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Anoara / Elas
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Morgen

"Uuuuh", machte Elas und sauste einmal mehr um Samaa herum. "Ich hörte viel über Jaeden und Marek, ich sprach viel mit Greg, ohja. Der Steinelementar und der Sohn des Häuptlings suchen Maeren ohne es je gesehen zu haben. Genau wie ihr. Sie brauchen nur noch wenige Tage. Doch ihr seit viel weiter weg. Ich kann dich mitnehmen auf die Reise. Es wäre viele Male so weit wie zur Schlucht und wenn du dich auf dem Weg verlierst, musst du allein zurück finden."
Eine ernste Warnung. Samaa musste wissen, worauf sie sich einließ.

Samaa
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Morgen

"Ich verstehe...", sagte Samaa etwas zögerlich in Gedanken zu Elas. Sie öffnete kurz ihre Augen und sah zu Anoara. "Ich werde versuchen, Maeren zu finden. Ich hoffe, ich verliere nicht den Weg, denn dann weiß ich nicht, was wirklich mit meinem Körper passiert. Würdest du Aella nehmen? Ich habe ein wenig Sorge um sie.", bat sie Anoara und hatte damit auch ihre Entscheidung kund getan. Aber sie wollte wissen wo Maeren liegt.

Anoara / Elas
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Morgen

"Oh, natürlich", antwortete Anoara und nahm vorsichtig die winzige Aella zu sich. Zögernd sah sie wieder zu Samaa.
"Du wirst es schaffen, bestimmt. Aella ist hier. Wenn du den Weg verlierst, versuche, sie zu finden. Ich bin mir sicher, du wirst zu ihr immer zurück finden."

Elas pfiff leise zustimmend. "Die Frau hat Recht, Samaa. Die Verbindung von Mutter zu Tochter ist stark genug, jede Entfernung zu überwinden. Wenn du bereit bist, schließe die Augen und folge mir im Geist."

Samaa
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Morgen

Samaa nickte etwas zögerlich, Tränen füllte ihre Augen. Sie würde bestimmt nicht ihre Tochter im Stich lassen, zu sehr liebte sie diese. Samaa streichelte sanft über den Kopf ihrer kleinen Tochter. "Danke, Anoara.", sprach sie diese anlächelnd. Sie fühlte eine innere Unruhe und wandte sich dann von Anoara und Aella ab, um ihren Kopf wieder in Richtung Wind zu drehen.
Sie schloss ihre Augen, ihr Atem wurde ruhiger. "Ok, ich folge dir.", sprach sie zu Elas.

Elas
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Morgen

Elas wurde wieder eins mit der Luft und erhob sich gen Südwesten. Er achtete darauf, dass Samaa ihm folgen konnte, legte aber ein schnelles Tempo vor. Hoch, sehr hoch reisten sie in den oberen Luftschichten der Atmosphäre. Das war auch nötig, da sich die Gipfel der Edaira-Berge hunderte bis tausende Kilometer hoch schraubten und die Luft teilten.
Unter ihnen flog eine bizarre Landschaft vorbei aus braun-schwarzer Erde und Felsen, glatt wie Marmor, bis hinauf zu den von Methan-Eis bedeckten Bergschilden, die einsam und ohne jedes Leben dalagen.
Schließlich wurde Elas langsamer und sank herab. weit unter ihnen wurde ein großes Plateau sichtbar und darauf schließlich Reste einer menschlichen Siedlung. Einer Stadt, gebaut aus Glas und Stein. Viele Gebäude waren eingestürzt, doch eines ragte weiterhin in den Himmel, weitgehend unversehrt: der Wachturm mit dem großen Portal, das in der Dunkelheit der Nacht blau schimmerte.

