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Aceio
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Abend

Nun hob auch wieder Aceio sein Glas, das so überaus kunstvoll verziert war. Ihr erstes offizielles Abkommen mit einem Drittstaat. Ein wunderbares Gefühl, dass ihn durchaus ein wenig stolz lächeln ließ.
"Auf unsere gemeinsame Zukunft", bekräftigte er, nachdem der Handschlag getan war.
"die Verträge zwischen Bélan und Port Soles sind bereits in Bearbeitung. Wenn ich einen Vorschlag machen darf, wäre es meiner Meinung nach angemessen, derartige Verträge ebenfalls vorzulegen bei Eurer Reise in das ehrenwerte Sombal, Majestät, zur Verhandlung und endgültigen Abschließung vor Ort."

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Eskya "Eza" Zarin
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Abend
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Eza sah zu Aceio und neigte sehr leicht das Haupt. Soweit, wie es eben angemessen war, aus ihrer Stellung heraus.
"Weisen wir unsere Diplomaten und Vertreter an, sich darum zu kümmern. Noch haben wir einige Wochen Zeit, die Details zu besprechen", sagte sie dem Vorschlag von Aceio zu, wobei sie dabei zu Irkan blickte.
Selbstredend würde Aceio mit eingebunden. Doch das konnte sie ja nun so offen vor Irkan und den anderen Gästen nicht zugeben.
Noch einmal schenkte sie Irkan ein freundliches Lächeln.
"Nun, da wir das geklärt haben, muss ich mich leider entschuldigen. Es warten leider noch viele andere Angelegenheiten darauf, dringlichst besprochen zu werden", sagte sie zu beiden Männern, wobei ein Schmunzeln auf ihren Lippen lag.
Jeder von ihnen hatte es schon erlebt, dass alle gleichzeitig immer das drängendste Thema zu besprechen hatte und das am Besten vorgestern.
Ihr Blick blieb nur einen winzigen Augenblick länger auf Aceio liegen und nur mit den Augen gab sie ihm zu verstehen, dass sie ihn gerne bei Folgendem dabei hätte. Eza hatte offenbar einen Lauf. Also konnten sie auch die Sache mit Tenya angehen.

Aceio
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Abend

Sowohl Irkan als auch Aceio verneigten sich leicht vor Eza.
"Es ist mir eine Ehre, Hoheit", sprach Irkan und verneigte sich noch einmal etwas tiefer als Abschied.

Aceio bleib bei Eza stehen bis Irkan genug entfernt war.
"Er frisst dir aus der Hand", sagte er so leise, dass nur sie ihn hören konnte - immerhin duzte er sie, was in einem offenen Gespräch kaum angemessen war. "Und Sombal wird es ebenso tun." Davon war er überzeugt.
Sie hatte viel erreicht an nur einem halben Tag ihrer Herrschaft. Unglaublich.

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Eskya "Eza" Zarin
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Abend
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Auch Eza sah Irkan nach, wobei das Lächeln auf ihren Lippen bestehen blieb.
"Das tut er. Und dennoch sollten wir auf der Hut sein. Es kann immer noch sein, dass er ein falsches Spiel mit uns spielt", sagte sie leise, aber so freundlichen Ausdrucks, dass niemand, der sie beide sah, etwas derartiges vermuten würde.
"Dennoch, das lief ausgesprochen gut", sagte sie, als sie jenes Lächeln nun auch Aceio zuteil kommen ließ.
"Wir haben viel erreicht in so kurzer Zeit. Gemeinsam", betonte sie, was ihr am Wichtigsten war.
"Lass uns den Abend mit einer Überraschung für Tenya krönen."
Dennoch würde diese sich die ein oder andere Frage gefallen lassen müssen, bevor sie sie offiziell zur Zweiten Herrin von Bélan und Néhara berief.

Aceio
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Abend

Natürlich bestand die Gefahr, das war auch Aceio bewusst. Doch den offen ausgetauschten Handschlag hatten viele gesehen, das Bekenntnis der Gemeinsamkeit ebenso gehört und bezeugt. Es würde schwer werden, das noch zu verraten ohne zu viele Gegner auf sich zu ziehen.
"Wo wollt Ihr Tenya sprechen?", fragte er Eza nun wieder in formellerem Ton. Er wollte nicht die ganze Zeit mit ihr flüstern. Wollte sie hier im Raum bleiben oder einen Nebenraum aufsuchen? Letzteres würde leichter zu arrangieren sein ohne die Augen aller, die auf ihnen lagen bei jedem Schritt, den sie taten.

