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Mrs Murphy

"Laetitia muss zu Herrn Wirt und ich muss nach Paulchen gucken - nicht, dass der noch Blödsinn baut oder tatsächlich zu einem Tierarzt muss, weil sich seine Wunden entzünden oder so", erklärte Mrs Murphy.

Laetitia

"Auf kurze Sicht. Auf lange Sicht wollen wir rausfinden, wo der Gehilfe unsere Menschen tagsüber hinbringt. Es muss sich also jemand von uns möglicherweise in seinen Wagen schmuggeln. Außerdem müssen wir irgendwie dafür sorgen, dass wir ins Haus vom Doktor reinkommen."

SL

Susi dachte nach: "Also, für Einbrüche ist eigentlich eher Morle zuständig..." Aber Tabbi mischte sich ein und erklärte: "Ach was, ich kann das auch machen!" Minka und Lady schienen wenig Interesse an wirklich gefährlichen Sachen zu haben, und Susi selbst war wohl aufgrund ihres Alters auch nicht erpicht darauf, herumzuspringen oder zu rennen.

Tabbi aber war ziemlich eifrig bei dem Gedanken, ins Haus einzubrechen: "Ich nehme an, ihr habt die Fenster und die Türen schon überprüft, oder? Sonst würdet ihr kaum um Hilfe bitten, denn jedes Kätzchen weiß, wie man sich in ein offen stehendes Haus schleicht. Aber wenn Dr. Feld in seinem Haus was Geheimes macht, dann wird er nichts offen stehen lassen, da braucht ihr gar nicht drauf zu warten. Ihr müsst ihn dazu bringen, die Tür einen Moment lang unbeaufsichtigt zu lassen und dann reinschlüpfen! Er darf euch dabei nicht bemerken. Aber er wird hinter euch zu machen und dann sitzt ihr den ganzen Tag drin - egal, was ihr dort findet! Und abends, wenn er heim kommt, müsst ihr eine Möglichkeit finden, wieder raus zu kommen, denn wenn er selber im Haus ist, findet er euch garantiert, und dann lässt er euch nie wieder weg, darauf könnt ihr Gift nehmen!"

Mrs Murphy

"Mit Morle bin ich schon ein wenig um das Haus geschlichen und wir hatten es gestern auch schon zusammen mit Paulchen erkundet", sagte Mrs Murphy, "wenn ich nachher bei Paulchen bin, werde ich mit ihm noch einmal darüber reden. Vielleicht ist ihm ja heute noch eine zündende Idee gekommen. Immerhin hatte er den ganzen Tag Zeit, sich um seine Wunden zu kümmern und nachzudenken. Was das angeht, sollten wir uns vielleicht erst einmal zurückhalten, bis wir mehr über die Gewohnheiten des Doktors wissen. Nicht, dass wir gerade im Haus sind und er kommt unerwartet früher zurück oder so..."
Außerdem wäre es wichtig, mal wieder einen Blick auf einen Kalender zu werfen - am Wochenende dürfte das Labor, in dem Dr Feld sein Geld verdiente, wohl auch geschlossen sein. Die Wochentage waren für Katzen nicht wichtig, wohl aber für die Menschen.

Laetitia

Laetitia sah Tabbi erstaunt an. Hat sie sich gerade freiwillig gemeldet?

"Wenn er nicht gegen Katzen allergisch wäre, wäre es gar nicht so garantiert. Aber dieser Gedankengang ist müßig, da er es ja ist."

Laetitia nickte Mrs Murphy zu.
"Richtig. Paulchen könnte zumindest neue Ideen einbringen können."
'Es würde mich aber wundern', fügte sie in Gedanken hinzu.

SL

"Gut, damit ist klar, worauf es ankommt", meinte Susi: "Dr. Feld muss ein paar Tage lang beobachtet werden, um zu sehen, wie sein Tagesablauf ist. Tagsüber machen wir Vier das, so wie vorhin besprochen. Und nachts macht ihr das (sie meinte Mrs. Murphy, Laetitia und Paulchen), vielleicht zusammen mit Morle? Und jeden Tag abends treffen wir uns hier und besprechen, wer was gesehen hat. Hab ich was vergessen?"

"Nur, wo sie schlafen sollen, wenn sie sich tagsüber ausruhen", murrte Lady, die immer noch nicht über dieses Thema hinweg war.

"Tagsüber würden sie den Menschen auffallen, wenn sie sich hier bei mir auf die Bank legen. Laetitia kann bei Herrn Wirt schlafen und essen, und Mrs. Murphy und Paulchen holen sich ihr Futter bei Frau Bialitscheck und schlafen... naja, wo immer sie was finden. Oder weiß jemand was Besseres?", fragte Susi in die Runde, aber keine antwortete.

"Ich weiß nur, dass sie sich nicht finden lassen dürfen, wenn sie schlafen, sonst rufen noch irgendwelche Menschen einen Tierfänger oder so. Sie müssen sich also ein Versteck suchen, wo sie keiner sieht", erklärte Tabbi.

Mrs Murphy

"Vielleicht könntet ihr auch danach Ausschau halten?", fragte Mrs Murphy, "ihr kennt die Gegend hier ja am Besten. Ansonsten habe ich schon einige Gartenschuppen gesehen, wo man sich für ein Schläfchen hinlegen könnte."

Laetitia

"Ich habe keine Ahnung", gab Laetitia zu, was ihr nicht gerade leicht fiel. "Wir können uns ja bis morgen auch noch etwas einfallen lassen."

SL

"Gartenschuppen, bei denen Hunde rumlaufen, scheiden schonmal aus", bedauerte Susi, "und nicht jeder hier hat einen Gartenschuppen, in den man als Katze reinkommt."

"Wie wär's mit UNTER einem Gartenschuppen?", fragte Minka. "Die Leute neben den Ackermanns haben doch erst letzten Sommer einen neuen Gartenschuppen gebaut, der auf großen Steinen steht. Da ist drunter ein Zwischenraum..."

"Ähhhhh... nö, der geht leider nicht", meinte Tabbi sichtlich zerknirscht, "diese Stelle benutze ich immer als Katzenklo, wenn es regnet..."

"Ehrlich? Meine Liebe, du hast wirklich kein Niveau", echauffierte sich Lady, was ihr eindeutig leichter fiel, als einen sinnvollen Beitrag zu leisten.

"Was denn, was denn?", fragte Tabbi empört, "da drunter ist der Boden halt schön weich, feiner Sand und so... zuhause hab ich nur diese grobe Katzenstreu, die pickst so an den Pfoten!"

Mrs Murphy

Mrs Murphy hörte zu und musste sich beherrschen, nicht mit dem Kopf zu schütteln. Diese Katzen waren alle lieb und nett - bis auf Lady - aber eben auch nur Katzen. Ihre innere Katze erinnerte sie daran, dass sie ja ähnlich dachte eigentlich und nun nur durch die 'Verschmelzung' ihrer beiden Persönlichkeiten einen erweiterten Horizont hätte, auf den sie aber eigentlich ganz gut hätte verzichten können.