen zur Mittagsstunde möchte ich erfahren, welche Schäden durch diesen Angriff entstanden sind. Schickt nach Sonnenuntergang ein Schiff los, um zu sehen, inwiefern die Passage durch das Schiffswrack unpassierbar geworden ist oder nicht. Außerdem möchte ich, dass die Menschen versorgt werden, die heute Nacht keine Bleibe haben. Kümmert euch um die Verletzten."
Mit Glück gab es keine. Eza seufzte und sah zu Aceio.
"Ich möchte Euch und Eure Leute einladen, die Nacht im Palast zu verbringen. Das scheint mir doch sicherer."
Danach sah sie wieder zu den Wachen.
"Das Gleiche gilt für die Gesandten aus Sombal. Verstärkt die Wachen hier am Strand und an strategisch wichtigen Plätzen. Wir wissen nicht, ob Cyran Spione eingeschleust hat. Wenn es welche gibt, will ich, dass sie unsere Kerker von innen kennenlernen."
Kurz gab sie sich und den Anderen einen Moment zum Verschnaufen.
"Bis das alles nicht geklärt ist, verlässt niemand die Bélan-Inseln. Ich erwarte euch zur Mittagsstunde in Thronsaal für den Bericht."
Sie lächelte dann, als alles soweit geklärt schien und nickte der Wache, die zuvor das Wort ergriffen hatte - und der sie die Hand hatte aufschlitzen müssen, damit sie alle nicht erschlagen würden - zu.
"Jetzt könnt ihr uns zum Palast begleiten."

Aceio
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Nacht

Aceio wartete geduldig Ezas Befehle ab und verneigte sich leicht bei ihrer Einladung.
"Danke, Hoheit, die Einladung nehmen wir gerne an", versicherte er - auch, wenn es auf ihn bezogen wohl eine Einladung bis in ihr Bett sein würde, was niemand wissen musste.
Der Wachmann nahm ebenfalls Haltung an.
"Es wird geschehen, Majestät!", bestätigte er ihre Befehle und zog sich zu einer kurzen Besprechung zurück, ehe er mit vier Männern zurück kehrte.
"Erlaubt uns, Euch zurück zu geleiten", bot er den Aufbruch zum Palast an. Aceio war froh darüber und in einem unbemerkten Augenblick strich er Eza leicht über den Rücken, bis auch das letzte Wasser aus ihrer Kleidung gewichen war, wie es bei ihm selbst binnen eines Wimpernschlages passiert war.

======================
Eskya "Eza" Zarin
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Nacht
======================

Der kleine, unbeobachtete Moment zwischen Eza und Aceio entlockte dieser ein Lächeln und sie blickte von den sich besprechenden Wachen kurz zur Seite zu Aceio.
"Danke", flüsterte sie mit einem leichten Lächeln, das sie nur ausgewählten Personen zeigte.
Und damit meinte sie sowohl die Rettung der Stadt, ihre eigene Rettung als auch, dass er ihr geholfen hatte nicht mehr zu frieren.
"Gehen wir", bestätigte sie die Aufforderung der Wachen.
Und auch, wenn es beinahe in einer Katastrophe geendet hatte, war dieser Abend doch gut für sie alle verlaufen.
"Cyran wird büßen", knurrte sie leise nach einer kleinen Weile der Stille, als sie schon den Palast erreicht hatten.
So einfach würde ihr der König jedenfalls nicht davonkommen.