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Jodie "Jo" Macintyre
Ort: Institut St. Petersburg – Olegs Büro
Datum: Freitag, 24. September
Zeit: 19:20 Uhr

Jodie hatte zwar nicht damit gerechnet, dass sie den Schwur würde leisten müssen, um überhaupt Informationen darüber zu bekommen, um was es hier ging, doch es wunderte sie auch nicht großartig, sonst hätte man kein so großes Geheimnis darum gemacht und ihnen bereits vorher wenigstens ansatzweise verraten, um was es gehen würde. Die Sache schien ernst zu sein, verdammt ernst. Für Jodie nur ein Grund mehr, den Schwur zu leisten und auch zu helfen, sie war niemand, der sich aus etwas heraus hielt, nur weil es gefährlich wurde.
"Ich bin dabei", sagte sie entschlossen und nickte, um ihre Antwort noch einmal zu bekräftigen. Für diese Informationen würde sie den Schwur leisten. Und sie hätte ihn wohl auch geleistet, wenn es darum ging, an dieser Sache mitzuarbeiten, aber das war ja nicht verlangt.


Kimberley "Kim" Robinson
Ort: Institut St. Petersburg – Olegs Büro
Datum: Freitag, 24. September
Zeit: 19:20 Uhr

Sie hatte es ja beinahe geahnt, doch es war irgendwie eine Genugtuung, dass es nicht nur sie war, die den Schwur leisten sollte, sondern auch die anderen, die offenbar noch nichts wussten. So fiel ihr ihre Entscheidung auch nicht besonders schwer, hatte sie doch vorher schon überlegt, ob sie nicht den Schwur ihrerseits anbieten sollte, damit die anderen wussten, dass man ihr vertrauen konnte.
"Ich werde den Schwur leisten", sagte sie mit Entschlossenheit in der Stimme. Sie war schließlich nicht hergekommen, um in ihrem Zimmer zu vergammeln, weil man sie bei dieser Sache nicht mitnehmen wollte.

Alexander Kirov
Ort: St. Petersburg – Institut – Olegs Büro
Datum: Freitag, 24. September
Zeit: 19:22 Uhr

Alex nickte Maire, Jodie und Kim zu, als sie ihre Einwilligung gaben. Dann wanderte sein Blick zu dem, der noch fehlte. „Kolja? Was ist mit Dir? Ich weiß, dass ich viel von Dir verlange, auch wegen Deiner Freundschaft zu unserer Familie, aber es geht leider nicht anders.“

Nikolaj „Kolja“ Pallchild
Ort: St. Petersburg – Institut – Olegs Büro
Datum: Freitag, 24. September
Zeit: 19:23 Uhr

Kolja schüttelte innerlich den Kopf. Das konnte doch nicht Alex ernst sein. Erst wurde er hergebeten, weil man seine Hilfe wollte und nun musste er beweisen, dass er nicht redete? Vertraute Alex ihm so wenig? Sie kannten sich jetzt schon seit er zu Oleg gekommen war, er hatte zum Teil bei dessen Ausbildung geholfen. Er sah kurz zu Oleg, der ihn fast entschuldigend ansah.
Nun schüttelte er wirklich den Kopf. „Du hast Recht“, sagte er zu Alex und sah ihm fest in die Augen. „Aber wenn du mir so wenig vertraust“, fügte er noch hinzu, stand auf und stellte sich vor Alex. „Ich schwöre beim Erzengel Raziel, dass ich nichts, was hier in St. Petersburg passiert an den Rat weiter tragen werde“, sagte er und löste dann den Blick und ging zu einem der Fenster um hinaus zu sehen.

Alexander Kirov
Ort: St. Petersburg – Institut – Olegs Büro
Datum: Freitag, 24. September
Zeit: 19:25 Uhr

„Vertrauen…“ murmelte Alex nachdenklich. „Du hast ja keine Ahnung…“ Ich bin nicht hier um es allen Recht zu machen, und genauso wenig hab ich Dich herbestellt.
Er nahm einen weiteren Schluck Kaffee und stierte einen Moment lang vor sich hin. „Ich danke Euch.“ sah er schließlich wieder auf, als auch der Rest seinen Schwur geleistet hatte, ging langsam um den Schreibtisch und holte sich einen Stuhl aus der Ecke, den er dann mit der Lehne voran bei der Gruppe platzierte und sich darauf setzte. „Hm, wo fangen wir am besten an…“ seufzte er tief und drehte seinen Becher in der Hand, bevor er die Gruppe ansah.
„Vor vierhundert Jahren wurden wir erschaffen, um die Welt vor Dämonen zu beschützen, und nun sind wir dabei, genau diesen Krieg zu verlieren. Nicht, weil die Dämonen zu stark wären, oder so. Nein, weil man in letzter Zeit mehr und mehr Energie auf die Randprodukte dieses Konfliktes verwenden muss. Bei unserer Einstellung und der Behandlung von Werwölfen und Vampiren durch uns über Jahrhunderte, war ein Mikael Gromow nicht nur eine Frage der Zeit, sondern ehrlich gesagt, längst überfällig.“ Alex lachte freudlos.
„Und nun, wo unsere selbst erschaffene Nemesis da ist, sind wir alles andere als vorbereitet. Wäre das ganze nicht so erschreckend, könnte das fast witzig sein, oder? Wir treten einen Hund und wundern uns jetzt, warum er beißt. Versteht mich nicht falsch, ich bin auch nicht damit einverstanden was die Schattenweltler hier veranstalten, aber immerhin waren sie mal Menschen, oder sind es, besser gesagt, zu einem Teil immer noch. Aber ich schweife ab. Ähm… das einzige, was uns aus der momentanen Misere retten kann, ist ein Informationsvorsprung.“
Alex machte eine kurze Pause und sah sich die Reaktionen der anderen an.

