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Re: Kapitel 6

Verfasst: Do 1. Mai 2014, 11:26
von Cassiopeia
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Tazanna & Toyan
Außerhalb von Port Soles
20. Juni im 143. Jahr des Lichtes
Morgengrauen
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Tazanna nickte und setzte sich dann vorsichtig auf.
"Die anderen sind schon am Feuer", bemerkte sie etwas unbehaglich. "Sollen wir... zu ihnen gehen?" Es wäre wohl das Beste, auch wen Tazanna nicht ganz wohl dabei war. Mit dieser bedrückten und ernsten Stimmung wusste sie nicht ganz umzugehen, der Ungewissheit, wie es nun mit ihnen allen weiter gehen würde.

"Guten Morgen", antwortete Toyan mit einem kleinen Lächeln, er hatte Tarik schließlich zuvor erst geweckt. Er blickte zu den beiden letzten noch Schlafenden hinüber. "Was machen wir mit Noyan und Revan? Wecken oder schlafen lassen?"

Re: Kapitel 6

Verfasst: Fr 2. Mai 2014, 10:08
von LaBerg
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Tarik
Port Soles
20. Juni im 143. Jahr des Lichtes
Morgengrauen
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Tarik folgte dem Blick von Toyan zu den beiden anderen hinüber. Die beiden schienen noch fest zu schlafen. Wenn sie gleich Narea den Flammen übergeben wollten, sollten sie die beidne wecken. Es war schließlich der Esel von Noyan dem sie es zu verdanken hatten, dass sie die Leiche überhaupt aus der Stadt bringen konnten und Revan war jemand der Narea schon länger gekannt hatte.
"Ich denke wir sollten sie wecken, dass sie sich ebenfalls etwas an deinem Tee stärken können, bevor wir Narea den Flammen übergeben", sagte Tarik, wobei er den letzten Teil des Satzes nur sehr leise aussprach.

Re: Kapitel 6

Verfasst: So 4. Mai 2014, 13:20
von Tjeika
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Shaya Zarin
Port Soles
20. Juni im 143. Jahr des Lichtes
Morgengrauen
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Shaya nickte Tarik zustimmend.
"Ja, wir sollten auch ihnen die Möglichkeit geben, sich von Narea zu verabschieden. Und damit einen Strich unter dieses Kapitel zu ziehen."
Kurz trank sie vom nicht mehr ganz so heißen Tee.
"Und der Tee wird ihnen auch gut tun."

Re: Kapitel 6

Verfasst: So 4. Mai 2014, 21:33
von Cassiopeia
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Toyan
Außerhalb von Port Soles
20. Juni im 143. Jahr des Lichtes
Morgengrauen
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Toyan seufzte und erhob sich um erst Noyan und dann Revan vorsichtig zu wecken und beiden eine Tasse Tee zu bringen. Um ihnen Zeit zu lassen wach zu werden, kehrte er zum Feuer zurück und setzte sich wieder neben Shaya.
Da es ihm an Worten fehlte, schwieg er und schenkte sich noch etwas Tee nach, er brauchte mehr als den einen Becher um wach zu bleiben.

Re: Kapitel 6

Verfasst: Mo 5. Mai 2014, 21:19
von Katastropholy
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Revan
Außerhalb von Port Soles
20. Juni im 143. Jahr des Lichtes
Morgengrauen
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Revan bemerkte die Weckversuche und die sich kurz darauf entfernenden Schritte. Er war dankbar, dass die Person nicht allzu laut war, denn sein Schädel fühlte sich an als würde ein ganzes Batallion Bogenschützen darin gerade Zielübungen abhalten. Das war der Preis seiner Magie.
Langsam schob er sich den Baumstamm hoch, an den er seinen Kopf gebettet hatte und öffnete langsam die Augen einen Spalt. Die anderen saßen bereits am Feuer, es würde also bald weitergehen. Er sollte die Ruhe noch so weit wie möglich ausnutzen, beschloss er und schloss die Augen wieder, um noch ein wenig auszuruhen.

