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Re: Auf der Suche nach Weisheit

Verfasst: Do 3. Mär 2022, 13:22
von Tjeika
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Nanna
5. Tag, Morgen, Frühling
Auf dem großen Fluss nach Süden
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Nanna gähnte hinter vorgehaltener Hand und schüttelte leicht den Kopf.
"Ich bin mir nicht sicher, ob wir wirklich danach suchen sollten. Wir hatten eigentlich entschieden, allen Menschen aus dem Weg zu gehen", erklärte sie, doch das übergroße Aber schwang in ihren Worten deutlich mit.
"Doch wenn es nur wenige Worte waren, könnte es genauso gut ein Ruf nach Hilfe gewesen sein. Und wer wären wir, diese Hilfe zu verweigern?"
Sie zuckte mit den Schultern, hatte sie doch auch keine Lösung parat. Zumal zwischen dem Ruf und jetzt doch reichlich Zeit verstrichen war.
"Ich schlage daher vor, dass wir uns erst stärken. Eine übereilte Entscheidung hilft uns auch nicht weiter."

Re: Auf der Suche nach Weisheit

Verfasst: Do 3. Mär 2022, 17:36
von Odin
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Arnolt
6. Tag, Morgen, Frühling
Auf dem großen Fluss nach Süden
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"Wenn es nicht gerade am Waldrand war, und das war wohl nicht der Fall, haben wir keine Chance, den Rufer zu finden. Dazu müssten wir schon den gesamten Wald durchsuchen. Allzu lange möchte ich aber nicht an einem Ort bleiben", wandte Arnolt ein. "Ich würde sagen, wir führen unseren Plan von gestern aus. Dabei können wir ja nach Spuren Ausschau halten. Zumindest, wenn die Spuren deutlich genug sind", ergänzte er mit einem Seitenblick auf Bärnhardt, der ja nicht gerade gut Spuren lesen konnte.

Re: Auf der Suche nach Weisheit

Verfasst: Fr 4. Mär 2022, 16:24
von Spikor
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Bärnhardt
6. Tag, Morgen, Frühling
Auf dem großen Fluss in Richtung Süden
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"Ja, ihr habt sicher Recht. Wer weiß, was ich da gehört habe. Schließlich war ich auch müde nach den letzten Tagen. Lasst uns einfach heute vorsichtig sein, wer weiß, wer noch so alles in diesem Wald rumläuft. Und wir sollten wirklich sehr darauf achten, niemanden auf unser Lager aufmerksam zu machen", stimmte Bärnhardt zu, während sie frühstückten.

Bald war er bereit für seine heutige Aufgabe.

Re: Auf der Suche nach Weisheit

Verfasst: Mo 7. Mär 2022, 13:13
von Tjeika
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Nanna
6. Tag, Morgen, Frühling
Auf dem großen Fluss nach Süden
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Nanna aß ein wenig Trockenfleisch und nickte dann.
"Ich bleibe nah bei unserem Lager und werde darauf achtgeben, während ich fische", verkündete sie, dass damit zumindest einer von ihnen ein Auge darauf würde haben können.
"Seid ihr nur vorsichtig, dass euch keiner sieht."
Sie für ihren Teil jedenfalls hatte genug Kontakt mit Fremden gehabt fürs Erste.

Re: Auf der Suche nach Weisheit

Verfasst: Mo 7. Mär 2022, 18:06
von Odin
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Arnolt
6. Tag, Morgen, Frühling
Auf dem großen Fluss nach Süden
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Arnolt nickte und beendete sein Frühstück. Er blieb aber noch sitzen und nahm sich seinen Bogen. Er erneuerte die Bogensehne aus seinem Vorrat und rieb das Ende, wo der Pfeil langmusste, mit Fett ein. Anschließend reinigte er seine Hände am Boden vom Fett. Einhaken würde er die Sehne auch am anderen Ende erst, wenn er mit dem Boot am Ziel angekommen war.

Re: Auf der Suche nach Weisheit

Verfasst: Di 8. Mär 2022, 22:01
von Spikor
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Bärnhardt
6. Tag, Morgen, Frühling
Auf dem großen Fluss in Richtung Süden
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Sobald er fertig war, stand Bärnhardt auf und machte eines der Boote los, um damit ein Stück flussaufwärts zu fahren. Er verabschiedete sich von seinen Freunden mit den Worten:

"Ich fahre jetzt los. Ich denke, eine Stunde flussaufwärts müsste reichen, um weit genug von unserem Lager weg zu sein. Ich werde einen der Nebenarme nehmen und am von uns aus rechten Flussufer bleiben und ich werde zusehen, dass ich rechtzeitig, so etwa eine Stunde vor Einbruch der Dunkelheit, wieder hier bin, damit ich genug Tageslicht habe, um unser Lager auch ganz sicher wieder zu finden. Passt gut auf euch auf und gute Jagd, bzw. guten Fang!"

