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Herr Wirt war durch Frau Ackermanns aggressive Frage etwas verunsichert und blickte auf Laetitia, die gerade vor seinen Füßen Platz nahm und geruhte, mit mildem Desinteresse auf Ackermanns Chaos-Garten zu blicken. Zögerlich erklärte er: "Ich weiß nicht, Frau Ackermann. Sie ist mir gerade vorhin, naja, zugelaufen. Wissen Sie zufällig, wem sie gehört?"

Frau Ackermann rümpfte die Nase: "Noch nie gesehen, aber für mich sehen Katzen auch alle ziemlich ähnlich aus. Wenn ich Ihnen einen Rat geben darf, dann bringen Sie das Tier am besten gleich ins Tierheim, bevor sie Ihnen noch sämtliche Möbel und Vorhänge ruiniert und Ihr ganzes Haus nach Katzenpisse stinkt!"

Morle verschluckte sich fast vor Lachen, antwortete Mrs. Murphy dann aber doch: "Vielleicht brauchen sie sie, um sich überlegen fühlen zu können? Mit Katzen funktioniert das ja nicht so gut... aber wieso bist du vor dem kleinen Kerl weggelaufen?"

Mrs Murphy

"Tja... selbst ein Wellensittich kann einem Menschen auf den Kopf... lassen wir das. So ziemlich alles ist einem Hund überlegen und kann sich selbst versorgen, könnte tatsächlich was damit zu tun haben", seufzte sie und sah dann hinüber zu Laetitia: "Weil ich nicht die ganz Böse sein wollte, während Herr Wirt zuschaut. Er könnte sonst deswegen auf diese blöde Ziege Ackermann hören und sie versuchen, ins Tierheim zu bringen - was jetzt nicht ganz so toll wäre. Einmal sind wir ja schon aus den Fängen eines Tierarztes geflohen, aber ein Tierheim ist... mit Sicherheit viel schwieriger."

Laetitia

Laetitia warf Frau Ackermann einen bösen Blick zu.

'Du musst nicht von dir auf andere schließen. Nur weil du mit Katzen nicht umgehen kannst, musst du nicht denken, dass niemand es kann', dachte sie. Dabei machte sie noch einen gedanklichen Vermerk, dass es besonders auf Katzen zutrifft, die früher Menschen waren.

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Herr Wirt
"Na, jetzt wollen wir erst mal abwarten, ob sie überhaupt hierbleibt. Vielleicht zieht sie ja sowieso heute oder morgen weiter", beschwichtigte der alte Herr. "Und wenn nicht, dann werde ich schon jemanden finden, der feststellen kann, ob sie irgendwo hingehört." Insgeheim schien er sich keine allzu großen Sorgen zu machen, dass die Katze sein Haus ruinieren könnte. Immerhin war er schon sehr alt und ob ein paar Möbel jetzt noch ein paar Kratzer abbekamen, war für ihn vielleicht nicht so wichtig. Außerdem musste er sein Haus ja nicht selbst putzen [ ]

Frau Ackermann
"Na wie Sie meinen", antwortete Frau Ackermann in einem Tonfall, der klar machte, was sie von Herrn Wirts Antwort hielt. Dann wandte sie sich wieder ihrem Elvis zu - und ihrem Ehemann, der den Hund immer noch trug. Mit "Ja wo ist denn mein großer WauWau" und ähnlichen Formulierungen auf den Lippen machten die Ackermanns sich wieder auf den Weg in ihr Haus, wobei Frau Ackermann einen Umweg über den Briefkasten machte.

Frau Brachmann
Auch Frau Brachmann verabschiedete sich nun so langsam und es dauerte noch wenige Minuten, bis sich der Platz vor den Häusern leerte.

Morle
"Ihr seid einem Tierarzt entkommen?", fragte der schwarze Kater voller Bewunderung in der Stimme. Einem Tierarzt tatsächlich zu entwischen war für Katzen offenbar eine Geschichte vom Stellenwert einer echten Heldentat. Vor diesem Hintergrund vergaß er alles andere, worüber sie noch gesprochen hatten. Die große Mrs. Murphy war gerade nochmal massiv in seiner Achtung gestiegen. Diese fremden Katzen waren echt eine Nummer für sich - die Maine Coon entkam einem Tierarzt, Laetitia besetzte einfach Herrn Wirts Haus - was mochte dieser mysteriöse Kater wohl für ein Teufelskerl sein? Immerhin hatte er sich ja offenbar schon eine schwere Kampfverletzung gegen einen Friedhofskater geholt. Wahrscheinlich war er ein riesiger Haudegen und der Schrecken der ganzen Straße!

Mrs Murphy

Als Frau Ackermann mit ihrem großen WauWau herumturtelte, machte Mrs Murphy Würgegeräusche. "Booooah... jede Katze mit Verstand würde bei solchen Menschen Reißaus nehmen... das ist ja widerlich!"
Sie sah Morle an. "Ach, hatte ich das noch nicht erzählt? Oder nur Susi...? Okay..." - sie setzte sich etwas bequemer hin - "also... das war so..." Dann erzählte sie ihm von der erfolgreichen Flucht aus der Tierarztpraxis und wie sie danach hierher gekommen waren. Einige Details ließ sie bewusst weg.

Laetitia

'Oh, und wie ich bleiben werde. Ich werde mich sogar mit Mrs. Murphy besprechen, wann sie mit einziehen kann', dachte Laetitia und setzte sich an der Haustür und legte elegant ihren Schwanz um sich und schaute Herrn Wirt und Frau Ackermann an.
Als sie letztere mit Elvis sprechen hörte, dachte sie geringschätzig: 'So ein infantiles Verhalten.'

Herr Wirt wartete, bis alle anderen Leute sich verzogen hatten, und schaute dabei Laetitia an. Als es endlich ruhig wurde, fragte er sie: "Wieso du wohl ausgerechnet zu mir gekommen bist? Ich bin doch überhaupt kein besonderer Tierfreund." Dann fiel sein Blick auf Mrs. Murphy und Morle und er meinte (immer noch zu Laetitia): "Willst du nicht lieber mit denen da spielen?"

Mrs Murphy

"Warst du schon mal beim Tierarzt?", fragte Mrs Murphy nach und sah kurz zu Laetitia und Herrn Wirt hinüber.

Laetitia

Sie war versucht, mit dem Kopf zu schütteln, konnte sich aber beherrschen.

'Sie können gut genug mit Tieren umgehen', dachte sie, blieb aber sitzen.

Herr Wirt

"Also schön, Katze", sagte er, als Laetitia ihn bloß mit großen Augen anstarrte, "du kannst machen, was du willst, du wirst ja wohl selber wissen, was gut für dich ist. Aber ich werde mich jetzt erstmal eine weile hinlegen, und weil ich dich in der Zeit nicht rauslassen kann, bleibst du sicherheitshalber im Garten. Wenn du später noch da bist, kriegst du meinetwegen was von meiner Wurst. Was besseres für eine Katze habe ich leider nicht."

Er machte Anstalten, ins Haus zu gehen.

Morle

"Ja. Aber bisher bin ich ihm jedes Mal am Ende noch entwischt, er konnte mich nie da behalten!" erklärte Morle stolz. Dass der Tierarzt ihn sowieso wieder gehen hätte lassen, schien er nicht kapiert zu haben. "Leider schaffen meine Menschen mich manchmal hin, ich weiß auch nicht, warum. Vermutlich ist das so eine Rangordnungs-Sache... als ob sie dadurch was zu sagen hätten im Haus..." fuhr er spöttisch fort.