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Eskya "Eza" Zarin
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Abend
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"Nicht hier", sagte Eza und sah sich nach der derzeit Ersten Dienerin um.
"Ich denke, ein etwas privaterer Rahmen macht es einfacher, auch Fragen zu stellen, ohne, dass es allzu seltsam wirkt."
Blindes Vertrauen war Ezas Sache nicht. Sie machte das hier schon viel zu lange, um so naiv zu sein. Ein bisschen Abtasten musste da schon sein.
"Ich bitte um Eure Expertise in dieser Angelegenheit, Aceio", sprach sie sehr förmlich, während sie einige der Gäste und Bediensteten auf dem Weg zu Tenya passierten, die Eza endlich entdeckt hatte.
"Tenya, schenkt uns eine Minute. Oder zwei", bat sie, als sie sie endlich erreicht hatten.

Aceio
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Abend

Tenya lächelte durchaus ein wenig überrascht, aber erfreut und neigte ergeben den Kopf.
"Selbstverständlich, Majestät", erwiderte sie, während Aceio bereits vorging und mit den Wachen an der Tür sprach. Sogleich wurde ein Nebenraum geöffnet, vor dem sich ebenfalls eine Wache postierte. Aceio wartete mit gesenktem Haupt, bis Eza eingetreten war. Tenya blieb jedoch stehen, da es ihm zuerst zustand, den Raum zu betreten.
"Bitte, nach dir", sagte er mit einer einladenden Geste, ehe er selbst den Raum betrat, den ein dunkelroter Teppich auskleidete. Die Türen wurden hinter ihnen geschlossen, die Stimmen und Musik etwas gedämpft.
Teyna sah gespannt und zugleich mit geraden Schultern zu Eza. Sie lernte schnell, fand Aceio. Eza war eine Frau, für die Stärke zählte, nicht Unterwürfigkeit. Tenya würde für ihre Stärke belohnt werden.

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Eskya "Eza" Zarin
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Abend
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Eza setzte sich auf das Sofa, auf dem sie heute schon mehrfach gesessen hatte. Zuerst mit Ryorr, dann mit Aceio und den Gesandten aus Sombal und Cyran.
Und jetzt deutete sie Tenya an sich zu setzen, dann auch Aceio. Sie tat selbiges und trank den letzten Schluck ihres Schaumweines, wonach sie das leere, kunstvolle Glas auf dem edlen Marmortisch abstellte.
"Du machst dich gut. Du hast dich in wenigen Stunden um so viele Dinge gekümmert", erklärte sie zunächst und schenkte Tenya ein freundliches Lächeln.
"Was hat dich an den Hof gebracht?", fragte sie offen heraus los.
Sie wusste ja bereits, dass ihre Eltern Nekromanten waren, die in der großen Schlacht gefallen waren. Viel mehr aber auch nicht.

Aceio / Tenya
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Abend

Tenya setzte sich sehr vorsichtig. Das war ungewöhnlich, sie saß für gewöhnlich nicht auf den Polstermöbeln. Schon gar nicht im Beisein der hohen Herrschaften.
"Es ist mir eine Freude, Hoheit", erwiderte sie jedoch offen. "Nun, wie erwähnt, erlangten meine Eltern die Gunst des Ersten Herren Nalahr. Ich war damals einem engen Gefolgsmann des Ersten Herren versprochen. Die Ehe sollte vollzogen werden, wenn die Schiffe aus Choma zurück kehrten... doch das taten sie nicht."
Tenya senkte leicht den Kopf.
"Ich kam als Kind an den Hof, Majestät. Mit den Jahren lernte ich hier vieles und als Frau.... wurde ich von den meisten Männern übersehen. Es kann einsam in diesen Mauern sein und ich fand unter dem Dienstpersonal viele Freunde bis ich irgendwann zu ihnen gehörte. Ich brachte meinen Eltern Schande damit, so sagten sie. Doch ich fand darin Erfüllung... ich hatte eine Aufgabe, der ich nachgehen konnte."

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Eskya "Eza" Zarin
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Abend
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Aufmerksam blickte Eza Tenya an, während diese erzählte.
"Wie hießen deine Eltern?", wollte sie wissen, immerhin war sie mit einigen Nekromanten vertraut gewesen.
Besonders, wenn sie die Gunst Nalahrs erlangt hatten.
"Es ist keine Schande, seinen eigenen Weg zu suchen", befand Eza kurzerhand.
Es war ihr egal, was jemand gemacht hatte. War derjenige vertrauenswürdig und verstand sein Handwerk, dann hatte derjenige oder diejenige auch ihren Respekt. Unabhängig von Stand und Geschlecht.
"Und wohin hoffst du, wird dein Weg dich noch führen?"