Dann paddelte er los. Am Stand der Sonne konnte er die geplante Stunde ganz gut abschätzen. Unterwegs sah und hörte er am Flussufer nichts Auffälliges, aber es war ungewöhnlich, nach der tagelangen gemeinsamen Reise nun auf einmal völlig allein zu sein, noch dazu so tief in einem fremden Wald. Er legte an, als er eine Stelle gefunden hatte, wo er das Boot verstecken konnte und wo es gleichzeitig auch so aussah, als ob man recht bald auf trockenen Boden jenseits der sumpfigen Ufergegend stoßen würde, weil es etwas bergauf ging.

Re: Auf der Suche nach Weisheit

Verfasst: Mi 9. Mär 2022, 13:49
von Tjeika
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Nanna
6. Tag, Morgen, Frühling
Auf dem großen Fluss nach Süden
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Nanna indes blieb nahe am Lager, als sie einen passenden Stock suchte, den sie mit einer Schnur bestücken konnte. Ein paar Regenwürmer ließen sich ebenfalls schnell finden und so saß sie keine Stunde später auf einem der Boote und hielt die Rute über das kühle Nass.
Die Regenwürmer hatte sie in ihre Essschale gelegt, die neben ihr lag und die sie heute Abend sicherlich sehr gut ausspülen würde. Daneben lag ein Messer, mit dessen Griff sie den Fang schnell und schmerzlos töten würde.
Es war sogar einigermaßen gemütlich, während sie auf ihren ersten Fang wartete.

Re: Auf der Suche nach Weisheit

Verfasst: Mi 9. Mär 2022, 17:01
von Odin
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Arnolt
6. Tag, Morgen, Frühling
Auf dem großen Fluss nach Süden
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Als er mit seinem Bogen fertig war, stand Arnolt ebenfalls auf und verabschiedete sich mit einem "Dann bis heute Abend. Und viel Erfolg."
Damit ging er zu den Booten, löste eines und fuhr mit ihm flussabwärts.

Er erkannte die Gegend gut genug wieder, dass er wusste, wie weit es bis zu den Tränken war. Ein paar hundert Meter davor legte er an und versteckte das Boot so gut es ging. Dann hakte er die Bogensehne ein, legte einen Pfeil an die Sehne, überprüfte die Windrichtung und schlich los. Er wollte sich gegen dem Wind an der Tränke verstecken.

Re: Auf der Suche nach Weisheit

Verfasst: Mi 9. Mär 2022, 22:05
von Erzähler
SL - Nanna

Nannas Tag begann sehr erfolgreich und angenehm. Während die Sonne langsam in den Himmel stieg und sie an ihrem Angelplatz aufwärmte, fing sie drei Fische von zwei verschiedenen Sorten, alle mittelgroß und gute Speisefische. Dann fing sie eine Weile nichts mehr und änderte schließlich nach einer kurzen Mittags-Brotzeit den Platz, indem sie ans andere Ende der kleinen Insel ging. Dort war die Situation zwar nicht ideal, aber sie konnte hier immerhin nochmal zwei Fische fangen, bevor auch dieser Fanggrund für heute erschöpft war. Den ganzen Tag hörte und sah sie nichts, was auf andere Menschen hindeuten würde.

Die Schamanin blickte auf ihren Fang - vier Barben und einen Zander - und zur Sonne - es war mittlerer Nachmittag, sie hatte also noch ein paar Stunden Sonnenlicht und die anderen würden bis dahin wohl auch nicht zurück kommen. Auf der Suche nach einer weiteren guten Stelle zum Angeln, die trotzdem in der Nähe des Lagers wäre, ging Nanna um die kleine Insel herum und kam auf die Idee, dabei auch mit einem Stock am Ufer herum zu stochern, um vielleicht Flußkrebse zu finden. Dafür ging sie auf die Seite der Insel, die dem nahegelegenen Ufer zugewandt war. Während sie so im Wasser watete, hörte sie auf einmal - ferne - Stimmen! Leute unterhielten sich! Es kam vom Fluss her. Das Lager war aber gut versteckt, zufällig entdeckt werden würde es wohl nicht.

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SL - Arnolt

Der Jäger fuhr flussabwärts, wohin ihn die Strömung schnell und mühelos brachte. Die Sonne schien und die Fahrt war sehr angenehm. Sobald er am Ziel war und sein Boot versteckt hatte, drang er aber in den Wald ein, der relativ dicht und deshalb schattig war. Die Tränke war gut gewählt. Arnolt lag noch nicht einmal eine Stunde dort, aber ein Fuchs vorbei kam. Da Füchse nicht gut schmeckten, ließ er ihn aber wieder ziehen und wartete auf eine bessere Beute. Das Fell wäre freilich schön gewesen, aber dafür war auf so einer Reise keine Zeit.

