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Re: Kapitel 1

Verfasst: Fr 19. Feb 2010, 11:55
von Richard
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Iyad al Aban
14. April 143. Jahr des Lichtes, Nachmittag
An Bord der Meria
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Iyad musste sich ein Lachen verkneifen bei den Worten der Frauen. Wenn der Jäger wirklich so leichtgläubig war darauf hereinzufallen verdiente er es mit einem Dolch im Herzen zu enden.
"Wir haben jemanden der ungehindert in die Köpfe von anderen sehen kann und jemanden für den Gefühlsregungen nichts weiter als Farbveränderungen im Gesicht sind. Glaubt ihr im Ernst das macht es leichter euch zu vertrauen? Woher weiß auch nur einer von uns das nicht jemand eine Möglichkeit gefunden hat sich gegen eure Fähigkeiten zu schützen. Oder wer kann uns sagen ob ihr nicht lügt? Woher wisst ihr ob die Worte über meinen Geist der Wahrheit entsprechen? Werden sie doch im Tone des Hasses auf diese Kunst ausgesprochen. Nein, keine dieser Fähigkeiten bezeugt die Absichten von uns wirklich."
Er selbst würde auf jeden Fall Vorbereitungen treffen. Verrat war nicht auszuschließen, egal von welcher Seite, aber auszahlen würde er sich nicht.

Re: Kapitel 1

Verfasst: Fr 19. Feb 2010, 14:55
von Cassiopeia
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Toyan Kerim
14. April 143. Jahr des Lichtes, Nachmittag
An Bord der Meria
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Toyan seufzte. "Genau das ist der Punkt. Niemand hier traut dem anderen soweit über den Weg, dass er ihm genug Vertrauen entgegen bringt, seiner Worte Wahrheit zu glauben. Wir wissen nicht, ob Ihr, Shaya oder auch Narea die Wahrheit sagt, ebensowenig wissen wir, ob Eure Absichten, Iyad, ehrlich sind. Aber so kommen wir nicht weiter, wir könnten einander ewig der Lüge und des Verrats bezichtigen und dabei heraus kommen würde gar nichts. Diese Vertragsbesiegelung, die Iyad vorschlug, gewährt uns immerhin Sicherheit innerhalb der Gruppe, wenn wir einander so wenig vertrauen. Sollte dies keine Option sein, müssen wir es auf die bisherige Methode versuchen und einander vertrauen. Wir haben nur diese beiden Möglichkeiten und die Wahrheit ist in beiden das einzige, was wir haben."
Plötzlich jedoch durchzuckte ein anderer Gedanke Toyan. Was, wenn einer von ihnen ein Spion war? Es wäre für jemanden aus Nalahrs Gefolgschaft eine gute Gelegenheit, sich hier einzuschmuggeln um am Ende zu verhindern, dass sie nicht einmal bis zum Dogan-Reich gelangten. Aber selbst dann konnten sie nur wenig tun.
Schwer stützte er sich nun auf den Tisch, wohin sie sich auch wandten, es schien keinen Ausweg zu geben.

Re: Kapitel 1

Verfasst: Fr 19. Feb 2010, 16:05
von Tjeika
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Shaya Zarin
14. April 143. Jahr des Lichtes, Nachmittag
An Bord der Meria
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"Wir drehen uns im Kreis. Wir alle haben unsere Meinungen bisher recht deutlich und anschaulich dargelegt. Ich für meinen Teil werde mich nicht auf ein Blutritual einlassen. Wer weiß, was er sonst noch so mit unserem Blut anstellt. Mal einmal davon abgesehen, dass mich ein Schwur, den ich meinem Vater einst geleistet habe, daran bindet, niemals der Blutmagie zu verfallen, niemals auch nur ein einziges blutmagisches Ritual durchzuführen oder gar auch nur einem beizuwohnen", sprach Shaya seufzend.
So kamen sie nicht weiter. Ein jeder von ihnen hatte sicherlich schon drei mal gesagt, was ihm auf dem Herzen lag. Sie drehten sich im Kreis.

