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Re: 4. Die lange Rückkehr

Verfasst: Do 26. Mai 2022, 19:03
von Cassiopeia
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Aceio
Auf See
Mitte Februar
146. Jahr des Lichts
Mittag
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"Aye, die haben wir wohl", stimmte Aceio zu. "In Port Soles werden sie uns vermutlich köpfen. Das wird ein... interessantes Wiedersehen", überlegte er, konnte sich aber nicht vorstellen, dass Toyan, Shaya und die anderen ihn mit offenen Armen empfingen wenn er als Erzherzog von Bélan zurück kehrte, dem Land Nalahrs, der Nekromanten und Blutmagier. Und nach dem, was sie von Kairos erfahren hatten, was jene Blutmagier in Port Soles angerichtet hatten, mit Recht.
"Erst einmal Sombal. Mit Glück wissen sie auch dort nichts von dem Vorfall und es gibt einfach einen königlichen Empfang wie geplant", hoffte er.

Re: 4. Die lange Rückkehr

Verfasst: Do 26. Mai 2022, 19:05
von Tjeika
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Eza
Auf See
Mitte Februar
146. Jahr des Lichts
Mittag
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"Ich freue mich nicht gerade auf das Wiedersehen in Port Soles", sprach sie und stellte ihr Glas wieder ab.
"Oder das mit Nyath", ergänzte sie dann leiser und sah von dem Glas wieder auf.
"Aber wir haben zunächst andere Herausforderungen."
Und die würden spannend genug. Sombal war da nur der Anfang.
"Hoffen wir, du hast recht."

Re: 4. Die lange Rückkehr

Verfasst: So 5. Jun 2022, 15:38
von Cassiopeia
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Aceio
Sombal
20. Februar
146. Jahr des Lichts
Nachmittag
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Sombal. Die ganze Südküste Seyîns entlang waren sie die vergangenen Tage gesegelt, die ferne Küste stets zur backbordseite haltend. Nun schob sich langsam die Silhouette der Hauptstadt aus dem gleißenden Nachmittagslicht. Weiße Türme markierten den Hafen bereits aus der Ferne, die hellen Häuser mit Zinnen und kleinen Türmen erhob sich sanft ansteigend in die Dünen dahinter. Eine stolze Stadt, in der vor dem Krieg beinahe eine halbe Million Menschen gelebt hatten, die wichtigste Stadt neben Port Soles des gesamten Kontinents.
Nalahrs Angriffe hatten Sombal schwere Narben zugefügt. Selbst vom Wasser aus waren große Lücken in Straßenzügen zu erkennen und beim Näherkommen zeigte sich, dass die Hafenmauer ebenfalls nur notdürftig wieder aufgebaut worden war, der Kai teilweise unbegehbar war und hier und dort Trümmerhaufen zusammen getragen worden waren.
Hier nun würden sie als Königin und Erzherzog an Land gehen, ein offizieller Antrittsbesuch als Oberhäupter Bélans. Kairos hatte sie bereits gewarnt vor den Menschen hier, sogar vor einem möglichen Mordkomplott gegen Eza. Nach allem, was Aceio über die Menschen hier wusste, die sehr abergläubisch und gegen jede Art der Magie waren, war dies eine durchaus ernstzunehmende Warnung.
Dennoch erwartete sie bereits ein Empfangskommitee des Königs, der Hafen wurde ihnen geöffnet und das Anlegen gewährt. Das waren zumindest nicht die schlechtesten Voraussetzungen, fand Aceio.
Zusammen mit Eza stand er in offiziellen Gewändern an Deck unter einem Sonnensegel. Nun würde sich zeigen, wie gut sie zusammen auf dem politischen Parkett funktionierten. Rufe ertönten, Taue wurden festgemacht und Trompeter griffen zu ihren Instrumenten, als alles bereit war an Land zu gehen.
Interessanterweise sah Aceio kaum Menschen als habe jemand vergessen, ihnen bescheid zu sagen.

Re: 4. Die lange Rückkehr

Verfasst: Mo 6. Jun 2022, 13:38
von Tjeika
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Eza
Sombal
20. Februar
146. Jahr des Lichts
Nachmittag
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"Ich muss gestehen, ich bin ein wenig aufgeregt", flüsterte sie Aceio zu, als die Trompeter mit ihrem Lied begannen.
Und das war sie schon den ganzen morgen und mittag über gewesen. Die hohen, weißen Türme hatte man schon seit einigen Stunden erkennen können. Entsprechend hatte sich Ezas Nervosität den ganzen Tag über gesteigert und nun war sie zum Platzen gespannt.
Sie kannte die Mentalität der Menschen hier und so enttäuschte es sie zwar ein wenig, dass sich niemand eingefunden hatte, wie es bei königlichen Besuchen sonst üblich war, jedoch überraschte es sie nicht. Als Magier waren sie hier nur solange willkommen, solange sie in offizielle Funktion hier waren.
"Immerhin lässt man uns herein", versuchte sie es positiv zu sehen.

