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Karim
Palast
23.04.
Morgen

Karim lachte leise auf.
"Ja, das ist wohl unser Glück. Ich muss ihn ohnehin sprechen, sobald er wieder da ist. Ich kann ja nicht einfach so über sein Personal verfügen. Er ist ein weiser und gerechter Mann, aber eben ein mächtiger Herrscher. Das hinterlässt Spuren, gerade in diesen Zeiten, in denen das Land in Not und Aufruhr gerät. Ich genieße sein Vertrauen, was die magische Führung angeht. Doch je mehr das Land von Kriegern, die von Göttern ausgesandt werden, angegriffen wird, desto mehr wird dieses Vertrauen bröckeln. Wenn wir zu viel wagen, kann das schnell zu Spannungen innerhalb des Palastes kommen." Das wäre ebenso gut. Aber die Leute mussten unter besseren Bedingungen arbeiten, so viel war sicher!

Svara
Palast
23.04.
Morgen

Svara nickte leicht, als sie das Tablett auf der Brüstung abstellte und sich kurz darauf daneben setzte.
"Ich denke, ich werde die Präsenz des Kalifen gerade in diesen Zeiten besser meiden. Das sollte auch deinem Anliegen zu Gute kommen", schlug sie nachdenklich vor.
Nein, der Einfluss einer Fen war mitnichten gut, wenn jene für ihre Götter immer mehr und mehr Einfluss gewannen.
Sie streckte sich ein wenig, um den Korb zu erreichen, in dem ihr Essen war, um sich noch etwas Käse zu stibitzen.

Karim
Palast
23.04.
Morgen

Karim sah zu Svara, während er vorsichtig die Teekanne abstellte und nach den beiden Bechern griff.
"Du musst keine Angst haben. Der Kalif ist kein Magier und die Götter sind ihm fremd. Er weiß weder, wer du bist, noch, was dich magisch besonders macht", sagte er leicht lächelnd. "Aber wenn du ihn nicht treffen möchtest, werde ich dich nicht hinschleifen. Mein Anliegen betrifft das Personal und den Umgang mit Essen in diesem Palast, nicht die Magie oder gar die Götter. Die Götter interessieren ihn nicht, aber hungerndes Personal sollte ihn schon alarmieren!"

Svara
Palast
23.04.
Morgen

"Noch mal kurz zurück", bat sie etwas stotternd.
Svara blinzelte. Das erstaunte sie nun wirklich.
"Er weiß nicht... dass ich eine Fen bin?", fragte sie überrascht.
"Was... was weiß er denn sonst noch alles nicht?"

Karim
Palast
23.04.
Morgen

"Svara, er kennt dich ja nicht einmal. Woher soll er wissen, dass du eine Fen bist?", fragte Karim etwas verwundert zurück. "Er weiß natürlich von uns Magiern. Dass ich der Hüter einer magischen Quelle bin. Ich habe mit ihm über die Götter gesprochen, über ihre Diener. Der Mann ist ein weltlicher Herrscher, der sich um die Belange des Landes und der Stadt Ardakans kümmert. Für ihn sind wir eine Art... Geheimbund mit Kräften, die er nicht versteht und hofft, dass ich genug Kontrolle darüber ausüben kann. Magie und Götter und alles, was damit zu tun hat, sind für ihn viel zu abstrakt. Wenn wir ihm jetzt noch erklären, dass es Menschen unter uns gibt, die Jahrtausende alt sind, spricht er uns die Glaubwürdigkeit ab..."

Svara
Palast
23.04.
Morgen

Svara staunte wirklich sehr. Das hatte sie nicht gewusst. Ja, nicht einmal geahnt.
"Ich bin... etwas sprachlos."
Nun, das war wohl offensichtlich. Svara räusperte sich.
"Vielleicht hast du recht und es ist besser, wenn du ihm unter diesen Umständen nicht alles... en detail erklärst."

Karim
Palast
23.04.
Morgen

Karim lächelte und gab ihr einen Kuss.
"Deine Überraschung spricht für dein langes Leben als Fen", schmunzelte er. "Eines Tages wird es der Kalif erfahren, wenn es keinen Ausweg mehr gibt. Aber noch bin ich da um dieses Wissen zu schützen. Das ist meine Aufgabe als Wächter. Natürlich... fällt es irgendwann auf, wenn einige Hüter nicht altern und scheinbar schon immer hier sind. Das ist unumgänglich. Aber für normale Menschen gibt es keine Magie mehr. Nur so konnte die Gewalt gegen Magier eingedämmt werden. Nun erwacht alles neu und bald wird es kein Geheimis mehr sein. Dann müssen wir neu handeln. Es gibt schon jetzt täglich neue sponatane Ausbrüche der Magie. Kinder, die Häuser nieder brennen, oder entdecken, dass sie mit Tieren sprechen können oder andere Menschen, die plötzlich Stimmen alias Gedanken anderer Menschen hören. Davor kann auch ich die Menschen nicht länger schützen. Und ich hoffe, dass auch der Kalif sich auf neue Wege einlässt. Die Magie tritt längst wieder offen zu Tage, davor kann auch er sich nicht länger verschließen."

Svara
Palast
23.04.
Morgen

Svara nippte an dem Tee, während Karim sprach. Schmunzelnd kam sie ob seines Monologes sogar noch dazu, noch von dem Käse zu naschen, der wirklich überaus köstlich war.
Es war, ihrer Ansicht nach, ohnehin der beste Käse, den es gab. Nirgends hatte sie solch einen würzigen kosten dürfen, der im Abgang dennoch so wunderbar mild war.
"Ich denke, wenn du es ihm in ähnlicher Manier erklärst, wie du es gerade mir erklärt hast, stehen die Chancen recht gut, dass er dir glauben schenken und dir weiterhin vertrauen wird."

Karim
Palast
23.04.
Morgen

Karim lächelte leicht. "Ich hoffe es", gab er zu und sah sie entschuldigend an. "Aber sprechen wir nicht weiter über Politisches. Davon haben wir wahrlich genug täglich um uns." Er sah zu Svara, der der Käse zu munden schien.
"Es tut mir leid, ich bin wohl zu sehr in der Sache drin um dir nicht eine solche Antwort zu geben. Furchtbar. Ich habe die Hoffnung, wenn ich es wieder und wieder erkläre, verstehe ich es irgendwann selbst. Aber das werde ich nicht." Er war nur ein Sterblicher. Wie konnte er je die Kriege der Götter verstehen?
Er sah etwas zögernd zu Svara. "Ich... arbeite an einem Fluchtplan", erklärte er ihr dann. "Leider führen die einstigen Fluchtkorridore sehr eng an Lorns Gefängnis vorbei. Würdest du... dennoch mitkommen, wenn es soweit ist?"

Svara
Palast
23.04.
Vormittag

Svara griff nach Karims Hand und strich mit dem Daumen über seinen Handrücken.
"Ich denke, du verstehst es besser, als du es dir selbst zutraust", erklärte sie fest von ihren Worten überzeugt.
Bei Karims Ankündigung stockte sie jedoch. Damit hatte sie nun wirklich nicht gerechnet.
"Einem... Fluchtplan?"
Sie knabberte noch an dieser Information. Die anschließende Frage bekam sie kaum mehr mit.