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Arnolt
6. Tag, Abend, Frühling
Auf dem großen Fluss nach Süden
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"Danke", meinte er, setzte sich nieder und legte seine Beute ab.
"Ich habe eine menschliche Leiche gefunden. Ob es dieselbe Person war, die du (er sah zu Bärnhardt) letzte Nacht gehört hast, kann ich nich sagen. Es hatten sich schon ein paar Wölfe an der Leiche gütlich getan. Ich weiß also nicht, wie lange sie schon da lag."

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Bärnhardt
6. Tag, Abend, Frühling
Auf dem großen Fluss in Richtung Süden
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"Oha", meinte Bärnhardt überrascht. In diesen Wäldern war mehr los, als er erwartet hatte, und nichts davon war angenehm. "Ein einzelner Toter, mitten im Wald? Wir sind weit weg vom nächsten Dorf... Aber hier sind scheinbar trotzdem erstaunlich viele Leute unterwegs. Es kamen ein paar in einem großen Boot vorbei und sie fuhren flussaufwärts, in die gleiche Richtung wie wir. Ich denke, sie haben uns nicht gesehen, auch wenn ich dafür untertauchen musste", erzählte er in Kurzfassung, was hier auf dem Fluss passiert war, und erklärte dabei auch seine nassen Kleider. "Aber wenn schon Wölfe dran waren, werden die in dem Boot wahrscheinlich nichts damit zu tun gehabt haben, oder? So schnell wären die Wölfe wohl nicht an die Leiche gegangen." Natürlich wusste Bärnhardt das nicht, es vermutete es nur. Deshalb war sein Tonfall auch fragend und genau so blickte er seine beiden Freunde an.

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Nanna
6. Tag, Abend, Frühling
Auf dem großen Fluss nach Süden
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"Das denke ich auch, dass es sich dabei um zwei unterschiedliche Vorfälle handelt", pflichtete Nanna Bärnhardt bei.
"Auch ich sah das Boot", von dem sie sicher war, dass es das gleiche gewesen war, das schließlich auch Bärnhardt gesichtet hatte, "und ich kann mir nicht vorstellen, dass Wölfe so schnell an Kadaver gehen."
Sie zuckte mit den Schultern, sicher wissen konnte sie es nicht. Sie war Schamanin und keine Jägerin.
"Habt ihr denn eine Idee, was das alles zu bedeuten haben könnte?"

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Arnolt
6. Tag, Abend, Frühling
Auf dem großen Fluss nach Süden
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"Nicht wirklich. Ich denke aber, dieser Tote wurde von einem anderen erschossen. Möglicherweise, weil diese Person bei der Jagdhütte, die ich gefunden habe, erwischt worden war. Zumindest konnte ich die Fußspuren dorthin zurückverfolgen."

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Bärnhardt
6. Tag, Abend, Frühling
Auf dem großen Fluss in Richtung Süden
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"Hmmm", machte Bärnhardt. "Also ich glaube nicht, dass es so ungewöhnlich ist, dass da eine Jagdhütte im Wald ist. Höchstens wegen dem Krieg, aber wenn keiner wäre, dann würden sicher öfter mal Leute einen längeren Jagdausflug machen, oder? Die Stelle, die Arnolt vom Boot aus gesehen hat, sieht ja jeder, wenn er vorbei fährt. Es wäre also naheliegend, dass auch andere Jäger schon auf die Idee kamen. Aber wer würde da in Kriegszeiten hausen wollen, so ganz auf sich gestellt? Aber einer hat es gemacht, und jetzt ist er entweder der Tote oder sein Mörder. Hm."

Er zuckte mit den Schultern, denn weiter kam er mit seiner Überlegung nicht. "Und das Boot? Hast du sehen können, was da für Leute drin waren, Nanna? Jäger?"

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Nanna
6. Tag, Abend, Frühling
Auf dem großen Fluss nach Süden
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Nanna zuckte mit den Schultern, sie konnte sich ja auch keinen Reim auf all die Geschehnisse machen.
"Nun, es waren ganz normale Leute. Unsere Leute, keine Krieger, keine Jäger. Eher Händler. Aber warum sollte jemand diesen gefährlichen Weg wagen in diesen Zeiten?"
Sie zuckte neuerlich mit den Schultern.

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Arnolt
6. Tag, Abend, Frühling
Auf dem großen Fluss nach Süden
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"Ich gehe davon aus, dass der Tote etwas in der Jagdhütte beobachtet hat, was der andere nicht wollte, dass dritte davon wissen. Und deshalb hat er ihn umgebracht.
Es ist natürlich auch möglich, dass der Tote selbst der Jäger war und von der Jagdhütte aus, etwas beobachtet hat. Aber das glaube ich weniger. Denn ich habe ein Messer bei dem Toten gefunden. Und es sah nicht so aus, als ob jemand anderes zu dem Toten hingegangen war. Also ist ein Messer zu wenig für einen Jäger und zu viel für einen Ausgeplünderten."

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Bärnhardt
6. Tag, Abend, Frühling
Auf dem großen Fluss in Richtung Süden
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Nannas Bericht machte die Sache noch rätselhafter. Wenn es keine Krieger waren und auch keine Jäger, was sollte das dann? Händler kamen wegen des Krieges nicht mehr in die Dörfer, aus denen Nanna, Arnolt und Bärnhardt stammten, also würden sie hier wohl auch nicht herumfahren. Aber wer sollte es denn dann sein, wenn all das nicht zutraf?

Bei Arnolts Schilderung wurde Bärnhardt aber hellhörig: "Vielleicht hat er seinen Bogen in der Hütte gelassen, weil er was anderes tun wollte als Jagen? Hast du dir die Hütte genauer angesehen?"

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Nanna
6. Tag, Abend, Frühling
Auf dem großen Fluss nach Süden
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Bei Bärnhardts Einwand sah auch Nanna interessiert zu Arnolt, konnte sie sich selbst doch auch keinen Reim auf die ganze Angelegenheit machen. Vielleicht hatte er ja etwas gesehen, was ihnen weiterhalf.

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Arnolt
6. Tag, Abend, Frühling
Auf dem großen Fluss nach Süden
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Arnolt schüttelte den Kopf.

"Bedaure, nein. Ich habe zwar einen kurzen Blick in die Hütte geworfen, aber mir ist da nichts aufgefallen. Ich bin auch so schon spät genug."
Nach einer Pause fuhr er fort: "Wir könnten morgen ja zu dritt oder zu zweit zur Hütte zurückkehren und dort genauer nachsehen."
Er erwähnte nicht sein mieses Gefühl, dass er, wenn er allein bei der Hütte wäre, das Schicksal des Toten teilen könnte, zeigte aber, dass er nicht allein zur Hütte zurückkehren möchte.