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Toyan / Tazanna
Außerhalb von Port Soles
20. Juni im 143. Jahr des Lichtes
Morgen
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Toyan nickte und lächelte etwas erleichtert.
"Gut. Dann brauchen wir einen Weg, der uns an einen Hafen führt, der nicht von Nekromanten besetzt ist. Shaya, hat du in etwa eine Ahnung, wo dein Vater sich befindet, dass wir ihn finden können?"

Tazanna hatte dem ganzen bisher nur schweigend zugehört. Sie war noch ziemlich verstört von dem, was in Port Soles passiert war und war froh, in der Gruppe bleiben zu können. Sie boten die einzige Sicherheit, die sie momentan hatte.
Da sie keine Ahnung von Nekromanten oder Nalahrs vermuteter Strategie hatte, versuchte sie sich ein wenig auf ihre Magie zu konzentrieren. Sie wollte endlich wissen, was genau sie damit tun konnte, was genau ihre Gabe war. Dinge aus der Erinnerung erschaffen? Doch sie waren nicht materiell, sie waren nur... Illusionen? Ihr Herz klopfte sofort schneller bei dem Gedanken und sie überlegte, worauf sie ihre Magie richten konnte. Der Beutel fiel ihr ein, den Toyan wieder eingesteckt hatte, aus dem er etwas über Nareas Leichnahm gestreut hatte. Es war ein sehr schöner Beutel gewesen...
Eine Mischung aus erschockenem Schrei und erfreutem Jubel entwich ihr, als der Beutel plötzlich direkt vor ihr erschien. Als sie danach greifen wollte, griff sie hindurch, doch bloß angesehen sah er dem Beutel, der eigentlich in Toyans Mantel steckte, völlig identisch.
"Ich hab es!", rief sie aufgeregt. "Ich weiß, was ich bin! Ich kann Illusionen erschaffen!" Ertappt blickte sie plötzlich auf als ihr bewusst wurde, dass sie eigentlich mitten in einer wichtigen Besprechung waren. "Oh... äh, entschuldigung", sagte sie kleinlaut und merkte, wie sie rot wurde.

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Tarik
Port Soles
20. Juni im 143. Jahr des Lichtes
Morgen
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Interessiert folgte Tarik der Unterhaltung. Er kannte sich weder mit der Seefahrt noch mit Nekromanten wirklich aus. Auch war er kein Soldat der irgendetwas von taktischer kriegsführung verstand. All das waren Themen mit denen sich die anderen viel besser auskannten. Er war ein Erdmagier und das vielleicht sogar ein recht mächtiger und er hatte gelernt, wie man ein Dorf in den Bergen verteidigte. Aber mehr auch nicht.
So entschied Tarik, dass es das beste sein würde, wenn er sich dem Anschloss, was der Rest der Gruppe entschied.
Verwundert blickte Tarik zu Tazanna als diese sich plötzlich und unvermittelt und ohne einen Zusammenhang in die Unterhaltung einmischte. Erst dachte Tarik sie hätte die geniale Idee, was sie tun sollten. Doch die Ernüchterung, dass es nur um ihre Magie ging, folgte sogleich.
"Das ist wunderbar", sagte Tarik leise und erfreut zu ihr. "Dann müssen wir nurnoch einen Lehrmeister für dich finden", ergänzte er seufzend. Illusionen waren sicher von großem Vorteil, aber ohne vernünftigen Lehrmeister würde es sehr schwer werden, dass Tazanna ihre Magie kontrolliert zu beherrschen lernte. Auch würde es sicher an sehr langer Prozess werden.