Re: Kapitel 1

Verfasst: Fr 19. Feb 2010, 18:00
von Richard
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Iyad al Aban
14. April 143. Jahr des Lichtes, Nachmittag
An Bord der Meria
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Shaya hatte ein beeindruckendes Talent dafür das Offensichtliche festzustellen. "Wir können natürlich auch bis zum Ende dieser Reise darüber debattieren in wie weit wir uns gegenseitig vertrauen können. Solange niemand eine Waffe in die Diskussion bringt könnte es sogar dafür sorgen das wir alle in einem Stück an unserem Ziel ankommen."

Natürlich gab es noch einige andere Möglichkeiten bei denen er auf das Blut verzichten konnte. Allerdings würden diese vermutlich auf noch weniger Gegenliebe stoßen. Irgend eine Möglichkeit musste es geben sich zu versichern das niemand aus der Reihe tanzte.
"Ansonsten bleiben wir dabei das jeder seine eigenen Maßnahmen ergreift um sich selbst zu schützen."

Re: Kapitel 1

Verfasst: Fr 19. Feb 2010, 21:16
von Ayrina
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Narea
14. April 143. Jahr des Lichtes, Nachmittag
An Bord der Meria
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Narea schüttelte den Kopf. Das brachte doch alles nichts.
"Das reicht!", sagte sie lauter als beabsichtigt.
"Keiner traut irgendjemandem und alle vermuten, sobald sie jemandem den Rücken zudrehen, rammt derjenige ihm einen Dolch hinein. Und wir werden das nicht ändern können, in dem wir uns gegenseitig zu irgendwelchen Schwüren zwingen."
Sie sah die anderen offen an.
"Ich selbst bin hier, weil ich genug von diesem verfluchten Krieg habe. Genau dieses Misstrauen ist es doch, was all die Jahre der Unterdrückung der einen oder anderen Siete bewirkt hat. Und dieses Misstrauen kann man nicht in wneigen Minuten ausräumen. Vielleicht... sollten wir die ganze Sache ein wenig anders angehen und Schwüre und ähnliches vergessen. Sie würden doch ohnehin nichts bringen. Nicht zum jetzigen Zeitpunkt. Jeder wusste, worauf er sich einlässt und wem es zu heiß wird, der sollte umkehren. Ich für meinen Teil werde bleiben. Mit oder ohne Schwur!"
Sie ließ sich in ihrem Stuhl zurücksinken und hoffte, dass sie nicht wieder und wieder die gleiche Diskussion führen würden. Dann würde sie irgendwann freiwillig von Bord gehen. Das war ja nicht zum Aushalten.

Re: Kapitel 1

Verfasst: Fr 19. Feb 2010, 22:00
von Tjeika
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Shaya Zarin
14. April 143. Jahr des Lichtes, Nachmittag
An Bord der Meria
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Shaya nickte, doch ihre Miene blieb ernst, wie zuvor schon.
"Ohne Schwur", sprach sie mit fester Stimme.
"Ich halte mich an die Schwüre, die ich gebe", fuhr sie erklärend fort.
Selbst wenn sie gewillt wäre, was sie beileibe nicht war, solch einen Blutschwur zu leisten, so könnte sie es nicht. Sie hatte es ihrem Vater versprochen und daran würde sie sich halten.
"Ich habe es meinem Vater versprochen und dabei bleibe ich.!"

Re: Kapitel 1

Verfasst: Fr 19. Feb 2010, 22:12
von Richard
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Iyad al Aban
14. April 143. Jahr des Lichtes, Nachmittag
An Bord der Meria
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"Ganz wie ihr wollt. Ich sagte bereits das mein Angebot auf Freiwilligkeit basiert." Iyad lehnte sich zurück und schloß die Augen. Sollten sie tun was auch immer sie wollten. Er selbst hatte seine Pläne und gedachte fürs erste nicht sie zu ändern. Das es Schwierigkeiten geben würde war klar gewesen. Das eine verdammte Gedankenleserin mit in ihrer Gruppe war verkomplizierte zwar einige Dinge, aber für die wirklich Wichtigen veränderte sich nichts.

