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Dnjepr, auf der Holmgard
07. März 768, Mittag

"Ihr braucht euch nicht zu entschuldigen. Dies ist eine schwere Situation. Wir sollten zusehen, dass wir sie erreichen." sprach Lýsir weiterhin ruhig.
Es tat ihm leid, Inga so zu sehen, auch wenn er vorher eigentlich nichts mit ihr oder Thyra zu tun hatte.
"Kann ich noch irgendwo oder irgendwie helfen?" sprach er leicht besorgt weiter.
"Habt ihr überhaupt etwas gegessen?"

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Dnjepr, auf der Holmgard
07. März 768, Mittag
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"Ich habe keinen Hunger", flüsterte sie leise.
"Helfen...", Inga seufzte und blickte kurz zu Njal, der sie beide mehr als skeptisch musterte - was auch immer sein Problem war...
"Sobald etwas ist, sage ich Euch bescheid", sagte Inga dann und sah zurück zu Lýsir, dem sie einen dankbaren Blick schenkte.
"Ich danke Euch", sprach sie dann und senkte ihren Kopf leicht, ehe sie aufstand und für einen Augenblick die Augen schloss.

Dnjepr, auf der Holmgard
07. März 768, Mittag

"Nichts zu danken"
Lýsir hätte so gerne mehr getan, am im Moment war dies offensichtlich nicht möglich.
Als Inga aufgestanden war und die Augen schloss, hätte er sie am Liebsten in den Arm genommen, da er befürchtete, sie würden jeden Augenblick umkippen. Doch er erinnerte sich an die Reaktion von heute Vormittag und ließ es lieber bleiben.
"Ist wirklich alles in Ordnung. Vielleicht solltet ihr euch ein wenig ausruhen." er lächelte noch immer. Obwohl er erwartete, dass Inga ihn wohl gleich wieder anfahren würde.

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Dnjepr, auf der Holmgard
07. März 768, Mittag
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"Ja, es ist wirklich alles in Ordnung", sagte Inga und war schon drauf und dran, Lýsir erneut anzufahren, doch ihr Kreislauf verbot ihr momentan weitere solcher Überreaktionen, worüber Inga eigentlich recht froh war, denn sie wollte ihre Wut nun wahrlich nicht an Lýsir, der es scheinbar nur gut meinte, auslassen - das war weder fair noch angebracht, immerhin versuchte er nur zu helfen.
Noch einen Augenblick ließ Inga die Augen geschlossen. Sie wusste, dass sie etwas essen musste, doch alleine schon beim Gedanken daran, drehte sich ihr der Magen herum. Sie konnte einfach momentan nichts essen, sie wusste, sie würde nichts herunterbekommen.

Dnjepr, auf der Holmgard
07. März 768, Mittag

Erneut fühlte sich Lýsir einfach hilflos. Mit Männern war es deutlich einfacher umzugehen, als mit einer Frau. Vor allem mit so einer Frau, die noc sehr selbstbewußt war.
"Gut." konnte er daher nur sagen.
Und wartete darauf, das Inga zu erst diese Situation verließ, denn er wollte sie hier nicht einfach stehen lassen.

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Dnjepr, auf der Holmgard
07. März 768, Mittag
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Endlich, endlich hatte sich ihr Kreislauf beruhigt und Inga atmete einmal kurz erleichtert auf, ehe sie die Augen wieder schloss.
Er steht ja immernoch hier!, stellte sie verwundert fest und runzelte verwirrt die Stirn.
"Habt Ihr nichts zu tun?", fragte sie Lýsir definitiv in einem viel zu harschen Tonfall und seufzte erneut.
Nein, heute war wahrlich kein guter Tag. Inga lehnte sich an die Reling, die hinter ihr war.
"Ihr solltet wieder an die Arbeit gehen", sagte sie dann beinahe schon in einem entschuldigendem Tonfall.

Dnjepr, auf der Holmgard
07. März 768, Mittag

Was man tat, es war falsch.
Doch Lýsir ließ sich nicht sonderlich von so etwas beeindrucken. Er zuckte nur mit den Schultern.
"Natürlich."
Ohne einen weiteren Blick auf Inga zu richten, ging er von ihr weg. Kaum war er ein paar Meter von ihr entfernt, griff ihn Njal auf.
"Lass Inga in Ruhe und halt dich da raus." fauchte er Lýsir an und packte ihn am Arm.
"Lass du mich erstmal los. Ich rede hier an Bord, mit wem ich will." er blickte ihn scharf in die Augen.
"Ich will, im Gegensatz zu dir, keinen Streit. Wenn du aber Streit haben möchtest, dann ist das auch kein Problem."
Er ballte seine Fäuste schon zusammen. Er würde es sich nicht gefallen lassen, so von Njal angegangen zu werden. Allerdings würde er auch nicht zu erst zuschlagen, sondern versuchen die Angelegenheit auch so zu klären. Doch Njal schien anderer Meinung zu sein.

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Dnjepr, auf der Holmgard
07. März 768, Mittag
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Inga hatte nur eine Minute lang auf das Wasser, welches sich an der Bordwand des Schiffes brach, wie sie es auch schon zuvor getan hatte, gesehen, als sie plötzlich ein Krachen nicht wenige Meter von ihr entfernt wahrnahm. Schnell drehte sie sich herum und konnte kaum fassen, was sie dort erblickte. Njal hatte Lýsir scheinbar auf die Planken des Schiffes geschleudert, denn er blickte wütend auf den Seemann, der nun am Boden lag, herab.
"Was zum...", rief sie schockiert heraus und machte sich daran, wie auch Thor und einige andere Männer des Schiffes, so schnell wie möglich zu den beiden Streithähnen zu gelangen.
Aus Njals Blick sprach nichts anderes, als Wut. Bei Lýsir konnte sie nicht so recht einordnen, was er gerade empfand. Er war ihr ein Rätsel... irgendwie.

Dnjepr, auf der Holmgard
07. März 768, Mittag

Lýsir war äußerst geduldig, aber jetzt war Njal definitiv zu weit gegangen und das würde er ihn auch spüren lassen. Er wischte das Blut von seiner Lippe und sprang wieder auf seine Beine. Gerade, als er zurückschlagen wollte, wurde er gepackt.
"Laßt mich!" rief er wütend und wollte sich losreißen, doch sowohl er als auch Njal wurden festgehalten.
Njal wehrte sich genauso. "Lasst es uns auf unsere Weise austragen." rief er wütend und Lýsir hatte nichts dagegen.

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Dnjepr, auf der Holmgard
07. März 768, Mittag
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"Was soll denn das bitte werden, wenn es fertig ist?", rief Inga wütend und achtete gar nicht darauf, dass auch Thor schon den Mund geöffnet hatte, um etwas zu sagen, dann jedoch einen Schritt zurückgetreten war und mit den Schultern gezuckt hatte, als Inga das Wort ergriffen hatte.
"Denkt ihr beide wirklich, dass es hilfreich ist, wenn ihr euch hier gegenseitig zu Brei schlagt?", Inga schien sich immer weiter in ihre Wut hineinzusteigern, denn ihre Stimme wurde von Wort zu Wort lauter, während sie ihre Hände in die Hüften gestemmt hatte.
"Denkt ihr ernsthaft, dass wir Thyra damit einen Gefallen tun, wenn wir uns hier an persönlichen Anfeindungen aufhalten?", fuhr sie fort und war mittlerweile zwischen die beiden Streithähne getreten, während sie von Lýsir zu Njal und wieder zurück blickte.
"Geht es euch noch ganz gut?"