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Aylos
Port Soles
20. Juni im 143. Jahr des Lichtes
Morgen
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Aylos hatte Tazanna beobachtet bei ihren Versuchen, wobei er erst erkannte was sie tat, als das Ergebnis vor ihr in der Luft schwebte.
„Das hast du super gemacht“, freute er sich und umarmte sie, ehe er sie sanft auf die Wange küsste.
„Aber Tarik hat Recht, du brauchst nun jemanden, der dir beibringt damit richtig umzugehen. Kleinere Dinge kannst du vielleicht ohne Hilfe lernen, aber ich glaube es wird fast unmöglich sein ohne Hilfe herauszufinden, was du alles mit deiner Magie tun kannst.

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Tazanna
Außerhalb von Port Soles
20. Juni im 143. Jahr des Lichtes
Morgen
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Tazanna sah Tarik und Aylos etwas verständnislos an.
"Und wo wollen wir so jemanden her nehmen? Achtung, alle mal her hören, wir suchen einen Illusionisten?", fragte sie und schüttelte leicht den Kopf. So viele Magier hatten es ohne Ausbildung geschafft, weil die Bruderschaft alles kontrollierte. "Ich brauche keinen Lehrer", sagte sie und stand auf. "Sagt mir bescheid, wenn es weiter geht, ich schaue mal ob ich etwas zu Essen finde." Sie wusste nicht einmal, warum es sie plötzlich so wütend machte, aber sie wollte keinen Lehrer vorgesetzt bekommen. Sie wollte das allein schaffen, sie hatte bisher alles allein geschafft. Trauten sie ihr so wenig zu?
Sie entfernte sich vom Lager, der Tag versprach heiß zu werden. Sehr lange konnten sie nicht mehr bleiben.

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Shaya
Außerhalb von Port Soles
20. Juni im 143. Jahr des Lichtes
Morgen
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Shaya sah Tazanna mit erhobener Braue hinterher.
"Wir suchen ihr schon einen Lehrmeister", beruhigte sie die anderen Magier in der Gruppe leise.
Dass das in einer Katastrophe so ganz ohne enden konnte, konnte Tazanna ja auch nicht riechen.
Sie wandt sich wieder Toyan zu.
"Ich hätte eine Ahnung. Im Heimathafen", antwortete sie dann etwas verspätet.

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Aylos
Port Soles
20. Juni im 143. Jahr des Lichtes
Morgen
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„Entschuldigt mich bitte“, sagte er zu den anderen der Gruppe und folgte Tazanna. Was war mit dieser nur los? Was hatte er falsch gemacht? Er wollte ihr doch nur helfen, warum konnte sie dies nicht annehmen?
„Taza“, rief er, als er schon eine Weile hinter dieser her lief. „Bitte warte doch. Was ist denn los?“

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Tazanna / Toyan
Außerhalb von Port Soles
20. Juni im 143. Jahr des Lichtes
Morgen
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Tazanna stapfte eine Weile wütend weiter, bis sie schließlich doch langsamer wurde und sich zu Aylos umdrehte.
"Wieso behandeln mich alle wie ein kleines Kind? Ich mag nicht als Magierin aufgewachsen sein, aber nicht jeder ist so behütet aufgewachsen wie du, Aylos. Ich habe mein Leben immer selbst bestimmt und jetzt auf einmal geht das nicht mehr?" Sie fühlte sich so.... kontrolliert, als schöbe man ihr plötzlich einen Riegel vor, als wollten die anderen ihr Leben in die Hand nehmen.

Toyan seufzte innerlich, als erst Tazanna und dann Aylos aufstanden. So etwas konnten sie nun eigentlich gar nicht gebrauchen - weder eine beleidigte Tazanna, die mit ihren neuen Kräften experimentierte, doch ein streitendes Pärchen. Daher versuchte er sich wieder auf Shaya zu konzentrierten und sich ihre Antwort in Erinnerung zu rufen.
"Ah - Heimathafen. Das heißt, wir werden ein Schiff brauchen. Nalahr wird die Küste ziemlich abgeriegelt haben, wir werden rund um Port Soles kein Glück haben. Bleibt also die Frage, Norden oder Süden?", fragte er in die verbliebene Runde.