Es dauerte wieder etwas, bis ein anderes Tier herbei kam. Dieses Mal war es eine Gruppe Rehe - ein Bock und zwei Ricken. Man sah, dass die beiden Weibchen trächtig waren, aber es würde wohl erst in frühestens einem weiteren Mondzyklus soweit sein. Arnolt zögerte, eine der Ricken zu erschießen, und der Bock... nun ja, das war jedenfalls nicht ideal. Würden die Menschen Hunger leiden, wäre es etwas Anderes, aber so nötig war die Beute nun auch wieder nicht. Arnolt beschloss, auch die Rehgruppe ziehen zu lassen.

Inzwischen war es Mittag geworden und der Jäger verspeiste eine kleine Mahlzeit, die er mitgenommen hatte. Die Stelle war eindeutig gut, aber er wartete noch auf bessere Beute. Dann, es war früher Nachmittag, näherte sich ein Wolfsrudel. Es waren zwei alte und drei junge Tiere, und sie bewegten sich sehr satt und träge. Einer der Alten schleppte sogar einen großen, dreckigen Knochen mit, offenbar der Rest ihrer letzten Beute. Sie tranken, lungerten am Wasser herum, und ließen es sich gut gehen. Für Arnolt war das sehr ärgerlich, denn natürlich würden kaum andere Tiere hierher kommen, solange die Wölfe da waren. Erst nach fast einer Stunde zogen sie ab - und ließen den verdammten Knochen liegen, weil er inzwischen völlig abgenagt war! Mit dem Blutgeruch würde kein anderes Tier mehr hierher kommen.

Seufzend stand Arnolt auf und beschloss, sich einen anderen Platz zu suchen. Aus Neugier ging er zur Tränke, um sich den Knochen der Wölfe kurz anzusehen. Als er daneben in die Hocke ging, sah er, dass es ein Menschenknochen war.

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SL - Bärnhardt

Bärnhardt fuhr mit seinem Boot ein Stück flussaufwärts und ging dann an Land. Er versteckte das Boot und wanderte bergauf, vom Fluss weg. Er suchte vor Allem nach essbaren Wurzeln und Knollen, denn Früchte oder Beeren gab es um diese Jahreszeit noch nicht. Im Laufe einiger Stunden fand er ein paar gute Stücke und grub sie aus. Er hatte einen Beutel dabei, der gegen Mittag schon etwa halb voll war.

Gerade stand Bärnhardt auf einem kleinen Hügel, als er einen großen Findling sah, der hier lag. In dieser Gegend waren solche Steine selten, also sah er ihn sich näher an. Dabei fiel ihm auf, dass um den Findling herum Gras wuchs, aber an einer Stelle war der Boden kahl. Warum nur? Bärnhardt ging in die Hocke und sah sich die Stelle genauer an. Sie war auffällig unauffällig und er erinnerte sich an das Versteck, dass sie vor einigen Tagen am Flussufer gefunden hatten - das, das der Hirsch ihnen gezeigt hatte. Einer Eingebung folgend fing Bärnhardt an, zu graben, und er stieß tatsächlich auf ein in Leder eingewickeltes Bündel. Als er es öffnete, waren darin genau 20 Pfeilspitzen - die seltsamen mit dem haken, denen sie schon begegnet waren! Wer sollte so etwas derart tief im Wald vergraben? Sicher, der Findling war eine markante Stelle, aber doch auch weit von jeder Siedlung weg - oder? Bärnhardt erinnerte sich wieder ein den Schrei, den er heute Nacht vielleicht gehört hatte.

Re: Auf der Suche nach Weisheit

Verfasst: Do 10. Mär 2022, 14:22
von Tjeika
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Nanna
6. Tag, Morgen, Frühling
Auf dem großen Fluss nach Süden
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Nanna stocherte noch ein wenig im flachen, ufernahen Wasser herum, als sie aufhorchte. Zuerst meinte sie, sie hätte sich die Stimmen nur eingebildet. Doch dann schienen sie näher zu kommen.
"Nanu?", murmelte sie sich selbst zu und legte den Stock, der auch als Angel diente, beiseite, wobei sie darauf achtete, ihn gut zu tarnen.
Selbiges tat sie mit ihrem Fang, der sich, wie sie fand, durchaus sehen lassen konnte. Ein wenig davon würde als Abendessen fungieren, den Rest konnten sie gut trocknen und salzen und damit haltbar machen.
Noch einmal lauschte Nanna in die Ferne, doch als die Stimmen noch immer näherzukommen schienen, beschloss sie, der Sache auf den Grund zu gehen. Sie hielt sich ähnlich wie sie es mit dem Lager gehalten hatten, nämlich versteckt im Unterholz, und schlich vorsichtig und darauf bedacht, keinen Laut zu verursachen, der sie verraten könnte, näher an den Ursprung der Stimmen heran, um aus der Deckung heraus zu lauschen und zu beobachten.