"Vielleicht sollten wir derweil schon einmal über die Privatsphäre an Bord reden. Dieses Schiff scheint nicht für Passagiere ausgelegt zu sein."

Re: Kapitel 1

Verfasst: Fr 19. Feb 2010, 22:18
von Cassiopeia
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Toyan Kerim
14. April 143. Jahr des Lichtes, Nachmittag
An Bord der Meria
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Toyan atmete tief durch. "Gut", sagte er. "Ihr habt Recht, Narea, jeder hier wusste, was ihn erwarten würde und worauf er sich einlässt. Nämlich, mit Menschen zusammen zu arbeiten, die man unter gewöhnlichen Umständen vielleicht nicht um Rat gefragt hätte. Aber dies ist kein gewöhnlicher Umstand und das sollte allen klar sein. Ich persönlich denke, wir sollten die Diskussion um Vertrauen und Verrat nun beenden, denn weiter kommen wir nicht. Jeder hat seinen Standpunkt und es sollte ein freiwilliges Bündnis bleiben. Ob Schwur oder nicht, sei jedem überlassen. Was Euch angeht, Iyad, so danke ich Euch für den Vorschlag, doch ich denke, ein erzwungenes Vertrauen ist kein Vertrauen." Er seufzte, auch wenn er selbst für den schwur gewesen war, war es nur ein letzter Ausweg. Es war ihm lieber, mit offenen Karten zu spielen. Mit Leuten, die freiwillig zusammen arbeiteten und nicht, weil ein Schwur es verlangte.

"Vielleicht sollten wir derweil schon einmal über die Privatsphäre an Bord reden. Dieses Schiff scheint nicht für Passagiere ausgelegt zu sein", sagte Iyad und brachte damit ein weiteres Thema zur Sprache.

"Es gibt für jeden von uns eine Koje zum Schlafen, als Aufenthaltsraum gibt es nur diesen hier. Wir werden uns daher kaum aus dem Weg gehen können und das Dogan-Reich erst in zwei Tagen erreichen. Es wird also... eine Bewährungsprobe", sagte Toyan mit ruhiger Stimme. Er hoffte, dass sie sich wirklich alle bewähren konnten...

Re: Kapitel 1

Verfasst: Fr 19. Feb 2010, 22:22
von Ayrina
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Narea
14. April 143. Jahr des Lichtes, Nachmittag
An Bord der Meria
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Narea atmete ein wengi auf und ein kleines Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht.
"Gut", sagte sie ruhig.
"Ich denke, wir werden uns alle einschränken müssen", fügte sie mit sehr gemischten Gefühlen hinzu. Dann erhob sie sich.
"Wir können sicher alle etwas zu trinken vertragen. Ich werde mal sehen, wo ich etwas auftreiben kann", schlug sie mit einem Lächeln vor.

Re: Kapitel 1

Verfasst: Fr 19. Feb 2010, 22:26
von Tjeika
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Shaya Zarin
14. April 143. Jahr des Lichtes, Nachmittag
An Bord der Meria
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Wie froh Shaya doch war, dass dieses leidige Thema damit beendet schien. Erleichtert atmete sie auf.
"Ich denke, das werden wir alle hinbekommen", sprach sie ebenso erleichtert, wie sie sich fühlte.
"Viel Erfolg", sagte sie dann an Narea gewandt, die mittlerweile schon an der Tür Richtung Oberdeck war.
Dann wandte sie sich wieder um. Die Gedanken strömten auf sie ein, so sehr sie es auch zu verhindern versuchte.
"Wenn Ihr wollt, dass ich verdammte Gedankenleserin mich aus Eurem Kopf zurück ziehe, dann denkt leiser", sprach sie leicht verzweifelt an Iyad gewandt, ohne ihn anzublicken, während ihre Hände sich an ihre Schläfen legten.
Die Kopfschmerzen schienen sie wieder übermannen zu wollen.