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Re: Auf der Suche nach Weisheit

Verfasst: Mi 23. Feb 2022, 21:21
von Erzähler
Sie fuhren den ganzen Tag weiter und hielten auch mittags nicht an, sondern nahmen nur eine kalte Mahlzeit in ihren Booten ein. auf diese Weise kamen sie relativ schnell voran. Einmal, mitten am Nachmittag, passierten sie ein kleines Dorf, das nicht direkt am Flussufer lag, aber sie konnten es zwischen den Baumkronen hindurch sehen. Die Dorfbewohner sahen sie wohl auch und beobachteten sie, aber als die drei Reisenden einfach vorbei fuhren, machte niemand Anstalten, ihnen zu folgen. Trotzdem beschlossen sie, heute möglichst lange unterwegs zu bleiben, um Abstand zu diesem Dorf zu bekommen.

So kam es, dass sie erst etwa eine halbe Stunde vor Sonnenuntergang - die Dämmerung setzte schon ein - wieder Halt machten. Der Fluss war hier ziemlich breit, aber die meisten Seitenarme waren sehr seicht. Um ein Nachtlager zu finden, hatten sie einen dieser seichten Seitenarme genommen und dort eine Insel gefunden, die gar nicht mal so klein war, etwa 50 Schritte lang und etwa 15 Schritte breit. Es war keine einfache Kiesbank, sondern ein richtiger kleiner Hügel mit Bäumen und Strauchwerk darauf und am höchsten Punkt rund 3 schritte über dem Wasserspiegel. Hier waren sie gut vor Wind und Blicken geschützt, aber es kostete sie einigen Aufwand, eine sichere Feuerstelle zu errichten, damit es keinen Waldbrand gab. Bis sie damit endlich fertig waren, war es schon dunkel geworden und um diese Jahreszeit sank die Temparatur nachts recht schnell.

Sie setzten sich nah ans Feuer, das wegen des feuchten Holzes nicht sehr angenehm war, aber immerhin wärmte, und wickelten sich in ihre Decken ein, während die Tageskleidung zum Trocknen aufgehängt war. Nach dem langen Tag waren alle hungrig, aber da sie eben neue Vorräte bekommen hatten und morgen weitere Nahrung zu finden hofften, sparten sie nicht und ließen es sich schmecken.

Re: Auf der Suche nach Weisheit

Verfasst: Fr 25. Feb 2022, 18:36
von Odin
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Arnolt
5. Tag, Abend, Frühling
Auf dem großen Fluss nach Süden
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Beim Essen meinte er zu Nanna: "Du bist sicherlich noch erschöpfter als wir beide. Schließlich hast du letzte Nacht gar nicht geschlafen."
Er sah Bärnhardt an: "Vielleicht sollten wir uns diese Nacht die Wache teilen."

Re: Auf der Suche nach Weisheit

Verfasst: Fr 25. Feb 2022, 21:16
von Spikor
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Bärnhardt
5. Tag, Abend, Frühling
Auf dem großen Fluss in Richtung Süden
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"Ja, das klingt gerecht", stimmte Bärnhardt Arnolt zu, während er sich in seine Decke wickelte. "Willst du die erste oder die zweite Wache haben?" Er dachte kurz nach, dann ergänzte er noch: "Und wo wir schon dabei sind - in welche Richtung willst du morgen jagen gehen? Ich meine nur, dass ich dann besser in die andere Richtung gehe, damit wir uns nicht in die Quere kommen. Flussaufwärts oder flussabwärts?"

Re: Auf der Suche nach Weisheit

Verfasst: Mo 28. Feb 2022, 15:11
von Tjeika
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Nanna
5. Tag, Morgen, Frühling
Auf dem großen Fluss nach Süden
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"Einverstanden", erklärte Nanna nach nur kurzem Zögern.
Sie war in der Tat erschöpft und müde. Und da sie es übernommen hatte, fischen zu gehen, würde sie auch bei der anschließenden Diskussion keine Rolle spielen, bliebe sie dafür ja auch hier am Fluss und damit auch bei ihrer aller Habe.