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Aylos / Namid
Außerhalb von Port Soles
20. Juni im 143. Jahr des Lichtes
Morgen
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Aylos blinzelte. „Es tut mir leid, dass ich eine schöne Kindheit hatte und behütet aufgewachsen bin, wie du es nennst. Wenn du damit ein Problem hast, dann tut es mir leid“, sagte er ruhig.
„Ich weiß, dass du bisher immer alles alleine geschafft hast. Keine Hilfe brauchtest und wolltest“, fügte er etwas bitterer hinzu, denn er wusste, dass es ihr auch schwer fiel seine Hilfe anzunehmen, dabei gehörte dies für ihn dazu, wenn man sich liebte und zusammen sein wollte. Dass man einander half, den anderen stärkte, aber das sah Tazanna wohl anders.
„Und was mir besonders leid tut ist, dass du mit meiner Sorge ein Problem hast. Ja, du würdest deine Magie wahrscheinlich ein Stück weit selbst erlernen können, aber jede Magie hat seine Eigenarten. Was meinst du wie viele nicht gut ausgebildete Magier verrückt werden, wenn sie eine Geistmagie beherrschen, wie deine Illusionen eine ist. Wie viele Elementarmagier sich selbst umgebracht haben, weil ihre Magie in die falsche Richtung ging. Ich möchte dich nicht verlieren. Aber wenn du dein eigenes Ding machen möchtest bitte, dann aber ohne mich“, sagte er und drehte sich von Tazanna weg um zu gehen, denn er wollte nicht, dass sie seine Traurigkeit und seinen Schmerz sah. Er liebte Tazanna aber er wollte nicht dabei zusehen, wie sie sich womöglich selbst zerstörte.

Namid musste nicht lange überlegen. „Ich bevorzuge den langen Land- und kurzen Seeweg“, sagte sie und grinste leicht, als sie zu Toyan sah. Dieser hätte sich diese Antwort schon denken können.

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Tazanna
Außerhalb von Port Soles
20. Juni im 143. Jahr des Lichtes
Morgen
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"Aylos, jetzt warte doch mal", bat sie ihn, warum war er denn jetzt gleich so verbittert und sprach von Trennung und verlieren? War das nicht etwas zu hoch gegriffen?
"Wer sagt denn, dass du mich verlierst?", fragte sie und wusste nicht ganz, wie sie nun reagieren sollte. "Ich wollte dir das nicht zum Vorwurf machen, das tut mir leid. Ich hatte nur den Eindruck, dass für alle bereits klar ist, dass ich einen Ausbilder brauche, ohne dass ich überhaupt gefragt werde. Vermutlich... habe ich über reagiert, es war nur... das, was bei mir gerade ankam war die Entscheidung über meinen Kopf hinweg 'Tazanna hat doch keine Ahnung von der Magie und kann es nicht.'" Unsicher sah sie Aylos an.
"Ich weiß so vieles nicht, was für euch selbstverständlich ist, Aylos. Aber ich hatte immer geglaubt, wenigstens die Kontrolle über mich selbst zu haben. Wenn mir die nun auch noch abgenommen wird..." Was blieb ihr dann noch?

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Aylos
Port Soles
20. Juni im 143. Jahr des Lichtes
Morgen
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Aylos atmete einmal tief durch, ehe er sich wieder zu Tazanna umdrehte. „Ich wollte dir nichts vorschreiben. Ich habe doch nur gesagt, dass du um das ganze Ausmaß deiner Magie kennen zu lernen einen Ausbilder brauchst. Du sollst doch austesten, sollst probieren, was du schaffst und ich finde es toll, dass du es machst. Aber was ist verkehrt daran Hilfe anzunehmen, wenn wir welche finden, was ja noch nicht sicher ist“, meinte er und trat auf sie zu.
„Ich will doch nur nicht, dass du wahnsinnig wirst, weil du deine Magie falsch anwendest“, fügte er versöhnlich hinzu.