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Mrs Murphy

"Wenn wir unseren Menschen gegenüber treten, sollten wir das zusammen tun. Also beide mitfahren. Oder zumindest im Vorfeld wissen, wohin sie gebracht werden und dort auf sie warten", meinte Mrs Murphy, "Sie fahren schon sehr früh los, noch vor dem Doktor. Wo es auch interessant wäre zu erfahren, wo er arbeitet..."

Susi

Susi kam nur begrenzt mit, weil sie nicht alles verstand, was die beiden da besprachen - zumindest hatte sie den Eindruck, dass manche Aussagen mehr bedeuteten, als ihr offensichtlich schien. Dennoch machte sie einen Vorschlag:

"Also ich weiß nicht, wer von den Katzen aus der Nachbarschaft vielleicht noch bereit wäre, euch zu helfen, aber bis heute Abend kann ich es heraus finden. So oder so denke ich aber, dass ihr beide euch nicht zerteilen könnt. Ihr solltet euch für einen Plan entscheiden und den ordentlich durchziehen, das ist Katzenart."

Gerade das Letzte sagte sie in einer Bestimmtheit, die tiefe Überzeugung ausdrückte, und jeder, der schon einmal gesehen hatte, wie eine Katze sich in drei Kreisen und unter Ausnutzung sämtlicher Deckung ganz langsam auf ein einmal anvisiertes Ziel zu gepirscht hatte, der wusste, was sie meinte.

Laetitia

"Ja, es wäre schön, wenn uns noch andere Katzen helfen würden.

Damit wir wissen, wohin sie gefahren werden, und da wir uns nicht auf den Zufall verlassen können, müsste jemand von uns mitfahren, um das auszukundschaften. Es könnte natürlich sein, dass dieser Harry etwas davon erzählt.
Wenn wir aber beide mitfahren wollen, müssen wir auch beide über Nacht hierbleiben. Und da stoßen wir auf ein Problem. Ich hatte Paulchen gesagt, dass ich spätestens morgen früh zurück bin. Wenn du gehst, anstatt mir, dann ließe sich das noch regeln. Aber nicht, wenn keiner von uns zurückgeht. Ansonsten würde Paulchen hierherkommen, weil er glauben würde, ich wäre verletzt oder so. Und bei seinem verletzten Bein braucht er vor allem Ruhe.
Wo der Doktor arbeitet, haben wir schon rausgefunden. Ich habe auch schon eine anonyme EMail an seinen Chef geschickt."

Mrs Murphy

Mrs Murphy nickte Susi zu. "Ja, wir müssen uns auf etwas konzentrieren... und Hilfe ist immer gut. Wenn du das machen könntest, wären wir dir wirklich sehr dankbar!"

Sie sah zu Laetitia: "Dann schlüpfe ich morgen in den Lieferwagen. Kümmere du dich um unsere Kater und... oh, was hast du denn geschrieben und überhaupt, kann ich bitte etwas nähere Informationen haben?"
Sie sah kurz zu Susi - ob die nette Hauskatze eigentlich verstand, worum es ging? Oder ob die beiden Mensch-Katzen ihr unheimlich wurden?

Susi

Als Laetitia von "Email" sprach, war Susi deutlich anzusehen, dass sie nun das Problem der beiden Katzen verstand. Die Trennung von ihren geliebten Menschen und das anschließende Aussetzen im Wald hatte offenbar ihre geistige Gesundheit angegriffen. Natürlich wusste sie nicht, was eine Email war, aber dass die beiden Besucher dermaßen wirr sprachen, machte deutlich, dass sie irgendwie auf dem langen Weg hierher einen Teil ihres Verstandes am Wegesrand zurück gelassen hatten. Vermutlich war das eine Folge der bösen Taten des Doktors - oder des Tierarztes, so wie Mrs. Murphy vorhin positiv von diesem Tierquäler gesprochen hatte, war das sogar am Wahrscheinlichsten. Ja, ein Trauma, das musste es sein. Susi bekam ein bisschen ein schlechtes Gewissen, weil sie Morle da mit rein gezogen hatte. Den beiden musste zwar geholfen werden (wer weiß, vielleicht gab es diesen Kater ja gar nicht und sie redeten ihn sich nur ein und waren in echt bloß zu zweit?), aber nur unter strengster Vorsicht, damit man dabei nicht selber einen Dachschaden davontragen würde. Susi erklärte:

"Äh, ja... also ich denke, ich schaue jetzt einfach mal nach Morle, ja?" Sie wollte den Kater unbedingt nochmal unter 4 Augen sprechen, bevor er den beiden begegnen würde. Vor allem diese neue, Laetitia, die von "Emails" und "schreiben" sprach, schien irgendwie unglücklich gefallen zu sein oder so.

Laetitia

Laetitia sah kurz zu Susi. Sie musste sie beide für verrückt halten, oder so. Besonders sie, da sie bestimmt weniger diplomatisch ist, als Mrs. Murphy.

"Wenn du meinst, gerne," meinte sie zu Mrs. Murphy in den Lieferwagen schleichend.

"Ich habe ganz einfach dem Vorgesetzten vom Doktor in der Uni geschrieben, dass er Menschen entführt hat. Und dass er an ihnen an Manipulation von Menschen forscht. Und ich habe ihn gefragt, ob er wirklich so jemanden in einem seiner Teams haben will."

Mrs Murphy

"Grüß ihn bitte ganz lieb von mir", meinte Mrs Murphy und gab Susi einen sanften Stüber mit dem Köpfchen, wobei sie ihr zuraunte: "Laetitia ist ein bisschen anders, ihr Mensch hat sie immer am Schreibtisch auf dem Schoß gehabt und nun denkt sie, sie könnte auch, was ihr Mensch kann... nicht so viel drauf geben, Paulchen gibt ihr da besser kontra als ich..."
Sie sah Susi nach und wendete sich wieder an Laetitia: "Die hält uns jetzt für meschugge! Aber was die Email angeht: klingt gut, aber was ist, wenn sein Chef damit zu ihm geht und fragt, was da Sache ist? Könnte das nicht gefährlich für unsere Körper werden und er wird versuchen, die loszuwerden?"

Laetitia

Den Vorwurf ignorierte Laetitia.
Zum anderen meinte sie: "Keine Ahnung. Er müsste aber etwas mehr als nur unsere Köörper loswerden. Dabei wären zum Beispiel die anderen Katzen, die Katzenkäfige und der Geruch nach Katzen. Vielleicht auch einiges von den Geräten in seinem Labor. Aber ich glaube nicht, dass er unsere Körper komplett entsorgt. Schließlich braucht er sie zu seiner Forschung. Also müsste er die Körper entweder an einem anderen Ort verstecken oder neue Opfer entführen.
Und da wird ihm die Wahl bestimmt nicht schwer fallen."

Mrs Murphy

"Das Ehepaar Reh steht auf jeden Fall ganz oben auf der Liste derjenigen, die er mit Sicherheit gern mundtot machen würde", überlegte Mrs Murphy und streckte sich einmal komplett durch.
"Aber was stellen wir in der Zwischenzeit an? Der Doktor ist zur Arbeit und Harry kutschiert unsere Körper wer weiß wo hin."

Laetitia

"Wir könnten uns ja mal bei dieser Familie Reh umschauen. Und wir können uns mal nach einem Basislager hier umschauen. Schließlich wollen wir ja mein Haus demnächst verlassen", überlegte Laetitia.