Samaa
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Morgen

Es war schwer für Samaa dem Tempo von Elas zu folgen. Die Landschaft unter ihr raste nur so vorbei. Wie sollte sie sich da einen Weg einprägen? Die hohen Gipfel waren schwer zu überwinden und dabei so faszinierend. So hohe Berge hatte sie noch nie gesehen. Dann erstreckten sich wieder endlos scheinende Ebenen. Wie sollten sie das nur schaffen? Und plötzlich waren sie da. Samaa war überrascht über den Anblick von Maeren. Sie fühlte sich fast wie zu Hause. Hier waren Häuser, auch wenn sie zum Teil eingestürzt waren, fehlten einfach nur noch die Menschen, die das ganze belebten. Samaa sank ebenfalls etwas tiefer und blickte sich genau um. Ein wenig wurde ihr Herz traurig bei dem Anblick. Vielleicht vermisste sie doch ein wenig das Stadtleben, die Sicherheit... aber nicht die Hektik, den Streß...
Ihr Puls beruhigte sich langsam von der Anstrenung des Fluges.
"Elas, weißt du mehr über Maeren?", fragte sie schließlich.

Elas
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Morgen

"Ich kenne die Stadt seit ihrem Anbeginn", erwiderte Elas, "vor vielen tausend Jahren. Einst eine Siedlung aus Stein, wurde sie über die Zeit moderner. Mehr Menschen kamen und ließen sie wachsen. Tausende, zehntausende lebten hier einst zusammen mit dem Wind und den Bergen. Dann verdunkelte sich die Sonne für Jahrhunderte, die Winde wurde giftig und die Menschen verließen den unwirklichen Ort um in den Norden zu ziehen, wo die Luft am Meer reiner und frischer war, die Böden ertragreicher und die Häuser höher gebaut werden konnten. Daran erinnere ich mich."

Samaa
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Morgen

"Ich verstehe...", sagte Samaa und fragte sich dennoch was Jaeden und Marek hier wollten. Es waren Ruinen, Zeugen davon, wie die Menschen sich hier auf Marrekh entwickelt haben. Wird das Gleiche mit den Städten im Norden passieren?
"Warum sind Marek und Jaeden auf den Weg hier her, weißt du das? Gibt es hier noch etwas besonderes?", wollte Samaa von Elas wissen.

Elas
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Morgen

"Marek und Jaeden sind nicht mehr weit", antwortete Elas. "Während Jaeden aus dem Norden stammt und als Kind in den Süden kam, hat Marek nie zuvor Häuser gesehen. Alles, was er kennt, sind die Höhlen seiner Vorväter. Sie haben das blaue Licht des Portals gesehen und Marek besitzt genug Verstand, um einen Blick in die moderne Welt zu werfen. Auf ewig kann sein Stamm isoliert nicht überleben. Marek ist neugierig und will mehr von der Welt wissen. Jaeden ist ihm ein treuer Freund und Begleiter."
Elas leitete sie durch die verwaisten Gassen von Maeren.
"Willst du zu ihnen? Es sind nur wenige Tagesreisen. Für uns nur wenige Augenblicke."

Samaa
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Morgen

"Das wird ein unglaublicher Anblick für ihn.", sagte Samaa schmunzelnd, während sie durch die Gassen flogen. Es gab so viele Ähnlichkeiten zu ihrer Stadt, ihrem alten zu Hause. Sie hatte so viele Fragen an sich selber... würde sie jemals in eine Stadt zurück kehren? Wird ihre Tochter jemals eine Stadt sehen? Wohin ging ihr Weg? Vor einem sehr hohen Haus verharrte sie einen Moment und blickte hinaus. "So hab ich auch mal gelebt.", sprach sie leise vor sich hin. Was war wohl mit ihrem Mann? Trauer überkam sie für einen Moment, doch diese schob sie schnell zur Seite, denn sie nahm ihr ihre Konzentration und sie wollte sich nicht hier verlieren. Sie löste den Blick von dem Haus und eilte Elas hinter her.
"Ja! Sehr gerne!", antwortete sie auf Elas Frage, die sie gerade noch so mitbekommen hatte und ihr Herz schlug vor Aufregung noch viel schneller. Sie würde andere Menschen sehen können? Ein aufregender Gedanke.