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Bärnhardt
6. Tag, Abend, Frühling
Auf dem großen Fluss in Richtung Süden
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"Hmmm, ich weiß nicht", zauderte Bärnhardt. "Dazu müssten wir ja ein Stück des Weges zurück fahren. Und wenn wir Pech haben, treffen wir auf den Mörder. Oder auf Freunde des Toten, die uns für Mörder halten. Wir sind schon einmal schlecht aufgenommen worden. Ehrlich gesagt macht es mir ein bisschen Angst, dass selbst hier, mitten im tiefen Wald, so viel los ist. Schau, was ich in einem Versteck gefunden habe:" Mit diesen Worten zeigte Bärnhardt Arnolt die Pfeilspitzen. Es waren viele und sie waren wertvoll (Kupfer) und vom gleichen Typ wie die, die sie schonmal gesehen hatten. Nanna hatte diesen Fund ja schon gesehen, aber der Jäger noch nicht.

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Nanna
6. Tag, Abend, Frühling
Auf dem großen Fluss nach Süden
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"Ich stimme Bärnhardt zu. Wir wissen auch gar nicht, wie sinnvoll es ist, in die Hütte zurückzukehren. Nachher finden wir überhaupt nichts und es war alles nur Zeitverschwendung. Außerdem stimmt es, dass wir offenbar noch immer in Regionen sind, die vielbesucht sind. Setzen wir unseren Weg fort und suchen wir Wege, die weniger befahren sind."
Sie zuckte mit den Schultern und sah nun ebenfalls zu den von Bärnhardt gefundenen Pfeilspitzen, zu denen Arnolt sicherlich mehr sagen konnte.

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Arnolt
6. Tag, Abend, Frühling
Auf dem großen Fluss nach Süden
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Arnolt nickte. "Dann also nicht. Ich bin ganz dafür", sagte er zu der Ablehnung, die Hütte zu durchsuchen.

"Ein Versteck mit metallenen Pfeilspitzen? Hmm."

Er stand auf und ging hinu und her, während er weitersprach.

"Ich denke mal, die Männer des Königs benutzen diese Pfeilspitzen. Zumindest ist es für ihn eher denkbar, sie sich zu leisten. Sie haben hier ein Versteck mit Pfeilspitzen angelegt. Das bedeutet, die Leute hier in den Dörfern sollen nicht davon wissen. Vor allem aber die Gleichmacher nicht.
Und ich schätze dann mal, der Tote hatte so ein Versteck, oder etwas ähnliches, entdeckt. Denn er wurde auch mit einem Pfeil mit metallener Spitze getötet." Damit holte er die Pfeilspitze heraus, die er gefunden hatte, und zeigte sie den anderen.
"Oder habe ich etwas Wichtiges übersehen?"

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Bärnhardt
6. Tag, Abend, Frühling
Auf dem großen Fluss in Richtung Süden
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Interessiert horchte Bärnhardt auf, als Arnolt berichtete, dass der von ihm gefundene Tote mit genau so einem Pfeil getötet worden war. So etwas hatten sie ja schon einmal gesehen... Er sagte nachdenklich auf Arnolts Frage hin:

"Ich weiß nicht, ob der König es nötig hat, Pfeile mitten im Wald zu verstecken. Aber da wir nicht wissen, wie der Krieg läuft und was im Kopf des Königs vorgeht, ist das natürlich nicht ausgeschlossen. So oder so ist dieser Wald also ein Ort, wo Kämpfer mindestens einer Seite unterwegs sind, und wir wollen eigentlich keiner Seite begegnen. Das ist schließlich nicht unser Krieg. Wir wollen ja eigentlich nur, dass die Händler wieder zu uns kommen, und nach allem, was wir erfahren haben, müsste dazu der Krieg enden, und ich glaube nicht, dass wir, ein paar dahergelaufene Fremde, auch nur eine Kriegspartei zum Aufhören bewegen können, geschweigedenn beide. Deshalb hoffen wir ja auf die Weissagung, nach der wir suchen, aber auch um sie zu erlangen, brauchen wir Hilfe, aber die finden wir sicher nicht bei Kriegern, egal auf sie für oder gegen den König kämpfen. Wir sollten solchen Leuten lieber aus dem Weg gehen, wenn wir können, und uns an friedliche Menschen halten. Und in diesem Wald scheint es keine davon zu geben, leider. Deshalb stimme ich Nanna zu, dass wir zusehen sollten, dass wir weiterkommen, bis wir auf Leute stoßen, die nicht selber Kämpfer sind oder solche Angst vor Kämpfern haben, dass sie uns einsperren, wie im letzten Dorf. Wir müssen wohl irgendwie von der Front wegkommen, tiefer ins Hinterland."

Er sagte dies mit zusammengepressten Lippen und einem Blick, der aufs Feuer gerichtet war und irgendwo zwischen traurig und grimmig lag.