Re: Auf der Suche nach Weisheit

Verfasst: Mo 28. Feb 2022, 17:24
von Odin
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Arnolt
5. Tag, Abend, Frühling
Auf dem großen Fluss nach Süden
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"Ich kann gerne die erste Wache übernehmen.
Unterwegs habe ich auch schon ein paar Stellen gesehen, die gut als Tränke geeignet sind. Sie sind gar nicht weit von hier. Ich gehe also dort drüben flussabwärts."
Damit zeigte er auf die linke Seite des Flusses in Flussrichtung.

Re: Auf der Suche nach Weisheit

Verfasst: Di 1. Mär 2022, 21:58
von Spikor
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Bärnhardt
5. Tag, Abend, Frühling
Auf dem großen Fluss in Richtung Süden
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"Gut, dann gehe ich flussaufwärts und kundschafte dabei schonmal ein bisschen den Weg aus. Aber ich werde wohl vom Ufer weg müssen, die meisten Sachen findet man auf trockenem Boden, nicht im sumpfigen Uferbereich", murmelte Bärnhardt, während er sich schon zurück lehnte und drauf und dran war, wegzudösen. Seine Gedanken drehten sich um morgen und wo er hingehen würde, aber sie schweiften schnell ab zu heute und dem, was sie erlebt hatten. Auch wenn sein Körper müde war, so fand sein Geist doch noch keine Ruhe.

Als ihm dies bewusst wurde, wurde er nochmal etwas munterer, weil er sich darauf konzentrierte, den Grund dafür heraus zu finden. Nein, über morgen machte er sich keine wirklichen Gedanken, mit ein bisschen im Wald Rumlaufen und Essbares sammeln würde er zurecht kommen, auch wenn ihm der Wald unbekannt war. Aber die Erlebnisse der letzten Tage - erst das zerstörte Dorf, dann das verängstigte Dorf - beschäftigten ihn noch. Er dachte an Krieger, die im Wald herum streunen könnten, immer auf der Suche nach Flüchtlingen oder Spionen. Eigentlich war das ziemlich abwegig, denn der Wald war riesig und es gab keine Wege hindurch, nur die Flüsse. Aber sie hatten auf ihrer Reise ja auch das Versteck am Flussufer gefunden, das war der Beweis, dass sich doch Leute im Wald herum trieben, vermutlich Gleichmacher, die sich vor dem König versteckten.

Als Bärnhardt dies bewusst wurde, sagte er zu Arnolt und Nanna: "Wir sollten nicht nur auf wilde Tiere aufpassen, sondern auch auf Leute, die wegen des Krieges im Wald sind. Wenn da jemand ist, dann höchstwahrscheinlich Gleichmacher, und ich weiß nicht, ob wir denen begegnen wollen. Lasst uns versuchen, morgen im Wald nicht zu viele Spuren zu hinterlassen, die hierher führen. Vielleicht sollte jeder, der dieses Lager verlässt, erstmal ein Stückchen mit dem Boot fahren - Wasser schluckt alle Fährten."

Re: Auf der Suche nach Weisheit

Verfasst: Mi 2. Mär 2022, 14:39
von Tjeika
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Nanna
5. Tag, Morgen, Frühling
Auf dem großen Fluss nach Süden
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"Darüber habe ich mir auch schon Gedanken gemacht", gab Nanna nachdenklich zu und ihr Blick war dabei fest auf die Glut des Feuers gerichtet.
"Wir sollten zusehen, anderen Menschen aus dem Weg zu gehen, solange wir nicht sicher sein können, dass es sich dabei um den Feind handelt".
Und so lange hatte Bärnhardt recht: "Hinterlassen wir besser keine Hinweise auf uns und unseren Verbleib."
Damit lehnte auch sie sich zurück. Die letzte Nacht war für sie lang gewesen, es war Zeit, ein wenig zu ruhen.

Re: Auf der Suche nach Weisheit

Verfasst: Mi 2. Mär 2022, 16:51
von Odin
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Arnolt
5. Tag, Abend, Frühling
Auf dem großen Fluss nach Süden
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Arnolt nickte.