Nikolaj „Kolja“ Pallchild
Ort: St. Petersburg – Institut – Olegs Büro
Datum: Freitag, 24. September
Zeit: 19:29 Uhr

Kolja hörte Alex Erzählungen einfach nur stumm zu. Er kannte die Einstellung des jungen Nephilim und wusste, dass er irgendwie Recht hatte, auch wenn er es nur ungern zu gab, war er doch anders erzogen worden, aber er hatte gerade in den letzten Monaten viel Nachgedacht und so ungern er es auch tat, in gewissen Punkten musste er Alex recht geben. Wenn sie die Werwölfe und Vampire anders behandelt hätten, würde es vielleicht Gromow nicht geben.


Misha Kareljin
Ort: St. Petersburg – Institut – Olegs Büro
Datum: Freitag, 24. September
Zeit: 19:29 Uhr

Misha gähnte in seine Kaffeetasse, er kannte das alles schon, wusste worum es ging und hoffte nur, dass Alex nicht zu ausschweifend war, nicht ewig erzählen würde, sondern bald zum Punkt kam, denn er wollte endlich etwas tun, wollte Dimitrej und Jegor rächen, wollte die Vampire zur Verantwortung ziehen.

Maire Castellar
Ort: St. Petersburg – Institut – Olegs Büro
Datum: Freitag, 24. September
Zeit: 19:30 Uhr

Etwas unwohl beobachtete Maire die Szene zwischen Alexander und Nikolaj, ehe auch sie ihren Schwur leistete. Dann richtete sie ihre Aufmerksamkeit auf Alex, der zu erzählen begann.
Richtig, sie waren einmal Menschen, aber was sind sie nun? Oder sind sie nur das, was wir in ihnen sehen wollen...?
"Solange ich nicht Agramon als Kuscheltier halten muss... was meinst du mit einem Informationsvorsprung?", wollte Maire wissen und sah Alex aufmerksam an. Worauf wollte er hinaus? So ganz klar war ihr das im Moment nicht.

Alexander Kirov
Ort: St. Petersburg – Institut – Olegs Büro
Datum: Freitag, 24. September
Zeit: 19:32 Uhr

„Nein, nicht Agramon.“ schmunzelte Alex Maire an. „Der ist ein wenig groß, oder?“
Er räusperte sich ein wenig, trank einen weiteren Schluck und fuhr fort.
„Was ich mit Informationsvorsprung meine… Naja, wenn man es genau betrachtet, bestehen unsere Informationsquellen über die Schattenwelt einzig und allein aus unseren Erfahrungen und aus Hexenmeistern. Und die Informationen von Hexenmeistern sind nur so gut wie der Betrag, den man ihnen auf den Tisch legt, mal abgesehen davon, dass man sich nie sicher sein kann, dass man selbst der höchstbietende ist oder man nur Infos bekommt, die man bekommen soll.“ Alex kratzte sich kurz verlegen am Kopf, nun wurde es interessant.
„Ähm… so war das bis vor sechs Wochen. Bis wir auf Victor Gujewitsch mit seiner Truppe getroffen sind und uns beinahe gegenseitig umgebracht hätten. Fragt mich jetzt nicht mehr nach den genauen Einzelheiten, aber wie ihr seht, leben Misha und ich noch. Und wir haben uns mit Victor… arrangieren können.“
Er sah kurz in die Runde. „Nun wird interessant. Victor ist ein Vampir. Der Deal lautet wie folgt: Unterkunft, Verpflegung und Schonzeit gegen Informationen. Und zwar unverfälschte und unbezahlte, denn wie jeder Vampir mag er die Werwölfe nicht sonderlich. Der Feind meines Feindes ist mein Freund, und interessanterweise sieht es der Rat genauso. Erstaunlicherweise hat er sogar ziemlich schnell zugestimmt, sogar in Idris scheint man die Zeichen der Zeit erkannt zu haben. Er hat diesem kleinen… Experiment zugestimmt, unter der Bedingung, dass es sofort abgebrochen wird, sobald Schwierigkeiten auftreten und dass der beteiligte Clan damit ausgelöscht und die Informationen über dieses Projekt in den weiten Russlands verschwinden sollten. Soviel zum offiziellen Teil, jetzt könnt ihr mal raten, was passiert ist.“ lehnte er sich zurück und machte erneute eine kurze Pause.