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Nanna
6. Tag, Abend, Frühling
Auf dem großen Fluss nach Süden
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Nanna nickte ernst und ebenfalls mit Blick in das Feuer bei Bärnhardts Ausführungen.
"Ich denke, das ist die sinnvollste Vorgehensweise. Wir sollten uns in die Scharmützel nicht hineinziehen lassen. Das ist nicht unser Weg", erklärte sie ernst.
"Essen wir etwas, stärken wir uns für den Weg, der vor uns liegt. Ich habe etwas gekocht."

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Arnolt
6. Tag, Abend, Frühling
Auf dem großen Fluss nach Süden
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Arnolt blieb ein wenig überrascht stehen, als er das fehlende Interesse der anderen sah. Dann nickte er aber.

"Ja, ihr habt recht. Es ist nicht unser Krieg, Aber Hauptsache, die Front begleitet nicht den Fluss. Sonst kommen wir nicht hinter die Front, sondern sind weiterhin das Metallstück zwischen Hammer und Amboss."

Er setzte sich hin und wickelte seinen geschossenen Vogel ein.
"Nach dem Essen sollte ich aber den Vogel ausnehmen."

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Bärnhardt
6. Tag, Abend, Frühling
Auf dem großen Fluss in Richtung Süden
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"Der Fluss ist der wichtigste und teilweise wohl auch einzige Verkehrsweg, also wird der Krieg sich um den Fluss herum abspielen, aber hoffentlich nicht quer durch das ganze Königreich. Irgendwo, vermutlich in der Nähe der Hauptstadt [der Ort, wo der König wohnt - eine "Stadt" ist es eigentlich nicht, aber ich hab den Begriff jetzt mal zum besseren Verständnis genommen; eigentlich ist es ein Dorf mit einer Art "Burg", wenn man das von damaligen Befestigungen sagen kann; vielleicht eher ein "Fort" nach unserem heutigen Verständnis], werden wohl keine Gleichmacher sein. Hoffe ich" meinte Bärnhardt auf Arnolts Überlegung hin.

Der Bauer hatte inzwischen aufgehört, zu frieren, aber seine Kleider waren noch nicht trocken. Er selbst war es nun aber und zog aus seinem Gepäck Ersatz an, aber er hatte keinen kompletten Satz Wechselkleidung dabei, denn gerade Überbekleidung war sperrig und schwer. Trotzdem war er jetzt, wenn man die Decke mitrechnete, wieder ganz gut bedeckt, und die Aussicht auf ein warmes Essen wirkte schon ein bisschen im Voraus. "Vielen Dank, das kann ich gut gebrauchen!", freute er sich deshalb, und als sie dann zu Essen anfingen, meinte er noch zu Nanna: "Gut, dass du so erfolgreich warst, wir anderen haben ja leider weniger Essen und dafür mehr schlechte Neuigkeiten gefunden. Aber wenn wir alles zusammen nehmen, wird uns unsere Beute über einige Tage bringen und eine schöne Abwechslung zum haltbaren Reiseproviant sein."

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Nanna
6. Tag, Abend, Frühling
Auf dem großen Fluss nach Süden
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"Dann sollten wir den Weg zum Königssitz nehmen", schlussfolgerte Nanna aus Bärnhardts Worten und ließ ein Nicken folgen.
"Von dort werden wir sicherlich auch etwas mehr Informationen mit auf unsere Reise nehmen können."
Sie tat ihnen allen auf und reichte die einfachen Holzschalen an Bärnhardt und Arnolt weiter, aus denen sie die zubereitete Fischsuppe schlürfen konnten.
"Wenn wir die Boote auf unserem Weg wieder zusammenbinden, kann ich unterwegs versuchen, weitere Fische zu fangen", bot sie an.

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Arnolt
6. Tag, Abend, Frühling
Auf dem großen Fluss nach Süden
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Dankend nahm Arnolt die Schale an.

"Dafür sollten wir mit Rugge reden. Sie kann uns sicherlich sagen, wo am Fluss diese Hauptstadt ist", meinte Arnolt. "Wenn sie überhaupt am Fluss ist", fügte er leiser hinzu.
Danach fing er an, die Suppe zu schlürfen.

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Bärnhardt
6. Tag, Abend, Frühling
Auf dem großen Fluss in Richtung Süden
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"Ja, das kann sie wohl. Danke", sprach Bärnhardt gleichzeitig zu Arnolt und Nanna. "Die höchsten Priester werden wohl in der Nähe des Königs sein, und sie wollen wir fragen, was es mir der Weissagung auf sich hat. Hoffen wir, dass wir die Front nun so langsam hinter uns lassen und ungestörter reisen können, aber nach dem, was wir heute erlebt haben, fürchte ich, dass dem noch nicht so sein wird."

Er kostete von der Fischsuppe und fand sie sehr gelungen. Eine Weile löffelte er schweigend und mit sichtlichem Genuss. Dann fiel ihm wieder ein, was Nanna vorgeschlagen hatte, und er meinte dazu: "Du hast Recht, darauf hätten wir auch gleich kommen können. Wenn du im mittleren Boot eh nicht ruderst, kannst du bei der Fahrt genauso gut auch angeln. Gute Idee!"