"Ich kann ja auch nicht direkt am Ufer rumlaufen. Ich werde versuchen, dass die Tiere zwischen mir und dem Fluss sind.
Wenn wir dort aber erstmal mit dem Boot hinfahren, sollten wir das Boot auch gut verstecken. Und vor allem aufpassen, wenn wir wieder dorthin zurückkehren. Denn die Boote sind gute Hinweise darauf, dass wir in der Nähe sind."

Re: Auf der Suche nach Weisheit

Verfasst: Mi 2. Mär 2022, 20:10
von Spikor
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Bärnhardt
5. Tag, Abend, Frühling
Auf dem großen Fluss in Richtung Süden
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"So machen wir's", stimmte Bärnhardt zu. Jetzt, wo er seine Sorge losgeworden war, war er viel beruhigter und merkte seine Müdigkeit deutlich. Er lehnte sich wieder zurück und war bald eingedöst.

Re: Auf der Suche nach Weisheit

Verfasst: Mi 2. Mär 2022, 20:26
von Erzähler
SL

Die Nacht brach herein und alle außer Arnolt schliefen bald. Es wurde kühl so nah am Fluss, und das Feuer war nur noch eine Glut, damit es nicht zu sehr auffiel. Da es etwas bewölkt war, war der Mond nur manchmal zu sehen, aber Arnolt erkannte trotzdem, wann es soweit war, Bärnhardt für die nächste Schicht zu wecken. Bislang war nichts Außergewöhnlcihes passiert und so tauschten die beiden Männer und der Jäger legte sich schlafen. [SL-Hinweis: Ich hab' ausgewürfelt, in wessen Schicht es passiert]

Auch die zweite Schicht begann ereignislos und die Nacht zog allmählich vorüber. Dann, vielleicht ein oder höchstens zwei Stunden vor Sonnenaufgang, als die Nacht am kältesten war, schreckte Bärnhard hoch: Hatte da nicht jemand gerufen? Er lauschte. Nun war alles still. Hatte er es sich nur eingebildet? Es hatte geklungen wie ein etwas verängstigter männlicher Jugndlicher. Nun war nichts mehr zu hören, und der Wald war riesig. Keine Chance, jemanden zu finden, wenn da überhaupt einer gewesen war. Und da war ja noch die Frage, warum er so plötzlich aufgehört hatte, zu rufen. War er nicht allein? Bärnhardt überlegte hin und her, ob er die anderen wecken sollte. Aber was wollten sie schon machen? Der Wald war zu dicht, um etwas zu sehen. Bärnhardt spähte auf den Fluss, obwohl er sich einbildete, der Ruf sei aus dem Wald gekommen. Aber der Fluss blieb leer. Zeit verstrich. Alles blieb still.

Nein, entschied er sich schließlich. Vielleicht war es nur Einbildung, aber selbst wenn nicht, gab es keine Chance, jetzt im Dunkeln jemanden zu finden, der in diesem Wald steckte. Und es war ja nicht gesagt, ob man überhaupt jemanden finden WOLLTE. Außerdem hatten alle zuletzt wenig Schlaf gehabt. Viellicht würde sich bei Tageslicht ja eine Spur finden. Also weckte er sie nicht. [SL-Entscheidung, wäre bei jedem anderen Spieler auch so gewesen - keine Chance, nachts im Wald was zu finden, das ist auch ingame-Wissen aller Charas]

So wurde es hell und als es soweit war, weckte Bärnhardt die anderen und berichtete von seinem Erlebnis. Er konnte nicht sagen, was der Junge gerufen hatte - und ob es nicht vielleicht doch Einbildung gewesen war. Schließlich war es höchst seltsam, dass ein Jugendlicher überhaupt so tief im Wald war, dann nachts etwas rief, und nach nur einem einzigen Ruf schon wieder schwieg. Bärnhardt meinte, der Ruf war kurz gewesen, nur wenige Wörter, und es hatte ein bisschen fragend geklungen. Mehr konnte er dazu nicht sagen.