Re: Kapitel 6

Verfasst: Do 8. Mai 2014, 22:33
von Cassiopeia
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Toyan
Außerhalb von Port Soles
20. Juni im 143. Jahr des Lichtes
Morgengrauen
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Revan blieb ohne eine große Reaktion liegen und so beschloss Toyan, dass es nun nicht mehr an ihm war, ihn wach zu halten. Ob er bei Nareas Abschied dabei sein wollte, musste der Magier selbst wissen.
"Fühlst du dich bereit?", fragte er leise an Namid gerichtet. Am liebsten hätte er diesen Moment noch Stunden hinaus geschoben, aber er hatte kaum eine andere Wahl. Sie konnten keinen toten Körper in der heißen Sommersonne Stundenlang liegen lassen. Abgesehen davon, dass sie selbst ebenfalls weiter mussten, so schwer der Schritt auch fiel. "Fangen wir an", sagte er leise.
Toyan stand also auf und trat zu dem bereits vorbereiteten Lager aus Holz, auf dem Nareas Körper die Nacht verbracht hatte. Schweigend betrachtete er sie. Ihr Körper bot keinen schönen Anblick mehr und doch hatte Toyan den Eindruck, sie würde jeden Moment die Augen aufschlagen und versichern, dass es ihr gut ging. Er überlegte, ob er etwas sagen sollte.
Er schloss einen Moment die Augen und holte langsam Luft. Als er sie wieder öffnete, wusste er ohne direkt hinzusehen, dass die anderen nun ebenfalls um Nareas Leichnam herum standen.
"Narea war eine unglaublich starke Frau", begann er schließlich, ohne sich dessen direkt bewusst zu sein, dass er seine Gedanken laut aussprach. "Sie war niemals laut, hat sich niemals in den Vordergrund gedrängt. Aber sie war immer da, wenn sie gebraucht wurde, egal für wen, egal, worum es ging. Wenn sie helfen konnte, hat sie es getan und damit so manchem von uns nicht nur einmal das Leben gerettet." Er machte eine kurze Pause, ehe er weiter sprechen konnte.
"Narea. Ich fühle mich geehrt, dich gekannt zu haben, du warst eine loyale und enge Freundin. Ich werde dich sehr vermissen, du wirst mir sehr fehlen. Unsere gemeinsame Zeit war kurz, das macht sie um so wertvoller und ich wünschte mir, dein Leben hätte länger dauern dürfen. Es schmerzt, so unerwartet früh Abschied nehmen zu müssen. Ich werde dich nie vergessen und hoffe, deine Seele konnte Frieden finden und eins werden mit Brihá. Lebe wohl."
Er senkte den Kopf und holte das Säckchen mit dem Schattensternpulver hervor, öffnete es und streute eine Prise dessen über ihren Körper.
"Wenn... wenn du erlaubst, behalte ich den Rest als Notreserve der Heilmittel", sagte er mit erstickter Stimme und trat dann langsam wieder zurück. In seinen Augen brannten Tränen und so konnte er in den Gesichtern der anderen nicht erkennen ob jemand von ihnen ebenfalls vortreten wollte um sich von Narea zu verabschieden.

Re: Kapitel 6

Verfasst: Fr 9. Mai 2014, 20:06
von LaBerg
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Tarik
Port Soles
20. Juni im 143. Jahr des Lichtes
Morgengrauen
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Tarik war dem Beispiel von Toyan gefolgt und hatte zusammen mit den anderen um den Leichnam von Narea gestellt. Die Worte von Toyan waren so Aufrichtig und bewegend, dass einige Tränen die Wange von Tarik hinunterrollten, wärend er auf den toten Körper blickte.
"Wir kannten uns noch nicht besonders lange, aber du hast für eine gute Sache gekämpft umso bedauerlicher ist es, dass wir hier von dir Abschied nehmen mussen. Ich verspreche dir alles daran zu setzen, dass dein Tod nicht vergebens war und das wofür du gekämpft hast zu einem Ende gebracht wird", sagte Tarik leise.
Mit einem leisen Seufzen und feuchten Augen trat er von dem Leinahm beiseite.

Re: Kapitel 6

Verfasst: So 11. Mai 2014, 13:38
von Tjeika
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Shaya Zarin
Außerhalb von Port Soles
20. Juni im 143. Jahr des Lichtes
Morgengrauen
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Shaya hatte den Worten Toyans und Tariks mit Bedacht gelauscht. Sie waren so warm und herzlich gewesen. Etwas, von dem Shaya wusste, dass sie es niemals in Worte fassen konnte.
"Du fehlst mir", flüsterte sie leise, als sie sich vor dem Leichnam Nareas widerfand.
Sie hatte nicht einmal bemerkt, dass sie nach Tarik vor sie getreten war. Genauso wenig, wie sie gemerkt hatte, dass sie aus Mangel an passenden Worten einige Augenblicke lang einfach nur schweigend dagestanden und den toten Körper fassungslos angestarrt hatte.
"Ich weiß, dass du in Brihá aufgegangen bist und immer an unserer Seite stehen wirst. Brihá war dir gewogen im Leben und du wirst es uns im Tod sein", sprach sie schließlich die alte Formel, die auch schon ihr Vater am Leichnam ihrer Mutter gesprochen hatte.

Re: Kapitel 6

Verfasst: So 11. Mai 2014, 14:54
von vojka
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Aylos / Namid
Außerhalb von Port Soles
20. Juni im 143. Jahr des Lichtes
Morgengrauen
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Aylos schwieg. Er hätte nicht gewusst, was er sagen sollte. Er hatte Narea nicht so gut gekannt und nahm deshalb einfach stumm von ihr Abschied, während er lauschte, was die anderen sagten.

Nachdem Shaya vorgetreten und etwas gesagt hatte, hatte Namid zu jedem Gesehen, aber es schien so, als wollte niemand mehr etwas sagen, weshalb sie es nun war, die vortrat.
Leise begann sie das Lied vom Vorabend zu summen, während sie ihre Kraft sammelte um Narea den Flamen zu übergeben.

Re: Kapitel 6

Verfasst: Di 13. Mai 2014, 21:04
von Cassiopeia
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Toyan
Außerhalb von Port Soles
20. Juni im 143. Jahr des Lichtes
Morgengrauen
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Toyan sah wie versteinert zu, wie die Flammen Nareas Körper einhüllten. Namids Melodie klang wie aus weiter Ferne, als würden sie Töne durch die Flammen getragen. Er wusste nicht einmal ob er weinte, die Zeit stand still in diesem Augenblick, der eine Ewigkeit zu dauern schien.
Er wusste nicht, wie lange er dort stand, doch als die Flammen herunter gebrannt waren, nahm er seine Umgebung wieder wahr.
Er kehrte als Letzter an das gemeinsame Lager zurück und setzte sich bedrückt zu den anderen.
"Wie... wie machen wir jetzt weiter?", fragte er leise und schaffte es nur schwer, aufzusehen.