Nikolaj „Kolja“ Pallchild
Ort: St. Petersburg – Institut – Olegs Büro
Datum: Freitag, 24. September
Zeit: 19:35 Uhr

Kolja drehte sich vom Fenster weg und sah Alex geschockt an.
„Das ist nicht euer Ernst?“, fragte er und sah nun auch zu Oleg und Misha. „Das ihr diesen Bund eingegangen seid, kann ich ja noch verstehen, das ist vielleicht auch eine gute Idee gewesen, aber du wolltest doch damit gerade sagen, dass ihr auch weiterhin an diesem Bund festhalten, trotz der Sache, mit Jegor und Dimitrej?“, fragte er und schüttelte nur fassungslos den Kopf. „Ich kann es nicht glauben, dass ihr sie so verratet, dass ihr den wahren Grund für ihren Tod unter den Teppich kehren wollt, das ist doch der Grund, warum der Rat nichts erfahren soll oder? Ihr wollt weiter mit den Vampiren auf gut Freund machen, wo sie gerade erst bewiesen haben, dass man ihnen nicht trauen kann“, sagte er und man hörte deutlich, dass er wütend war, wütend und enttäuscht. Enttäuscht darüber, dass er sich scheinbar so sehr in Oleg und Alexander geirrt hatte.

Maire Castellar
Ort: St. Petersburg – Institut – Olegs Büro
Datum: Freitag, 24. September
Zeit: 19:38 Uhr

"Vampire. Eine Abmachung, die gebrochen wurde, wenn ich das richtig verstehe. Wenn zwei eurer Leute von diesen betreffenden Vampiren getötet wurden, dann ist die Sache doch klar? Sie haben den Vertrag gebrochen, sie werden dafür bezahlen. Und zwar alle."
Hatte Alex das gemeint, was er in Alicante bereits angedeutete hatte? Worüber er nicht hatte sprechen dürfen?
Abwartend sah sie ihren Freund an. "Ihr werdet sie doch bezahlen lassen? Vertragsbruch wird mit dem Tod bestraft, das gilt auch für Untote." Sie hatte entschlossen und zugleich fast bittend geklungen, hoffte, dass Koljas Worte nicht wahr waren und sie weiter an diesem Bündnis fest halten würden.

Alexander Kirov
Ort: St. Petersburg – Institut – Olegs Büro
Datum: Freitag, 24. September
Zeit: 19:40 Uhr

„So voreilig?“ taxierte Alex die beiden mit einem freudlosen Lächeln. „Meinst Du wirklich, Nikolaj, Oleg hätte Dich aus Australien hier anschippern lassen, und den Tod von zwei Nephilim zu verschleiern? Da überschätzt Du Dich und Deinen Wert aber ein wenig.“
Alex stand auf, lief ein wenig durch das Zimmer und blieb vor der Bilderwand stehen. „Seht Ihr das hier?“ beschrieb er mit seinem Arm einen weiten Bogen um die Bilder, von denen fast die Hälfte mit einem schwarzen Band dekoriert waren. „Kein einziger dieser tapferen Nephilim wird je vergessen werden.“ Sein Blick blieb ein wenig länger an dem Bild seiner Eltern hängen, als an den anderen, bevor er sich wieder umdrehte. „Und Ihr wart in Madrid, als Gromow fast das halbe Institut ausradiert hat und wir es nicht verhindern konnten. Glaubt Ihr denn wirklich ich würde so was verschleiern wollen?“ schüttelte er nun selbst gekränkt den Kopf. „Also kommen wir zum Ende der Geschichte.“ ging wieder zu seinem Stuhl und setzte sich.
„So wie es wahrscheinlich bei uns einige gibt, die eine Kooperation mit Schattenweltlern
alles andere als gutheißen würden, so ist es auch bei ihnen selbst. In Anbetracht, dass Victor selbst noch nicht lange Clanoberhaupt ist, haben es vier Hardliner aus seiner Gruppe auf seinen Posten abgesehen und ihn angegriffen. Einen hat er selbst ausschalten können, die restlichen Drei sind auf der Flucht und von ihm für Vogelfrei erklärt worden, nachdem sie in der Nacht von Montag auf Dienstag Menschen angefallen haben. Zwei Tage später waren dann Dimi und Jegor ihre Opfer. Es geht also um drei wildgewordene Vampire und nicht um einen gebrochenen Pakt, wie ihr seht. Genau genommen hat Victor uns sogar zuerst informiert, bevor wir irgend etwas erfahren haben.“ Alexander seufzte und fuhr dann fort.
„Nun, Eure Reaktionen gerade haben mich darin bestärkt, den Rat über dieses kleine Detail im Dunkeln zu lassen, solange wir können. Das geht natürlich nur, indem wir die Probleme so schnell wie möglich aus der Welt schaffen, bevor es noch mehr Opfer gibt. Deswegen hat Oleg euch herbestellt, denn genau wie er habe ich nicht vor, mir diese einmalige Chance versauen zu lassen.“
Er sah allen Beteiligten tief in die Augen und blieb zuletzt bei Kim hängen. „Jetzt bin ich fertig, und Kim, tut mir leid, aber das ist nicht mehr Kansas.“ endete er mit einem schiefen lächeln.