Re: 4. Die lange Rückkehr

Verfasst: Mo 6. Jun 2022, 19:29
von Cassiopeia
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Aceio
Sombal
20. Februar
146. Jahr des Lichts
Nachmittag
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"Und erwartet uns sogar", erwiderte Aceio tatsächlich lächelnd, "für das Herrscherpaar aus Bélan tatsächlich eine Überraschung."
Nalahr war schließlich weitaus weniger diplomatisch gewesen, als er den Weg nach Osten angetreten hatte. Aceio konnte den Menschen hier ihre Skepsis keineswegs vorwerfen.
"Wenn der König einen solchen Aufwand betreibt, zeigt er zumindest den Willen, uns zu empfangen."
König Ecoar war ein stolzer Mann. Hätte er das Herrscherpaar aus Bélan nicht für würdig gehalten, hätte er sie gar nicht erst willkommen geheißen.
"Nach Euch, Majestät", sagte Aceio nun also höflich, es war vollkommen klar, dass Eza als erste an Land ging. Sie war die Königin und trug die Krone, Aceio kam hier nur an zweiter Stelle.

Re: 4. Die lange Rückkehr

Verfasst: Mo 6. Jun 2022, 20:16
von Tjeika
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Eza
Sombal
20. Februar
146. Jahr des Lichts
Nachmittag
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"Ja, ein wenig", seufzte Eza und griff für einen kurzen Moment an Aceios Hand, dass es beinahe nur eine Sekunde andauerte.
Aber er hatte recht, dies hier war ein Antrittsbesuch. Da unterließ man solcherlei Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit besser.
"Sehen wir es also positiv. Und hoffen wir, dass sie nicht darauf aus sind, uns zu vergiften."
Vor einem solchen Anschlag waren sie ja bereits gewarnt worden.
Und so nickte sie und ging schließlich nach Aceios Aufforderung hoch erhobenen Hauptes voran. Hier galt es eben auch eine gewisse Würde auszustrahlen.

Re: 4. Die lange Rückkehr

Verfasst: Mo 6. Jun 2022, 20:36
von Cassiopeia
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Aceio
Sombal, Seyîn
20. Februar
146. Jahr des Lichts
Nachmittag
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Als Eza vom Schiff getreten war und Aceio schließlich neben ihr stand, trat aus der Empfangsgruppe ein in eine helle Robe gekleideter Mann hervor, der einen langen Stab in der Hand hielt. Er neigte tief seinen Kopf ehe er sprach.
"Als oberster Priester Valos grüße ich Euch in der Stadt des Königs von Seyîn, der Stadt der Krönung seiner Majestät, König Ecoar. Er erwartet Euch im Weißen Palast und lässt Euch seine Freude über ein friedliches Treffen unserer Länder ausrichten. Willkommen, Erste Herrin von Néhara." Abermals verneigte er sich respektvoll.

Re: 4. Die lange Rückkehr

Verfasst: Mo 6. Jun 2022, 21:09
von Tjeika
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Eza
Sombal
20. Februar
146. Jahr des Lichts
Nachmittag
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Als der Priester schließlich vor ihr stand und sie beide doch überraschend freundlich willkommen hieß, neigte Eza leicht das Haupt - gerade so viel, wie es angemessen schien aus ihren beiden Positionen heraus.
"Es ist uns eine Ehre", sprach sie mit fester Stimme, aber freundlich.
"Wir sind sehr froh, unsere Antrittsreise in Sombal beginnen zu dürfen", machte sie damit auch gleichermaßen klar, dass damit Sombal als Erstes ausgewählt worden war.
Denn dies bedeutete in diesen Kreisen durchaus etwas.

Re: 4. Die lange Rückkehr

Verfasst: Do 9. Jun 2022, 21:20
von Cassiopeia
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Aceio
Sombal, Seyîn
20. Februar
146. Jahr des Lichts
Nachmittag
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Der Priester neigte abermals ein wenig seinen Kopf.
"Seine Majestät weiß diese Ehre zu schätzen", sagte er und die kleine Delegation öffnete sich und gab den Weg zu einer weißen Kutsche frei, deren verschlag sogleich geöffnet wurde.
"Seine Majestät erwartet Euch, Majestät", sprach er einladend, Aceio war überrascht. Dies war wirklich ein einladender Beginn. Dass er nicht persönlich angesprochen wurde ließ er geschehen. Er war gespannt, ob der König seiner gewahr wurde oder ihn ebenso ignorierte.

Re: 4. Die lange Rückkehr

Verfasst: Fr 10. Jun 2022, 11:54
von Tjeika
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Eza
Sombal
20. Februar
146. Jahr des Lichts
Nachmittag
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Eza hingegen überraschte es tatsächlich gar nicht, dass Aceio nicht mit eingebunden wurde. Immerhin war er der Erzherzog, der Gemahl der Königin. Sie wusste sehr genau, dass es nicht als Beleidigung gemeint war, sondern lediglich ihre eigene herausgehobene Stellung betont werden sollte. Immerhin war dies ein offizieller Besuch - von Herrscher zu Herrscher.
Eza neigte abermals in angemessener Weise ihr Haupt, dann bedeutete sie Aceio sie zu der Kutsche zu begleiten.
Jetzt wurde es interessant, auch wenn der Start schon einmal geglückt schien.